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Die Koch-Insel<br />
Die Kunstvilla<br />
Auf der Koch-Insel wurde jeden<br />
Morgen unter freiem Himmel<br />
geschält und geschnippelt,<br />
was das Zeug hält, denn jeden<br />
Tag wurde dort über offenem<br />
Feuer (Feuerschale) ein frisches<br />
Mittagsessen und Zwischensnacks<br />
für alle BewohnerInnen<br />
der Kinderstadt zubereitet. Ein<br />
dreiköpfiges Team besorgte die<br />
Lebensmittel und täglich wechselnd<br />
unterstützte eine Kleingruppe<br />
die Essenszubereitung<br />
und -verteilung.<br />
Die Kinder konnten im Rahmen<br />
der BürgerInnenversammlung<br />
ihre Essenswünsche einbringen<br />
und über sie abstimmen. Eine<br />
„Tageskarte“ wies jeweils das<br />
aktuelle Menü aus.<br />
Die Koch-Insel befand sich<br />
aus Brandschutzgründen nicht<br />
auf der Wiesenfläche der Kinderstadt,<br />
sondern auf dem Betonweg<br />
zur Turnhalle und wurde<br />
von den Kindern auf ihrem Weg<br />
zum Materialdepot oder zur Toilette<br />
gerne zum kurzen Verweilen<br />
am Feuer (mit Stöckchen)<br />
oder für einen kleinen Snack<br />
zwischendurch genutzt.<br />
Einigen Kindern machte es so<br />
viel Spaß beim Kochen zu helfen,<br />
dass sie, intrinsisch motiviert,<br />
gleich an mehreren Tagen<br />
mitwirkten. Das Essen war sehr<br />
beliebt bei den Kindern und entsprechend<br />
ein Tageshighlight.<br />
Die Kunstvilla war ein großes<br />
Gebäude, das eine Melange<br />
aus Atelier, Museum und Galerie<br />
darstellte. In der Kunstvilla<br />
wurde auf verschiedenste kreative<br />
Art und Weise mit unterschiedlichen<br />
Techniken Kunst<br />
von den Kindern hergestellt:<br />
Es entstanden große, abstrakte<br />
Graffiti-Exponate, Tape-Art<br />
Bilder, es wurde gebatikt und<br />
„Nagel-Holz-Woll-Skulpturen“<br />
hergestellt sowie eine Vielzahl<br />
kleiner Bilder, die mit Acrylfarbe<br />
gemalt wurden, angefertigt. Die<br />
entstandenen Exponate wurden<br />
liebevoll in der Kunstvilla ausgestellt<br />
und konnten käuflich<br />
erworben werden. Um sich die<br />
Ausstellung anschauen zu können,<br />
mussten die BesucherInnen<br />
außerdem ein Eintrittsgeld<br />
entrichten. Zu dem konnte man<br />
Workshops buchen, in denen<br />
die Kinder anderen Kindern<br />
zeigten, wie man Tape-Art oder<br />
Graffitibilder etc. herstellt.<br />
Die Hütten selbst entstanden<br />
nach den Vorstellungen<br />
der Kinder, wie auch<br />
die Berufe und ihre Ausübungsformen<br />
bis hin zum<br />
Warensortiment. Aus verschiedenen<br />
Materialien<br />
und Lebensmitteln haben<br />
die Kinder mit Unterstützung<br />
ihrer AnleiterInnen<br />
alles selbst hergestellt.<br />
Einige Hütten veränderten<br />
ihre Funktion nach der ersten<br />
Woche, bedingt durch<br />
den Wechsel der Kinder in<br />
den Kleingruppen (manche<br />
Kinder waren für die<br />
erste oder zweite Woche<br />
angemeldet) oder durch<br />
neue Ideen der Kinder. So<br />
wurde beispielsweise in<br />
Woche zwei aus der Bank<br />
und dem Forschungsinstitut<br />
die „Kunstvilla“.<br />
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