Ausgabe 03_2011 [PDF, 9.1 MB] - Institut für Interne Revision ...
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für die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> im Hinblick auf das<br />
Compliance Management aufgezeigt, indem<br />
deren Aufgabengebiete erweitert bzw. um neue<br />
Aspekte ergänzt werden können.<br />
Sowohl während des Impulsvortrages als auch<br />
im Anschluss daran bildeten sich äußerst interessante<br />
Diskussionen mit dem Teilnehmerkreis<br />
des Workshops. Praxisnahe Fragestellungen<br />
wurden thematisiert und mit <strong>Revision</strong>s- und<br />
Compliance-Verantwortlichen namhafter Unternehmen<br />
diskutiert. Der Bogen von theoretischen<br />
Compliance-Ansätzen zur unternehmerischen<br />
Praxis konnte gelungenermaßen gespannt<br />
werden. Zusammenfassend fand im Zuge<br />
des Workshops „Industry/Business“ ein<br />
wertvoller Meinungs- und Erfahrungsaustausch<br />
statt.<br />
Kurzbericht Workshop „Finance“<br />
Mag. Michaela Gorfer (FMA) stand im Workshop<br />
"Finance" einer überraschend großen Audience<br />
von Bank Revisoren, Versicherungsrevisoren<br />
und anderer Spezialisten und Interessierter<br />
aus dem Bereich Finanzwirtschaft Rede<br />
und Antwort. Im Rahmen eines Impulsvortrags<br />
der schon während des Vortrags nahtlos in eine<br />
rege Diskussion überging, stellte Mag. Gorfer<br />
die Vorstellungen der FMA zu den Themen<br />
Compliance und <strong>Revision</strong> sehr prägnant dar.<br />
Seitens der FMA ist eine Verknüpfung von <strong>Revision</strong><br />
und Compliance ein absolutes "No-Go",<br />
da dadurch die Unabhängigkeit der <strong>Revision</strong><br />
und deren Prüffähigkeit auch von Compliance<br />
beeinträchtigt würde.<br />
Mag. Gorfer sieht - über Einwände aus dem<br />
Publikum, dass es diesfalls auch zu Doppelprüfungen<br />
kommen könne - darin kein grundsätzliches<br />
Problem. Dies sei eher eine Organisationsfrage<br />
und haben beide <strong>Institut</strong>ionen durchaus<br />
unterschiedliche Gesichtspunkte und<br />
Rhythmen. Compliance muss aber auch prüfen,<br />
da die Vorgabe von Vorschriften, die Qualität<br />
von Schulungsmaßnahmen uvm nur in Verbindung<br />
von darauf folgenden Überprüfungen hinsichtlich<br />
Effektivität als voll inhaltlich tauglich<br />
angesehen werden können.<br />
Moderator Dr. Matthias Kopetzky stellte abschließend<br />
fest, dass die Vortragende auch<br />
gleich die Moderation vortrefflich selbst übernommen<br />
habe und bedankte sich bei Fr. Mag.<br />
Gorfer für die fundierte Diskussion und ihre Bereitschaft<br />
auch sehr konkret auf Einwürfe einzugehen.<br />
Noch lange nach dem Ende des<br />
Workshops war die Vortragende von Workshopteilnehmern<br />
"in Beschlag" genommen und<br />
stellte sich geduldig den "Nachbesprechungen".<br />
Der nächste Tag startete mit den Praxisberichten.<br />
Den Anfang machten Mag. Thomas Goldstein<br />
und Dr. Karl Stadler von der Verbund<br />
AG. In der Einleitung wies Mag. Goldstein auf<br />
die bereits gehörten Definitionen und auf die<br />
gegebenen Rahmenbedingungen (insb. gesetzliche<br />
Vorgaben) hin. Er sieht Compliance und<br />
<strong>Revision</strong> als Teile des Gesamtgerüstes IKS und<br />
als Schnittstelle zwischen der strategischen<br />
Verantwortung des Managements und der operativen<br />
Ausführung. Im Verbund ist das<br />
Compliance-System in der Executive Order<br />
festgelegt und gilt auch für die Beteiligungen<br />
mit beherrschendem Einfluss. Compliance ist<br />
die Umsetzung von Werten des Konzerns und<br />
auch Ansprechstelle für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in allen Compliance-relevanten<br />
Fragen. Es gibt keine konkreten Prüfaufträge<br />
an die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>, Compliance-Themen<br />
werden automatisch bei jeder <strong>Revision</strong> mitgeprüft.<br />
<strong>Revision</strong> und Compliance stehen somit<br />
nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen einander.<br />
Dr. Stadler informierte über das Leitbild und<br />
den Verhaltenskodex im Verbund und dass die<br />
Compliance-Abteilung im Bereich Recht angesiedelt<br />
ist. Er unterstrich, dass Compliance sehr<br />
unternehmensbezogen und damit sehr individuell<br />
ist und bei Einführung keine Änderungen<br />
gut funktionierender Bereiche vorgenommen<br />
werden sollten. Es gibt theoretisch sehr viele<br />
Bereiche, die von Compliance umfasst werden<br />
könnten, wie z.B. Antikorruption, Finanzmarkt,<br />
Corporate Governance, Verhaltenskodex, Datenschutz.<br />
Der Verbund konzentriert sich auf<br />
Finanzmarkt-Compliance und Korruptionsbekämpfung.<br />
Beide Themenstellungen wurden<br />
näher ausgeführt. Die Einhaltung von Vorschriften<br />
im operativen Geschäft wird vor Ort verantwortet.<br />
Zusammenfassend hielt er fest, dass<br />
gute Erfahrungen mit eher allgemein gehaltener<br />
Formulierung der entsprechenden Richtlinie mit<br />
einer Beispielsammlung gemacht wurden. Diese<br />
bezieht sich auf die Vergabe von Aufträgen;<br />
Lieferanten und Berater; Interessenskonflikte;<br />
Spenden und Sponsoring. Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter werden ersucht, mögliche Verstöße<br />
zu melden. Ziel jeder Compliance-<br />
Kommunikation ist die Prävention durch Information.<br />
Den Abschluss der Ausführungen stellte<br />
die Beschreibung des eingeführten Compliance-Systems<br />
sowie die Vorstellung des Corporate<br />
Governance Kodex dar, der 83 Regeln<br />
enthält. Der Compliance-Bericht wird auf der<br />
Homepage der Verbund AG veröffentlicht.<br />
IIA 07<br />
<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />
Audit Journal<br />
4 | S eite