Tagungsband EFB-FBB-Symposium 2003 - Fachvereinigung ...
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<strong>EFB</strong>-<strong>FBB</strong>-Gründachsymposium <strong>2003</strong> in Ditzingen am 25. März <strong>2003</strong><br />
Möglichkeiten der Einflussnahme über die Politik<br />
Für die <strong>EFB</strong> ist es wichtig politische Entscheidungsträger als Verbündete zu gewinnen. Das führt<br />
zu einem klassischen Lobbying. Dieser Begriff hat längst seinen negativen Beigeschmack verloren<br />
und ist ein wichtiges und seriöses Element in allen politischen Entscheidungsprozessen geworden.<br />
Politische Entscheidungen werden immer mehr auf die europäische Ebene verlagert. Dadurch wird<br />
das Baurecht in zunehmendem Maße durch Verordnungen geprägt, die direkt von der<br />
europäischen Administration erlassen werden oder die auf europäisches Recht ausgerichtet sind.<br />
Die nationalstaatlichen Gesetzgeber werden längst und mit steigender Tendenz von der EU<br />
domiert. Es ist nur folgerichtig, wenn sich die Verbände dann auch europaweit formieren, um dort<br />
Einfluss zu nehmen, wo die entscheidenden Weichen gestellt werden.<br />
Die Einflussnahme ist um so wirkungsvoller, je früher die Argumente im Sinne von mehr<br />
Gebäudebegrünung in die Meinungsbildungsprozesse eingebracht werden.<br />
Das Thema Umweltschutz ist bei den Bürgern positiv besetzt. Es dürfte deshalb nicht schwer sein,<br />
gleichermaßen glaubwürdige und einflussreiche Politiker für ein solch populäres Thema zu<br />
gewinnen. Dabei sollte aber beachtet werden, dass sich die Bereitschaft seriöser Mandatsträger<br />
sich für eine Idee einzusetzen, nur unter größter Zurückhaltung entwickelt. Die absolute Integrität<br />
der kontaktierenden Personen und eine restlos überzeugende Idee sind notwendig.<br />
Die Bedeutung der Administration bei der Förderung der Bauwerksbegünung<br />
Die zuständigen Verwaltungsstellen stehen ebenfalls unter einem starken Druck ihre<br />
administrativen Verfügungen glaubwürdig und überzeugend zu vertreten. Nur mittels absolut<br />
stichhaltiger Argumente lassen sie sich für solche gesetzlichen Festschreibungen gewinnen, die<br />
zur Förderung der Bauwerksbegrünung beitragen. Es gibt allerdings inzwischen eine große Anzahl<br />
von Beispielen, bei denen die für das Baurecht zuständigen Verwaltungen direkt in den<br />
Bauvorschriften die obligatorische Begrünung aller Flachdächer einer ganzen Stadt oder zumindest<br />
für einen Stadtteil verbindlich festlegen.<br />
Die Verantwortung der Wirtschaft im Zusammenhang mit der Förderung der Bauwerksbegrünung<br />
Die weitere positive Entwicklung der Bauwerksbegrünung hängt in entscheidendem Maße davon<br />
ab, inwieweit Mindestanforderungen an die Qualität von Dachbegrünungen festgeschrieben und<br />
durchgesetzt werden können. Die hochgelobten und inzwischen weitgehend anerkannten positiven<br />
ökologischen und ökonomischen Wirkungen von begrünten Gebäuden, können nur durch die<br />
Einhaltung eines hohen Qualitätsstandards gesichert werden. Hier steht die Wirtschaft in der<br />
Pflicht.<br />
Die Wirtschaft muss alle administrativen und politischen Entscheidungen vorbereiten, begleiten<br />
und nachhaltig unterstützen. Rationelle, kostengünstige Verfahren mit permanent funktionsfähigem<br />
Aufbau müssen entwickelt und angeboten werden. Damit wird sichergestellt, dass sich auf den<br />
Dächern eine dauerhafte Vegetation mit hoher Artenvielfalt und der daraus resultierenden hohen<br />
ökologischen Wertigkeit nachhaltig entfalten kann.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Förderung der Bauwerksbegrünung ist das erklärte Ziel aller nationalen Verbände innerhalb<br />
der <strong>EFB</strong>. Das kann in den unterschiedlichsten Bereichen und Ebenen erreicht werden. Eine<br />
äußerst effiziente Möglichkeit dazu bietet die Festschreibung von Begrünungsauflagen in<br />
entsprechenden Gesetzen und Verordnungen oder indirekt durch die Schaffung finanzieller<br />
Anreize im Bereich von Abgaben und Steuern. Das muss in Zukunft verstärkt auf europäischer<br />
Ebene erfolgen. Die EU-Nationalstaaten haben ihr Recht zu entscheiden auch in diesem Bereich<br />
bereits weitgehend an die Europäische Union abgetreten. Auch „Nicht- EU-Staaten“ werden mit<br />
Sicherheit indirekt davon beeinflusst und können sich dieser Entwicklung kaum entziehen.<br />
Die Gewinnung von Mitkämpfern in der Politik und Administration zur weiteren Förderung der<br />
Bauwerksbegrünung auf europäischer Ebene, ist eine wichtige und sehr erfolgversprechende<br />
Aufgabe. Dabei muss beachtet werden, dass die Ziele glaubwürdig und klar erkennbar sind. Die<br />
Wirtschaft ist dazu aufgerufen alle Möglichkeiten des technischen Fortschritts und der Wirtschaft<br />
auszuschöpfen, um technisch einwandfreie und praktikable Systeme anzubieten. Das Ziel, in<br />
absehbarer Zeit die Begrünung aller Flachdächer zu einem Standard werden zu lassen, ist nur zu<br />
erreichen, wenn Politik, Administration und Wirtschaft synergetisch zusammenwirken. Die<br />
Europäisierung dieses Themas ist der richtige Weg.<br />
<strong>Fachvereinigung</strong> Bauwerksbegrünung e.V. <strong>FBB</strong>, Hemminger Straße 46, D-71254 Ditzingen<br />
Tel. +49 (0) 7152-353003, Fax +49 (0) 7152-353004, e-mail: infoline@fbb.de, www.fbb.de<br />
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