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Osterholz

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halb derselben befindet sich ebenfalls ein vor- geschichtliches<br />

Hügelgrab. Die Bahn wird zu Zweidrittel des Umfanges<br />

von einem 13 Meter hohen, schräg ansteigenden Wall<br />

umzogen, der ausreichend Platz für die Zuschauer bot und<br />

von dem aus die gesamte Bahn allseits gut zu übersehen<br />

war. Auch Wasser für die Menschen und Tränken für die<br />

Pferde waren vorhanden, so daß alle Voraussetzungen für<br />

einen derartigen Platz erfüllt waren.<br />

Die s. Zt. angestellten pollenanalytischen Untersuchungen,<br />

welche unter Leitung von Prof. Dr. Potonie der Preußisch-<br />

Geologischen Landesanstalt Berlin durch Herrn Tiergart<br />

vorgenommen wurden, bestätigen das sehr hohe , weit in<br />

vorgeschichtli- che Zeit zurückreichende Alter der<br />

Oesterholzer Lauen, im besonderen des „Langelau" und<br />

des „Königslau" (Frhr. v. Hoyningen: „Langelau und Königslau<br />

in der Senne", Jahrb. d. Preußisch-Geologischen<br />

Landesanstalt Berlin, Bd. 58/1938). Es spricht also alles<br />

dafür, daß wir es hier an der Wegkreuzung uralter Straßen<br />

in den Oesterholzer Lauen, welche ein Zentralpunkt vorgeschichtlicher<br />

Hügelgräber sind, mit einer Rennbahn zu tun<br />

haben, die neben dem Totenkult auch der Abhaltung profaner<br />

Reiterspiele gedient haben wird.<br />

Nach der Bekehrungszeit wurde die Heilige Stätte der verstorbenen<br />

Ahnen durch fremde Einflüsse als „Creutzwech"<br />

an sich in Verruf gebracht, ohne Nennung der ursprünglichen<br />

Bedeutung dieses Ortes. Aus den Totenseelen wurden<br />

ruhelos umherirrende Geister, und dämonischer Aberglaube<br />

beherrschte die Gemüter und das Feld. Ängstlich wird<br />

noch heute der „ Creutzwech" von der Bevölkerung gemieden,<br />

denn - wie Dr. A. Meier-Böcke in der Lippischen Landeszeitung<br />

v. 15. Mai 1954 schreibt -: „Die ganze Landschaft<br />

(um Oesterholz) ist verspukt." Er erzählt von<br />

„schwarzen, feueräugigen Hunden" und „Gespenstern",<br />

und aus dem Anfang dieses Jahrhunderts ist noch bekannt,<br />

wie schwer es dem Hofbesitzer in Oesterholz wurde,<br />

Dienstpersonal aus dem Lippischen Lande zu benommen,<br />

da niemand Lust hatte, in diese „verteufelte Gegend" zu<br />

gehen.

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