Osterholz
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2. Eine kartographische Feststellung.<br />
Bei den Vorarbeiten zu meiner Schrift: „Die Irminsul im<br />
Felsenrelief der Externsteine" (Verlag Hohe Warte, Pähl<br />
1953) hatte ich u.a. die Landkarte „Dioecesis Paderbornensis"<br />
aus „Monumenta Paderbornensia" von Fürstbischof<br />
Ferdinand von Fürstenberg (3. Ausg. 1713; 1. Ausg.<br />
1669) zur Hand. Dabei fiel mir auf, daß bei dem Ort „Osterholt"<br />
(= Oesterholz) ein eigenartig punktiertes Kreuz eingezeichnet<br />
ist, welches keinerlei Benennung trägt. Ein solches<br />
oder auch nur annähernd ähnliches Zeichen erscheint<br />
auf der gesamten Karte sonst nicht wieder (Abb. 1 u. 2).<br />
Da auch keinerlei Straßen oder Wege eingetragen sind,<br />
kam mir der Gedanke, daß es sich bei dem punktierten<br />
Kreuz um einen Ort von besonderer Wichtigkeit handeln<br />
muß, der nicht näher benannt werden sollte. eine andere<br />
Erklärung dafür konnte ich nicht finden; jedenfalls aber<br />
war mir klar, daß dieses einmalige Zeichen irgendeine Bedeutung<br />
haben mußte.<br />
Bestärkt in meiner Annahme wurde ich, nachdem ich eine<br />
kurze Biographie des Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg,<br />
welcher 1661-1683 in Paderborn-Neuhaus residierte,<br />
gelesen hatte und feststellen konnte, mit welch großem<br />
Eifer er sich um die Erforschung der heimatlichen Geschichte<br />
bemüht hatte. Schon vor seiner Priesterweihe<br />
(1659) war er Vertrauter des Papstes Alexander VII.; 166o<br />
ging er als Legat nach Deutschland, um im Oktober des<br />
gleichen Jahres wieder nach Rom zurückzukehren, „wo er<br />
namentlich im vatikanischen Archiv wichtige Funde zur<br />
heimatlichen Geschichte machte - - -. Er fand u.a. die<br />
„Capitulatio de Partibus Saxoniae" Karls des Großen<br />
(Paderbor- ner Kapitularien), eine wichtige Quelle für altsächsische<br />
Geschichte, die berühmte altdeutsche Teufelsabschwörung,<br />
eines der ältesten Sprachdenkmäler<br />
(Abschwörung der heidnischen Götter), und ein Verzeich-