Uschlag - Wasserverband Peine
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Presse-Information<br />
Umgebaute Kläranlage <strong>Uschlag</strong> offiziell übergeben<br />
„Alt und neu effektiv verbunden“<br />
<strong>Uschlag</strong>/<strong>Peine</strong>, 09.10.2012 --- Die umgebaute Kläranlage<br />
hat sich im Probebetrieb bewährt, die letzten Außenarbeiten<br />
sind jetzt abgeschlossen: Also genau der richtige<br />
Zeitpunkt, um die modernisierte Anlage in <strong>Uschlag</strong> offiziell<br />
an das betreuende Team zu übergeben. „Hier ist eine<br />
vorbildliche Verbindung von alt und neu gelungen“, sagt<br />
Hans-Hermann Baas, Verbandsvorsteher des <strong>Wasserverband</strong>es<br />
<strong>Peine</strong>, beim Rundgang. „Dieses Projekt ist ein<br />
weiteres Beispiel für unsere nachhaltige Strategie.“ Gemeinsam<br />
mit Bürgermeister Volker Zimmermann und weiteren Gästen ließ er sich die einzelnen<br />
Komponenten und deren Zusammenspiel vor Ort genau erklären. Rund zwei Millionen Euro<br />
investierte der <strong>Wasserverband</strong> <strong>Peine</strong> in diese Modernisierung. Die Gemeinde Nieste schickt<br />
ebenfalls Abwasser zur Anlage und beteiligt sich deshalb anteilig an den Ausbaukosten.<br />
Bürgermeister Edgar Paul machte sich ein eigenes Bild vor Ort.<br />
Modernes Abwasserkonzept entwickelt - Umbau bei laufendem Betrieb<br />
„Die Kläranlagen in <strong>Uschlag</strong> und Landwehrhagen hatten deutlichen Sanierungsbedarf“, erinnert<br />
Ingenieur Olaf Schröder, Geschäftsführer des <strong>Wasserverband</strong>es <strong>Peine</strong>, beim Rundgang an den<br />
Ausgangpunkt für die Modernisierung. Die alten Anlagen konnten die geforderten strengeren Ablaufwerte<br />
mittelfristig ohne Investitionen nicht mehr verlässlich sicherstellen. „Wir prüften mehrere<br />
Konzepte, bei der sich eine Modernisierung mit gleichzeitiger Erweiterung dieser Kläranlage in<br />
<strong>Uschlag</strong> von 8000 auf 9500 Einwohnergleichwerte als wirtschaftlichste Variante durchsetzte. Das<br />
Abwasser aus Landwehrhagen soll nach dann mit einer Leitung hierher zur Reinigung geschickt<br />
werden“, so Schröder.<br />
Im September 2009 begann die Arbeit auf dem Gelände in <strong>Uschlag</strong>. „Welchen Aufwand es bedeutet,<br />
eine solche Anlage im laufenden Betrieb umzubauen, kann eigentlich nur ermessen, wer ganz nah<br />
dran ist. Das Team um Dennis Bobbert hat die vielen Herausforderungen hervorragend gemanagt –<br />
für ihren Einsatz danken wir den Kollegen noch einmal ganz ausdrücklich“, lobt Schröder. Sie hätten<br />
sich weder durch sich immer wieder ändernde Prozessabläufe noch durch große Wassermengen in<br />
der Schneeschmelze oder bei Starkregen aus der Ruhe bringen lassen. „Nun ist die Anlage komplett<br />
umgebaut. Mit dem neuen Sozialgebäude steht dem Team jetzt auch wieder ein funktionaler zentraler<br />
Anlaufpunkt für ihre Arbeit in der Gemeinde Staufenberg zur Verfügung.“ Die Mitarbeiter des Verbandes<br />
betreuen neben den Kläranlagen rund 104 Kilometer Kanalnetz und neun Pumpwerke in der<br />
Gemeinde.<br />
Moderne Technik verbessert Ablaufwerte und Energiebilanz<br />
Vor allem die großen Becken mit 20 Metern und mehr Durchmesser fallen auf, doch die Planer weisen<br />
auch auf viele kleinere Details hin, die den nachhaltigen Ansatz sehr deutlich machen. „Die modernen<br />
Pumpen etwa kommen mit deutlich weniger Energieaufwand aus. Das verbessert, zusammen mit den<br />
neuen Gebläsen für den Sauerstoffeintrag in den Becken, die Energiebilanz der Anlage. Und Energiekosten<br />
sind bei der Abwasserreinigung ein wichtiger Faktor“, so Schröder. Und mit den besseren Ablaufwerten<br />
wird nicht nur die Umwelt geschont, es könnten dadurch auch in den kommenden Jahren<br />
weiter positive Effekte bei der Abwasserabgabe erzielt werden“, ergänzt Schröder. Durch das nachhaltige<br />
Konzept für die Standorte <strong>Uschlag</strong> und Landwehrhagen konnten rund 460.000 Euro Fördermittel<br />
der NBank gesichert werden. Der Anschluss von Landwehrhagen ist für 2013 geplant.
Bildunterschrift:<br />
Die umgebaute Anlage<br />
Ein Blick vom Schlammspeicher über das umgestaltete Gelände der modernisierten<br />
Kläranlage <strong>Uschlag</strong>. Weiß schimmert das neue Sozialgebäude mit den Umkleideräumen,<br />
Werkstatt und Lager. Solarkollektoren sorgen für eine deutliche Reduktion des Ölbedarfs der<br />
Heizung. Im roten Gebäude befinden sich neben der Schaltwarte der neue Rechen,<br />
Sandfang und Schlammeindicker. Davor ist das umgebaute Belebungsbecken zu sehen –<br />
hier in der belüfteten Phase: Sauerstoff wird eingeblasen, damit bestimmte Mikroorganismen<br />
sich in ihrem Abbauprozess „durch das Abwasser fressen“ können.<br />
Dennis Bobbert überprüft den Zulauf<br />
zum Rechen.
Vorne das Kombibecken: Im kleinen Innenbereich das sogenannte Bio-P-Becken, hier wird<br />
Phosphor entzogen. Im äußeren Ring findet die Denitrifikation statt, bevor das Abwasser im<br />
hinteren Belebungsbecken die Nitrifikationsphase durchläuft. Beide Becken wurden<br />
umgebaut, sie dienten vorher anderen Aufgaben im Reinigungsprozess.<br />
Der Blick in den neuen, über fünf Meter tiefen<br />
Schacht am Kombibecken gibt einen Blick auf<br />
effiziente Pumpentechnik frei.
Die neue Nachklärung – hier im Betrieb, unten im Bau im November 2009
Aus alt wird neu: Die ehemalige Nachklärung wird zum neuen Denitrifikationsbecken mit<br />
innenliegendem Bio-P-Becken<br />
Hier das neue Sozialgebäude im Bau – es war einer der letzten großen Meilensteine der<br />
Umbauphase.