Osterholz
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Indogermanen, eine bedeutsame Rolle. Das Gelände um<br />
einen solchen Punkt, später „Kreuzweg" genannt, war der<br />
bevorzugte Begräbnisplatz für die Verstorbenen und genoß<br />
besondere Verehrung. Er galt als Aufenthaltsort der Totenseelen,<br />
mit denen man dort an bestimmten Tagen und<br />
Stunden in Verbindung treten konnte, um Rat zu erhoffen,<br />
bedeutete also ein Bemühen um Wiedervereinigung mit<br />
den teuren Toten.<br />
S. 7<br />
Dabei ist zu beachten, daß in vorchristlicher Zeit ein Wegkreuzungspunkt<br />
keineswegs als „Kreuzweg" seine Bedeutung<br />
hatte, - er hatte keine magische Kraft an sich! -, sondern<br />
die Wegbegegnung erlangt ihre Bedeutung eben dadurch,<br />
daß dort die Menschen sich von allen Seiten fanden,<br />
dort ein Ziel hatten und einen heiligen Mittelpunkt. Er wurde<br />
zum bevorzugten Begräbnisplatz der Toten, und es ist<br />
naheliegend, daß diese Ahnenstätten sich daher zu einem<br />
Kultzentrum entwickelten.<br />
S. 9<br />
In der Wegkreuzung uralter Straßenzüge zwischen Langelau<br />
und Königslau (Oesterholz), die auf der Gigasschen<br />
Karte als „ Creutzwech" bezeichnet ist, dürfen wir also einen<br />
Platz sehen, an dem sich die Menschen von allen Seiten<br />
zusammenfanden, an diesem einen Ort, der mit seiner<br />
Umgebung zum bevorzugten Begräbnisplatz ihrer Verstorbenen<br />
erkoren war und entsprechend dem Ahnenkult als<br />
der Aufenthaltsort der Toten Seelen galt. Es war ein Heiliger<br />
Ort, der zudem noch durch den „Del- brücker Weg" mit<br />
der 6 Kilometer entfernten bedeutenden Kultstätte der Externsteine<br />
in unmittelbarer Verbindung stand (Abb. 4).