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Ärztemagazin_Hamburg_26.03.2015

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Anzeigenmagazin<br />

Trainieren für die<br />

Gesundheit<br />

Wie Sport gegen Krankheiten hilft<br />

Leistungsdiagnostik im<br />

Asklepios Institut für<br />

Sportmedizin & Prävention<br />

in St. Georg.<br />

Sport macht Spaß und ist gesund,<br />

das weiß jeder. Dennoch<br />

trauen sich viele ältere<br />

Menschen oder Patienten mit<br />

hohem Blutdruck nicht, Sport<br />

zu treiben. Dabei würden gerade<br />

sie besonders davon profitieren!<br />

„Sportliches Training verbessert<br />

die Effektivität der Herzarbeit<br />

und optimiert den Stoffwechsel“,<br />

erklärt Dr. Michael Ehnert,<br />

Leiter des Asklepios Instituts für<br />

Sportmedizin & Prävention in<br />

<strong>Hamburg</strong>. Das senke sowohl den<br />

Blutdruck als auch das Körpergewicht<br />

und beuge so den häufigsten<br />

„Wohlstandserkrankungen“<br />

vor. Wie bedeutend dieser Effekt<br />

ist, bringt Prof. Dr. Klaus-Michael<br />

Braumann, Ärztlicher Leiter des<br />

Instituts für Sport- und Bewegungsmedizin<br />

und Prodekan des<br />

Fachbereichs Sportwissenschaft<br />

der Universität <strong>Hamburg</strong>,<br />

auf den Punkt: „Wer Sport<br />

treibt, halbiert sein Risiko,<br />

an einer Herz-Kreislauferkrankung<br />

zu sterben.“<br />

Dabei reduziere ein intensives<br />

Training die Sterblichkeit<br />

noch besser als<br />

ein moderates. „Ausdauersport<br />

verlängert die statistische<br />

Lebenserwartung<br />

um fast sieben Jahre“, so<br />

Braumann: „Die optimale<br />

Intensität des Trainings<br />

muss aber individuell ermittelt<br />

werden.“<br />

Gut geeignet seien Ausdauersportarten<br />

wie Jogging,<br />

Schwimmen, Radfahren<br />

oder Rudern in<br />

Kombination mit einem<br />

Kraftaufbautraining, empfiehlt<br />

Ehnert: „Da gibt es mannigfaltige<br />

Möglichkeiten der individuellen<br />

Ausgestaltung. In jedem<br />

Fall sollte der Sport Spaß machen.<br />

Essenziell ist aber, dass das Trainingsprogramm<br />

die drei Komponenten<br />

Ausdauer, Kraft und Koordination<br />

enthält, gewichtet nach<br />

den individuellen Voraussetzungen<br />

wie Körperbau, Sportart und gesteckten<br />

Zielen. Für ältere Sportler<br />

sind Kraft und Koordination<br />

oft wichtiger als das Ausdauertraining.“<br />

„Ein richtig durchgeführtes<br />

Krafttraining kann sehr effektiv<br />

den Blutdruck senken und ist deshalb<br />

gerade im Gesundheitssport<br />

sinnvoll“, ergänzt Braumann. Für<br />

Patienten mit hohem Blutdruck sei<br />

aber auch Ausdauertraining sehr<br />

hilfreich. Sie sollten sich vor Trainingsaufnahme<br />

allerdings ärztlich<br />

durchchecken lassen. Das empfiehlt<br />

sich für alle, die sich (wieder)<br />

sportlich betätigen und dabei<br />

keine gesundheitlichen Risiken<br />

eingehen möchten.<br />

Gezieltes Training mit ärztlicher<br />

Unterstützung<br />

„Ein Gesundheitscheck sollte<br />

eine komplette körperliche Untersuchung,<br />

ein Ruhe- und Belastungs-EKG<br />

mit kontinuierlicher<br />

Blutdruckmessung, eine Ultraschalluntersuchung<br />

des Herzens<br />

und eine Basisblutwertebestimmung<br />

umfassen“, empfiehlt Ehnert:<br />

„Wünschenswert sind zudem<br />

eine leistungsphysiologische<br />

Untersuchung zur Ermittlung der<br />

individuellen Leistungsgrenzen<br />

sowie eine orthopädische Statuserhebung,<br />

um etwaige Schwachstellen<br />

frühzeitig zu erkennen.“<br />

Prof. Braumann empfiehlt eine<br />

leistungsdiagnostische Untersuchung<br />

auch für die Bestimmung<br />

der optimalen Belastungsintensität:<br />

„Pauschale Faustregeln für die<br />

optimale Pulsfrequenz orientieren<br />

sich an Mittelwerten mit einer extrem<br />

großen Streuung und können<br />

deshalb im Einzelfall dramatische<br />

Über- aber auch Unterforderungen<br />

zur Folge haben. Danach sollte<br />

man besser nicht trainieren. Die<br />

leistungsdiagnostische Untersuchung<br />

wird inzwischen sogar von<br />

vielen Krankenkassen erstattet.“<br />

Auch technische Hilfsmittel<br />

wie Fitness-Apps auf dem Smartphone<br />

können Gesundheitssportler<br />

unterstützen. Sie überwachen<br />

die Pulsfrequenz über einen Brustgurt,<br />

speichern Strecken und Trainingsverlauf<br />

und geben Tipps für<br />

ein optimiertes Training. „Solche<br />

Programme sind sicherlich<br />

sinnvoll, sofern zur Trainingsgestaltung<br />

die zuvor<br />

durch eine leistungsdiagnostische<br />

Untersuchung<br />

ermittelten Daten eingegeben<br />

werden“, sagt<br />

Braumann. Auch Sportmediziner<br />

Ehnert warnt<br />

davor, sich allein auf die<br />

Apps zu verlassen: „Seriöse<br />

Fitness-Apps können<br />

zu einem besseren Körper-<br />

und Gesundheitsbewusstsein<br />

beitragen und<br />

zu regelmäßigem Training<br />

motivieren. Bei ungeübten<br />

Nutzern und unklaren<br />

Anweisungen bergen sie<br />

aber auch die Gefahr, dass<br />

Übungen unkontrolliert<br />

und unsauber durchgeführt<br />

werden oder das Herz-<br />

Kreislaufsystem überfordert<br />

wird.“ Einen persönlichen<br />

Trainer oder einen<br />

individuellen Trainingsplan<br />

könnten solche Apps<br />

keinesfalls ersetzen.<br />

▲<br />

14 | <strong>Ärztemagazin</strong> März 2015

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