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DuPontâ„¢ Technische Kunststoffe Allgemeine Konstruktionsprinzipien

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4 – Berechnungsgleichungen<br />

für tragende Konstruktionen<br />

Kurzzeitbelastungen<br />

Wird ein Kunststoffteil nur kurzfristig (10 bis 20 Minuten<br />

lang) und nicht über seine Elastizitätsgrenze hinaus beansprucht,<br />

lassen sich die klassischen Regeln der Mechanik,<br />

wie sie in Konstruktionshandbüchern zu finden und hier wiedergegeben<br />

sind, mit hinreichender Genauigkeit verwenden.<br />

Diese Formeln beruhen auf dem Hookeschen Gesetz, das<br />

besagt, daß das Teil innerhalb seines Elastizitätsbereiches<br />

nach der Belastung wieder seine ursprüngliche Form annimmt<br />

und die Spannung der Dehnung proportional ist.<br />

Zugbeanspruchung – kurzfristig<br />

Das Hookesche Gesetz lautet wie folgt:<br />

� = �<br />

E<br />

Es bedeuten:<br />

� = Dehnung (%/100) = �l<br />

l<br />

� = Spannung (MPa), definiert als � =<br />

� = Elastizitätsmodul (MPa)<br />

F = Gesamtkraft (N)<br />

A = Gesamtfläche (mm2 )<br />

l = Länge (mm)<br />

�l = Dehnung (mm)<br />

Biegebeanspruchung<br />

Bei der Biegebeanspruchung errechnet sich die maximale<br />

Spannung wie folgt:<br />

�b = My = M<br />

I Z<br />

Es bedeuten:<br />

�b = Biegespannung (MPa)<br />

M = Biegemoment (Nmm)<br />

I = axiales Flächenträgheitsmoment (mm4 )<br />

y = Randfaserabstand (mm)<br />

Z = Widerstandsmoment (mm3 I<br />

)<br />

y<br />

Die I- und -Werte für einige typische Querschnitte sind in<br />

Tabelle 4.01 aufgeführt.<br />

Träger<br />

Verschiedene Lastfälle für den Träger sind in Tabelle 4.02<br />

aufgeführt.<br />

F<br />

A<br />

Träger unter Torsionsbeanspruchung<br />

Wird ein Kunststoffteil auf Verdrehung beansprucht, ist das<br />

Versagenskriterium die Überschreitung der Scherfestigkeit.<br />

Die Grundformel für die Torsionsspannung lautet: � = MTr K<br />

Es bedeuten:<br />

� = Scherspannung (MPa)<br />

MT = Verdrehungsmoment (N · mm)<br />

r = Radius (mm)<br />

K = polares Flächenträgheitsmoment (mm4 )<br />

Formeln für Querschnitte unter Torsionsbeanspruchung sind<br />

in Tabelle 4.03 aufgeführt.<br />

Um den Verdrehungswinkel � eines Teils mit der Länge l zu<br />

bestimmen, wird die folgende Gleichung verwendet:<br />

� = MTl KG<br />

Es bedeuten:<br />

� = Verdrehungswinkel (Bogenmaß)<br />

K = polares Flächenträgheitsmoment (mm4 )<br />

l = Tragende Länge (mm)<br />

G = Schubmodul (MPa)<br />

Zur Berechnung des Schubmoduls G wird die folgende Gleichung<br />

verwendet:<br />

G =<br />

E<br />

2 (1+�)<br />

(für isotrope Materialien)<br />

Es bedeuten:<br />

E = Modul (MPa)<br />

� = Poissonsche Zahl, generell für <strong>Kunststoffe</strong>:<br />

E < 500: � = 0,45<br />

500 < E < 2500: � = 0,40<br />

E > 2500: � = 0,35<br />

Rohre und Druckgefäße<br />

Der Innendruck in einem Rohr, Schlauch oder Druckgefäß<br />

erzeugt drei Arten von Spannungen: Umfangs- bzw. Tangential-,<br />

Axial- und Radialspannung. Siehe Tabelle 4.04<br />

Knicken von Stäben, Ringen und Bögen<br />

Das Spannungsniveau eines kurzen Stabes unter Druckbelastung<br />

ergibt sich aus der Gleichung<br />

�c = F<br />

A<br />

Kurze Stäbe versagen durch das Überschreiten der Druckfestigkeit.<br />

Mit zunehmender Länge des Stabes verliert diese<br />

einfache Gleichung aber ihre Gültigkeit und der Stab neigt<br />

mehr und mehr zum Ausknicken. Um zu bestimmen, ob es<br />

zu einem Ausknicken kommen wird, soll ein dünner Stab<br />

mit der Länge l angenommen werden, der reibungsfreie<br />

gerundete Enden hat und mit der Kraft F belastet wird. Mit<br />

zunehmender Kraft F verkürzt sich der Stab entsprechend<br />

dem Hookeschen Gesetz.<br />

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