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Wahrnehmung

Eine kurze Zusammenfassung über die Entstehung der Wahrnehmung und WIE wir mit unserer Umwelt in Kontakt treten.

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gibt es Mund-zu-Mund-Fütterung des unselbständigen<br />

Nachwuchses durch die Mutter. Schimpansen<br />

begrüßen sich auch als Erwachsene mit einem<br />

Kuss, der unserem „Bussi“ überaus ähnelt.<br />

Es gibt aber auch bei unserem nächsten Verwandten<br />

das Zärtlichkeitsfüttern der Erwachsenen, bei<br />

dem Futterbrocken von Mund zu Mund ausgetauscht<br />

werden. Es ist eine freundliche und beruhigende<br />

Geste. Der mütterliche Kuss ist universal, d.h.<br />

wir finden ihn in allen Kulturen! Über die Verbreitung<br />

des Kusses als Ausdruck sexueller Zärtlichkeit<br />

weiß man wenig: es wird vielfach behauptet, diese<br />

Form des Kusses fehle in bestimmten Kulturen (Papua,<br />

Polynesiern, Indonesiern und Eskimo, die den<br />

Kuss durch zärtliches Nasereiben ersetzten). Der<br />

Kuss kann in diesen Völkern nicht als Ausdruck von<br />

Zärtlichkeit beobachtet werden. Aber der Humanethologe<br />

Irenäus Eibl-Eibesfeldt konnte beweisen,<br />

dass das nicht stimmt. Alle Mütter herzten, küssten<br />

und kussfütterten ihre Kinder!<br />

Das bei vielen Völkern als Grußgeste entwickelte<br />

Nasereiben dürfte keine Abwandlung des Kusses<br />

sein, sondern einen anderen Ursprung haben. Beispielsweise<br />

in Bali besteht die Begrüßung Verliebter<br />

darin, sich zu beschnüffeln. Der Mensch unterdrückt<br />

vielfach angeborene Verhaltensweisen. Es sind also<br />

in diesem Falle nicht das Bewegungsmuster „Kuss“<br />

angeboren, sondern die Bereitschaft zu küssen. Es<br />

liegen aber nur wenige Beobachtungen über den<br />

sexuellen Kuss vor, denn der Mensch schirmt den<br />

Intimbereich im Allgemeinen ab. Mit den Handlungsschritten<br />

Umarmen, Streicheln und Küssen<br />

wird in unserer Kultur bereits die Intimbarriere<br />

überschritten. Sie gelten bereits als Einleitung zum<br />

sexuellen Vorspiel, mit dem dann die Schambarriere<br />

überwunden wird, z.B. von den Japanern wurde<br />

behauptet, sie hätten den Kuss von den Europäern<br />

gelernt. Aber in einem alten japanischen Zitat wird<br />

der Liebhaber davor gewarnt, während des Geschlechtsverkehrs<br />

die Zunge zwischen die Lippen<br />

der Geliebten zu stecken, da es schon vorkam, dass<br />

Frauen während des Orgasmus dem Liebhaber die<br />

Zungenspitze abgebissen hätten.

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