Verlagsbeilage am 26. und 27. Juni 2012 - Altmühltal CLASSIC ...
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VON NÜRNBERG INS UMLAND, NACH PAPPENHEIM UND ZURÜCK<br />
Freizeitdorado mit Nutzwert<br />
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Ihr Volkswagen- <strong>und</strong> Audi-Partner im Fränkischen Seenland<br />
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� Rothsee die größten Wasserflächen<br />
Nordbayerns. Diese drei<br />
Stauseen liegen im Einzugsbereich<br />
der Altmühl, der Fränkischen<br />
<strong>und</strong> der Schwäbischen Rezat<br />
sowie der Rednitz <strong>und</strong> verkörpern<br />
das Überleitungssystem<br />
von Donau- <strong>und</strong> Altmühlwasser<br />
in den nordbayerischen Raum.<br />
Mit ihrer Größe erreichen sie<br />
immerhin die Ausmaße von den<br />
oberbayerischen Seen Tegernsee,<br />
Schliersee <strong>und</strong> Königssee.<br />
Start 1970<br />
Am 16. Juli 1970 fiel der offizielle<br />
Startschuss für den Bau des<br />
„Neuen Fränkischen Seenlands“,<br />
<strong>und</strong> nach Erreichen des Endstauziels<br />
vom Großen Brombachsee<br />
wurden die Seen <strong>am</strong> 20 Juli 2000<br />
offiziell eingeweiht. Das Projekt<br />
der Überleitung von Zusatzwasser<br />
aus der Donau oder Hochwasser<br />
aus der Altmühl wurde<br />
primär erschaffen, um das industriell<br />
<strong>und</strong> landwirtschaftlich<br />
stark genutzte Wasserdargebot<br />
im Regnitz-Main-Gebiet aufzuhöhen.<br />
Das Fränkische Seenland ist<br />
das größte Talsperrensystem<br />
Bayerns mit insges<strong>am</strong>t 167 Millionen<br />
Kubikmeter Speichervolumen,<br />
verteilt auf zwei Teilsysteme.<br />
Gerne wird dem gigantischen<br />
Wasserbauwerk von<br />
interessierten Laien eine unterirdische<br />
Verbindung zwischen<br />
dem Brombachspeicher <strong>und</strong><br />
dem Rothsee-Kanalsystem unterstellt.<br />
Doch diese Annahme<br />
stimmt nicht. Beide Teilsysteme<br />
funktionieren voneinander unabhängig,<br />
<strong>und</strong> ein jedes sichert<br />
die Wasserüberleitung über die<br />
Europäische Hauptwasserscheide.<br />
Wandern <strong>und</strong> Radeln<br />
Neben dem wasserwirtschaftlichen<br />
Zweck gerieten die Fränkischen<br />
Seen seit Ende der 1980er<br />
Jahre zum Dorado für Freizeit<br />
<strong>und</strong> Erholung. Für die Bevölkerung<br />
aus dem Städtegroßraum<br />
oder für Urlauber aus Nah <strong>und</strong><br />
Fern ist die Seenplatte ein Paradies<br />
für Wassersport, Badevergnügen<br />
<strong>und</strong> Strandleben. Aktivsportler<br />
<strong>und</strong> Naturliebhaber<br />
bevölkern als Wanderer oder<br />
Radler das vielfältige Rad- <strong>und</strong><br />
Wanderwegenetz durch Wälder,<br />
Höhen, Fluss- <strong>und</strong> Talauen.<br />
Über einen Landtagsbeschluss<br />
von 1970 hatte die bayerische<br />
50<br />
Staatsregierung den Auftrag<br />
erhalten, die Region im Städtedreieck<br />
Gunzenhausen-Spalt-<br />
Weissenburg mit dem Überleitungssystem<br />
auch touristisch<br />
zu erschließen. Die Politiker<br />
versprachen sich dadurch eine<br />
Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Ges<strong>am</strong>tsituation dieser<br />
Region, denn das bis dato stark<br />
landwirtschaftlich geprägte<br />
westliche Mittelfranken war<br />
d<strong>am</strong>als längst zur Abwanderungsregion<br />
geworden. Es gab<br />
zu wenige Arbeitsplätze mangels<br />
produzierendem Gewerbe<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungsbetrieben.<br />
Die Zahl der Beschäftigten in<br />
Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft übertraf<br />
noch 1970 den bayerischen<br />
Landesdurchschnitt um das<br />
Doppelte. Hinzu k<strong>am</strong>: Der überdurchschnittlich<br />
hohe Anteil an<br />
landwirtschaftlichen Betrieben<br />
verfügte mehrheitlich nur über<br />
wirtschaftlich ineffizient kleine<br />
Betriebsflächen. Durch die<br />
Abgabe von r<strong>und</strong> 2.800 Hektar<br />
land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlicher<br />
Flächen hat sich der Strukturwandel<br />
in der dortigen Landwirtschaft<br />
rascher als anderswo<br />
vollzogen. Die Landwirte verloren<br />
zwischen 40 <strong>und</strong> 70 Prozent<br />
ihrer Flächen an das staatliche<br />
Seenprojekt.<br />
Das Geld aus der Entschädigung<br />
haben viele Betroffene in<br />
den Aufbau des Fremdenverkehrs<br />
investiert <strong>und</strong> haben aus<br />
ihren Bauernhöfen schmucke<br />
Gebäude mit Fremdenzimmern<br />
<strong>und</strong> Ferienwohnungen geschaffen.<br />
Tourismus <strong>und</strong> Freizeit sind<br />
heute die wichtigste Einnahmequelle<br />
im Fränkischen Seenland.<br />
Der Ges<strong>am</strong>tumsatz aus Tourismus<br />
belief sich dem Amt für<br />
Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong><br />
Forsten zufolge im Jahre 2009<br />
auf knapp 186 Millionen Euro.<br />
Von manch skeptischen Zeitgenossen<br />
bezweifelt, haben sich<br />
die künstlichen Seen längst ins<br />
Landschaftsbild eingefügt. Die<br />
ehemals tiefen W<strong>und</strong>en, die<br />
von großflächigen Baustellen in<br />
die Natur gerissen wurden, sind<br />
längst verheilt. Es ist eine von<br />
Menschenhand geschaffene Natur-<br />
<strong>und</strong> Kulturlandschaft. Für<br />
Fauna <strong>und</strong> Flora ist das Fränkische<br />
Seenland zu einem Refugium<br />
geworden, für die Menschen<br />
der Region zu einer Heimat mit<br />
Lebensqualität. sl