Kaokoveld-Tour 2004 - Schlammreporter
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gesucht, konnte ihn aber nicht finden. Wir beschlossen daher alle zu den Zelten<br />
zurückzugehen, da es bereits dunkel war und viele Augen mehr sehen als nur Zwei. Da kam<br />
der Schock – als die anderen ihre Zelte aufmachten und genauer schauten, mussten sie<br />
feststellen, dass auch ihnen etwas fehlte.<br />
Oh Sh..! Das war ein Ding. Nachdem wir tagelang im Niemandsland waren, wo wir<br />
überhaupt nicht daran dachten, dass uns etwas gestohlen werden könnte, wurden wir<br />
unvorsichtig und bekamen die Quittung. Und der Hammer war, wir haben nichts davon<br />
mitbekommen, obwohl wir uns die ganze Zeit nur ca. 50m Luftlinie hinter einer dichten Hecke<br />
befanden.<br />
Meine Erleichterung war groß, da ich Kameraausrüstung, GPS und Laptop (zusammen wohl<br />
an die 3000 EUR Neuwert!) im Auto hatte – wie sonst auch immer – und das Auto<br />
abgeschlossen war. Geld und Ticket hatte ich sowieso immer bei mir.<br />
Langsam durchforsteten die anderen ihre Zelte. Peter suchte seine Trekking-Schuhe – die<br />
haben die Diebe wohl auch mitgenommen. Sein Mäppchen mit vielen kleinen Fächern war<br />
auch durchsucht worden – jeder Reißverschluss wurde offenbar aufgemacht und wieder zu,<br />
da in einem Fach auch Geld fehlte. Dann kamen die anderen Schadensmeldungen: hier eine<br />
Kamera, da Objektive, Trekkingschuhe, ein Fernglas, Geld, und logischerweise auch Sidhi’s<br />
Rucksack, wo er sein Geld, Reiseschecks und sogar sein Flugticket drin hatte.<br />
Bei uns ging es noch, doch Sidhi hatte ein echtes Problem ohne Ticket. Jaco machte sich<br />
unterdessen auf, um die Lodge zu informieren und etwas in der Gegend herumzusuchen.<br />
Am möglichen Fluchtweg des Diebes fand er im Taschenlampenlicht einen Rucksack. Es<br />
war Sidhi’s vermisstes Stück. Eine Inspektion der Tasche ergab, dass das darin vorhandene<br />
Geld und seine Reiseschecks weg waren. Doch das Flugticket und sein Reisepass befanden<br />
sich noch darin. Damit konnte der Dieb zum Glück nichts anfangen.<br />
Leute von der Lodge meinten noch, dass ihnen bei Wohnungen in der Nähe der Lodge ein<br />
fremder Pickup aufgefallen war und sie wohl einen ehemaligen Mitarbeiter gesehen hätten,<br />
der vor kurzem aus dem Gefängnis frei kam – dummerweise war das Auto als wir es nachts<br />
suchten nicht mehr da. War vielleicht was dran.<br />
Der Rest des Abends war logischerweise betrübt, aber es fanden sich alle ab, auch wenn<br />
dies nun ein sehr unschönes Element eines bisher perfekten Urlaubes war. C’est la vie. Aber<br />
Kopf hoch, der nächste Tag wird bestimmt besser.<br />
09.12.<strong>2004</strong><br />
Heute war Frühaufstehen angesagt, da es bereits um 07:30 Uhr zum Rhino-Tracking in der<br />
Palmwag Conservation Area ging. Ein sehr großes Areal, was als Schutzgebiet deklariert ist,<br />
zwar keine Zäune hat, aber von Park-Rangern kontrolliert wird. Beim Packen für den<br />
Tagestrip habe ich dann auch feststellen können, dass ich bestohlen wurde: mein Hut war<br />
weg, er hing zuletzt außen am Zelt. Ich lieh mir also ein Kopftuch von Peter und lief an<br />
diesem Tag als „Pirat“ durch die Gegend. Naja, mit einem Indiana Jones Hut hätte ich wohl<br />
besser in das Safari-Image gepasst...<br />
Also rauf auf die umgebauten zwei<br />
Allradfahrzeuge, die wohl irgendwann mal ein<br />
Jeep waren. Sie sahen genauso aus, wie die<br />
Fahrzeuge auf den Bildern in<br />
Reisebroschüren, wenn es um Driving-Safaris<br />
geht. Es ging zuerst einige Kilometer die Pad<br />
entlang auf der wir hergekommen sind. Sogar<br />
hier am Straßenrand sahen wir bereits um<br />
diese Uhrzeit einige Tiere: Kudu und Oryx.<br />
Dann bogen wir in das Schutzgebiet ein. Mit<br />
uns waren auch zwei sog. Tracker. Das sind<br />
Park-Ranger, die, wenn wir auf frische Spuren eines Nashorn treffen würden, zu Fuß die<br />
Spur weiterverfolgen und uns über Funk mitteilen, wo sich das Tier befindet. Das machte die<br />
Sache irgendwie einfacher für uns, doch eine Rhino-Garantie gäbe es nicht. Doch bis wir die<br />
ersten Spuren finden sollten, gab es bereits andere Highlights.