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2.2.1 Grundlegendes Konzept eines Stoffgesetzes 12<br />
rein quantitativer (z. B. Größe <strong>der</strong> elastischen und plastischen Kennwerte), an<strong>der</strong>erseits<br />
auch qualitativer Art. Zu den qualitativen Unterschieden zählen insbeson<strong>der</strong>e das Vorhandensein<br />
eines linear-elastischen Bereiches, die Art und Ausbildung <strong>der</strong> Streckgrenze, die<br />
Existenz eines Lü<strong>der</strong>s-Bereiches o<strong>der</strong> das Verfestigungsverhalten im plastischen Bereich.<br />
An ein elastisch–plastisches Werkstoffmodell ist die For<strong>der</strong>ung gestellt, die über alle bei<br />
realen Werkstoffen auftretenden Unterschiede hinaus geltenden gemeinsamen Eigenschaften<br />
zu beschreiben. Irgens [25] nennt in diesem Zusammenhang zwei primäre Grundsätze<br />
<strong>der</strong> Plastizitätstheorie:<br />
i) Die Definition einer Fließbedingung 1 , welche den Spannungszustand beim Wechsel<br />
vom elastischen zum elastisch–plastischen Werkstoffverhalten eindeutig bestimmt<br />
und<br />
ii) die Erarbeitung eines Fließgesetzes, mit dessen Hilfe eine Beziehung zwischen den<br />
Spannungen und plastischen Dehnungen hergestellt werden kann.<br />
Zusätzlich erweitern Burth und Brocks [10] die beschriebenen Grundsätze noch um drei<br />
weitere Aussagen:<br />
iii) Nach dem elastischen Formän<strong>der</strong>ungsgesetz gelte für alle rein elastischen Formän<strong>der</strong>ungen<br />
sowie elastischen Anteile bei Belastung im elastisch–plastischen Bereich<br />
das Hooke’sche Gesetz, folgend dargestellt in seiner inkrementalen Form:<br />
˙ε e = ˙σ E<br />
iv) Gilt die Fließbedingung (siehe Abschnitt 2.2.2) als erfüllt, sind ausgehend von einem<br />
beliebigen Spannungszustand zum Zeitpunkt t nur Zuständsän<strong>der</strong>ungen mit<br />
∂f[σ]/∂t ≤ 0 physikalisch zulässig. σ stellt den Spannungstensor mit seinen Komponenten<br />
T ij = σ ij dar. Dies führt zur Beschreibung <strong>der</strong> Be- und Entlastungsbedingungen.<br />
Die Funktion ∂f[σ]/∂t besitzt neben <strong>der</strong> Abhängigkeit vom Spannungszustand<br />
σ noch weitere Abhängigkeiten von inneren Variablen, welche jedoch für die<br />
1 In <strong>der</strong> Literatur wird auch häufig <strong>der</strong> Begriff des Fließkriteriums verwendet.