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Grundbegriffe, Steuertarife und Progression

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Finanzwissenschaft II: Übungsblatt 1<br />

Fachbereich Finanzwissenschaft<br />

Universität Heidelberg<br />

Dipl.-Vw. Christian F. Pfeil<br />

Frage 1<br />

• Steuern<br />

<strong>Gr<strong>und</strong>begriffe</strong>, <strong>Steuertarife</strong> <strong>und</strong> <strong>Progression</strong><br />

– Geldleistungen, keine Sachleistungen<br />

– keine Gegenleistung für eine besondere Leistung<br />

– werden hoheitlich auferlegt (Spende an Staat keine Steuer)<br />

– Ertrag muss öffentlichem Gemeinwesen zufließen (B<strong>und</strong>, Länder, Gemeinden, ...),<br />

gemeinnützig<br />

– Erträge werden nach Gr<strong>und</strong>satz der Gesamtdeckung in allgemeinen Staatshaushalt<br />

eingestellt, stehen damit für Finanzierung aller öffentlichen Ausgaben zur Verfügung<br />

– ökonomisch wichtig: Zwangsabgabe ohne Anspruch auf Gegenleistung<br />

• Gebühren:<br />

– Gegenleistung für eine besondere Leistung<br />

– werden bei Inanspruchnahme erhoben, Bsp.: Parkgebühr (≠ Beiträge)<br />

– nur anwendbar, wenn sich Nutzen individuell zurechnen lässt (privatnützig) <strong>und</strong><br />

wenn Ausschlussprinzip angewandt werden kann<br />

– fließen häufig in Sonderhaushalt (Parafiskus), aus dem nur die betreffende Ausgabe<br />

finanziert wird<br />

• Zusatz: Beiträge<br />

– Entgelt für besondere Leistung<br />

– kann nur gruppenbezogen zugerechnet werden<br />

– Beitragspflicht entsteht nicht durch tatsächliche Inanspruchnahme, sondern durch<br />

die Möglichkeit dazu<br />

– fließen häufig in Sonderhaushalt<br />

• Antwort: Gegenleistung, Verwendung<br />

Frage 2<br />

• Steuerträger - Person, auf der die Steuerlast letztlich ruht<br />

• Steuerdestinatar - der vom Gesetzgeber vorgesehene Steuerträger<br />

• Steuerzahler - Person, die den Steuerbetrag abführen muss (üblicherweise per Überweisung)<br />

• Steuerpflichtige - weiter Begriff der AO, beinhaltet Steuerschuldner (schuldet die Steuer),<br />

Haftungsschuldner (haftet für eine Steuer), Steuerentrichtungspflichtiger (auch: Steuerzahler)<br />

• Antwort: a)<br />

1


Finanzwissenschaft II: Übungsblatt 1<br />

Fachbereich Finanzwissenschaft<br />

Universität Heidelberg<br />

Dipl.-Vw. Christian F. Pfeil<br />

• Zusatz:<br />

• Lohnsteuer - Steuerzahler → Arbeitgeber, Steuerdestinatar → Arbeitnehmer, Steuerträger<br />

→ i.d.R. Arbeitnehmer<br />

Frage 3<br />

• Steuermoral: Einstellung der Steuerzahler zur Steuerhinterziehung, Bewertung der Steuerhinterziehung<br />

• Antwort: c) beschreibt hohe Steuermoral<br />

Frage 4<br />

• Äquivalenzprinzip<br />

– Leistung des einzelnen Bürgers soll mit Gegenleistung des Staates übereinstimmen<br />

– Steuern ohne Nutzen für Bürger ungerechtfertigt<br />

– aber: Gegenleistungen nicht individuell zurechenbar<br />

– Rechtfertigung der Besteuerung<br />

• Leistungsfähigkeitsprinzip<br />

Frage 5<br />

– jeder soll nach seiner Leistungsfähigkeit zur Finanzierung der Staatstätigkeit herangezogen<br />

werden<br />

– gleiches Einkommen - gleicher Steuerbetrag<br />

– höheres Einkommen - höherer Steuerbetrag<br />

– nicht für allgemeine Rechtfertigung geeignet, aber für Rechtfertigung bestimmter<br />

Einzelsteuern<br />

– Voraussetzung: allg. Rechtfertigung, Einigkeit über Maß der Leistungsfähigkeit<br />

• a) Kopfsteuer<br />

• b) Leistungsfähigkeitsprinzip (gleiches absolutes Opfer → gleiche Nutzeneinbuße)<br />

• c) Antwort<br />

• d) Leistungsfähigkeitsprinzip (Opfertheorie)<br />

• e) horizontale Leistungsfähigkeit<br />

Frage 6<br />

• y A1 = y A2 = 100; y B1 = 40 <strong>und</strong> y B2 = 160<br />

• beide haben innerhalb von zwei Jahren das gleiche Gesamteinkommen (ohne Zinseffekte)


