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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER <strong>2010</strong> Nachrufe<br />
Wir haben den Tod unseres Mitglieds Prof. Dr. Eberhard Günter Schulz aus Marburg zu beklagen.<br />
Was zu erwarten war, ist eingetreten. Die letzte Hoffnung auf eine Genesung ist nicht in Erfüllung gegangen.<br />
Der christliche Glaube verbindet uns mit der Aussage, der Herr über Leben und Tod, über<br />
Himmel und Erde hat einen Menschen von dieser Welt abberufen, welcher der Familie und vielen seiner<br />
Freunde fehlen wird. Am 8. Mai diesen Jahres haben wir Prof. Schulz noch mit dem Auto zu unserer<br />
diesjährigen Mitgliederversammlung abgeholt, auf der seine Worte mit Respekt und Achtung gehört<br />
wurden.<br />
Es war sein Wunsch, dass die Führung des <strong>Haus</strong>es weiter in sicheren Händen bleibt, da auch HAUS<br />
SCHLESIEN ein Teil seines Lebenswerkes war und ist. Wir verlieren mit Prof. Schulz eines der bedeutendsten<br />
Mitglieder und einen Mitgestalter unseres HAUSES SCHLESIEN. Er wird allen, die ihn<br />
kannten, in guter Erinnerung bleiben. Unsere Dankbarkeit für sein Wirken und unsere Wertschätzung<br />
sollen über den Tod hinaus gelten.<br />
Reinhard Blaschke, Präsident HAUS SCHLESIEN<br />
Fritz-Jürgen Kador †<br />
Mit Traurigkeit erhielten wir die Nachricht vom Ableben unseres ehemaligen Vorstandsmitglieds und<br />
Schatzmeisters Fritz-Jürgen Kador. Der gesamte Vorstand von HAUS SCHLESIEN sowie die Mitarbeiter<br />
des <strong>Haus</strong>es und alle Mitglieder, die ihn kannten, sprechen der Familie Kador ihr Beileid aus. Dr.<br />
Kador war der Schatzmeister des HAUSES SCHLESIEN, welcher die Höhen und Tiefen des HAUS<br />
SCHLESIEN mit erlebt hat und in seiner besonnenen und ausgleichenden Art immer dafür gesorgt<br />
hat, dass ein Weg gefunden wurde, die finanziellen Schwierigkeiten bewältigt zu bekommen. Dr. Kador<br />
hat sich in seiner ehrenamtlichen Vorstandsarbeit mit großem Zeitaufwand für unser HAUS<br />
SCHLESIEN eingesetzt. Er war in der Vorstandsarbeit immer ein Vorbild in der Bewältigung dieser<br />
oftmals schwierigen Aufgaben und Brückenbauer bei Meinungsverschiedenheiten. Wir verlieren mit<br />
Dr. Kador einen treuen, pflichtbewussten Schlesier aus unserer Mitgliederschaft. In Dankbarkeit und<br />
Ehrfurcht verneigen wir uns vor dem Verstorbenen.<br />
Reinhard Blaschke, Präsident HAUS SCHLESIEN<br />
Cäcilie Zmarsly †<br />
Im Alter von 88 Jahren verstarb am 13. August <strong>2010</strong> Cäcilie Zmarsly, die langjährigen Mitgliedern aus<br />
den ersten beiden Jahrzehnten als Stütze und Seele der Verwaltung in bester Erinnerung ist. Ihr oberschlesisches<br />
Schicksal – Flucht, Rückkehr in die Heimat, Spätaussiedlung 1958, zeitweilig getrennte<br />
Familie, Unterkunft in Flüchtlingslagern – führte mit der Übersiedlung nach Bonn 1960 endlich an einen<br />
ruhigeren Ort. Die Witwe mit drei schulpflichtigen Kindern fand durch ihre Nebentätigkeit als<br />
Übersetzerin 1968 als Sachbearbeiterin zur Landsmannschaft <strong>Schlesien</strong>. Nach der Gründung des Vereins<br />
HAUS SCHLESIEN im Jahre 1973 wurde sie immer mehr zum guten Geist der Vereinsverwaltung.<br />
Der sehr persönlich geprägte, liebevolle Stil, den sie in der Korrespondenz mit Mitgliedern und Spendern<br />
pflegte, entfaltete fast magische Werbewirkung. Seit 1978 war sie unmittelbar beim Verein angestellt<br />
und blieb noch lange über ihren 65. Geburtstag hinaus in der Mitgliederverwaltung tätig.<br />
HAUS SCHLESIEN dankt ihr für ihren großen Beitrag zu seiner Entwicklung und gedenkt ihrer mit<br />
Hochachtung.<br />
Dr. Albrecht Tyrell, Vizepräsident HAUS SCHLESIEN<br />
Felix Gaida †<br />
Im letzten Heft (Nr. 2/<strong>2010</strong>) wurde schon berichtet, dass Felix Gaida am 17. Juni d.J. verstorben ist. Wer heute durch HAUS<br />
SCHLESIEN geht, begegnet noch allenthalben seinem Werk. Geboren 1931 im schlesischen Reichenbach im Eulengebirge, war<br />
Herr Gaida lange als selbständiger Schreiner und Möbeltischler tätig. Als HAUS SCHLESIEN 1987 ein <strong>Haus</strong>meisterehepaar suchte,<br />
zog mit Felix und Christel Gaida gewissermaßen gleich eine vielseitige Mannschaft ein. Er brachte seine Maschinenausstattung<br />
mit und bekam zunächst hinter der Scheune (heute Eichendorffsaal mit Terrasse) eine provisorische Werkstatt. Nacheinander<br />
gestaltete er aus „richtigem Holz“ die gesamte Holzausstattung in der Rübezahlstube, im Namslauer Braustübel und in der<br />
damaligen Rezeption im <strong>Haus</strong> Glatz, er baute Wandvitrinen, Sockel und andere Ausstattungsstücke in den Ausstellungsräumen<br />
und nicht zuletzt den Unterstand für die Fluchtwagen im Garten.<br />
Im Ruhestand schnitzte er später auch Städtewappen für die Rübezahlstube. Währenddessen machte Frau Gaida neben ihrer Arbeit<br />
im <strong>Haus</strong> den Garten zu einem Blumen- und Pflanzenparadies. Wen wundert es, dass beide von 1996 an ihren Altersruhesitz,<br />
einen ziemlich verfallenen Bauernhof im Bayerischen Wald, bald ebenfalls wieder in ein Paradies verwandelt haben, wovon<br />
sich im Laufe der Zeit mehrere ehemalige Kolleg/inn/en überzeugen durften. Was die Eheleute Gaida im HAUS SCHLESIEN<br />
hinterlassen haben, bleibt unvergessen.<br />
Dr. Albrecht Tyrell, Vizepräsident HAUS SCHLESIEN<br />
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