Tagungsband EFB-FBB-Symposium 2003 - Fachvereinigung ...
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<strong>EFB</strong>-<strong>FBB</strong>-Gründachsymposium <strong>2003</strong> in Ditzingen am 25. März <strong>2003</strong><br />
Und mit diesen Worten die Aufspaltung der Abwassergebühr in eine Schmutzwassergebühr und in<br />
eine Niederschlagswassergebühr mit dem oben dargestellten Flächenmaßstab für zulässig erklärt,<br />
haben sich zwischenzeitlich auch die Verwaltungsgerichte anderer Bundesländer dieser<br />
Auffassung angeschlossen, z.B.:<br />
OVG NW vom 21.03.1997 – 9 A 1921/95 - in KKF 1998, S. 230 = GemHH 1999, S. 187<br />
VG Aachen vom 16.10.1998 – 7 K 1853 – in ZKF 2000, S. 36<br />
OVG Lüneburg vom 15.02.1999 – 9 L 1269/97 - in ZKF 2001, S. 135<br />
OVG Bautzen vom 27.03.2001 – 5 D 291/99 – in NVwZ-RR 2002, S. 371<br />
OVG Saarland vom 03.06.2002 – 1 R 20/01 – veröff. in JURIS<br />
und in Bayern und Hessen geht die neuere Verwaltungsrechtsprechung wesentlich weiter und<br />
verlangt diese Aufspaltung dann, wenn in einem Gemeindegebiet unterschiedliche Größen<br />
versiegelter Flächen vorliegen, so z.B.<br />
Bayerischer VGH vom 16.12.1998 – 23 N 94.3201 und 23 N 97.20002 in VwRR BY 1999, S. 214 =<br />
BayVBl. 1999, S. 46<br />
VG Darmstadt vom 29.03.2001 - 4 E 12/97 (3) - in HSGZ 2001, S. 263<br />
VG Frankfurt vom 08.02.2001 - 15 E 3227/98 (2) - in HSGZ 2001, S. 265<br />
Es zeigt sich also, dass die Kommunen mehr und mehr verpflichtet werden, die Abwassergebühren<br />
nach einem gespalteten Gebührenmaßstab zu berechnen. Da Gründächer eine nicht unerhebliche<br />
Menge von Regenwasser zurückhalten, können diese Dachflächen nicht mit der vollen<br />
Niederschlagswassergebühr veranlagt werden. Das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht<br />
hat bereits in seiner Entscheidung vom 09.10.1995 (– 4 A 8/95 – in ZKF 1996, S. 207) diese<br />
Folgerung gezogen und seiner Entscheidung folgende Leitsätze vorangestellt:<br />
„1. Die Bemessung der Gebühren für die Beseitigung des Niederschlagswassers nach der<br />
bebauten und/oder befestigten Fläche ist ein Wahrscheinlichkeitsmaßstab mit der größten<br />
Wirklichkeitsnähe.<br />
2. Eine satzungsrechtliche Privilegierung von begrünten Dächern bei der Ableitung des<br />
Niederschlagswassers in Höhe von 50 vH ist sachgemäß und beinhaltet keinen Verstoß<br />
gegen Art. 3 Abs. 1 GG.“<br />
Entschließt sich ein Bauherr, dem Gründach noch eine Regenwasserzisterne und/oder eine<br />
Regenwasserversickerung nachzuschalten und leitet er dann gar kein Regenwasser mehr der<br />
öffentlichen Abwasseranlage zu, spart er Jahr für Jahr die volle Regenwassergebühr.<br />
BayVBl = Bayerische Verwaltungsblätter, Zeitschrift für öffentliches Recht und öffentliche<br />
Verwaltung<br />
GemHH = Der Gemeindehaushalt, Fachzeitschrift für das gemeindliche Haushalts-, Kassen-,<br />
Rechnungs- und HSGZ = Hessische Städte- und Gemeindezeitung<br />
NVwZ-RR = Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht. Rechtsprechungsreport<br />
VwRR BY = VerwaltungsRechtsReport BY, Aktuelle Rechtspr. für die Verwaltungspraxis Ausgabe<br />
für Bayern<br />
ZKF = Zeitschrift für Kommunalfinanzen und Prüfungswesen<br />
Christof Mainz:<br />
In Nordrhein-Westfalen haben rd. die Hälfte aller Kommunen eine getrennte Gebührensatzung.<br />
Eine Verpflichtung hierzu besteht nicht, da dieser Gebührenbereich der kommunalen<br />
Selbstverwaltung obliegt.<br />
In der Broschüre /1/ wurde die Herstellung und Unterhaltung eines Kiesdaches sowie der<br />
dreischichtige und die einschichtige extensive Dachbegrünung nach zwei marktüblichen<br />
Finanzierungsmodellen für den Zeitraum von 40 Jahren berechnet. Wenn im Rahmen einer<br />
Ortssatzung verringerte Gebührensätze für die Wasserrückhaltung durch Dachbegrünungen<br />
anerkannt werden, sind extensiv begrünte Dächer immer kostengünstiger als Kiesdächer. Falls ein<br />
verminderter Gebührensatz nicht berechnet werden kann, ist das dreischichtige extensiv begrünte<br />
Flachdach etwas teurer als das Kiesdach. Die einschichtige Extensivbegrünung liegt mit dem<br />
Kiesdach fast auf gleichem Kostenniveau.<br />
<strong>Fachvereinigung</strong> Bauwerksbegrünung e.V. <strong>FBB</strong>, Hemminger Straße 46, D-71254 Ditzingen<br />
Tel. +49 (0) 7152-353003, Fax +49 (0) 7152-353004, e-mail: infoline@fbb.de, www.fbb.de<br />
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