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Tagungsband EFB-FBB-Symposium 2003 - Fachvereinigung ...

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<strong>EFB</strong>-<strong>FBB</strong>-Gründachsymposium <strong>2003</strong> in Ditzingen am 25. März <strong>2003</strong><br />

durchlaufende Perkolat hinsichtlich pH, Nitrat, Orthophosphat, Leitfähigkeit und pH untersucht. Die<br />

bekannt nährstoffarmen Substrate wie Blähschiefer bestätigten die geringen Austragsgrößen,<br />

Mischungen mit Stadtkompost hatten verständlicherweise große Austragswerte.<br />

(Ergebnisse bisher nicht veröffentlicht).<br />

Dipl. Ing. Jürgen Eppel:<br />

Die Qualität von Dachablaufwasser wird durch die Gehalte der Nährstoffionen Stickstoff, Phosphor,<br />

Kalium und Magnesium sowie der Elemente Kupfer und Zink bei Abdichtungen mit Kunststoff- und<br />

Bitumenschweißbahnen nur in recht geringem Maße beeinträchtigt.<br />

Problematisch für eine Verwendung von Dachablaufwasser als Brauchwasser ist dagegen die<br />

Verfärbung durch leichtlösliche Huminstoffe, die vor allem zu Nutzungseinschränkungen des<br />

Sickerwassers bei Extensivbegrünungen führen kann.<br />

Wie Versuchsergebnisse an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau belegen,<br />

kann durch Zugabe mineralischer Stoffe wie Ton, Zeolithe oder Aktivkohlen zum Substrat das<br />

Ablaufwasser entfärbt werden, so dass Permanganat-Index-Werte erreicht werden, die im Bereich<br />

des Grenzwertes nach Trinkwasserverordnung liegen (5 mg/l) und damit in Verbindung mit der<br />

Begrünung eine farblich und stofflich unbelastete Brauchwassernutzung ermöglichen.<br />

Die Schadstoffkonzentration im Niederschlagswasser von metallischen Dacheindeckungen aus<br />

Kupfer- und Zinkblech kann - wie Zwischenergebnisse eines Versuches an der Bayerischen<br />

Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau belegen - durch Begrünungsmaß-nahmen langfristig<br />

eingedämmt werden. Voraussetzung dafür ist - und davon kann man nach 3 Versuchsjahren bisher<br />

ausgehen - dass entgegen der Erwartung auch Metalldächer begrünbar sind. Die<br />

Gesamtauswaschung von Zink lag bei unbegrünten Dächern und bei begrünten<br />

Schrägdachvarianten mit Zinkeindeckung innerhalb von 3 Versuchsjahren für beide<br />

Bedachungsarten bei durchschnittlich 5 mg/l Zn bezogen auf die abgeführte Wassermenge. Bei<br />

den Kupferdächern lag der durchschnittliche Gehalt an Kupfer-Ionen bezogen auf die<br />

Abflusswassermenge bei durchschnittlich 2,0 mg/l Cu (unbegrünt) bzw. 1,2 mg/l Cu (begrünt).<br />

Dank seiner Verdunstungsleistung profitiert das Gründach mit Beginn des 2. Vegetationsjahres von<br />

einer verminderten Auswaschungsrate an Schwermetallen und leistet damit Vorschub für eine<br />

risikofreie Nutzung des Dachwassers als Brauchwasser und zur Versickerung.<br />

These 1-3: Gründächer als Schutz vor Lärm und Elektrosmog<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Liesecke:<br />

Ebenfalls KRUSCHE, ALTHAUS und GABRIEL kommen in Hinblick auf den Schallschutz zu<br />

folgender zusammenfassender Aussage:<br />

Gründächer bewirken „an Stelle einer Schallreflexion einer harten Dachoberfläche“ durch „eine<br />

weicher differenzierte Vegetationsschicht eine Adsorption von Schallwellen“. Entsprechende<br />

Untersuchungsberichte liegen mir nicht vor. Das gilt auch für den neuerdings in die Diskussion<br />

gekommenen Schutz vor Elektrosmog.<br />

Prof. Dr. Manfred Köhler:<br />

Zu beiden Fragestellung sind in unserer Arbeitsgruppe keine eigenen Untersuchungen<br />

durchgeführt worden. Hypothesen hierzu: Lärmreduzierung denkbar; aber nur in einem direkten<br />

Vergleich der gleichen Situation mit einer klar definierten Lärmquelle untersuchbar.<br />

Vorschlag zur Methodik: In der Bauphase könnte auf einem noch nicht begrünten Dach der von<br />

einer zentralen punktförmigen Lärmquelle ausgehender Lärm erfaßt werden (z.B. Presslufhammer<br />

in einer definierten Entfernung zu einem Mikrophon). Die gleiche Lärmquelle könnte in einem Jahr<br />

nach Fertigstellung der Begrünung wieder aufgebaut und die Messung wiederholt werden. Die<br />

Veränderung des Lärmwertes wäre damit direkt mit dem unbegrünten Dach vergleichbar. Diese<br />

Messungen sollten dann im Zusammenhang mit der fortschreitenden Vegetationsentwicklung auf<br />

dem Dach wiederholt werden. Methodische Schwierigkeiten sehe ich, wenn ausschließlich an<br />

begrünten und fertiggestellten Dächern gemessen werden sollte.<br />

<strong>Fachvereinigung</strong> Bauwerksbegrünung e.V. <strong>FBB</strong>, Hemminger Straße 46, D-71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 (0) 7152-353003, Fax +49 (0) 7152-353004, e-mail: infoline@fbb.de, www.fbb.de<br />

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