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The Red Bulletin April 2015 - DE

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<strong>DE</strong>UTSCHLAND<br />

ABSEITS <strong>DE</strong>S ALLTÄGLICHEN<br />

APRIL <strong>2015</strong><br />

TV-GIRLS<br />

Die besten Gründe,<br />

die Kiste<br />

aufzudrehen<br />

FÜRS LEBEN<br />

LERNEN VON:<br />

Deichkind<br />

Max Verstappen<br />

Bilderbuch<br />

AWOLNATION<br />

WLADIMIR<br />

RED BULL<br />

AIR KAMINER RACE<br />

Die Tricks über & Bruce Ticks<br />

Springsteen<br />

der Piloten<br />

und Pinguine<br />

WLADIMIR<br />

KAMINER<br />

298.436 *<br />

Verbreitete Auflage<br />

über Bruce<br />

Springsteen<br />

und Pinguine<br />

72,4 % Männer **<br />

*IVW 2014/Q4 **AWA 2014<br />

38,2 Jahre Altersdurchschnitt**<br />

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APRIL <strong>2015</strong><br />

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STEVE AOKI<br />

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Frei, authentisch und unkonventionell: Das ist der neue Jeep ®<br />

Renegade. Als einziger SUV seiner<br />

Klasse ist er auch mit 9-Stufen-Automatikgetriebe, Jeep ®<br />

Active Drive Allradsystem und dem<br />

innovativen MySky TM Schiebedach erhältlich. Damit ist er der perfekte Begleiter für alle, die ihren<br />

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kombiniert 6,9–4,6. CO 2 -Emission (g/km): kombiniert 160–120.<br />

Jeep ®<br />

ist eine eingetragene Marke der FCA US LLC.


Photo : Serfas


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DURABLE<br />

LONG-LASTING<br />

MARANA VULC<br />

BOARD FEEL<br />

COMFORT<br />

CHRIS JOSLIN


DIE WELT VON RED BULL<br />

48<br />

IM SCHLÜSSELLOCH<br />

Der Katalane Aniol Serrasolses ist<br />

einer der besten Kajakfahrer der Welt.<br />

Eines Tages begegnete ihm im Internet<br />

dieser ganz besondere Wasserfall …<br />

DYLAN DON (COVER), RAMONA ROSALES (COVER), DAVID HARRY STEWART (COVER), ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOLWILLKOMMEN!<br />

