Wahrnehmung

Gesten
Die meisten Gesten sind kulturell geformt. Eine
Ausnahme bildet das „Zeigen mit dem Zeigefinger“,
diese Verhaltensweise findet man überall, bereits
beim Säugling. Gesten untermalen, bilden ab,
weisen hin und halten die Konversation im Fluss. Die
Gesten lassen sich in Embleme, Automanipulationen
und Illustratoren einteilen.
Embleme sind symbolische, sinnbildliche Darstellungen,
bei denen ein Zeichen eine ganz bestimmte
Bedeutung hat. Z.B. das Ausbreiten der Hände,
verbunden mit dem Achselzucken für Ratlosigkeit.
Neben den universellen Emblemen, die in allen Kulturen
verstanden werden, gibt es auch rein kulturell
gestaltete Bewegungsmuster.
Zum Beispiel Lange-Nase-Zeigen, Vogelzeigen,
signalisieren mit dem erhobenen Daumen – diese
kulturell tradierten Bewegungen sind für die Bevölkerung
bestimmter Gebiete genauso kennzeichnend
wie Dialekte.
Heranwinken: In Nordeuropa wird die heranwinkende
Hand mit der Handfläche nach oben gehalten, in
Südeuropa dagegen nach unten. Die südeuropäische
Variante sieht für Nordeuropäer aus wie „geh
zurück“ oder „verschwinde!“.
Ermahnung: Ein gutes Beispiel für ein biologisch
determiniertes Emblem ist der erhobene Zeigefinger
als Ermahnung. Er wurde in Filmdokumenten bei
vielen Kulturen nachgewiesen.
Friedens-/ Sieges-
Symbol
mit Handrücken von
sich weg, in England ein
Beleidigungs-Symbol
Handzeichen für
„telefonieren“