Osterholz

Eifer er sich um die Erforschung der heimatlichen Geschichte
bemüht hatte. Schon vor seiner Priesterweihe
(1659) war er Vertrauter des Papstes Alexander VII.; 166o
ging er als Legat nach Deutschland, um im Oktober des
gleichen Jahres wieder nach Rom zurückzukehren, „wo er
namentlich im vatikanischen Archiv wichtige Funde zur
heimatlichen Geschichte machte - - -. Er fand u.a. die
„Capitulatio de Partibus Saxoniae" Karls des Großen
(Paderborner Kapitularien), eine wichtige Quelle für altsächsische
Geschichte, die berühmte altdeutsche Teufelsabschwörung,
eines der ältesten Sprachdenkmäler
(Abschwörung der heidnischen Götter), und ein Verzeichnis
abergläubischer Gebräuche aus der Zeit Karls des Großen
(Verzeichnis heidnischen Brauchtums), das für unsere
Kenntnis der heidnischen Anschauungen bei den alten
Sachsen sehr wesentlich ist." (Dr. H . Lahrkamp:
„Ferdinand von Fürstenberg", Heimatborn Paderborn,
1951/1952, 21
Utiseta - Draußensitzen
S. 7
Jan de Vries („Altgermanische Religionsgeschichte", Bd. II,
S. 68) berichtet von dem „utiseta" oder „Draußensitzen",
ein Vorgang, bei dem man sich auf einem bestimmten
Platz (Kreuzweg) hinsetzte, um mit den Seelen der Verstorbenen
in Berührung zu kommen. „Das konnte einfach
geschehen, indem man sich in der Stille der Nacht den auswärtigen
Eindrücken und den Stimmen des Inneren hingab."
Dieser Ahnenkult erforderte also Stille, Enthobensein,
Gelöstheit aus der Verstrickung der Umwelt, - heiligen
Grund. Auch das „uti sitja", das „Draußensitzen" der
Edda und der Sagas gibt immer an: Ein Mensch besinnt