Finanzwissenschaft II: Übungsblatt 1<br />

Fachbereich Finanzwissenschaft<br />

Universität Heidelberg<br />

Dipl.-Vw. Christian F. Pfeil<br />

• Besteuerung mit T (y) = y2<br />

800<br />

• für A ergibt sich: T 1 = 12, 5 + T 2 = 12, 5 → T ges = 25<br />

• für B ergibt sich: T 1 = 2 + T 2 = 32 → T ges = 34<br />

• (horizontales) Leistungsfähigkeitsprinzip nicht erfüllt<br />

• über einem Zeithorizont von zwei Jahren erlangen beide das gleiche Einkommen, bezahlen<br />

aber unterschiedliche Steuerbeträge<br />

• Gr<strong>und</strong>: streng konvexer Steuertarif (belastet schwankende Einkommen stärker als konstante<br />

Einkommen gleicher durchschnittlicher Höhe)<br />

Frage 7<br />

• proportionaler Tarif: Grenz- <strong>und</strong> Durchschnittssteuersatz sind konstant<br />

• a) GSS = a (konstant), DSS = a − b y<br />

• b) GSS = a (konstant), DSS = a + b y<br />

(nicht konstant)<br />

(nicht konstant)<br />

• c) Antwort<br />

• d) Pauschalsteuer<br />

• Zusatz:<br />

• a) indirekt progressiv<br />

• b) indirekt degressiv<br />

Frage 8<br />

• y A = 9.000; y B = 30.000; y C = 60.000;<br />

• Hinweis: der Grenzbetrag gehört noch zur vorherigen Stufe (10.000 Euro sind noch steuerfrei,<br />

der 10.001te Euro wird mit 10 % besteuert)<br />

• Y A = 9.000; Y B = 30.000; Y C = 60.000<br />

• Grenzsteuersätze: T ′ (Y A ) = 0; T ′ (Y B ) = 0, 1; T ′ (Y C ) = 0, 3<br />

• Durchschnittssteuersätze:<br />

• t(Y A ) = T (Y A)<br />

Y A<br />

= 0<br />

• t(Y B ) = T (Y B)<br />

Y B<br />

= 20.000·0,1<br />

30.000<br />

= 0, 0¯6<br />

• t(Y C ) = T (Y C)<br />

Y C<br />

= 20.000·0,1+20.000·0,2+10.000·0.3<br />

60.000<br />

= 9.000<br />

60.000<br />

Frage 9<br />

• Antwort: a)<br />

= 0, 15


Finanzwissenschaft II: Übungsblatt 1<br />

Fachbereich Finanzwissenschaft<br />

Universität Heidelberg<br />

Dipl.-Vw. Christian F. Pfeil<br />

Frage 10<br />

• a) Bruttobetrag ergibt sich durch Aufschlag der Steuer auf den Nettobetrag (z.B. Umsatzsteuer)<br />

• b) Antwort, Nettobetrag ergibt sich durch Abzug der Steuer vom Bruttobetrag<br />

• c) fällt pro ge- oder verkaufter Menge an (z.B. Mineralölsteuer)<br />

• d) nichttarifierte Steuer; Obrigkeit setzte den zu erhebenden Gesamtbetrag fest, überließ<br />

die Verteilung des Steuerbetrages auf die Individuen den Steuerbeamten; Sicherheit beim<br />

Steuerberechtigten - Unsicherheit beim Steuerpflichtigen<br />

Frage 11<br />

• Bruttobetrag q; Nettobetrag p; Steuerbetrag q − p; Steuersatz der BWS τ; Steuersatz<br />

der NWS θ<br />

• BWS: p = q(1 − τ); NWS: q = p(1 + θ)<br />

• Effektivsteuersatz: Verhältnis von Steuerbetrag <strong>und</strong> Bruttobetrag q−p<br />

q<br />

• Effektivsteuersatz BWS: q−p<br />

q<br />

= q−q(1−τ)<br />

q<br />

= τ (entspricht dem Steuersatz)<br />

• Effektivsteuersatz NWS: q−p<br />

q<br />

= p(1+θ)−p<br />

p(1+θ)<br />

= θ<br />

1+θ<br />

• τ =<br />

θ<br />

1+θ<br />

• wenn jetzt τ = θ, dann ist Eff.satz BWS > als Eff.satz NWS<br />

Frage 12<br />

• a) proportionaler Tarif<br />

• b) linearer Tarif mit Freibetrag<br />

• c) Antwort<br />

• d) linearer Tarif mit Freibetrag<br />

Frage 13<br />

• Antwort: Freibetrag von 500 Euro<br />

• entscheidend: Höhe der Bemessungsgr<strong>und</strong>lage<br />

• da 3.000 Euro knapp über 2.999 Euro, kommt Freigrenze nicht zur Geltung, Betrag wird<br />

voll besteuert<br />

• Freibetrag verringert Bemessungsgr<strong>und</strong>lage auf 2.500 Euro

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