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ZT | Ausgabe 33 — Q2/2015

Ausgabe 33 - Q2/2015

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Unsicherheit komplett reduziert (ganz und gar nicht ok). Leider ist<br />

das unser gelebter Alltag in vielen Organisationen. Wenn wir nicht<br />

mehr weiter wissen, wird noch mehr geplant. Wer zufällig am Ende<br />

richtig lag, wird geadelt. Risiken passen nicht in diese Welt.<br />

Entscheidungen betreffen immer das Morgen, sind aber mit dem<br />

Wissen von heute zu fällen. Und dieses Wissen ist aus heutiger Sicht<br />

natürlich unvollständig, von sich ständig ändernden externen Einflussfaktoren<br />

ganz zu schweigen. Der Schlüssel zur Lösung lautet:<br />

Flexibilität und ein freudvoller Tanz mit dem Risiko.<br />

Wie ging es weiter?<br />

Die nächste Steuerkreissitzung fand statt. Nun galt es, eine wahre<br />

und kraftvolle Entscheidung zu treffen. Das Unternehmen hatte<br />

hier zwei klare Optionen.<br />

Option eins:<br />

Augen zu und durch! Der avisierte Termin zur Einführung des neuen<br />

Vertriebssystems wird auf Biegen und Brechen eingehalten. Der<br />

Vorstand wird ob der zeitlichen Präzision bestimmt entzückt sein.<br />

Weitere Mitarbeiter verlassen das Unternehmen und das neue Vertriebssystem<br />

findet nur schwer Akzeptanz, da wichtige Funktionen<br />

fehlen. Nach drei Monaten wird hektisch ein Nachfolgeprojekt Version<br />

2.0 gestartet, da Brüssel „überraschend“ die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

geändert hat. Konnte ja niemand ahnen….<br />

Entscheidungen betreffen<br />

immer das Morgen, sind<br />

aber mit dem Wissen<br />

von heute zu fällen. Und<br />

dieses Wissen ist aus<br />

heutiger Sicht natürlich<br />

unvollständig, von sich<br />

ständig ändernden<br />

externen Einflussfaktoren<br />

ganz zu schweigen.<br />

Option zwei:<br />

Die Aufmerksamkeit der Entscheider richtete sich auf die externen<br />

Einflussfaktoren und die neuen Erkenntnisse seit der ursprünglichen<br />

Entscheidungsfindung. Verschiedene Szenarien wurden<br />

durchgespielt, bewertet und diskutiert und vor allem mit der neuen,<br />

gegenwärtigen Situation kombiniert. Die von den Fachabteilungen<br />

gewünschten Anforderungen fanden unter diesem Aspekt<br />

eine gänzlich neue Bewertung und flossen in die Gesamtbetrachtung<br />

mit ein. Am Ende entstand eine Entscheidungsvorlage, die<br />

unter Berücksichtigung der Risiken und des gegenwärtigen Status<br />

einerseits und der Nicht-Berücksichtigung der bereits eingesetzten<br />

Geldmittel andererseits dem Vorstand klar den Abbruch des laufenden<br />

Projektes empfahl. Das Ziel, die Vertriebseffizienz zu erhöhen,<br />

war in der gegebenen Situation derzeit nicht sinnvoll umsetzbar.<br />

Mit der richtigen Sicht auf die Risiken und die möglichen Konsequenzen<br />

entstand so eine kraftvolle, wenn auch schmerzliche Entscheidungsgrundlage.<br />

Der Vorstand entschied sich schlussendlich<br />

auf dieser Basis für den Abbruch. Eine weise Entscheidung!<br />

***<br />

Thomas Wuttke<br />

24 | Zukunft-Training • 2. Quartal <strong>2015</strong>

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