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Wissenswertes zum Nachschlagen aus der Chemie und Biologie

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Saure <strong>und</strong> basische<br />

L-Aminosäuren<br />

Alle Aminosäuren liegen im Kristall <strong>und</strong> in neutraler, wässriger<br />

Lösung vorwiegend als innere Salze (Zwitterionen) vor,<br />

denn die basische Aminogruppe <strong>und</strong> die saure Carboxylgruppe<br />

neutralisieren sich annähernd. Das Gleichgewicht liegt<br />

also weitgehend auf <strong>der</strong> rechten Seite:<br />

Saure bzw. basische Aminosäuren enthalten im Molekül eine<br />

weitere COOH- bzw. NH 2-Gruppe <strong>und</strong> reagieren deshalb in<br />

wässriger Lösung sauer o<strong>der</strong> basisch.<br />

In <strong>der</strong> Natur werden an den Ribosomen im Zuge <strong>der</strong><br />

Translation nur die L-Aminosäuren in Proteine eingebaut.<br />

Daher spricht man auch von den proteinogenen Aminosäuren.<br />

Aber die Natur wäre nicht die Natur, wenn sie nicht auch<br />

an<strong>der</strong>e Wege beschreiten würde. Verschiedene Mikroorganismen<br />

haben in einigen spezifischen Molekülen auch vereinzelt<br />

D-Aminosäuren eingebaut, die zur Gruppe <strong>der</strong> nicht-proteinogenen<br />

Aminosäuren gehören. Dazu zählen <strong>zum</strong> Beispiel<br />

einige Antibiotika (z.B. Gramicidin A, Valinomycin), aber<br />

auch in Zellwandkomponenten erscheinen D-Aminosäuren,<br />

wie D-Alanin. Die Bedeutung <strong>der</strong> D-Aminosäuren für die Mikroorganismen<br />

besteht wahrscheinlich darin, dass sie durch<br />

die weit verbreiteten Peptidasen / Proteasen, die nur L-Aminosäuren<br />

„erkennen“, nicht abgebaut werden können.<br />

Neben den bekannten chiralen proteinogenen L-Aminosäuren<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en entsprechenden D-Formen gibt es noch weitere<br />

Aminosäuren, die zu den nicht-proteinogenen Aminosäuren<br />

zählen o<strong>der</strong> die durch Verän<strong>der</strong>ung (Modifikation) von proteinogenen<br />

Aminosäuren entstehen. Hier wäre <strong>zum</strong> Beispiel<br />

Hydroxyprolin zu nennen, das als hydroxyliertes Derivat des<br />

Prolins in <strong>der</strong> Kollagenfaser zu finden ist. g-Aminobuttersäure<br />

(GABA) fungiert im Körper als Neurotransmitter, ebenso<br />

© 2008 AppliChem • chem_is_try 35

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