DuPontâ„¢ Technische Kunststoffe Allgemeine Konstruktionsprinzipien
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6 – Federn und flexible Scharniere<br />
Federn aus technischen <strong>Kunststoffe</strong>n von Du Pont haben sich<br />
in zahlreichen Anwendungen bewährt, bei denen eine intermittierende<br />
Federwirkung erforderlich ist. Unter den unverstärkten<br />
<strong>Kunststoffe</strong>n ist DELRIN ® Polyacetal dank seiner<br />
hohen Rückfederung das beste Material. Federn, die unter<br />
statischer Last oder Biegebeanspruchung stehen, sollten aus<br />
Federstahl konstruiert werden. <strong>Kunststoffe</strong> sind, von speziellen<br />
Verbundstrukturen abgesehen, wegen ihrer Neigung zum<br />
Kriechen und zur Spannungsrelaxation für unter Dauerlast<br />
arbeitende Federn weniger gut geeignet.<br />
Integrierte, leichte Federelemente lassen sich kostengünstig<br />
mit Spritzgußteilen aus DELRIN ® Polyacetal verwirklichen,<br />
indem man sich die Verarbeitungsfähigkeit und die besonderen<br />
Eigenschaften dieser Werkstoffe zunutze macht, die für<br />
Federanwendungen wichtig sind. Dazu gehören, von der<br />
Rückfederung abgesehen, ein hoher Elastizitätsmodul sowie<br />
Festigkeit, Ermüdungsfestigkeit und gute Beständigkeit gegen<br />
Feuchtigkeit, Lösungsmittel und Öl.<br />
Bei der Konstruktion von Federn aus DELRIN ® Polyacetal sind<br />
gewisse grundlegende Aspekte der Federungseigenschaften<br />
von DELRIN ® Polyacetalen zu beachten.<br />
– Der Einfluß der Temperatur und der chemischen Beschaffenheit<br />
der Umgebung auf die mechanischen Eigenschaften<br />
muß berücksichtigt werden.<br />
– Die zulässigen Spannungen für wiederholt betätigte Federn<br />
dürfen die Ermüdungsfestigkeit von DELRIN ® Polyacetal<br />
unter den gegebenen Einsatzbedingungen nicht übersteigen.<br />
– Scharfe Ecken sollten mit Hilfe großzügig bemessener<br />
Ausrundungen vermieden werden.<br />
Federn, deren Auslegung auf Formeln für Träger konstanter<br />
Festigkeit beruht, arbeiten bei gleichen Federungswerten und<br />
gleichem Teilegewicht auf niedrigerem Spannungsniveau als<br />
anders geformte Federn. Abb. 6.01 zeigt einen Vergleich zwischen<br />
verschiedenen Federformen, die die gleiche Federrate<br />
haben. Die obere Feder (A) hat einen einheitlichen rechteckigen<br />
Querschnitt und eine anfängliche Federrate, die sich aus<br />
der Ablenkungsformel für einen Freiträger (W/y = EI/L 3 )<br />
errechnet, wobei W die Last und y die Auslenkung des<br />
Federendes ist. Die anderen Federn wurden unter Verwendung<br />
von Formeln für Träger konstanter Festigkeit ausgelegt, um<br />
identische Federraten zu erhalten. Dies führt zu geringeren<br />
Spannungswerten und in einigen Fällen zu einer Gewichtsreduktion.<br />
Zum Beispiel erreicht die Spannung in der Feder<br />
(C) nur zwei Drittel der Spannung in der Feder (A) und das<br />
Gewicht wird um 25% reduziert. Diese Gewichtsreduktion<br />
kann auch als Beitrag zur Kostensenkung bedeutsam sein,<br />
wenn eine Massenproduktion geplant ist. Ein wichtiger<br />
Umstand, der nicht vernachlässigt werden darf, ist die Tatsache,<br />
daß sich im Spritzgießverfahren durchaus konische<br />
Federn herstellen lassen. Durch Stanzen oder Umformen<br />
hergestellte Metallfedern mit den Formen (D) oder (E) würden<br />
einen unvertretbar hohen Kostenaufwand erfordern.<br />
Für eine spezielle Anwendung von <strong>Kunststoffe</strong>dern siehe<br />
«Montagetechniken», «Schnappverbindungen».<br />
Maximale Biegespannung, MPa<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
1<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b+<br />
b+<br />
L<br />
B<br />
C<br />
Abb. 6.01 Biegespannung als Funktion des Federgewichts bei<br />
verschiedenen Federkonstruktionen (23°C)<br />
D<br />
A<br />
2 3 4 5 6 7<br />
Federgewicht, g<br />
h+<br />
h<br />
h+<br />
h<br />
h<br />
E<br />
49