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Chinas Wachstumsmotor ist die Industrie, deren<br />
Wertschöpfung überproportional wächst<br />
Das Reich der Mitte hat die am schnellsten wachsende Wirtschaft der Welt. China meldete<br />
zuletzt jährliche Zuwächse zwischen acht und zehn Prozent. <strong>Die</strong>se werden künftig zwar<br />
geringer werden, doch sich weiterhin klar oberhalb des Niveaus der G6-Länder bewegen.<br />
Hohe Investitionen und das scheinbar unerschöpfliche Reservoir an Arbeitskräften werden<br />
Chinas Aufstieg tragen. <strong>Die</strong> chinesischen Aktienmärkte sind erst seit kurzer Zeit auf dem<br />
Radarschirm ausländischer Investoren. Durch das zunehmende Interesse an chinesischen<br />
Papieren dürfte der Aufschwung zusätzlichen Rückenwind erhalten. Der Westen braucht<br />
China als Markt und Produktionsstätte, China braucht den Westen und seine Investitionen,<br />
um die Wirtschaft weiter auf Kurs zu halten. Dazu gehört es auch, dass in den nächsten<br />
zehn Jahren mehr als 300 Millionen neue Stellen geschaffen werden sollen. Wachstumsmotor<br />
der Wirtschaft ist die Industrie, deren Wertschöpfung überproportional wächst. Zu<br />
den Produkten mit den stärksten Zuwächsen gehören Halbleiter und integrierte Schaltkreise,<br />
Luftfi lter, optische Kommunikationssysteme und Stahlerzeugnisse. Der chinesische<br />
Automarkt entwickelt sich explosionsartig. Chinas Ausfuhr ist enorm vielfältig und zeigt<br />
einen Anteil von über 90 Prozent an verarbeiteten Waren. <strong>Die</strong> wichtigsten Exportgüter sind<br />
Textilien und Bekleidung, Büromaschinen, Nachrichtentechnik, Radios und TV-Geräte,<br />
Elektrotechnik und Elektronik sowie Maschinen, chemische Produkte, Metallerzeugnisse<br />
und Nahrungsmittel.<br />
Investiert wird in China auch kräftig in Infrastruktur, wobei die Triebfeder hierfür sicherlich<br />
die Olympischen Spiele sind, die 2008 in Peking stattfi nden werden. Zahlreiche<br />
Immobilienprojekte, aber auch städtebauliche Planungen bis zur Expansion der Werften<br />
werden in der nahen Zukunft für großes Wachstum im Reich der Mitte sorgen.<br />
INVEST I BRIC-LÄNDER<br />
30 Prozent der weltweiten<br />
Nachfrage kommen<br />
aus den BRIC-Ländern<br />
Alle vier BRIC-Staaten haben ein gemeinsames<br />
Problem: Noch ist die Abhängigkeit<br />
von den Rohstoffmärkten groß. Alle haben<br />
auch mit relativ hohen Infl ationsraten<br />
zu kämpfen, müssen zukünftig noch viel<br />
Geld in die Gesundheitssysteme stecken<br />
und produzieren im Zuge ihrer wirtschaftlichen<br />
Entwicklung Umweltschäden, deren<br />
Kosten in den kommenden Jahrzehnten zu<br />
explodieren drohen. Doch die Chancen der<br />
großen vier überwiegen: Rund 30 Prozent<br />
der weltweiten Nachfrage kamen in den<br />
letzten fünf Jahren aus Brasilien, Russland,<br />
Indien und China. Ihr Anteil am globalen<br />
Handel steigt rasant und ist mit etwa<br />
15 Prozent schon jetzt doppelt so hoch ist<br />
wie vor fünf Jahren. Auch der Anteil der<br />
Auslandsinvestitionen aus Brasilien, Russland,<br />
Indien und China steigt stetig, weil immer<br />
mehr Unternehmen aus den Ländern<br />
global tätig sind. In wenigen Jahren werden<br />
die vier die Treiber auf den Märkten für dauerhafte<br />
Gebrauchsgüter und anschließend<br />
auf den Finanzmärkten sein.<br />
Der wirtschaftliche Aufschwung in diesen<br />
Ländern führt zu einem großen Bedarf<br />
an Büro-, Einzelhandels-, Logistik- und<br />
Wohn immobilien. So fl ießt der größte Teil<br />
der Investitionen der Ausländer in Brasilien<br />
in die Immobilienmärkte. In Moskau beträgt<br />
die Leerstandsrate 3,3 Prozent, was der<br />
niedrigste Wert in einer europäischen Metropole<br />
ist. In Mumbai sind die Büromieten<br />
im Jahr 2006 um bis zu 30 Prozent gestiegen,<br />
und in China ist seit Jahren ein gigantischer<br />
Baumboom zu beobachten.<br />
Deshalb sind die Chancen, die sich<br />
daraus in den BRIC-Ländern für Anleger<br />
aus der ganzen Welt ergeben, enorm.<br />
I NVESTING I OKTOBER 2007<br />
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