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Königlich bayerische Vorfeldkontrolle - GdF Gewerkschaft der ...

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<strong>der</strong> fl ugleiter 2007/03<br />

Apron<br />

32<br />

Durch die Lage <strong>der</strong> Vorfel<strong>der</strong> zwischen den beiden<br />

parallelen Runways ist eine klare Abgrenzung zu den<br />

Zuständigkeitsbereichen <strong>der</strong> DFS gegeben.<br />

Bei Munich Apron wird ohne Kontrollstreifen gearbeitet.<br />

Die Darstellung, Eingabe und Verarbeitung von<br />

Flugplandaten fi ndet über u.a. mit DEPCOS vernetzte<br />

EDV-Systeme statt, wodurch dem Lotsen die für ihn<br />

relevanten Flugplandaten automatisch zur Verfügung<br />

stehen. Durch zusätzliche manuelle Eingaben ergibt<br />

sich das für die Rollführung notwendige virtuelle Verkehrsbild.<br />

Dieses und viele weitere Arbeitsmittel und<br />

Einrichtungen wie Bodenradar, Unterfl urbefeuerung,<br />

Kamerabil<strong>der</strong> und nicht zuletzt große Fensterscheiben<br />

bilden die Arbeitsgrundlage <strong>der</strong> Kontrolltätigkeit.<br />

Der Großteil <strong>der</strong> ankommenden Luftfahrzeuge parkt<br />

durch Unterstützung eines mit induktiven Sensoren<br />

o<strong>der</strong> mit Lasertechnik arbeitenden optischen Andocksystems,<br />

allerdings wird durch die in München stark<br />

vertretenen Regionaljets auf zahlreichen "roll-in/rollout"<br />

Positionen noch klassisch mittels Marshaller<br />

geparkt.<br />

Auf allen Vorfel<strong>der</strong>n können zur Unterstützung bei<br />

schlechten Sichtverhältnissen individuelle durch<br />

Stoppbarren abgesicherte Rollstrecken geschaltet<br />

werden. Eine automatische Rollführung mittels<br />

dieser Einrichtung gibt es entgegen hartnäckiger<br />

Gerüchte in den Medien aber nicht. Bei low visibility<br />

procedures steckt eine äußerst anspruchsvolle Handarbeit<br />

dahinter.<br />

Alle Abfl üge gehen mit "start-up-given" in die Zuständigkeit<br />

von Apron Control über, die im weiteren Verlauf<br />

Push-Back-Genehmigungen und Rollanweisungen<br />

bis zu den jeweiligen Übergabepunkten ins Bahnsystem<br />

erteilt. In <strong>der</strong> Gegenrichtung übernimmt die<br />

<strong>Vorfeldkontrolle</strong> die Landungen an einem <strong>der</strong> gegenläufi<br />

gen Übergabepunkte und führt das Luftfahrzeug<br />

bis zu seiner endgültigen Parkposition. Zum Verkehr<br />

<strong>der</strong> Luftfahrzeuge kommen noch die Schleppbewegungen<br />

hinzu. Deren Anzahl macht zusätzlich noch<br />

einmal etwa 10% <strong>der</strong> Flugbewegungen aus.<br />

Die im Prinzip einfach anmutende zweidimensionale<br />

Kontrolle von Luftfahrtzeugen ist an Großfl ughäfen<br />

wie Frankfurt und München durch die Masse<br />

an Bewegungen auf relativ kleiner Fläche nicht<br />

zu unterschätzen. Zudem ergibt sich durch die<br />

Drehkreuzfunktion dieser Flughäfen über den Tag<br />

hinweg ein sehr spezieller Verkehrsfl uss. Komplexe<br />

Rollwegsysteme, Abhängigkeiten und Restriktionen<br />

durch unterschiedliche Spannweiten, verstärkter<br />

Kreuzungsverkehr auf Grund <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> Vorfel<strong>der</strong><br />

zwischen den Runways sowie häufi ge Engpässe bei<br />

den verfügbaren Parkpositionen bieten eine äußerst<br />

anspruchsvolle Aufgabe. Dass dies alles eine ernst<br />

zunehmende Kontrolltätigkeit beschreibt, erfahren<br />

die "Apron Controller" gerade auch in Gesprächen<br />

mit vielen Towerkollegen <strong>der</strong> DFS, die diese Einschätzung<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />

Am Flughafen München sind in dieser Sommer-Flugplanperiode<br />

an einem Wochentag mehr als 1300<br />

Flugbewegungen keine Ausnahme mehr. Im Jahr<br />

2006 wurden in MUC insgesamt 411.335 Flugbewegungen<br />

abgewickelt, mehr als doppelt so viele wie<br />

bei Eröffnung des Airports 1992. Bis zum Jahr 2020<br />

wird ein durchschnittliches Wachstum von 6,1 %<br />

jährlich prognostiziert.<br />

Rekrutierung & Ausbildung<br />

Auch <strong>der</strong> Arbeitgeber zollte diesen Tatsachen Rechnung,<br />

indem er schon zur Eröffnung des Flughafens<br />

nur Personal als Vorfeldlotsen einsetzte, das an<br />

einem eigenen 3D-Realtime Simulator mit 270°-Perspektive<br />

geschult, trainiert und geprüft wurde. Die<br />

damalige "Abnahme" <strong>der</strong> Vorfeldlotsen wurde von<br />

ehemaligen BFS-Lotsen durchgeführt. Später übernahmen<br />

Coaches aus <strong>der</strong> eigenen Belegschaft diese<br />

Funktion und tun es natürlich auch heute noch.

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