Ärztemagazin_Hamburg_26.03.2015
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Anzeigenmagazin<br />
Es muss nicht immer die Pille sein<br />
Moderne Verhütung<br />
kaum bekannt<br />
Die Verhütungsmethoden auf einen Blick<br />
(v. l. n. r. ): „Pille“, Vaginalring, Hormonimplantat,<br />
Hormonspirale, Kupferspirale<br />
Die Pille hätte ich gern‘, ist<br />
eine häufige Bitte von Frauen<br />
in meiner Sprechstunde“,<br />
sagt Prof. Dr. Kai Joachim Bühling,<br />
Facharzt für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe in <strong>Hamburg</strong>. Doch<br />
was ist damit eigentlich gemeint?<br />
Gemeint ist: „Ich möchte gerne eine<br />
sichere Schwangerschaftsverhütung.<br />
Vielen Frauen ist nicht bekannt, dass<br />
es eine ganze Reihe an Verhütungsmitteln<br />
gibt – und eben nicht nur die<br />
‚Pille‘ “, erklärt Prof. Bühling. Und<br />
auch bei dieser gibt es Unterschiede:<br />
So gibt es beispielsweise „Pillen“,<br />
die das Hautbild verbessern, weil<br />
sie die männlichen Hormone stärker<br />
absenken als andere. Aber die Möglichkeiten<br />
einer sicheren Verhütung<br />
sind noch viel größer: So kann man<br />
die Wirkstoffe einer „Pille“ auch<br />
mittels eines Vaginalringes zuführen.<br />
Vorteil: Man muss nur einmal<br />
im Monat daran denken – und eben<br />
nicht täglich. Dann gibt es das Verhütungsstäbchen,<br />
das am Oberarm<br />
knapp unter der Haut platziert wird.<br />
Vorteil: Man muss nur alle drei Jahre<br />
daran denken. Und es gibt die Kupfer-<br />
und Hormonspiralen, die in die<br />
Gebärmutter eingelegt werden und<br />
dort lokal wirken. Vorteil: Man muss<br />
nur alle drei bis fünf Jahre daran<br />
denken. „Bei der Beratung zu Verhütungsfragen<br />
sind allerdings auch<br />
Besonderheiten zu beachten“, weiß<br />
Prof. Bühling. „Hat die Patientin beispielsweise<br />
ein erhöhtes Risiko für<br />
Thrombosen (Blutgerinnsel), darf<br />
sie keine Östrogene erhalten (wie<br />
sie z. B. die kombinierte „Pille“<br />
enthält). Leidet die Patientin unter<br />
Migräne, sollte sie ebenfalls keine<br />
Östrogene verabreicht bekommen.<br />
Zum Glück ist die Auswahl an Alternativen<br />
groß.“<br />
Dies unterstreicht aber auch, wie<br />
wichtig es ist, dass jede Patientin die<br />
Möglichkeiten, ihre Vorlieben, aber<br />
auch ihre Bedenken und Abneigungen<br />
ausführlich mit ihrer Ärztin bzw.<br />
ihrem Arzt bespricht, um schließlich<br />
gemeinsam die für sie optimale Verhütungsmethode<br />
zu finden.<br />
▲<br />
Welche Verhütungsmethode ist für mich die Beste?<br />
i<br />
Sicherheit<br />
Anwendung<br />
Wirkung<br />
„Pille“ Verhütungsring Verhütungsstäbchen Hormonspirale Kupferspirale/Kupferkette<br />
> 99 % (bei regelmäßiger<br />
Einnahme)<br />
Tabletten zur täglichen<br />
Einnahme<br />
Unterdrückung des<br />
Eisprungs<br />
> 99 % > 99 % > 99 % > 99 %<br />
monatlicher Wechsel des<br />
Ringes (durch die Patientin)<br />
Einlage am Oberarm in Lokalanästhesie<br />
(durch den Arzt)<br />
Einlage in die Gebärmutter<br />
(durch den Arzt)<br />
Unterdrückung des Eisprungs Unterdrückung des Eisprungs lokale Hormonwirkung in<br />
der Gebärmutter<br />
Wirkdauer – 3–4 Wochen 3 Jahre 3 bzw. 5 Jahre 5 Jahre<br />
Vorteil<br />
gute Wirkung auf die Haut, hohe Blutungsstabilität, östrogenfrei, man muss nicht<br />
hohe Blutungsstabilität Wechsel nur alle 3-4 Wochen daran denken<br />
Nachteil<br />
Geeignet für…<br />
gering erhöhtes Thrombose-<br />
und Schlaganfallrisiko<br />
Frauen ohne erhöhtes<br />
Thromboserisiko<br />
gering erhöhtes Thromboseund<br />
Schlaganfallrisiko<br />
Frauen ohne erhöhtes<br />
Thromboserisiko<br />
kleiner operativer Eingriff<br />
notwendig, Zwischenblutungen<br />
können auftreten,<br />
da östrogenfrei<br />
kaum Wirkung im Organismus,<br />
östrogenfrei, man<br />
muss nicht daran denken<br />
Einlage durch den Arzt<br />
Einlage in die Gebärmutter<br />
(durch den Arzt)<br />
lokale nicht bakterielle<br />
Entzündungsreaktion in der<br />
Gebärmutter<br />
hormonfrei, man muss nicht<br />
daran denken<br />
Einlage durch den Arzt, eher<br />
stärkere Blutungen, eher<br />
stärkere Regelschmerzen,<br />
Risiko für Verletzung bei Kupferkette<br />
erhöht gegenüber<br />
Kupferspirale<br />
alle Frauen alle Frauen Frauen ohne Regelschmerzen<br />
und ohne starke Menstruationsblutung<br />
Jährliche Kosten (ca.) 70,– € 190,– € 110,– € 100,– € / 80,– € 40,– € / 80,– €<br />
Fotos: Johannes P. Claußen<br />
18 | <strong>Ärztemagazin</strong> März 2015