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The Red Bulletin Oktober 2014 - DE

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„ES GIBT DIESE SONGS, DIE MACHEN<br />

… WHAM. DAS WAR SO EIN SONG.<br />

ICH WUSSTE ES BEI DIESEM MEHR<br />

ALS BEI ALLEN AN<strong>DE</strong>REN. UND ICH<br />

WUSSTE ES IN <strong>DE</strong>M MOMENT, IN <strong>DE</strong>M<br />

ICH IHN GESCHRIEBEN HATTE.“<br />

Die Single-Auskoppelung aus seinem zweiten,<br />

1991 erschienenen Album „Mama<br />

Said“. Es ist Lenny Kravitz’ größter Song.<br />

Und sein privatester. Er schrieb ihn, als<br />

seine Ehe mit Lisa Bonet in die Brüche<br />

ging, die dank ihrer Rolle in der „Bill Cosby<br />

Show“ (seit 1984) ein Megastar in den<br />

Staaten war. Der Pop-Superstar und der<br />

gefallene Engel (Bonet hatte ihre „Cosby<br />

Show“-Rolle nach Sexszenen in „Angel<br />

Heart“ [1987] verloren) – die Beziehung<br />

war ein Fressen für die Klatschpresse,<br />

ebenso wie ihre Hochzeit, der vergebliche<br />

Kampf um ihre Beziehung, das Ende.<br />

„Es gibt diese Songs in einer Karriere<br />

… wie soll ich sagen, die sind einfach –<br />

wham“, sagt Kravitz. „Das ist so einer. Ich<br />

wusste es bei diesem mehr als bei allen<br />

anderen. Und ich wusste es in dem Moment,<br />

in dem ich ihn geschrieben hatte.“<br />

„It Ain’t Over Till It’s Over“ ist ein so<br />

monumentales Werk, dass viele Leute<br />

glauben, Kravitz hätte den Song gar nicht<br />

selbst geschrieben, sondern eine Nummer<br />

von Smokey Robinson gecovert.<br />

Kravitz lacht. „Was sagt uns das? Sie<br />

halten den Song für einen Klassiker!“<br />

Breiter Grinser. „Was kannst du Besseres<br />

über einen Song sagen, als dass er ein<br />

Klassiker ist? Und was gibt es für ein besseres<br />

Gefühl, als zu wissen, dass du selbst<br />

diesen Klassiker geschrieben hast!“<br />

Die Single-Auskoppelung aus „Strut“<br />

heißt „<strong>The</strong> Chamber“ und ist eine Kreuzung<br />

aus peppigem Funk und bluesigem<br />

Rock ’n’ Roll, angereichert mit einem<br />

Hauch Disco, inklusive Referenz an Blondies<br />

1978er-Superhit „Heart of Glass“.<br />

Was womöglich zufällig passierte, aber<br />

durchaus Sinn ergibt: „<strong>The</strong> Chamber“<br />

erzählt von einer schmerzvollen Liebe –<br />

aber es gibt kein Gesicht, an dem man<br />

die Liebe und den Schmerz festmachen<br />

könnte. Kravitz ist heute besser darin,<br />

sein Privatleben privat zu halten, als er es<br />

zu Zeiten der Ehe mit Bonet oder seiner<br />

Verlobung mit Victoria’s-Secret-Model<br />

Adriana Lima im Jahr 2002 war.<br />

Überhaupt, die Sache mit dem Promistatus<br />

und, man kommt nicht drum herum,<br />

dem Status eines Sexsymbols.<br />

Wie fühlt es sich an, wenn man ein<br />

paar Monate nach seinem 50. Geburtstag<br />

weiß, dass ungefähr 85 Prozent aller<br />

Frauen an dasselbe denken, wenn sie an<br />

Lenny Kravitz denken?<br />

„Soll ich ehrlich sein? Ich finde das vor<br />

allem erstaunlich. Darüber denke ich gar<br />

nicht nach. Ich versuche einfach, mein<br />

Leben zu leben. Mich auf die Dinge zu<br />

konzentrieren, die ich tue. Nicht darauf,<br />

wie ich wahrgenommen werde“, sagt er.<br />

„Das habe ich von meiner Großmutter<br />

gelernt“, ergänzt er dann noch.<br />

Aha, „… zeig ihnen, was du draufhast,<br />

das?“<br />

„Nein. Sie sagte noch was. Sie sagte:<br />

‚Lenny, vergiss nie das Wichtigste: Jeder ist<br />

ein Freak. Jeder auf seine Weise. Du auch.<br />

Du musst akzeptieren, wie du bist. Du<br />

musst dein eigenes Freak-Leben leben.‘“<br />

www.lennykravitz.com<br />

Grooming: Lorraine Abeles; Production: Ruth Levy;<br />

Location: Mark Seligers Fotostudio, New York City<br />

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