Königlich bayerische Vorfeldkontrolle - GdF Gewerkschaft der ...
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von<br />
Wilfried Sturm<br />
<strong>der</strong> fl ugleiter 2007/03<br />
Technik<br />
46<br />
Stellungnahmen a la – Hallo, ich bin Nina Ruge,<br />
Alles wird gut! – zur Kenntnis nehmen zu müssen?<br />
Wütende Schreiben über die Einseitigkeit <strong>der</strong><br />
Redaktionen, vermeintlich zu Gunsten <strong>der</strong> <strong>GdF</strong>,<br />
haben ja inzwischen in <strong>der</strong> Führungsetage <strong>der</strong> UZ<br />
Tradition. Nach einem kritischen Bericht zu „P1“<br />
schrieb man dem Intendanten des <strong>bayerische</strong>n<br />
Rundfunks (und erteilte dem <strong>GdF</strong>-Vorsitzenden<br />
eine Abmahnung), danach schon einmal dem<br />
ZDF. Es wird zur Gewohnheit. Die <strong>GdF</strong> freut sich<br />
darüber. Denn eines ist sicher: Derartige Aktionen<br />
bewirken nur eines. Die gescholtenen Journalisten<br />
verbeißen sich ins Thema. O<strong>der</strong> wie es ein Redakteur<br />
gegenüber <strong>der</strong> <strong>GdF</strong>-Pressestelle ausdrückte:<br />
„Da haben wir wohl in ein Wespennest gestochen,<br />
wir bleiben dran.“ Es wun<strong>der</strong>t Joe, dass ein<br />
ehedem hervorragen<strong>der</strong> und kritischer Journalist,<br />
heute in Sachen <strong>der</strong> DFS unterwegs, dies nicht<br />
wissen sollte und dagegen Einspruch erhebt.<br />
Mittlerweile, so hat Joe erfahren, holen die<br />
interessierten Luftfahrt- und Wirtschaftsjourna-<br />
Alles Technik o<strong>der</strong> was?<br />
Die Flugsicherungstechnik auf dem absteigenden Ast?<br />
Vielleicht ja o<strong>der</strong> vielleicht nein – wer weiß das schon!<br />
In keinem an<strong>der</strong>en Bereich innerhalb <strong>der</strong> Flugsicherung<br />
hat in den letzten Jahren eine <strong>der</strong>artig<br />
große Fluktuation stattgefunden wie gerade in <strong>der</strong><br />
Flugsicherungstechnik. Vielerorts sind Techniker<br />
und Ingenieure quasi nicht mehr anwesend. Zu den<br />
Unworten innerhalb <strong>der</strong> Flugsicherungstechnik hat<br />
sich die Abkürzung „SMZ“ o<strong>der</strong> gar das Wort „Rufbereitschaft“<br />
entwickelt.<br />
Diese Wörter sind im Laufe <strong>der</strong> letzten Jahre entstanden<br />
und stehen für Personaleinsparungen, Mangelverwaltung<br />
und sich überstürzende Konzeptlosigkeit.<br />
So wurde die „SMZ“, die Service Management<br />
Zentrale, als große SSÜ für ganz Deutschland in<br />
Langen geplant. Eine Einrichtung, die, auf Grund des<br />
technischen Fortschritts, zur Folge hat, dass mit Inbetriebnahme<br />
die örtlichen technischen Überwachungsorgane<br />
überfl üssig werden. Da die „SMZ“ für das Jahr<br />
2009 geplant war und eventuell fertig gestellt sein<br />
sollte, wurde bereits weit im Vorfeld mit <strong>der</strong> Umschichtung<br />
von Personal begonnen. Zwischenzeitlich<br />
listen lieber den Rat <strong>der</strong> <strong>GdF</strong> ein, als ständig mit<br />
<strong>der</strong> stets abgestimmten Meinung eines „Möchte-<br />
Gern-Global-Player“ konfrontiert zu werden. Die<br />
Presseabteilung <strong>der</strong> DFS, angetreten das Unternehmen<br />
Flugsicherung positiv zu verkaufen und<br />
die Öffentlichkeit mit sach- und fachkundigen<br />
Hintergrundberichten zu informieren, läuft bei<br />
schwierigen Themen a la Kapitalprivatiserung, so<br />
äußern es viele Journalisten, immer mehr aus dem<br />
Ru<strong>der</strong>. Sobald einmal nicht nette Infos wie „Wir<br />
suchen Nachwuchs“, die „DFS ist pünktlich“ (Joe<br />
fragt sich, wer dafür eigentlich verantwortlich ist?<br />
Doch wohl die „undankbaren“ Lotsen.) zu verkaufen<br />
sind, schlägt man um sich und trifft am liebsten<br />
die <strong>GdF</strong> und/o<strong>der</strong> kritische Journalisten.<br />
Die öffentliche Reputation <strong>der</strong> DFS sinkt kontinuierlich<br />
und wird mit ihren teilweise wenig<br />
aussagekräftigen, dafür umso polemischeren –<br />
speziell während laufen<strong>der</strong> Tarifverhandlungen<br />
– Presseinformationen abgewatscht. Joe sieht es<br />
mit Interesse und sogar Bedauern.<br />
ist man mit <strong>der</strong> Umschichtung vielerorts so weit vorangeschritten,<br />
dass Technikservice eingestellt wird<br />
und sich mittels des Allheilmittels „Rufbereitschaft“<br />
auf das Nötigste beschränkt.<br />
Örtlich, zumindest an den kleineren DFS-Nie<strong>der</strong>lassungen,<br />
die Technik auf das absolute Minimum hinunterzufahren,<br />
ist seit langem bekannt. Das teilweise<br />
zahlreiche Personal wurde, wie es so schön heißt,<br />
„personalneutral“ abgebaut. Vorruhestandsreglungen,<br />
Versetzungen zu an<strong>der</strong>en Nie<strong>der</strong>lassungen<br />
o<strong>der</strong> aber auch direkt nach Langen sind die angesprochenen<br />
Alternativen. Einige Kollegen konnten<br />
sich an so genannten „Serverstandorten“ anbieten<br />
und dort eine vermeintlich neue Zukunft fi nden. Vermeintlich<br />
deshalb, weil niemand weiß, wie lange ein<br />
„Serverstandort“ (wie z. B. Nürnberg o<strong>der</strong> Hannover)<br />
noch ein Serverstandort ist. Nirgendwo sind Konzepte<br />
so kurzlebig und unzuverlässig geworden wie<br />
in <strong>der</strong> Technik. Und dass die Technik im Umbruch ist,<br />
kann man schon allein an <strong>der</strong> Tatsache feststellen,<br />
dass zum Jahresende <strong>der</strong> jetzige DFS-Geschäftsführer