Hip - Wohnart
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DAMIT EIN GEBÄUDE auch tatsächlich<br />
so gebaut wird, wie sich<br />
das viele wünschen, braucht es<br />
Zeit und Engagement. Wohl<br />
beruht die kreative Leistung<br />
hauptsächlich auf den Architekten, aber erst,<br />
wenn alle Beteiligten, vom Projektbetreiber bis<br />
zum Bauleiter und vom Bauträger bis zum<br />
Generalunternehmer an einem Strang ziehen,<br />
kann das herauskommen, was in die Kategorie<br />
„gelungen“ fällt. Hubert Hermann ist einer<br />
der Partner des international tätigen Büros<br />
Hermann & Valentiny. Im Gespräch mit<br />
WOHNART beschreibt er, was ihm, kurz vor<br />
Baubeginn der ÖSW-Wohnhausanlage in der<br />
Pasettistraße, am Bauen und Wohnen besonders<br />
wichtig ist.<br />
Sie betreiben seit 29 Jahren eine Bürogemeinschaft<br />
mit François Valentiny, der in Remerschen,<br />
Luxemburg, arbeitet. Wie schaffen Sie<br />
beide es, über eine so lange Zeit trotz der großen<br />
Distanz zusammen zu arbeiten?<br />
Hubert Hermann: Das Geheimnis des Erfolges<br />
liegt ja genau in der Distanz. Gleich nach<br />
dem Diplom waren wir bei einem Wettbewerb<br />
für eine Villa in Berlin erfolgreich, ich als 26-<br />
Jähriger und Valentiny als 28-Jähriger. Das war<br />
04/09 • WOHNART • 17<br />
INTERVIEW<br />
Ob Kulturbau in Shanghai, Hotel in der<br />
Ukraine oder Wohnhausanlage in Wien:<br />
Architekt Hubert Hermann schafft<br />
Gelungen<br />
gelungene Projekte.<br />
Von Ilse Huber<br />
Das<br />
wirklich<br />
Wichtige<br />
der Anlass zur Bürogründung – vorerst in<br />
Luxemburg und darauf folgend in Wien.<br />
Und wie hat sich die Bekanntschaft mit<br />
François Valentiny ergeben?<br />
Hubert Hermann: Wir haben beide an der<br />
Hochschule für Angewandte Kunst in Wien<br />
bei Wilhelm Holzbauer studiert, gleichzeitig<br />
diplomiert und kurz danach am Wettbewerb<br />
Rauchstraße in Berlin teilgenommen. Der 2.<br />
Platz war ein Blitzstart, und das Projekt wurde<br />
im Rahmen der IBA oft publiziert. Die anfänglich<br />
intensive Zusammenarbeit an einem Ort<br />
und später der Gedankenaustausch über Landesgrenzen<br />
hinweg führte zu einem gewissen<br />
Selbstverständnis in den Entwurfsansätzen.<br />
Wirkt diese Distanz nicht hemmend auf die<br />
gemeinsame Arbeit?<br />
Hubert Hermann: Wären wir an einem Platz,<br />
wären wir nicht mehr Partner. Wir schenken<br />
uns nichts, aber jeder versucht, das kontinuierliche<br />
Arbeiten an diversen Themen in den Vordergrund<br />
zu stellen. Mit zwei Büros haben wir<br />
ein Riesenrepertoire an Wissen.<br />
Sie lehren derzeit an der Hochschule für<br />
Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig;<br />
in Trier hatten Sie eine Professur.<br />
Hubert Hermann: In Trier hatten wir beide<br />
eine Gastprofessur für Entwurf; an dieser