Aaron Bruno ist ein weiterer Beweis, dass<br />

Weltkarrieren nicht immer den vor gesehenen<br />

Weg gehen: Er beendete seine Schullaufbahn,<br />

weil er lieber surfen ging. Weltberühmt wurde<br />

der Amerikaner 2013 mit „Sail“, einem der<br />

erfolgreichsten Tracks der jüngeren Popgeschichte.<br />

Nun kommt die neue Platte von<br />

Aaron Brunos Band AWOLNATION, und seine<br />

Mutter ist immer noch nicht sicher, ob aus<br />

dem Jungen was wird.<br />

Dass man als Musiker auch ohne Surfbrett<br />

berühmt werden kann, belegen auf den<br />

folgenden Seiten: Steve Aoki, Bilderbuch,<br />

Deichkind und Noel Gallagher. Wer dann<br />

auch noch Bruce Springsteen findet, kriegt<br />

ein Mitarbeitsplus.<br />

Viel Vergnügen mit diesem Heft! Die <strong>Red</strong>aktion<br />

„Als kreative<br />

Spielwiese<br />

sind Motorräder<br />

unerreicht.“<br />

BIKE-<strong>DE</strong>SIGNER ROLAND SANDS,<br />

SEITE 60<br />

THE RED BULLETIN 7


APRIL <strong>2015</strong><br />

AUF EINEN BLICK<br />

GALLERY<br />

12 AUGENBLICKE des Monats<br />

28<br />

STEVE AOKI<br />

Wir haben uns mit dem<br />

Mega-DJ Nächte und Torten<br />

um die Ohren geschlagen.<br />

Jetzt wissen wir, wie sein<br />

Business funktioniert.<br />

66<br />

AWOLNATION<br />

2013 veränderte „Sail“ Aaron Brunos<br />

Leben. Jetzt sind wir auf die Nachfolgeplatte<br />

gespannt. Er auch.<br />

36<br />

RED BULL AIR RACE<br />

Wie sich Hannes Arch & Co auf ihre<br />

Flüge vorbereiten: die Tricks und die<br />

Ticks der besten Piloten der Welt.<br />

74<br />

FLYBOAR<strong>DE</strong>N<br />

Wasser hat keine Balken. Sagt man.<br />

Aber mit 250 PS an den Füßen ändert<br />

sich das gewaltig.<br />

80<br />

RYAN SAN<strong>DE</strong>S<br />

Wenn’s er nicht weiß, wer sonst? Der<br />

Ultramarathon-Star aus Südafrika hat<br />

Tipps für den Wings for Life World Run.<br />

BULLEVARD<br />

19 TV-GIRLS Eine fröhliche Ode an Sofía<br />

Vergara und ihre Kolleginnen.<br />

FEATURES<br />

28 Steve Aoki<br />

und ein paar sehr schlaflose Nächte<br />

in L. A. und Las Vegas.<br />

36 <strong>Red</strong> Bull Air Race<br />

So haben Sie die besten Piloten der<br />

Welt noch nie gesehen.<br />

46 Deichkind<br />

lernen von YouTube. Keine Verarsche!<br />

48 Keyhole Falls<br />

35 Meter. Vertikal. Im Kajak. Fragen?<br />

56 Max Verstappen<br />

ist mit 17 jüngster Pilot in 66 Jahren F1.<br />

58 Bilderbuch<br />

über ihre gleichnamige Karriere.<br />

60 Roland Sands<br />

Der Motorrad-Guru im Interview.<br />

66 AWOLNATION<br />

sind wieder da. Aaron Bruno verrät,<br />

was seit „Sail“ passiert ist.<br />

ACTION!<br />

74 TRAVEL Flyboarding<br />

75 PRO TOOLS Kiten mit Bruna Kajiya<br />

76 CITY-GUI<strong>DE</strong> Tunis<br />

77 WATCHES TAG Heuer Monaco V4<br />

78 MUSIK Das hört Noel Gallagher<br />

80 WfL WORLD RUN Ryan Sandes’ Tipps<br />

82 GAMING „Ride“: Motorradaction pur<br />

85 CARS SPECIAL Best of Genfs Autosalon<br />

92 SAVE THE DATE Was so ansteht<br />

94 READ BULL von Wladimir Kaminer<br />

96 IMPRESSUM<br />

98 MAGIC MOMENT<br />

ERIK VOAKE, RAMONA ROSALES, FRANCOIS RIGAUD, BALAZS GARDI, CRAIG KOLESKY/RED BULL CONTENT POOL<br />

