17.11.2012 Aufrufe

Tagungsband EFB-FBB-Symposium 2003 - Fachvereinigung ...

Tagungsband EFB-FBB-Symposium 2003 - Fachvereinigung ...

Tagungsband EFB-FBB-Symposium 2003 - Fachvereinigung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>EFB</strong>-<strong>FBB</strong>-Gründachsymposium <strong>2003</strong> in Ditzingen am 25. März <strong>2003</strong><br />

In Zukunft bedürfen die Faktorengruppen der derzeit noch nicht monetär quantifizierbaren<br />

Mehrwerte von Dachbegrünungen einer weiteren eingehenden Fachdiskussion und<br />

wissenschaftlichen Forschung. Eine Möglichkeit der quantitativen Wertabschätzung sollte der<br />

Faktor Wasser sein, damit gerechte Erhebungen der Abwassergebühren aufgezeigt werden<br />

können.<br />

Literatur:<br />

Extensive Dachbegrünung – Praxisempfehlungen und Kostenbetrachtungen<br />

Fachbuch F 3, Landesinstitut für Bauwesen des Landes NRW<br />

Willi Hennebrüder:<br />

Einführung einer gesplitteten Abwassergebühr fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz<br />

Deutschland (BUND). Diese könne einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung der<br />

fortschreitenden Flächenversiegelung und zum vorsorgenden Hochwasserschutz leisten. Der<br />

BUND beklagt, dass Politik und Kommunen nach den Hochwasserereignissen des Vorjahres<br />

wieder zur Tagesordnung übergegangen wären. Der vorsorgende Hochwasserschutz sei<br />

weitgehend von der Agenda der Verantwortlichen verschwunden.<br />

Ein wichtiger Beitrag dazu ist nach Auffassung des BUND die Einführung einer gesplitteten<br />

Abwassergebühr, die es erst in rund 50 % der Kommunen in Nordrhein-Westfalen gibt. Statt der<br />

Kostenverteilung der Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung nach dem alleinigen Maßstab<br />

"Trinkwasserverbrauch" werden bei der gesplitteten Abwassergebühr die Kosten der<br />

Schmutzwasserbeseitigung weiterhin nach dem Trinkwasserverbrauch berechnet, die Kosten der<br />

Niederschlagswasserbeseitigung aber nach der "versiegelten Fläche" mit Kanalanschluss.<br />

Gebührennachlässe soll es dabei für die Dachbegrünung oder z.B. für den Einsatz von<br />

Rasengittersteinen statt Verbundpflaster geben.<br />

Das Gebührensplitting fördert eine naturschonende Wassernutzung, weil finanzielle Anreize<br />

geboten werden, Flächen zu entsiegeln oder Regenwasser mit Zisternen aufzufangen, für<br />

Toilettenspülung und Waschmaschine zu nutzen oder vor Ort zu versickern. Die positiven Folgen:<br />

Dem Grundwasser wird auf dem natürlich Kreislaufweg wieder mehr Regenwasser zugeleitet. In<br />

letzter Wirkung kommen solche Maßnahmen auch wieder den selten gewordenen<br />

Feuchtlebensräumen zugute. Als Beitrag zur Hochwasservorsorge helfen Versickerung und<br />

Entsiegelung auch Kosten beim Bau von Kanälen und Regenrückhaltebecken zu sparen.<br />

Doch nicht nur ökologische Aspekte sprechen für die Trennung von Abwassergebühren: Wenn<br />

Bürger das auf ihrem Grundstück anfallende Regenwasser versickern, aber trotzdem die volle<br />

Gebühr zu deren Beseitigung zahlen müssen, werden sie finanziell benachteiligt. Diese<br />

Benachteiligung gilt aber insbesondere für kinderreiche Familien in Mehrfamilienhäusern und<br />

anteilig geringer versiegelter Fläche. Erheblich begünstigt werden hingegen Privat- und<br />

Firmenbauten mit großen versiegelten Flächen und geringem Trinkwasserverbrauch. Eine<br />

Auswertung des BUND-Landesarbeitskreises Wasser zu den Daten des Bundes der Steuerzahler<br />

hat gezeigt, dass in 20 Kommunen, die in den letzten drei Jahren auf die gesplittete<br />

Abwassergebühr umgestellt haben, sogar der Durchschnittshaushalt (200 cbm<br />

Trinkwasserverbrauch und 130 qm versiegelte Fläche) 9,2 % der Abwassergebühren einsparen<br />

konnte.<br />

Die Auffassungen des BUND zur Notwendigkeit des Gebührensplittings wurden auch durch<br />

Gerichtsurteile in Hessen, NRW, Saarland und Schleswig-Holstein bestätigt. Eine Möglichkeit<br />

bietet der Widerspruch gegen Bescheide, die die Gebühren allein auf Basis des<br />

Trinkwasserverbrauchs berechnen.<br />

Auf Basis der Erhebungen des Bundes der Steuerzahler in NRW zu den Abwassergebühren für<br />

2000 und 2001 wurde eine gesonderte Auswertung durchgeführt. Ermittelt wurden die<br />

Veränderungen der Abwassergebühren für den Durchschnittshaushalt mit 200 cbm<br />

Trinkwasserverbrauch und 130 qm versiegelter Fläche vor und nach der Umstellung des<br />

Gebührenmaßstabes. Zusätzlich wurde die Gebührenveränderung beim Durchschnittshaushalt<br />

ohne versiegelte Fläche errechnet. Ergebnisbeurteilung:<br />

Die Auswertung zu den Erhebungen des Bundes der Steuerzahler bei den Abwassergebühren<br />

machen eine Entwicklung in Richtung gesplittete Abwassergebühr deutlich. In 2001 beträgt der<br />

<strong>Fachvereinigung</strong> Bauwerksbegrünung e.V. <strong>FBB</strong>, Hemminger Straße 46, D-71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 (0) 7152-353003, Fax +49 (0) 7152-353004, e-mail: infoline@fbb.de, www.fbb.de<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!