Bielefelder Philharmoniker Spielzeit 2015/16
Bielefelder Philharmoniker Spielzeitheft 2015/16
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Symphoniekonzerte<br />
Symphoniekonzerte<br />
1.<br />
Lutosławski<br />
18 19<br />
Chopin<br />
Tschaikowski<br />
F r e i t a g<br />
23.<br />
Okt<br />
ober<br />
<strong>2015</strong><br />
20 Uhr<br />
Sonntag<br />
25.<br />
Okt<br />
ober<br />
<strong>2015</strong><br />
11 Uhr<br />
Witold Lutosławski<br />
(1913–1994)<br />
Mi-parti<br />
Frédéric Chopin<br />
(1810–1849)<br />
Klavierkonzert Nr. 1<br />
e-Moll op. 11<br />
Pjotr I. Tschaikowski<br />
(1840–1893)<br />
Sinfonie Nr. 4 f-Moll<br />
Klavier Bernd Glemser<br />
Dirigent Alexander Kalajdzic<br />
Bernd Glemser<br />
G<br />
egensätze, die sich unter Umstän<br />
den bedingen, aufheben<br />
oder gar befruchten, bilden<br />
den gedanklichen Rahmen des<br />
1. Sym phoniekonzertes der neuen<br />
Saison. Lutosławskis Mi-parti von<br />
1975/76 verquirlt den aus der<br />
Modewelt stammenden Begriff<br />
mit den »sachlichen« Sinnlichkeiten<br />
der Komposition – das mehrfarbig<br />
strukturierte Kleidungsstück<br />
avanciert zu einem durchkomponierten<br />
Musikwerk, konfektioniert<br />
mit mehreren Schnitten, die<br />
sich aus verschiedenen Phrasen<br />
des Ganzen ergeben. Unbedingt<br />
romantischer zu begreifen, da<br />
einer heimlichen Liebe gewidmet,<br />
erklingen die Gegensätze in<br />
Chopins e-Moll-Klavierkonzert:<br />
Die Angebetete, eine virtuose<br />
Sängerin der Zeit, findet Niederschlag<br />
in ungewöhnlichen pianistischen<br />
»Belcanto«-Linien, die<br />
Emotionen reichen vom Hinträumen<br />
in einer schönen mondbeglänzten<br />
Frühlingsnacht – so<br />
der Komponist – bis zu ruppigen<br />
Volkstänzen; und die Musik lässt<br />
den Hörer einen Teil der verborgenen<br />
Leidenschaften spüren.<br />
»Die 4. Sinfonie<br />
ist meinem Wesen<br />
entsprungen<br />
und mit echter<br />
Inspiration vom<br />
Beginn bis zum<br />
Ende geschrieben.«<br />
P. I. Tschaikowski<br />
Noch intimer und mit den zeitlebens<br />
überbordenden Wider sprüchen<br />
seiner Emotionen kämpfend<br />
präsentiert sich Tschaikowskis<br />
4. Sinfonie als eine Reflexion<br />
seiner Gefühlswelten und -zustände,<br />
mehr noch: Nicht nur die<br />
zu benennenden, sondern auch<br />
die unklaren, die verborgenen<br />
Empfindungen sollen hier zum<br />
Ausdruck kommen. Schwermut<br />
wird kontrastiert von Heiterkeit,<br />
Leichtigkeit durch Sentimentalität,<br />
Selbstverleugnung reflektiert<br />
von Zuneigung und lichtdurchfluteter<br />
Innigkeit – eine Sinfonie<br />
des final positiven Gefühlschaos.