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Cb Stadtmagazin Mai 2015

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Wer vom Vietnam-Urlaub heimkommt<br />

und die leckere Küche, die er dort<br />

erlebte, jetzt nachkochen möchte, ist<br />

bei Hung Nguyenthe und seiner Frau<br />

Oanh Phamthikiem an der Oberkirche<br />

gerade richtig. Sie betreiben den<br />

einzigen Asien-Supermarkt der Stadt<br />

und wissen natürlich auch die richtigen<br />

Rezepte. Die weitaus meisten ihrer<br />

Kunden sind Deutsche, manchmal<br />

kommen auch Studenten aus<br />

asiatischen Ländern. Die ehemaligen<br />

DDR-Vertragsarbeiter leben gern in<br />

Cottbus: „Hier ist unsere Heimat“,<br />

sagen sie<br />

Foto: Autor<br />

Hier ist unsere neue Heimat<br />

Ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter der DDR<br />

gehören heute in Cottbus zum Stadtbild<br />

Am Beispiel ehemaliger vietnamesischer<br />

Vertragsarbeiter zeigt sich,<br />

wie Integration in Deutschland gelingen<br />

kann. Jedenfalls trifft dies für Cottbus<br />

zu.<br />

Etwa 200 Vietnamesen leben heute in<br />

Cottbus. Sie sind als Nachbarn in Wohngebieten<br />

beliebt, als fleißige, immer<br />

freundliche Händler, Imbiss- oder Restaurantbetreiber<br />

geachtet. Ihre Familien<br />

bereichern das Stadtleben.<br />

Beispiel dafür sind der Unternehmer<br />

Hung Nguyenthe und seine Frau Oanh<br />

Phamthikiem. Beide kamen 1987 als Vertragsarbeiter<br />

in die Lausitz. Heute betreiben<br />

sie den gut sortierten Lebensmittelmarkt<br />

für asiatische Spezialitäten<br />

am Oberkirchplatz.<br />

Fast 30 Jahre leben die meisten Vietnamesen<br />

nun schon hier. Hung Nguyenthe<br />

und seine Frau haben hier längst<br />

ihre Heimat. Hier, wo sie gut leben und<br />

ihre Kinder glücklich aufwachsen. Dabei<br />

wollten sie, wie ihre Landsleute, nur einige<br />

Jahre in der DDR arbeiten. So, wie<br />

es in Verträgen zwischen der sozialistischen<br />

Republik Vietnam und der DDR<br />

aufgeschrieben war. In volkseigenen Betrieben<br />

wurde ihre Arbeitskraft gebraucht.<br />

In Cottbus lebten 1987 ungefähr<br />

tausend Vietnamesen. Seit den<br />

50er-Jahren wurden an Hoch-, Fach- und<br />

Berufsschulen junge Patrioten aus Nordvietnam<br />

ausgebildet. 1973 bis 1983<br />

erhielten ca. 10 000 Vietnamesen eine<br />

Berufsausbildung in der DDR. Aber es<br />

fuhren auch Handwerksmeister, wie zum<br />

Beispiel der Cottbuser Uhrmacher Die-<br />

Foto: Jürgen Heinrich<br />

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