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Bielefelder Philharmoniker Spielzeit 2015/16

Bielefelder Philharmoniker Spielzeitheft 2015/16

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Symphoniekonzerte<br />

Symphoniekonzerte<br />

7.<br />

Nietzsche<br />

42 43<br />

Delius<br />

Strauss<br />

F r e i t a g<br />

15.<br />

April<br />

20<strong>16</strong><br />

20 Uhr<br />

Sonntag<br />

17.<br />

April<br />

20<strong>16</strong><br />

11 Uhr<br />

Friedrich Nietzsche<br />

(1844–1900)<br />

Hymnus an das Leben<br />

Frederick Delius<br />

(1862–1934)<br />

Requiem<br />

Richard Strauss<br />

(1864–1949)<br />

Also sprach Zarathustra<br />

Opernchor des<br />

Theaters Bielefeld<br />

Universitätschor<br />

Oratorienchor Bielefeld<br />

Sopran N. N.<br />

Bariton N. N.<br />

Dirigent Alexander Kalajdzic<br />

Alexander Kalajdzic<br />

F<br />

ür Nietzsche – gewissermaßen<br />

der Reibepunkt der deutschen<br />

Intelligenzija – definierte sich<br />

Musik als existenzielles, gleichwohl<br />

immaterielles Muss des<br />

Lebens; ein Sein ohne Musik<br />

wäre im Sinne des Philosophen<br />

ein Irrtum.<br />

»Aber ihre<br />

Hauptbestimmung<br />

ist, dass sie<br />

unsre Gedanken<br />

auf Höheres leitet,<br />

dass sie uns<br />

erhebt, sogar<br />

erschüttert.«<br />

Friedrich Nietzsche<br />

Zeitlebens rieb sich der Diagnostiker,<br />

Kritiker und Utopist an<br />

der Musikgeschichte, schuf aber<br />

auch eigene Werke, wie den<br />

Hymnus an das Leben, von dem<br />

sich der Philosoph nicht wenig<br />

selbstgefällig erwartete, dass<br />

dieser in irgendwelcher nahen<br />

oder fernen Zukunft, zu meinem<br />

Gedächtnisse gesungen werde,<br />

zum Gedächtnisse eines Philosophen,<br />

der keine Gegenwart<br />

gehabt hat und eigentlich nicht<br />

einmal hat haben wollen. Existentielles<br />

verhandelt auch das<br />

Delius’sche Requiem, das sich<br />

entgegen der Namensgebung<br />

nicht als geistliches, sondern vielmehr<br />

als Opus für die Wirklichkeit<br />

und das Allumfassende versteht.<br />

Das »fünfte Evangelium«<br />

Nietzsches, das den inneren<br />

Fluchtpunkt des Philosophen markiert<br />

– Was liegt am Glücke!<br />

antwortete er [Zarathustra], ich<br />

trachte lange nicht mehr nach<br />

Glücke, ich trachte nach meinem<br />

Werke. –, inspirierte Strauss<br />

zu seiner vielleicht zentralen<br />

Ton dichtung Also sprach Zarathustra.<br />

Strauss vertont hier seine<br />

Auffassung der philosophischen<br />

Dichtung, in welcher Zarathustra<br />

die Vision des »Übermenschen«<br />

aufrollt, der mit Macht und Willen<br />

das Leben und somit die Welt<br />

erstärkt. – Ein Schock für das<br />

Publikum der Zeit. Doch die Tondichtung<br />

des jungen Komponisten<br />

feiert den Rausch des Seins,<br />

eine Apotheose von Macht, und<br />

ist, auch bei jeder zu Recht kritischen<br />

Betrachtung der Vorlage,<br />

alles in allem eine überdimensionale<br />

sinfonische Fantasie …<br />

oder wie es Strauss formulierte:<br />

Symphonischer Optimismus!

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