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Verlagsbeilage am 26. und 27. Juni 2012 - Altmühltal CLASSIC ...

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VON NÜRNBERG INS UMLAND, NACH PAPPENHEIM UND ZURÜCK<br />

Freizeitdorado mit Nutzwert<br />

, 4-türig<br />

Ihr Volkswagen- <strong>und</strong> Audi-Partner im Fränkischen Seenland<br />

Nürnberger Straße 64 · 91710 Gunzenhausen<br />

Telefon 09831/80020 · Telefax 09831/800280<br />

www.auto-halbig.de<br />

� Rothsee die größten Wasserflächen<br />

Nordbayerns. Diese drei<br />

Stauseen liegen im Einzugsbereich<br />

der Altmühl, der Fränkischen<br />

<strong>und</strong> der Schwäbischen Rezat<br />

sowie der Rednitz <strong>und</strong> verkörpern<br />

das Überleitungssystem<br />

von Donau- <strong>und</strong> Altmühlwasser<br />

in den nordbayerischen Raum.<br />

Mit ihrer Größe erreichen sie<br />

immerhin die Ausmaße von den<br />

oberbayerischen Seen Tegernsee,<br />

Schliersee <strong>und</strong> Königssee.<br />

Start 1970<br />

Am 16. Juli 1970 fiel der offizielle<br />

Startschuss für den Bau des<br />

„Neuen Fränkischen Seenlands“,<br />

<strong>und</strong> nach Erreichen des Endstauziels<br />

vom Großen Brombachsee<br />

wurden die Seen <strong>am</strong> 20 Juli 2000<br />

offiziell eingeweiht. Das Projekt<br />

der Überleitung von Zusatzwasser<br />

aus der Donau oder Hochwasser<br />

aus der Altmühl wurde<br />

primär erschaffen, um das industriell<br />

<strong>und</strong> landwirtschaftlich<br />

stark genutzte Wasserdargebot<br />

im Regnitz-Main-Gebiet aufzuhöhen.<br />

Das Fränkische Seenland ist<br />

das größte Talsperrensystem<br />

Bayerns mit insges<strong>am</strong>t 167 Millionen<br />

Kubikmeter Speichervolumen,<br />

verteilt auf zwei Teilsysteme.<br />

Gerne wird dem gigantischen<br />

Wasserbauwerk von<br />

interessierten Laien eine unterirdische<br />

Verbindung zwischen<br />

dem Brombachspeicher <strong>und</strong><br />

dem Rothsee-Kanalsystem unterstellt.<br />

Doch diese Annahme<br />

stimmt nicht. Beide Teilsysteme<br />

funktionieren voneinander unabhängig,<br />

<strong>und</strong> ein jedes sichert<br />

die Wasserüberleitung über die<br />

Europäische Hauptwasserscheide.<br />

Wandern <strong>und</strong> Radeln<br />

Neben dem wasserwirtschaftlichen<br />

Zweck gerieten die Fränkischen<br />

Seen seit Ende der 1980er<br />

Jahre zum Dorado für Freizeit<br />

<strong>und</strong> Erholung. Für die Bevölkerung<br />

aus dem Städtegroßraum<br />

oder für Urlauber aus Nah <strong>und</strong><br />

Fern ist die Seenplatte ein Paradies<br />

für Wassersport, Badevergnügen<br />

<strong>und</strong> Strandleben. Aktivsportler<br />

<strong>und</strong> Naturliebhaber<br />

bevölkern als Wanderer oder<br />

Radler das vielfältige Rad- <strong>und</strong><br />

Wanderwegenetz durch Wälder,<br />

Höhen, Fluss- <strong>und</strong> Talauen.<br />

Über einen Landtagsbeschluss<br />

von 1970 hatte die bayerische<br />

50<br />

Staatsregierung den Auftrag<br />

erhalten, die Region im Städtedreieck<br />

Gunzenhausen-Spalt-<br />

Weissenburg mit dem Überleitungssystem<br />

auch touristisch<br />

zu erschließen. Die Politiker<br />

versprachen sich dadurch eine<br />

Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Ges<strong>am</strong>tsituation dieser<br />

Region, denn das bis dato stark<br />

landwirtschaftlich geprägte<br />

westliche Mittelfranken war<br />

d<strong>am</strong>als längst zur Abwanderungsregion<br />

geworden. Es gab<br />

zu wenige Arbeitsplätze mangels<br />

produzierendem Gewerbe<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungsbetrieben.<br />

Die Zahl der Beschäftigten in<br />

Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft übertraf<br />

noch 1970 den bayerischen<br />

Landesdurchschnitt um das<br />

Doppelte. Hinzu k<strong>am</strong>: Der überdurchschnittlich<br />

hohe Anteil an<br />

landwirtschaftlichen Betrieben<br />

verfügte mehrheitlich nur über<br />

wirtschaftlich ineffizient kleine<br />

Betriebsflächen. Durch die<br />

Abgabe von r<strong>und</strong> 2.800 Hektar<br />

land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlicher<br />

Flächen hat sich der Strukturwandel<br />

in der dortigen Landwirtschaft<br />

rascher als anderswo<br />

vollzogen. Die Landwirte verloren<br />

zwischen 40 <strong>und</strong> 70 Prozent<br />

ihrer Flächen an das staatliche<br />

Seenprojekt.<br />

Das Geld aus der Entschädigung<br />

haben viele Betroffene in<br />

den Aufbau des Fremdenverkehrs<br />

investiert <strong>und</strong> haben aus<br />

ihren Bauernhöfen schmucke<br />

Gebäude mit Fremdenzimmern<br />

<strong>und</strong> Ferienwohnungen geschaffen.<br />

Tourismus <strong>und</strong> Freizeit sind<br />

heute die wichtigste Einnahmequelle<br />

im Fränkischen Seenland.<br />

Der Ges<strong>am</strong>tumsatz aus Tourismus<br />

belief sich dem Amt für<br />

Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong><br />

Forsten zufolge im Jahre 2009<br />

auf knapp 186 Millionen Euro.<br />

Von manch skeptischen Zeitgenossen<br />

bezweifelt, haben sich<br />

die künstlichen Seen längst ins<br />

Landschaftsbild eingefügt. Die<br />

ehemals tiefen W<strong>und</strong>en, die<br />

von großflächigen Baustellen in<br />

die Natur gerissen wurden, sind<br />

längst verheilt. Es ist eine von<br />

Menschenhand geschaffene Natur-<br />

<strong>und</strong> Kulturlandschaft. Für<br />

Fauna <strong>und</strong> Flora ist das Fränkische<br />

Seenland zu einem Refugium<br />

geworden, für die Menschen<br />

der Region zu einer Heimat mit<br />

Lebensqualität. sl

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