Cb Stadtmagazin Mai 2015
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Für viele feste Institution im Kulturleben<br />
von Cottbus, einige haben davon<br />
gehört, andere sind mal vorbei gelaufen<br />
oder gefahren. Aber vielen sagt der<br />
Name noch gar nichts.<br />
Die Rede ist von der Cottbuser Galerie<br />
Fango.<br />
Was steckt drin, im alten Haus? Im einstigen<br />
Schuhmacherladen Ecke Amalienstraße/Zimmerstraße?<br />
Hinter der Fango-Bar stehen die<br />
Vereinsmitglieder Mario Drelas, Laura Thum<br />
und Alex Pop (v.l.n.r.)<br />
Kunst und Kultur auf feinem Sand bei kühlem Bier<br />
Ins Leben gerufen vor elf Jahren von einigen<br />
jungen Idealisten, die den Glauben<br />
an Kunst und Kultur nicht aufgegeben<br />
haben, ist die Galerie Fango ein<br />
„Ausstellungs- und Entfaltungsraum mit<br />
vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten“. So<br />
jedenfalls bezeichnen es die Macher<br />
und Betreiber. Klassische Gemälde- und<br />
Skulpturausstellungen sind hier ebenso<br />
möglich wie Installationen und Performances.<br />
Betrieben wird die Galerie vom gemeinnützigen<br />
Verein Kulturforum Cottbus<br />
gem. e.V. Rein ehrenamtlich läuft<br />
ein kleiner aber feiner Barbetrieb. Neben<br />
Ausstellungen finden regelmäßig<br />
Konzerte und Lesungen statt.<br />
Tritt man durch die Tür, tappt man in<br />
feinen Ostseesand. Man ist versucht,<br />
barfuß zu gehen. Da ist die Aufforderung,<br />
sich zurückzulehnen und zu entspannen.<br />
In eine Welt der künstlerischen<br />
Vielfalt einzutauchen. Eintauchen in Millionen<br />
feiner Sandkörnchen.<br />
Einst Teil einer Kunstinstallation, ist dieser<br />
Sand heute Teppich der Galerie. „Wir<br />
engagieren uns für eine größere Vielfalt<br />
in der Kultur und Subkultur in unserer<br />
Stadt“, stellt Alex Pop vom Vorstand<br />
des Vereins fest. Der 32-Jährige ist in<br />
44<br />
Cottbus auch als Radiomoderator bekannt.<br />
Im Verein ist er seit fünf Jahren<br />
unterwegs. Es gibt einen aktiven Stamm<br />
von rund 25 Personen, die sich in verschiedensten<br />
Dingen des Vereinslebens<br />
einbringen. Am<br />
wichtigsten: die Absicherung<br />
der Öffnungszeiten. Mittwoch<br />
bis Sonnabend von 20<br />
Uhr bis open end. Das heißt,<br />
immer zwei Vereinsmitglieder<br />
pro Schicht. Der Barbetrieb<br />
wird so gesichert. Eine wichtige<br />
Einnahmequelle für die Idealisten<br />
und ihre Mission. „Das sowas nicht ohne<br />
den einen oder anderen Pfennig(!) funktioniert,<br />
ist klar. Wir finanzieren unsere<br />
Konzerte, Ausstellungen und Workshopangebote<br />
hauptsächlich aus den<br />
Galerie-Einnahmen und Mitgliedsbeiträgen“,<br />
sagt Pop. Es sei ein Kampf von<br />
Monat zu Monat, laufende Kosten wie<br />
Miete, Strom und Wasser zu deckeln.<br />
Aber aufgeben würden sie nie. Sie<br />
kämpfen täglich um Spenden. Auch<br />
Sachspenden sind willkommen. Sitzmöbel,<br />
Drucker-Papier und vieles andere.<br />
Und natürlich neue Mitglieder. Das<br />
geht schon für 5 Euro im Monat.<br />
Als Zweck hat sich der Verein die Förderung<br />
und den Erhalt von Kunst und Kultur<br />
in seine Satzung geschrieben. Arbeiten<br />
innovativer Künstler sollen durch<br />
Präsentation und Zusammenführung von<br />
Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten<br />
zu Gemeinschaftsprojekten gefördert<br />
werden. Das tut Fango ganz erfolgreich.<br />
Alle zwei Monate gibt es eine<br />
neue Ausstellung. Zwischendurch verschiedene<br />
Konzerte, Workshops und<br />
Lesungen. Nicht zu vergessen der viertägige<br />
Barbetrieb jede Woche.<br />
Der Verein kooperiert mit anderen Ein-<br />
Einfach mal sitzen und reden. In der Fango<br />
steht der Rauchtisch der 50er-Jahre mit fein<br />
poliertem Fuß im Ostseesand. Warum eigentlich<br />
auch nicht?