Cb Stadtmagazin Mai 2015
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
20 Jahre<br />
1995-<strong>2015</strong><br />
Sana-Herzzentrum Cottbus<br />
Mit neuer Herzklappe purzeln die Pfunde<br />
Auch sehr übergewichtige Patienten können im<br />
Sana-Herzzentrum Cottbus eine neue Herzklappe bekommen<br />
Fotos: Ha.<br />
Reinhard Buder fühlt sich richtig<br />
gut und Tag für Tag fitter.<br />
Am 26. Januar erhielt er von<br />
Dr. Sören Just, Leitender Oberarzt<br />
Herzchirurgie am Sana-<br />
Herzzentrum Cottbus, eine<br />
neue Herzklappe. Der Altdöberner<br />
wusste: Das war nicht<br />
selbstverständlich. Stark übergewichtige<br />
Menschen wie er<br />
waren mit dem Herzfehler<br />
noch vor wenigen Jahren inoperabel.<br />
Die Operation wäre<br />
früher viel zu riskant gewesen.<br />
Möglich wurde der Eingriff nur<br />
durch einen minimalinvasiven<br />
Zugang zum Herzen und<br />
durch eine Herzklappe, die<br />
nicht mehr aufwändig eingenäht<br />
werden muss. Das ersparte<br />
auch ihm höchst belastende<br />
Zeit an der Herz-Lungen-Maschine<br />
„Seit der Operation habe ich 20 Kilo abgenommen<br />
- in nur sechs Wochen“, erzählt<br />
Reinhard Buder stolz bei seiner<br />
Nachkontrolle im Sana-Herzzentrum<br />
Cottbus. Als der Altdöberner am 21.<br />
Dezember in die Notaufnahme des<br />
Senftenberger Krankenhauses gebracht<br />
werden musste, wog er fast 150 Kilo.<br />
„Ich hatte plötzlich einen enormen Druck<br />
auf der Brust, Atemnot und hohen Blutdruck.<br />
Ich wusste ja, dass mit meiner<br />
Herzklappe etwas nicht stimmte. Aber<br />
die Untersuchungsergebnisse waren<br />
dann schon beängstigend.“ Die Aortenklappe<br />
seines Herzens konnte sich<br />
nicht mehr richtig öffnen. Die Klappe<br />
musste repariert werden. Nicht sofort,<br />
aber kurzfristig. „Ich hatte mehrere Kliniken<br />
zur Auswahl: Bernau, Coswig und<br />
Cottbus. Aber durch meine Kraftfahrertätigkeit<br />
beim Deutschen Roten Kreuz<br />
16<br />
kannte ich das Sana-Herzzentrum Cottbus<br />
und die Freundlichkeit, die in diesem<br />
Haus herrscht. Diese Atmosphäre<br />
hatte ich in noch keiner anderen Klinik<br />
erlebt.“ Das erste Gespräch führte der<br />
Chefarzt der Herzchirurgie, Prof. Dr. Dirk<br />
Fritzsche, mit ihm. „Er erklärte mir sehr<br />
genau, was auf mich zukommt. Dieses<br />
Gespräch bestärkte mich in meiner Entscheidung,<br />
die Operation in Cottbus<br />
durchführen zu lassen.“ Drei Wochen<br />
später - an einen Sonntag - wurde er<br />
von zuhause abgeholt. „Das war auch<br />
so eine gute Sache, dass ich schon einen<br />
Tag später operiert wurde. Da hatte<br />
ich keine Zeit zum Grübeln und zum<br />
Angst bekommen.“<br />
Dr. Sören Just operierte den Altdöberner.<br />
Er erklärt, warum die Operation<br />
bei Reinhard Buder nicht selbstverständlich<br />
war und viele Herzkliniken sich<br />
vor solchen Patienten scheuen. „Das<br />
enorme Körpergewicht lässt das Risiko<br />
ansteigen. Die Körpermasse drückt die<br />
Lunge zusammen, so dass sie sich nicht<br />
entfalten kann. Aus Gewichtsgründen<br />
kann das Brustbein nicht aufgesägt werden,<br />
um so einen Zugang zum Herzen<br />
zu erlangen.“<br />
Für solche übergewichtigen Patienten<br />
wurde in den USA ein spezielles Verfahren<br />
entwickelt. Von den Herzchirurgen<br />
dort holte Dr. Just das Know-how<br />
nach Cottbus. „Der Weg zum Herzen<br />
wird minimalinvasiv geschaffen. Das<br />
heißt, wir nehmen zwischen den Rippen<br />
nur einen zirka sieben Zentimeter<br />
langen Schnitt vor, wobei eine Rippe<br />
vom Brustbein abgenommen und nach<br />
dem Eingriff wieder fixiert wird. So erhalten<br />
wir eine genügend große Öffnung,<br />
und der Brustkorb kann weiter