02 | 2010 NEWS
Pure Emotionen
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Business t<br />
Vertrieb und Kundenmanagement t<br />
derungen in der Nutzung der Vertriebswege identifiziert werden.<br />
Im klassischen Einzel- und traditionellen Versandhandel hat sich<br />
ein deutlicher Trend zum Onlinegeschäft vollzogen, und auch hier<br />
steht mit dem Mobile Commerce eine neue Vertriebsrevolution<br />
bevor, auf die viele Unternehmen noch Lösungen in Form eines<br />
neuen Vertriebswegemix finden müssen.<br />
Von dieser Entwicklung können sich auch Finanzdienstleister nicht<br />
loslösen. Die jeweiligen Zielgruppen müssen intensiv untersucht<br />
und der Vertriebswegemix kritisch auf den Prüfstand gestellt werden.<br />
Dabei kann der Einzel- bzw. Versandhandel nicht eins zu eins<br />
auf Finanzdienstleistungen übertragen werden. Kunden- und Vertragsbeziehungen<br />
sind deutlich langfristiger ausgerichtet und der<br />
Anspruch an Vertrauen sowie Kompetenz ist somit noch höher.<br />
Jedoch können aus den genannten Branchen Erkenntnisse für eine<br />
zukunftsgerichtete Multi-Channel-Strategie gewonnen werden.<br />
Die in der Vergangenheit bekannte Praxis, dass ein Kunde mehr<br />
oder weniger in einem Vertriebskanal betreut wird, funktioniert<br />
längst nicht mehr. Insofern wird die Zukunft eher so aussehen,<br />
dass die jeweiligen Kundenbedürfnisse in vielen verschiedenen<br />
Vertriebswegen bedient werden (vgl. Abb. 2).<br />
Besonders wichtig wird es daher sein, dass sich Banken von der Vorstellung<br />
lösen, ein reiner Produktanbieter zu sein. Denn Emotional<br />
Banking bedeutet vor allem, die persönlichen Bedürfnisse des Kunden<br />
zu erkennen – und die bestehen nicht hauptsächlich im Erwerb<br />
von Produkten, sondern in einer verlässlichen Unterstützung beim<br />
Meistern individueller finanzieller Herausforderungen, sei es als<br />
Berufseinsteiger, Student, Rentner oder Familie. Die Bank muss für<br />
den Kunden zu einem Begleiter durch verschiedene Lebensphasen<br />
werden, Emotional Banking bedeutet also auch, dass das Verhältnis<br />
von Kunden und Berater wieder an Bedeutung gewinnt bzw. ausgebaut<br />
werden muss. Letzteres ist genau dann relevant, wenn beratungsintensive<br />
Themen, wie etwa Altersvorsorge, im Fokus stehen.<br />
Entscheidende Fragen bleiben dabei: In welchem Vertriebsweg kann<br />
durch welche Medien das Verhältnis optimal erreicht werden? Wie<br />
können Bedürfnisse beim Kunden erkannt werden – durch gutes<br />
menschliches Gespür oder zukünftig mithilfe moderner Techniken?<br />
Begeisterung im Beratungsprozess erzeugen<br />
Fakt ist: Der Einsatz verschiedener Technologien (z. B. im SB-Bereich,<br />
Mobile Banking) hat dazu geführt, dass sich der traditionelle<br />
Kontakt zwischen Kunden und Berater gewandelt hat, dass<br />
Kundenbeziehungen anonymer wurden. Die neuen Ansprachemöglichkeiten<br />
im Social-Media-Bereich eröffnen hier wieder ganz<br />
neue Möglichkeiten für die Kontaktaufnahme und Interaktion<br />
zwischen Kunden und Berater.<br />
Akquisition/Motivation Analysephase Beratungsphase Produkt-/Verkaufsphase Antragsabwicklung<br />
Mobil<br />
(Onlinebanking)<br />
Filiale<br />
(stationär)<br />
Mobile Banking<br />
Medialer Vertrieb<br />
Telefon<br />
SB-Banking<br />
Abbildung 2: Integrierter Einsatz mobiler bzw. medialer Anwendungen im Multi-Channel-Vertrieb – Begeisterung erzeugen!<br />
<strong>NEWS</strong> <strong>02</strong>/<strong>2010</strong> I 27