Untitled - Fachwissen mechanische Uhren
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der Ursache einer Unregelmäßigkeit einiger Regulatorschwingungen<br />
war, heraus und wußte mit Pfiff und Kniff<br />
die Uhr zu leidlichem Gange zu bringen.<br />
Mit diesem Ausdrucke will ich sagen, daß die Abhilfen<br />
sich wohl begründen lassen, aber meist an der Grenze des<br />
Erlaubten hingingen; das Ziel wurde indeß erreicht, das<br />
Gangergebnis entsprach den gestellten Anforderungen.<br />
Die geschilderte Wirkungsweise des Spindelganges der<br />
ersten Lösung des Hemmungsgetriebes für eine Uhr war<br />
naturgemäß noch eine sehr mangelhafte. Die Rückführung<br />
war eine sehr starke und das Räderwerk, wie schon bemerkt,<br />
bald in einer bald in anderer Richtung in Bewegung.<br />
Der Antriebshebelarm wechselte während der Wirkung<br />
seine Länge in starkem Maße. Die Schwingungen der Unruh<br />
waren klein. Die Unruh konnte nur leicht sein,<br />
sodaß die veränderlich wirkenden Kräfte und Widerstände<br />
im Uhrwerke ein gleichmäßiges Schwingen der Unruh<br />
unmöglich machte.<br />
Die Unruh war beständig in Verbindung mit dem<br />
Räderwerke bis auf den kleinen Zeitabschnitt, wo der Fall<br />
von der Zahnspitze durchmessen wurde, also der eine Zahn<br />
den Lappen eben verlassen hatte und der zweite zum anderen<br />
sich bewegte. Die Bewegungen im Hemmungsgetriebe<br />
erfolgten einmal mit eingehender, das andere Mal mit ausgehender<br />
Reibung.<br />
In dieser Ährenlese von Mängeln der Spindelhemmung<br />
sind auch gleichzeitig die Aufgaben genannt,<br />
welche nach und nach die Uhrmacherei löste, um die Hemmungsgetriebe<br />
zur gegenwärtigen Vollkommenheit zu entwickeln.<br />
Die Spindelhemmung umfaßte nur zwei Getriebe,<br />
während der heutige Ankergang deren 16 zählt.<br />
Der Spindelgang wirkte also sehr unvollkommen.