Cb Stadtmagazin Mai 2015
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CHRONIK<br />
Zum Abschied: Niederlausitz<br />
zum Schmökern<br />
Prof. Dr. Günter Bayerl<br />
verabschiedet sich aus dem<br />
Uni-Betrieb mit einem Reiseführer<br />
der besonderen Art<br />
Sie hat ihn vom Anbeginn an fasziniert - diese Kulturlandschaft<br />
im Zentrum Europas in ihrem dramatischen Wandel.<br />
Kriegs- und Produktionstechnik haben tief eingegriffen<br />
in eine Gegend, die Fontane und andere Wanderer im 19.<br />
Jahrhundert noch liebevoll „Streusandbüchse“ nannten.<br />
Günter Bayerl, den Augsburger und Wahl-Hamburger, faszinierten<br />
hier nicht nur Bagger, die Orte schlucken und anderswo<br />
idyllische Badestrände hinträufeln, sondern vor allem<br />
das Phänomen fröhlicher touristischer Paddler auf genau<br />
jenen Flüssen (Oder und Neiße), über denen ein<br />
Menschenleben lang der Eiserne Vorhang hing.<br />
Über die Neiße hinweg erstreckt sich, seit 1945 zerschnitten,<br />
die Niederlausitz. Altes böhmisches und sächsisches,<br />
teils auch preußisches Junkerland. Wer in größeren Zeiträumen<br />
zu denken gewohnt ist, kann es nur zusammen definieren.<br />
Und genau das tat Prof. Bayerl mit Prof. Dr. Leszek C.<br />
Belzyt von der Uni Zielona Gora, unterstützt von zwölf Autoren<br />
aus beiden Ländern. Das Besondere: Das Handbuch verrät<br />
sehr wohl die „Küche“ der Wissenschaftler, aber dem Leser<br />
begegnet es eher belletristisch. Ein Werk „zum Schmökern“,<br />
sagt Bayerl. Ein Zeit-Reise-Führer, der zu Fahrrad- oder<br />
Autotouren anstiften kann. Cottbus in fast zentraler Lage ist<br />
optimaler Ausgangspunkt dafür.<br />
Die Niederlausitz erklärt sich hier als Gebiet bis Lauchhammer,<br />
Doberlug und Golßen in westlicher Richtung, von Eisenhüttenstadt<br />
bis nördlich Muskau in Nord-Süd-Ausdeh-<br />
Gegen eine Unterschrift gibt es das mit Fördermitteln entstandene<br />
„Handbuch zur Kulturgeschichte der Niederlausitz und südliche Lubuskie“<br />
von der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung für<br />
Interessenten kostenlos.<br />
Bild oben: Prof. Günter Bayerl bei seiner letzten Vorlesung am Lehrstuhl<br />
Technikgeschichte der BTU Cottbus-Senftenberg Fotos: J.Heinrich<br />
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