Skitour-Magazin 2.15
Das E-Magazin für Tourengeher und Telemarker
Das E-Magazin für Tourengeher und Telemarker
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
träumen wir von einer heißen Tasse Kaffee.<br />
Aber den haben wir aus Platz- und<br />
Gewichtsgründen zuhause gelassen.<br />
Bis die Sonne die Bergspitzen passiert<br />
hat und auf unser Lager trifft, müssen<br />
wir noch einige Minuten bibbern. Zeit,<br />
um die Felle aufzuziehen, ein warmes<br />
Müsli aus dem Plastik-Beutel zu löffeln<br />
und den Rucksack zu packen. Pünktlich<br />
mit den ersten Sonnenstrahlen machen<br />
wir uns auf den Weg in Richtung Gipfel.<br />
Sehr gemächlich, denn Arme und Beine<br />
sind noch steif gefroren vom Rumstehen<br />
im stumpfen Schnee. Auf der<br />
hart gefrorenen Spur sammeln wir Höhenmeter<br />
für Höhenmeter. Langsam<br />
kommt auch der Körper auf Touren und<br />
pumpt wieder mehr warmes Blut in<br />
die Extremitäten.<br />
Halt, werden einige sagen: Die paar<br />
Grad Minus sind doch lächerlich, da hat<br />
man im Hochwinter auf <strong>Skitour</strong> doch<br />
viel extremere Temperaturen. Stimmt,<br />
aber es ist ein Unterschied, ob man in<br />
Bewegung ist oder beim Kochen, Aufbauen<br />
oder Fotografieren ständig mit<br />
den Stiefeln im kalten Schnee steht. Da<br />
frieren sogar die härtesten Winter-Fans<br />
über kurz oder lang. Die hartgesottenen<br />
Winter-Bergsteiger allerdings, die<br />
sich bei -30 Grad an 8000ern oder dem<br />
Denali versuchen, werden über unser<br />
Gejammer nur lachen. Aber die bereiten<br />
sich auch vor und gewöhnen sich<br />
langsam an die Kälte. Doch wenige<br />
Stunden später verlieren wir kein Wort<br />
mehr übers Frieren. Geflasht von den<br />
Eindrücken des Winter-Biwaks gönnen<br />
wir uns auf der Sonnenterrasse<br />
eines Cafés ein Weißbier und tauchen<br />
wieder ein in den Alltag.<br />
Aufbauen, einrichten, kochen: Einfache Aufgaben<br />
füllen den ganzen Nachmittag aus. Dafür werden<br />
wir mit einem einmaligen Sonnenuntergang belohnt.