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1.1 Kinderstadt-Konzepte<br />
in Deutschland<br />
Definition<br />
Kinderstadt<br />
Eine Kinderstadt oder Kinderspielstadt<br />
ist ein pädagogisch<br />
betreutes Großspielprojekt zur<br />
Partizipation von Kindern.<br />
Es gibt verschiedene Formen<br />
und Größen von Kinderstädten<br />
mit von unter 100 bis weit über<br />
1000 teilnehmenden Kindern im<br />
Alter von etwa 7 bis 14 Jahren.<br />
Der Ablauf der Kinderstädte ist<br />
in nicht geringem Maße auch<br />
von ihrer Größe abhängig. 1<br />
Definition<br />
Partizipation<br />
„Partizipation im klassischen,<br />
demokratietheoretischen Sinn<br />
bedeutet Mitsprache, Mitwirkung,<br />
Mitbestimmung und geht<br />
über das aktive bzw. passive<br />
Wahlrecht hinaus. Politische<br />
Mitbestimmung umfasst alles,<br />
was die Gesellschaft als Ganzes<br />
oder in Teilen beeinflusst.“ 2<br />
Beteiligung heißt, Kinder und<br />
Jugendliche in ihrer Befähigung<br />
sich mit politischen, pla-<br />
nerischen und zukunftsorientierten<br />
Themen auseinander zu setzen,<br />
ernst zu nehmen und ihnen keine<br />
Alibi-Demokratie anzubieten.<br />
Partizipation ist meiner Meinung<br />
nach einer der wichtigsten konzeptionellen<br />
Grundbausteine, wenn<br />
nicht gar das Fundament der Kinderstadt.<br />
Die Kinderstadt „Mini-München“<br />
fand erstmals bereits im August<br />
1979 statt.<br />
Das Konzept der Kinderstadt<br />
beschränkt sich aber nicht auf<br />
die BRD, es handelt sich um ein<br />
weltweit vertretenes Konzept,<br />
teilweise als Planspiel beschrieben,<br />
teilweise auch als kulturpädagogisches<br />
Konzept.<br />
Gemeinsamer Nenner der unterschiedlichen<br />
Kinderstädte ist die<br />
Maßgabe eines Beteiligungslernfeldes<br />
für Kinder und Jugendliche,<br />
jedoch unterscheiden sie<br />
sich durch abgestufte Beteiligungsmöglichkeiten.<br />
Viele Kinderstädte in Deutschland<br />
haben eine lange Tradition<br />
und sind mit mehreren tausend<br />
„Bürgerinnen und Bürgern“ echte<br />
Großprojekte. Wie zum Beispiel<br />
die „Kinderstadt Halle“ und<br />
„Mini-Salzburg“.<br />
Meiner Einschätzung nach beläuft<br />
sich die Umsetzung häufig<br />
auf ein Erproben der Berufe<br />
und Politikformen der Erwachsenenwelt,<br />
beziehungsweise einer<br />
Adaption der bestehenden<br />
Arbeitswelt und Gesellschaft.<br />
1. vgl. Arnold, E.: Kinderstadt<br />
2012. Halle<br />
2012, S.44<br />
2. Burgstaller, H.: Zukunft:<br />
Spiel: Am Beispiel<br />
Kinderstadt „Mini-Salzburg“.<br />
Wien<br />
2005, S. 54<br />
8<br />
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