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investing Die Bulker - HCI

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<strong>Die</strong> meisten Frauen können ohne sie nicht mehr leben. Handtaschen sind nicht einfach<br />

nur Behältnisse unserer persönlichen Lebensnotwendigkeiten für die nächsten paar Stunden fern<br />

von zu Hause. Sie sind Hüter unserer Geheimnisse, Begleiter in wichtigen Lebenslagen,<br />

unser Security-Blanket. Sie sind Ausdruck unserer Persönlichkeit, Laune und der Saison.<br />

TEXT: KATHARINA VON DER LEYEN<br />

FOTOS: ATTILA HARTWIG<br />

Manche Frauen verwenden ihre Handtasche als eine<br />

Art Überlebenskoffer, in denen sich Dinge fi nden<br />

wie: Make-up, Notizbücher, Romanbändchen, Miniausgaben<br />

von Frauenzeitschriften, Haarbänder, Parfümfl aschen,<br />

Hundespielzeug, Kugelschreiber, Pfefferminzbonbons, Haarspray,<br />

Kaugummis, Diktiergeräte, Handyhüllen ohne Handy, jahrealte, überfl<br />

üssige Proben aus Parfümerien, je nachdem entweder Schnuller<br />

oder kleine Hundekauknochen oder beides, ein vergessener iPod,<br />

Visitenkarten von Menschen, an die man sich längst nicht mehr<br />

erinnert, und hoffentlich die Visitenkarte eines Chiropraktikers. Andere<br />

sind geradezu puritanisch: <strong>Die</strong> Handtasche als Behältnis für<br />

Lippenstift, Handy, Kreditkarte, Autoschlüssel, Schluss.<br />

Vorbei die Zeiten, als man gerade mal zwei besaß: eine für<br />

täglich – möglichst in neutralem Schwarz, Dunkelbraun oder Beige<br />

gehalten – und eine „für gut“: eine kleine, unauffällige Abendtasche,<br />

die möglichst anpassungsfähig zu jedem Abendoutfi t passen sollte.<br />

Handtaschen sind die neuen Schuhe, das ultimative Accessoire,<br />

das die Trägerin mit Instant-Glamour versieht, ganz ohne Peeling<br />

oder Diät. Für die meisten Frauen besitzen Handtaschen magische<br />

Kräfte. Handtaschen werden zu Fetischen, wie man das bisher nur<br />

von Schuhen kannte, es gibt Blogs, die sich mit nichts anderem<br />

als Handtaschen beschäftigen und wo die User diskutieren, wie<br />

einzelne Taschen von anderen gesehen und bewertet werden, welcher<br />

Trend befolgt, welcher unbedingt ignoriert werden muss, ob<br />

man wirklich rosa Handtaschen tragen kann und bei wem man das<br />

allerneueste Must-Have gesehen hat.<br />

Handtaschen haben Schuhe, Jeans und Schmuck als Statement-Accessoire<br />

längst überholt. Alle 30 Sekunden wird bei Ebay<br />

eine Frauenhandtasche ersteigert, der Umsatz von Handtaschen<br />

hat sich seit 2003 jedes Jahr um zehn Prozent gesteigert. Mittlerweile<br />

machen die großen Modefi rmen ihren Umsatz nicht mehr<br />

mit ihrer Bekleidung, sondern den Accessoires, die die jeweilige<br />

Firma und deren Status symbolisieren; absurd, aber Tatsache.<br />

Handtaschen sind das tragbarste, vorzeigbarste aller Accessoires,<br />

ein kompaktes Abbild von Stil und Stellung der jeweiligen Trägerin.<br />

Heutzutage spricht die Handtasche Bände über unser persönliches<br />

Modeempfi nden und verrät dem, der genau hinsieht, wer wir<br />

sind, was wir machen und was wir sein wollen.<br />

LIFESTYLE I HANDTASCHEN<br />

Gucci, Hermès, Chloé,<br />

Yves Saint Laurent?<br />

Bei Labels wie Gucci, Prada, Tod’s, Chloé oder Bottega Veneta<br />

werden für eine vernünftige Taschengröße ab 1.000 Euro aufwärts<br />

bezahlt. Wem das viel vorkommt, der sollte bedenken, dass nicht<br />

nur die Designs und ihre Machart unwiderstehlich sind: Taschen<br />

können harte Frauenherzen zum Schmelzen bringen, böse Hexen<br />

in gurrende Täubchen verwandeln und It-Girls in Frauen mit<br />

Wiedererkennungswert, und das ist beinahe unbezahlbar. Mit bestimmten<br />

Handtaschen gehört man zu einem bestimmten Klub:<br />

gut, besser oder unerreichbar.<br />

Handtaschen werden zu Fetischen,<br />

wie man das bisher nur von Schuhen<br />

kannte, Blogs beschäftigen sich<br />

mit nichts anderem als Handtaschen.<br />

Ausgelöst haben den Taschen-Craze die Herrschaften von Louis<br />

Vuitton. <strong>Die</strong> waren es leid, dass ihre Taschen so gut kopiert wurden,<br />

dass sie das Original fast erreichten, erhältlich für einen Bruchteil<br />

des eigentlichen Preises bei Straßenhändlern von Madison Avenue<br />

bis zu den Sandstränden der Costa Smeralda. LV entwarf daraufhin<br />

Taschen, die so aufwendig hergestellt wurden, dass es unmöglich<br />

wurde, sie einfach zu kopieren: <strong>Die</strong>se Taschen machte ihnen so<br />

schnell keiner nach. <strong>Die</strong> Damen der Hautevolee waren begeistert:<br />

Nun hatte es wirklich einen Sinn, 2.000 Euro für eine Handtasche<br />

zu bezahlen, weil auf den allerersten Blick erkennbar war, was man<br />

sich wert war. <strong>Die</strong> anderen Designerlabels zogen bald nach und<br />

erschufen ihre eigenen Klassiker: Als Galliano die Saddle Bag für<br />

Dior kreierte, war sie eigentlich als Saisonartikel geplant. Aufgrund<br />

des großen Erfolgs gibt es sie nun in jeder Saison neu erfunden mit<br />

winzigen Abweichungen.<br />

Klassiker sind dabei in Wirklichkeit natürlich andere Taschen:<br />

allen voran die Kelly und die Birkin Bag von Hermès. <strong>Die</strong> Kelly Bag<br />

ist eine trapezförmige Tasche mit festem Boden, die Hermès bereits<br />

in den 30er Jahren herausgebracht hat. Als Grace Kelly zur<br />

Verlobung mit dem Grimaldi-Fürsten Rainier diese Tasche trug und<br />

später immer wieder mit verschiedenen Ausgaben der Tasche auf-<br />

I NVESTING I OKTOBER 2007<br />

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