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44 Aktuelles<br />
Erfolge der<br />
Gesundheitsforschung<br />
Neue BMBF-Broschüre zeigt zwölf Beispiele für den Weg<br />
von der Forschung zu den Patienten vor<br />
Herausragende Erfolge der Gesundheitsforschung in Deutschland<br />
stellt eine neue Broschüre des Bundesforschungsministeriums vor:<br />
Die zwölf Beispiele zeigen, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
die Umsetzung von medizinischem Fortschritt aus den Laboren der<br />
Universitäten und Unternehmen in die Krankenhäuser und Arztpraxen<br />
befördert. Außerdem machen sie deutlich, dass für manches,<br />
was heute zum medizinischen Standard gehört, schon Jahre zuvor<br />
erste wissenschaftliche Grundsteine gelegt wurden.<br />
Die 36-seitige Broschüre ist<br />
in drei Kapitel gegliedert. Der<br />
erste Abschnitt mit dem Titel<br />
"Krankheiten verstehen und behandeln"<br />
zeigt, wie biomedizinische<br />
Grundlagen- und PionierforschungKrankheitsmechanismen<br />
aufklärt und Ansatzpunkte<br />
für neue diagnostische oder<br />
therapeutische Verfahren identifiziert.<br />
Patientenorientierte klinische<br />
Forschung hilft dann,<br />
Wirksamkeit, Sicherheit und<br />
Nutzen neuer Behandlungsmöglichkeiten<br />
für die Patienten zu untersuchen. Im zweiten<br />
Kapitel wird deutlich, dass medizinischer Fortschritt eng verbunden<br />
ist mit der "Entwicklung neuer Technologien". Damit die<br />
Innovationen aus den Laboren und Werkstätten möglichst<br />
schnell und sicher im medizinischen Alltag verfügbar werden,<br />
bedarf es einer engen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft. Schließlich müssen Erkenntnisse der Wissenschaft<br />
über sinnvolle diagnostische und therapeutische Maßnahmen,<br />
über Prävention und Rehabilitation bei den Menschen<br />
ankommen. Diesem Thema gilt das dritte Kapitel "Von der Forschung<br />
zu den Patienten".<br />
Zu den vorgestellten Beispielen in der Broschüre "Erfolge der<br />
Gesundheitsforschung" zählt der in Deutschland entwickelte<br />
Troponin-Test, der die schnelle Diagnose und Behandlung eines<br />
Herzinfarktes deutlich verbessert hat. Die Zertrümmerung von<br />
Nierensteinen mittels Stoßwellen hat sich mittlerweile zu einer<br />
Standardtherapie für die sehr schmerzhafte Erkrankung entwickelt<br />
und kann Millionen von Menschen eine risikoreiche Operation<br />
ersparen. Seit Einführung der Ionentherapie besteht für<br />
Patienten mit einem Hirntumor an der Schädelbasis größere<br />
Hoffnung. Mit der in Darmstadt entwickelten Bestrahlungsmethode<br />
werden bei dieser Krebsart Heilungsraten von bis zu 90<br />
Prozent erreicht.<br />
Basis dieser Erfolge ist das Gesundheitsforschungsprogramm<br />
der Bundesregierung. Seit 30 Jahren hat es wirkungsvoll<br />
mehrere tausend patientenorientierte Forschungsprojekte in<br />
Hochschulen, Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen<br />
unterstützt. Auch in den kommenden Jahren werde es ganz<br />
wesentlich zum medizinischen Fortschritt und zur hochwertigen<br />
Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten beitragen,<br />
sagte Annette Schavan. Erfolge der medizinischen Forschung,<br />
hätten oft zwei Geheimnisse, interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
und wissenschaftliche Ausdauer, so die Ministerin<br />
weiter.<br />
Die Broschüre ist in elektronischer Form unter<br />
www.bmbf.de/de/gesundheitsforschung.php erhältlich,<br />
eine gedruckte Version erhalten Sie unter:<br />
BMBF, Postfach 30 02 35, 53182 Bonn oder<br />
per Tel.: 01805 262302, Fax: 01805 262303<br />
(0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz) oder<br />
E-Mail: books@bmbf.bund.de Quelle: BMBF, 06.01.2009<br />
Patrick Cramer<br />
erhält Ernst Jung<br />
Forschungspreis<br />
Professor Patrick Cramer, Direktor des Genzentrums der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität (LMU) München, erhält den Ernst Jung-<br />
Preis für Medizin 2009 der Jung-Stiftung für Wissenschaft und<br />
Forschung. "Patrick Cramer erhält den Preis als Auszeichnung für<br />
seine bahnbrechenden Arbeiten zur Transkription, der Umschreibung<br />
der DNA in RNA", heißt es in der Begründung. Professor<br />
Patrick Cramer, der derzeit auch Dekan der Fakultät für Chemie<br />
und Pharmazie der LMU ist, teilt sich die mit 300.000 € dotierte<br />
Auszeichnung mit dem Mediziner Professor Jens Brüning von der<br />
Universität Köln. Der Preis wird am 9. Mai 2009 in Hamburg feierlich<br />
überreicht.<br />
Professor Patrick Cramer hat mit seinen Arbeiten wesentlich<br />
zum Verständnis der Abschrift von Genen, der so genannten<br />
Transkription, beigetragen. Bei diesem elementaren Prozess des<br />
Lebens wird das Erbgut DNA abgelesen und in den zentralen<br />
Botenstoff mRNA übersetzt. Nur so können alle lebenswichtigen<br />
Proteine hergestellt werden. Zur Aufklärung der Struktur und<br />
Funktion dieser zellulären Maschinerie der RNA-Polymerase hat<br />
Patrick Cramers Forschung wichtige Erkenntnisse beigesteuert.<br />
So gelang ihm die Entschlüsselung der RNA-Polymerase II, eines<br />
der größten Enzyme im Zellkern. Dieses Enzym spielt eine zentrale<br />
Rolle beim Prozess der Übersetzung genetischer Informationen<br />
in Boten-RNA, der Bauanleitung für Proteine. Für diesen<br />
wissenschaftlichen Durchbruch erhielt er von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
im Jahr 2006 den Leibniz-Preis.<br />
Quelle: IDW, 08.01.2009<br />
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