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DuPontâ„¢ Technische Kunststoffe Allgemeine Konstruktionsprinzipien

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Anschnitt<br />

1,5 t<br />

Relative Fertigungskosten<br />

Cycle Cost Factor<br />

8<br />

4<br />

1<br />

schlecht<br />

Auskernung<br />

scharfe Ecke<br />

DELRIN® 100,500,900<br />

besser<br />

Abb. 3.05 Übergang zwischen unterschiedlichen Wanddicken<br />

1 6<br />

Wanddicke Part Thickness des Teils (mm) in mm<br />

Konizität und Auswerferstifte<br />

3 t<br />

gut<br />

Toleranzbereich<br />

Fine Tolerance<br />

«Präzision»<br />

Toleranzbereich<br />

«Standard»<br />

Normal Tolerance<br />

Anschnitt<br />

Abb. 3.06 Relative Fertigungskosten als Funktion der Teiledicke<br />

Die Konizität ist entscheidend für das Entformen der Teile<br />

aus dem Werkzeug. Wird eine minimale Konizität erwünscht,<br />

kann ein Polieren der Entformungsschräge dazu beitragen,<br />

das Ausdrücken der Teile aus dem Werkzeug zu erleichtern.<br />

Die nachstehende Tabelle kann als Richtlinie verwendet<br />

werden.<br />

Tabelle 3.01 Winkel der Konizität*<br />

Flache Konizität Tiefe Konizität<br />

(weniger als (mehr als<br />

25 mm tief) 25 mm tief)<br />

CRASTIN ® PBT 0 – 1 ⁄4° 1 ⁄2°<br />

DELRIN ® 0 – 1 ⁄4° 1 ⁄2°<br />

ZYTEL ® 0 – 1 ⁄8° 1 ⁄4° – 1 ⁄2°<br />

Verstärkte Polyamide 1 ⁄4° – 1 ⁄2° 1 ⁄2° – 1°<br />

Verstärktes PBT<br />

1 ⁄2°<br />

1 ⁄2° – 1°<br />

RYNITE ® PET<br />

1 ⁄2°<br />

1 ⁄2° – 1°<br />

* Für hochglänzende strukturierte Oberflächen Konizität um 1° pro 0,025 mm Strukturtiefe<br />

erhöhen.<br />

12<br />

Werden zur Zwangsentformung Auswerferstifte verwendet,<br />

ist deren richtige Anordnung wichtig, da sie die Teile beim<br />

Ausdrücken beschädigen können. Auch muß die Stiftfläche<br />

groß genug sein, um ein Durchstoßen, Beschädigen oder<br />

Markieren der Teile zu verhindern. In einigen Fällen kann es<br />

erforderlich sein, die Auswerferstifte durch Abstreifplatten<br />

oder -ringe zu ergänzen oder zu ersetzen.<br />

Ausrundungen und Rundungshalbmesser<br />

Scharfe Ecken und Einkerbungen sind wohl die häufigsten<br />

Ursachen für das Versagen von Kunststoffteilen. Dies ist auf<br />

eine abrupte Spannungszunahme in den scharfen Ecken<br />

zurückzuführen und hängt von der spezifischen Geometrie<br />

des Teils und der Schärfe der Ecke oder der Einkerbung ab.<br />

Die meisten <strong>Kunststoffe</strong> sind kerbempfindlich, und die<br />

höhere Spannung im Bereich der Einkerbung, auch «Kerbspannung»<br />

genannt, führt zur Rißbildung. Um sicherzustellen,<br />

daß eine bestimmte Zone einer Konstruktion innerhalb<br />

sicherer Spannungsgrenzen liegt, können die Spannungskonzentrationsfaktoren<br />

für alle Eckbereiche berechnet werden.<br />

Formeln für spezifische Profile finden sich in den Nachschlagewerken<br />

zur Spannungsanalyse. Abb. 3.07 zeigt ein<br />

Beispiel für die Spannungsfaktoren, die an der Ecke eines<br />

Kragträgers wirksam werden.<br />

Aus dieser Kurve läßt sich die Faustregel für das Maß der<br />

Ausrundung ableiten: der Rundungshalbmesser sollte der<br />

halben Wanddicke des Teils entsprechen. Wie die Kurve<br />

zeigt, läßt sich die Spannung durch Verwendung eines<br />

größeren Halbmessers nur noch unwesentlich senken.<br />

In spritzgießtechnischer Hinsicht ermöglichen glatte Ausrundungen<br />

im Gegensatz zu scharfen Ecken strömungsgünstige<br />

Fließwege im Werkzeug und erleichtern das Ausdrücken<br />

der Teile. Ausrundungen verlängern auch die Lebensdauer<br />

des Werkzeugs, weil sie Auswaschungen im Werkzeug verringern.<br />

Der empfohlene Mindesthalbmesser für Ecken ist<br />

0,5 mm und läßt sich in aller Regel auch dort verwirklichen,<br />

wo eine scharfe Kante erforderlich ist (Abb. 3.08).<br />

Spannungskonzentrationsfaktor<br />

Stress-Concentration Factor<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0<br />

P = Beaufschlagte Last<br />

P = Applied Load<br />

R = Ausrundungshalbmesser<br />

Fillet Radius<br />

T = Teildicke Thickness<br />

Üblicher Usual Wert<br />

0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4<br />

R/T<br />

Abb. 3.07 Spannungskonzentrierende Faktoren bei einer<br />

freitragenden Struktur<br />

R<br />

P<br />

T

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