Halbzeit - meinepfarre.at
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ZUM THEMA<br />
<strong>Halbzeit</strong><br />
Herbstgedanken<br />
von Rudi Nebl<br />
<strong>Halbzeit</strong> - auf den ersten Blick ein<br />
sperriges Thema, zumal im späten<br />
September und wenn man dann<br />
noch bedenkt, dass Österreichs<br />
N<strong>at</strong>ionalelf auch für die Fußball-<br />
Europameisterschaft und für die<br />
WM erst recht nicht qualifiziert ist.<br />
Nein, an <strong>Halbzeit</strong> denke ich<br />
im ersten Moment, wenn<br />
mir einfällt, dass sich unser<br />
Pfarrer dem „Fünfziger“ nähert und<br />
dass man ihm daher eine gesunde und<br />
schaffensfrohe „zweite <strong>Halbzeit</strong>“ wünschen<br />
darf.<br />
• „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit!“<br />
Mit diesem S<strong>at</strong>z beginnt eine der prächtigen<br />
und glaubensstarken Kant<strong>at</strong>en des<br />
großen Johann Sebastian Bach. Damit<br />
wird ausgesagt, dass alles, was uns auf<br />
den Wegen, in den Stunden und Tagen,<br />
den Mon<strong>at</strong>en und Jahren unseres Lebens<br />
begegnet, letztlich aus der Hand eines<br />
fügenden, lenkenden Gottes kommt.<br />
„Alles Zufall“ sagen jene, die eine solche<br />
Überzeugung leugnen oder für absurd<br />
erklären wollen. Gerne nehme ich<br />
das Wörtchen „Zufall“ auf, um<br />
damit meine eigene Glaubenshaltung<br />
zu bekräftigen: Ja, dieses<br />
mein Leben kommt aus Gottes<br />
Hand; von da her ist es mir „zugefallen“.<br />
• <strong>Halbzeit</strong> – wenn wir<br />
den Lauf eines Jahres oder<br />
eines Lebens unterteilen<br />
wollen – einerseits in<br />
Zeiten des Säens und Pflanzens,<br />
des Planens und Aufbauens und andererseits<br />
in eine Zeit des Erntens, des<br />
Rückbetrachtens und Vollendens, dann<br />
dürfen wir jetzt, im Herbst, in den Erntemon<strong>at</strong>en<br />
auch von der zweiten <strong>Halbzeit</strong><br />
sprechen.<br />
• Wenn wir den Begriff der <strong>Halbzeit</strong><br />
seiner sportlichen Herkunft nach anschauen:<br />
Beim Fußball ist oft zu beobachten,<br />
dass eine Mannschaft zwei sehr<br />
unterschiedliche <strong>Halbzeit</strong>en spielt; dass<br />
nach Anlaufschwierigkeiten erst gegen<br />
Spielende ein Leistungsschub eintritt<br />
und entscheidende Spielzüge gelingen.<br />
Oft erfährt das Publikum erst hinterher,<br />
dass der Trainer die Pause zu einer<br />
gehörigen „Kopfwäsche“ in der Kabine<br />
genützt und damit seine Spieler auf Trab<br />
gebracht h<strong>at</strong>.<br />
• Kennen wir vergleichbare Situ<strong>at</strong>ionen<br />
nicht auch aus unserem Leben<br />
Dass wir eine <strong>Halbzeit</strong> lang an bestimmten<br />
Aufgaben oder an unseren<br />
Schwächen und Fehlern „herummurksen“<br />
– und erst eine Pause<br />
ernsthafter Besinnung einen<br />
Wandel herbeiführt<br />
Dass wir diese „<strong>Halbzeit</strong>pausen“<br />
in vielen Belangen<br />
unseres Lebens einfach<br />
brauchen, dass sie uns gut tun<br />
für eine zweite, bessere „<strong>Halbzeit</strong>“<br />
Viele von uns werden diese<br />
Erfahrung schon gemacht haben,<br />
dass ein Verweilen in der Kabine<br />
– will heißen: ein ernsthaftes Innehalten,<br />
eine tiefgehende Standortbestimmung<br />
und Einkehr zu neuen<br />
Motiv<strong>at</strong>ionen und Energien verhilft.<br />
• In wenigen Wochen werde ich<br />
mich in meinem Hauptberuf zur Ruhe<br />
setzen, die Leitung des Museums abgeben<br />
und fortan nur mehr aushilfsweise<br />
und eher im Hintergrund tätig sein<br />
(kaputte Bandscheiben und ein ständig<br />
gereizter Ischiasnerv erleichtern mir den<br />
Rückzug). N<strong>at</strong>ürlich gehen mir an dieser<br />
Schwelle auch Bilder und Gedanken<br />
zu den vergangenen Jahren und Jahrzehnten<br />
durch den Kopf; beginnt doch<br />
auch für mich damit die zweite, letzte<br />
<strong>Halbzeit</strong>.<br />
• Letztlich überwiegt aber die Vorfreude<br />
– auf mehr Zeit für die Kirchenmusik,<br />
auf mehr Kontakte zu Freunden<br />
und Bekannten, auf hoffentlich viele gute<br />
Gespräche im „Wohnzimmer“ oder<br />
anderswo – und letztlich kommt dazu<br />
die Hoffnung, dass der Tag meines Lebens<br />
irgendwann in milder Abendsonne<br />
versinkt. Aber, wie schon gesagt: „Gottes<br />
Zeit ist die allerbeste Zeit!“<br />
Der Pfarrverband auf einen Blick<br />
www.<strong>meinepfarre</strong>.<strong>at</strong><br />
Pfarrer Mag. Bernhard Preiß<br />
T 0676/87426394<br />
Sprechstunde des Pfarrers nach<br />
persönlicher Vereinbarung<br />
Kaplan Mag. Marek Kwaśniak<br />
T 0676/87426940<br />
r.k. Pfarramt Schladming<br />
Siedergasse 620, 8970 Schladming<br />
T 03687/22359, Mobil: 0676/87426186<br />
E-mail: schladming@graz-seckau.<strong>at</strong><br />
Kanzleistunden Schladming<br />
und Pichl<br />
Di – Fr 7.30 – 12.00, Di 14.00 – 17.30<br />
r.k. Pfarramt Haus<br />
8967 Haus i. E. Nr. 1<br />
T 03686/2316<br />
E-mail: haus@graz-seckau.<strong>at</strong><br />
Kanzleistunden Haus<br />
Mi 14.00 – 18.00, Fr 10.00 – 11.30<br />
(Am 1. Mon<strong>at</strong>sfreitag keine<br />
Kanzleistunden)<br />
Foto: Harald Krauße<br />
September 2009<br />
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