DuPontâ„¢ Technische Kunststoffe Allgemeine Konstruktionsprinzipien
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Die 1 mm dicke verrippte Wand hat somit eine Gesamthöhe<br />
von 5 mm, 0,05 Rippe pro mm (oder alle 20 mm eine Rippe)<br />
und führt zu einer Materialersparnis von 45 Prozent.<br />
Beispiel 3 – Aus Funktionsgründen darf die Gesamthöhe T<br />
einen bestimmten Wert nicht überschreiten.<br />
Gegeben: Bisherige Wanddicke (tA) = 6,5 mm<br />
Gefordert: Maximale Gesamthöhe der verrippten Wand<br />
(T) = 10,8 mm<br />
oder T = 10,8 = 1,66<br />
tA 6,5<br />
Aus Abb. 4.08 erhält man:<br />
(tA) (N) 0,175�1<br />
= 0,175, oder N = = 0,027 Rippen pro mm<br />
W 6,5<br />
oder 1 Rippe pro 37 mm<br />
t B = 0,56, oder tB = (0,56) (6,5) = 3,65 mm<br />
t A<br />
V B = 0,76<br />
V A<br />
Die verrippte Konstruktion führt zu einer Materialersparnis<br />
von 24 Prozent. Sie hat 0,027 Rippen pro mm (oder alle<br />
37 mm eine Rippe) und eine Wanddicke von 3,65 mm. Wenn<br />
aus funktionellen oder ästhetischen Gründen dünnere Rippen<br />
verwendet werden sollen, läßt sich die gleiche Steifigkeit<br />
erzielen, sofern nur das Produkt aus Rippenzahl und Rippendicke<br />
gleich bleibt. Wenn hier beispielsweise die Dicke der<br />
Rippen auf 1,8 mm halbiert würde, sollte die Zahl der Rippen<br />
von einer auf zwei Rippen pro 37 mm verdoppelt werden.<br />
Beispiel 4 – Wenn aus Funktionsgründen die Anzahl der<br />
Rippen pro Längeneinheit festgelegt ist oder der Rippenabstand<br />
mit dem Raster des außen aufgebrachten Dekors übereinstimmen<br />
muß, lassen sich mit Hilfe des Diagramms die<br />
übrigen Abmaße sowie die größtmögliche Materialersparnis<br />
berechnen.<br />
Gegeben: Bisherige Wanddicke (tA) = 4,0 mm<br />
Gefordert: Rippen pro mm (N) = 0,04 Rippen pro mm<br />
oder 4 Rippen pro 100 mm<br />
Auf der Basis W somit:<br />
(tA) (N) (4,0) (0,04)<br />
= = 0,16<br />
W 1<br />
Aus Abb. 4.08 erhält man:<br />
tB = 0,5, oder tB = 0,5 � 4,0 = 2,0 mm<br />
tA T = 1,75, oder T = 1,75 � 4,0 = ungefähr 7,0 mm<br />
t A<br />
V B = 0,68<br />
V A<br />
Daraus ergibt sich eine Konstruktion mit einer Gesamthöhe<br />
von 7,0 mm, einer Wanddicke von etwa 2,0 mm und einer<br />
Materialersparnis von 32 Prozent. (Eine weitere Lösung ist<br />
mit einem V B/V A -Wert von 0,90 möglich, erbringt aber nur<br />
eine Materialersparnis von 10 Prozent. Die Wahl hängt von<br />
der erwünschten Wanddicke und Gesamthöhe ab.)<br />
Parallel verlaufende Verrippungen<br />
Es sind Kurven erarbeitet worden, die anhand dimensionsunabhängiger<br />
Verhältniszahlen die Geometrie flacher Platten<br />
und parallel verrippter Strukturen gleicher Steifigkeit miteinander<br />
vergleichen. Die Dicke der unverrippten Platte wird<br />
zunächst für die gegebene Belastung rechnerisch ermittelt.<br />
Sind die Abmessungen des rechteckigen Querschnitts einer<br />
solchen Platte berechnet, teilt man dessen Länge in eine<br />
Reihe gleichgroßer, kleinerer Abschnitte auf, berechnet das<br />
Trägheitsmoment des einzelnen Abschnitts und vergleicht es<br />
mit dem eines verrippten Gegenstücks. Die Summe der<br />
Trägheitsmomente der kleineren Abschnitte entspricht dem<br />
Trägheitsmoment des ursprünglichen Querschnitts.<br />
Die Nomenklatur für den Querschnitt wird nachstehend<br />
erläutert:<br />
t = T–2H tan �<br />
A (area) = BW +<br />
H (T+t)<br />
2<br />
Wd = Dicke für Durchbiegung<br />
WS = Dicke für Spannung<br />
Um einen der kleineren Abschnitte der Gesamtstruktur<br />
zu definieren, wird der Ausdruck BEQ verwendet.<br />
BEQ = Gesamtlänge des Abschnitts = B<br />
Zahl der Rippen N<br />
Auf der Grundlage der Trägheitsmomentgleichungen für<br />
diese Abschnitte werden die Dickenverhältnisse bestimmt<br />
und als Kurve dargestellt. Diese Berechnungen beruhen<br />
auf einer Rippendicke von 60 Prozent der Wanddicke.<br />
Die Kurven in den Abbildungen 4.10 und 4.11 beruhen<br />
auf den Dickenverhältnissen für Durchbiegung (Wd / W)<br />
oder Spannung (WS / W).<br />
Die Abszissen geben das Verhältnis der Rippenhöhe zur<br />
Wanddicke (H/W) an. Die folgenden Problemstellungen<br />
und ihre schrittweise Lösung zeigen, wie die Verwendung<br />
dieser Kurven die Berechnung der Durchbiegung und der<br />
Spannung vereinfachen kann.<br />
Problem 1:<br />
Eine 4 mm dicke Kupferplatte (C), die an einem Ende fest<br />
eingespannt und einer gleichmäßigen Belastung von 320 N<br />
ausgesetzt ist, soll durch eine aus DELRIN ® Polyacetal<br />
gespritzte Platte ersetzt werden. Zu berechnen ist der<br />
entsprechende gerippte Querschnitt für die neue Platte,<br />
Abmessungen siehe Zeichnung unten.<br />
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