8 THE RED BULLETIN


Deichmann SE, Deichmannweg 9, 45359 Essen (Preise in Euro)<br />

1 716 074 · Gr. 7.5 – 11.5<br />

1 713 070 · Gr. 41 – 46<br />

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Weil wir mit ihnen<br />

kein Limit kennen .<br />

1 716 772 · Gr. 40 – 46<br />

je<br />

54.⁹⁰


CONTRIBUTORS<br />

MIT AN BORD<br />

IM APRIL<br />

„Er drehte am<br />

Gashebel und<br />

war wie verwandelt.<br />

Ich<br />

habe noch nie<br />

wen gesehen,<br />

der sich auf<br />

einem Bike so<br />

wohl fühlt.“<br />

Fotograf David Harry Stewart wollte<br />

wissen, ob Roland Sands eine BMW<br />

T9 ebenso gut fahren wie tunen<br />

kann. Jetzt weiß er’s. Seite 60.<br />

CHRIS<br />

PALMER<br />

Im Oktober flog der US-Autor<br />

(veröffentlicht unter anderem<br />

in „ESPN“-Magazin und „GQ“)<br />

für uns nach Hawaii, um über<br />

das Unterwasser-Mentaltraining<br />

von E-Gamern zu<br />

berichten. Nun schickten wir<br />

ihn nach Los Angeles zum<br />

Interview mit AWOLNATION-<br />

Mastermind Aaron Bruno.<br />

„Am meisten imponierte mir<br />

sein Selbstvertrauen“, sagt<br />

Palmer über den Mann hinter<br />

dem Welthit „Sail“. „Von dieser<br />

inneren Stärke profitiert<br />

auch sein neues Album.“<br />

Begegnung mit einem Pop-<br />

Grenzgänger, ab Seite 66.<br />

DAVID HARRY<br />

STEWART<br />

Seine Porträtfotos erscheinen<br />

im „New York“-Magazin, in<br />

seinen Reportagen widmet<br />

sich der Fotograf aus Los<br />

Angeles seiner Liebe zum<br />

Motorsport (Spezialgebiete:<br />

Drag Car Racing, Motorräder).<br />

Logisch, dass wir Stewart für<br />

unser Shooting mit Roland<br />

Sands buchten, den König der<br />

US-amerikanischen Custombike-Szene<br />

(Seite 60). Sands,<br />

der auch Brad Pitts Maschine<br />

veredelte, heizte für uns auf<br />

seiner BMW T9 durch L. A.<br />

Stewart: „Ich habe noch nie<br />

jemanden gesehen, der sich<br />

auf einem Bike so wohl fühlt.“<br />

WLADIMIR<br />

KAMINER<br />

Der internationale Durchbruch<br />

gelang dem deutschen<br />

Autor russischer Herkunft<br />

2000 mit seinem Bestseller<br />

„Russendisko“. Die Sammlung<br />

von Geschichten über das<br />

chaotische Berlin der Nachwendezeit<br />

verkaufte sich bis<br />

heute mehr als 1,3 Millionen<br />

Mal und wurde 2012 mit<br />

Matthias Schweighöfer in<br />

der Hauptrolle verfilmt. Uns<br />

beehrt Kaminer mit einer<br />

Short Story (ab Seite 94)<br />

über einen Hoteldirektor, der<br />

an der Unmöglichkeit von<br />

Pinguinen in der Ostsee<br />

scheitert – und durchdreht.<br />

Sie wollten nur<br />

spielen: Fotograf<br />

Don (li.) und<br />

DJ Steve Aoki in<br />

Los Angeles<br />

BACKSTAGE<br />

Shooting<br />

des Monats<br />

mit Dylan Don<br />

Diven der<br />

Disziplinen<br />

Film (Sienna<br />

Miller) und<br />

Fußball<br />

(Mario<br />

Balotelli)<br />

hat der<br />

Münchner Fashion-Fotograf<br />

bereits in Szene gesetzt. Mit<br />

DJ-Ikone Steve Aoki war das<br />

Shooting aber völlig unproblematisch:<br />

„Er sprang durch die<br />

Gegend wie ein Ninja. Und<br />

