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Königlich bayerische Vorfeldkontrolle - GdF Gewerkschaft der ...

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<strong>der</strong> fl ugleiter 2007/03<br />

ATC Regional<br />

36<br />

Galileo wird die Navigation weitgehend unabhängig<br />

vom amerikanischen GPS und dem russischen<br />

System GLONASS machen, die beide letztendlich von<br />

den jeweiligen Militärs manipuliert werden können.<br />

Doch teure mo<strong>der</strong>ne Technik nützt gar nichts, wenn<br />

das vorhandene Lotsen- und Technikpersonal damit<br />

nicht arbeiten kann. Also waren und sind von diesem<br />

Personal permanent aufwendige Qualifi kationsmaßnahmen<br />

zum Beispiel auf <strong>der</strong> Flugsicherungsakademie<br />

in Langen zu durchlaufen. Auch diese Kosten<br />

müssen die Betreiber <strong>der</strong> Regionalfl ughäfen tragen<br />

und sich entwe<strong>der</strong> aus öffentlichen Kassen subventionieren<br />

o<strong>der</strong> sich von den Flughafennutzern<br />

erstatten lassen, was zum Beispiel bei Herrn O’Leary<br />

ziemlichen Wi<strong>der</strong>spruch erzeugen dürfte.<br />

Für manch einen Betreiber eines Regionalfl ughafens<br />

mag in diesen Tagen bei den Flugsicherungskosten<br />

die Schmerzgrenze erreicht, vielleicht sogar<br />

überschritten werden. Der Auslöser dafür ist die<br />

Europäische Union, die mit dem Programm „SINGLE<br />

EUROPEAN SKY“ (SES) für einen einheitlichen Qualitätsstandard<br />

<strong>der</strong> Flugsicherung in Europa sorgen will.<br />

Ab 22. Juni 2007 sollen für Flugsicherungsbetriebsdienste<br />

nur noch zertifi zierte Flugsicherungsanbieter<br />

von den nationalstaatlichen Regulierungsbehörden<br />

benannt werden. Die DFS hat daher eine Tochterfi rma;<br />

The Tower Company (TTC), gegründet. Ziel von<br />

TTC ist es, als entsprechend zertifi ziertes Unternehmen<br />

neben an<strong>der</strong>en Leistungen hauptsächlich<br />

Flugsicherungsbetriebsdienste für Regionalfl ughäfen<br />

anzubieten.<br />

✈ „Ziemlich groß: Der Hahn“<br />

Dabei will TTC offensichtlich ordentlich hinlangen, denn<br />

auf die Betreiber <strong>der</strong> Regionalfl ughäfen werden voraussichtlich<br />

jährliche Mehrkosten im Bereich sechsstelliger<br />

Euro-Beträge zukommen. Trotzdem will TTC ihre Dienstleistungen<br />

unter dem Kostenniveau <strong>der</strong> DFS anbieten.<br />

Erreicht werden soll dies beispielsweise dadurch,<br />

dass die vorhandene Technik an diesen Plätzen nicht<br />

vollständig an den DFS-Standard angepasst, son<strong>der</strong>n<br />

möglichst auf dem Status Quo belassen werden soll.<br />

Außerdem möchte TTC das vorhandene Lotsenpersonal<br />

<strong>der</strong> Regionalfl ughäfen nicht übernehmen. Die<br />

Arbeitnehmer sollen vielmehr bei ihren <strong>der</strong>zeitigen<br />

Arbeitgebern verbleiben und stattdessen von diesen<br />

entliehen werden. Hierbei entsteht die Situation,<br />

dass ein zertifi zierter Flugsicherungsanbieter mit<br />

Personal arbeitet, das er sich von nicht zertifi zierten<br />

Unternehmen ausleiht. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> <strong>GdF</strong> wi<strong>der</strong>spräche<br />

die Art <strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung den<br />

Bestimmungen von SES.<br />

Dass dieses Vorhaben nicht bei allen betroffenen Arbeitnehmern<br />

auf Gegenliebe trifft, dürfte auf <strong>der</strong> Hand<br />

liegen. Aber auch den Arbeitgebern ist nicht wohl bei<br />

<strong>der</strong> Vorstellung, dass sie einige hun<strong>der</strong>ttausend Euro<br />

pro Jahr an TTC bezahlen soll, nur um die Leistung zu<br />

erhalten, die sie <strong>der</strong>zeit ohne die Mehrkosten auch<br />

bekommen. So hat sich in diesen Tagen <strong>der</strong> „Black-<br />

Forest-Airport-Lahr“ mit Erfolg um eine Selbstzertifi -<br />

zierung bemüht und wird künftig sein eigener Flugsicherungsanbieter<br />

sein. Diese Lösung dürfte für einige<br />

Betreiber von Regionalfl ughäfen ein nachahmenswertes<br />

Beispiel sein. – Ob dies eine Lösung im Sinne<br />

des Erfi n<strong>der</strong>s von SES ist, sei dahin gestellt.<br />

Photo: Andreas Kister

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