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Bielefelder Philharmoniker Spielzeit 2015/16

Bielefelder Philharmoniker Spielzeitheft 2015/16

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Symphoniekonzerte<br />

Symphoniekonzerte<br />

6.<br />

Furrer<br />

38 39<br />

Berg<br />

Mahler<br />

F r e i t a g<br />

04.<br />

März<br />

20<strong>16</strong><br />

20 Uhr<br />

Sonntag<br />

06.<br />

März<br />

20<strong>16</strong><br />

11 Uhr<br />

Beat Furrer<br />

(geb. 1954)<br />

Linea dell’orizzonte<br />

Alban Berg<br />

(1885–1935)<br />

Sieben frühe Lieder<br />

Gustav Mahler<br />

(1860 –1911)<br />

Sinfonie Nr. 4 G-Dur<br />

Sopran Juliane Banse<br />

Dirigent Alexander Kalajdzic<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

der Theater- und Konzertfreunde<br />

Juliane Banse<br />

D<br />

as Phänomen des Verdoppelns,<br />

aber auch des Verzerrens in<br />

einem Schattenbild hat mich<br />

interessiert, und resultierend aus<br />

einem Ineinanderschneiden von<br />

Stimmen das Entstehen von Prozesshaftem,<br />

so der Komponist<br />

Beat Furrer über sein Werk aus<br />

dem Jahre 2012. Der Österreicher<br />

experimentiert mit Zuständen<br />

von Musik, lässt den<br />

hieraus resultierenden Kontrast<br />

wirken, verzerrt und verzahnt<br />

das Material – eine bewährte<br />

Methode, neu gedacht. Die<br />

Schatten Wagners und Mahlers,<br />

aber auch das Strauss’sche Innovationsbild<br />

prägen den Ton in<br />

Bergs Sieben frühen Liedern,<br />

welche sich zwischen dämmernder<br />

Nacht und traumhafter Liebesode<br />

hin und her bewegen,<br />

gespensterhaft nachklingen, um<br />

final das Wort zum Schweigen<br />

zu bringen. Ein Sopransolo zu<br />

Das himmlische Leben als Finale<br />

einer Sinfonie – das war neu, unerwartet<br />

und irgendwie, typisch<br />

Mahler, jenseitig, ein Kindheitstraum,<br />

christlich, verklärend.<br />

Diese »himmlische« Sinfonie vereint<br />

Reaktionäres mit Visionen:<br />

Mahler kehrt zur klassischen<br />

viersätzigen Form zurück, stilisiert<br />

seine Komposition zu einer<br />

Art der Einfachheit (für seine<br />

Verhältnisse) und gibt somit diesem<br />

»Himmel voller Geigen«<br />

eine Leichtfüßigkeit, die sich so<br />

im Mahler’schen Œuvre nicht<br />

wiederfindet. Gleichwohl schwingen<br />

die üblichen philosophischen<br />

Schatten, die Mahler zeitlebens<br />

prägten, auch hier mit:<br />

ein Besinnen über das Leben nach<br />

dem Tod soll es sein, die Heiterkeit<br />

des Höheren sowie Schelmerei<br />

konnotiert mit Mystizismus.<br />

Ein »leichter« und somit einzigartiger<br />

Mahler, der die Schatten<br />

der Vorgänger bejaht und zugleich<br />

eigene vorauswirft.<br />

»Und die hehre<br />

Welt so traumhaft<br />

rein. Stummer<br />

Buchenbaum<br />

am Wege steht<br />

Schattenschwarz,<br />

ein Hauch vom<br />

fernen Hain<br />

Einsam leise weht.«<br />

Carl Hauptmann/<br />

Alban Berg

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