kreierte seine Posen selbst.“<br />

10 THE RED BULLETIN


CASTELLÓN, SPANIEN<br />

QUERFEL<strong>DE</strong>IN<br />

Seit er 2011 vom Motocross auf die Langstrecke<br />

wechselte, gilt Spaniens Joan Barreda als Aufsteiger<br />

der Rallye-Szene. 2012 gewann er die Baja<br />

Aragón und die Pharaonen-Rallye. Erst im Januar<br />

gab’s Platz 17 bei der Rallye Dakar. Das Geheimnis<br />

des Honda-Piloten? „Feintuning“, sagt Barreda,<br />

„ich verbringe meinen Urlaub in der Garage.“<br />

www.hondaproracing.com<br />

Bild: Sebas Romero<br />

SEBAS ROMERO/RED BULL CONTENT POOL<br />

12


WIEN, ÖSTERREICH<br />

DREHMOMENT<br />

Beim zehnten Vienna Air King, der im Rahmen<br />

des Argus Bike Festivals am Wiener Rathausplatz<br />

stattfindet, kämpfen dreißig Weltklasse-Mountainbiker<br />

um den Titel eines Königs der Lüfte<br />

im Dirtjump. Dabei katapultieren sie sich über<br />

drei mächtige Absprungrampen (links ein frontflippender<br />

Antoine Bizet/FRA). Und werden von<br />

50.000 Zusehern gefeiert, was Vorjahressieger<br />

Brett Rheeder aus Kanada mit einem einzigen<br />

Wort aus führlich kommentierte: „Wahnsinn.“<br />

Vienna Air King <strong>2015</strong>: 11. & 12. 4., Rathausplatz<br />

Wien; Programm: www.vienna-air-king.at<br />

Bild: Ale Di Lullo<br />

15


LES ARCS, FRANKREICH<br />

SCHIEFLAGE<br />

Die Fond-Blanc-Steilwand in Les Arcs in den<br />

französischen Alpen, gleich an der Grenze zu<br />

Italien, bildet den Schauplatz für <strong>Red</strong> Bull Linecatcher<br />

– Europas größten Backcountry-Freeski-<br />

Bewerb. Im Bild pflügt der Schweizer Laurent<br />

De Martin durch eine Tiefschnee-Passage. Sieger<br />

wurde sein Landsmann Nico Vuignier, der mit<br />

„What a day! #linecatcher was sick!“ auch ein<br />

taugliches Event-Resümee twitterte.<br />

www.redbull.com/linecatcher<br />

Bild: Sebastian Marko


SEBASTIAN MARKO/<br />

RED BULL CONTENT POOL<br />

17


#VIVALALIGA<br />

So, 22.03.<strong>2015</strong> ab 20:30 Uhr:<br />

FC Barcelona – Real Madrid<br />

Kostenloser LIVE-Stream auf www.laola1.tv


P R O G R A M M D E S M O N A T S : G I R L S , G I R L S , G I R L S<br />

TV-<br />

G I R LS<br />

DIE BESTEN GRÜN<strong>DE</strong>,<br />

DIE KISTE<br />

ANZUMACHEN<br />

BH-GRÖSSE,<br />

KNETE UND<br />

QUOTE<br />

Unser Verdacht: Das<br />

hängt alles zusammen.<br />

GETTY IMAGES<br />

SOFÍA VERGARA<br />

JE<strong>DE</strong>R <strong>DE</strong>NKT<br />

HIER AN FAMILIE<br />

Sofía ist sexy und erfolgreich.<br />

Auf ihrem Gehaltsscheck –<br />

wie auch in ihrem Leben –<br />

ist kein Platz für eine<br />

weitere Null.<br />

Sie verzaubert uns<br />

mit Akzent und<br />

Talent. Sofía<br />

Vergara sorgt als<br />

Jung-Ehefrau<br />

von Grummelbär<br />

Ed O’Neill in der<br />

Sitcom „Modern<br />

Family“ schon seit<br />

sechs Jahren für Traumquoten.<br />

Unangefochten<br />

steht sie an der Spitze der<br />

„Forbes“-Liste der bestverdienenden<br />

TV-Schauspielerinnen.<br />

Liegt es nur am Talent oder<br />

eventuell auch an ihrer Körbchengröße?<br />

Dieser komplexen Frage<br />

widmen wir uns in der Tabelle<br />

rechts, in der wir die fünf Topverdienerinnen<br />

des Serienbiz<br />

etwas genauer, ähm, analysieren.<br />

„Ich danke Gott<br />

dafür, dass er mich so<br />

gut ausgestattet hat.“<br />

SOFÍA VERGARA<br />

70 F<br />

37 Mio. $<br />

SOFÍA VERGARA<br />

Modern Family<br />

9,8 Millionen Zuseher<br />

75 D<br />

13 Mio. $<br />

MARISKA HARGITAY<br />

Law & Order: SVU<br />

10 Millionen Zuseher<br />

+++<br />

11 Mio. $<br />

KALEY CUOCO<br />

<strong>The</strong> Big Bang <strong>The</strong>ory<br />

15,8 Millionen Zuseher<br />

75 C<br />

10 Mio. $<br />

JULIANNA<br />

MARGULIES<br />

<strong>The</strong> Good Wife<br />

10,8 Millionen Zuseher<br />

+++<br />

ELLEN POMPEO<br />

Grey’s Anatomy<br />

8,4 Millionen Zuseher<br />

FAZIT: Größere Oberweite<br />

bringt höheres Gehalt.<br />

Aber: nicht zwingend mehr<br />

Zuseher. Ja, so sexy kann<br />

Statistik sein!<br />

19


BULLEVARD TV-GIRLS<br />

BLIND DATE<br />

WER SOLL <strong>DE</strong>IN ENGEL SEIN?<br />

Welche dieser drei Serien-Heldinnen spricht dich an?<br />

Und noch wichtiger: Welche traust du dich anzusprechen?<br />

Denn drei Engel sind diese Ladys wahrlich nicht.<br />

Haben diese Frauen<br />

überhaupt Zeit für<br />

eine Beziehung?<br />

Oder haben sie<br />

Wichtigeres zu tun?<br />

Die Auflösung<br />

findest du auf der<br />

nächsten Seite.<br />

ICH SUCHE:<br />

erfolgreichen Mann<br />

ICH LIEBE:<br />

Freunde & Intrigen<br />

<strong>DE</strong>IN EINKOMMEN:<br />

soll für Alimente reichen<br />

BRANCHE:<br />

Justiz<br />

WOHNT IN:<br />

Chicago<br />

STYLE:<br />

Office<br />

KIN<strong>DE</strong>R:<br />

Du solltest Kinder<br />

mögen. Ich habe<br />

nämlich zwei.<br />

WORKOUT:<br />

Aktenordner<br />

stemmen<br />

„Lass mich<br />

dein offener<br />

Kühlschrank<br />

sein.“<br />

DAS GE HT<br />

GA R N IC HT:<br />

„IDIOTEN, die für<br />

Sex bezahlen und<br />

sich auch noch dabei<br />

erwische n lassen.“<br />

ICH SUCHE:<br />

lebendigen Mann<br />

ICH LIEBE:<br />

Kanonen<br />

<strong>DE</strong>IN EINKOMMEN:<br />

ist mir total egal<br />

BRANCHE:<br />

Survival<br />

WOHNT IN:<br />

ist ohne festen<br />

Wohnsitz<br />

STYLE:<br />

Military<br />

KIN<strong>DE</strong>R:<br />

stören<br />

WORKOUT:<br />

Davonlaufen<br />

Joggen<br />

„Härter als<br />

der Rest?<br />

Dann bist d u<br />

der Richtige.“<br />

DAS GE HT<br />

GA R N IC HT:<br />

„PENNER, von<br />

denen ich mich, äh,<br />

getrennt habe –<br />

für immer.“<br />

ICH SUCHE:<br />

relaxten Mann<br />

ICH LIEBE:<br />

es „highly confidential“<br />

<strong>DE</strong>IN EINKOMMEN:<br />

soll skandalös hoch sein<br />

BRANCHE:<br />

Krisenmanagement<br />

WOHNT IN:<br />

Washington, D. C.<br />

STYLE:<br />

Trendsetter<br />

KIN<strong>DE</strong>R:<br />

gut fürs Image,<br />

also willkommen<br />

WORKOUT:<br />

Parkbankdrücken<br />

„Wenn du<br />

mich willst,<br />

verdiene<br />

mich!“<br />

DAS GE HT<br />

GA R N IC HT:<br />

„LÜGNER. Ich hasse<br />

es, wenn Männer<br />

nicht zu ihren<br />

Fehlern stehen.“<br />

20 THE RED BULLETIN


In der Enterprise-<br />

Folge „Platon s<br />

Stiefkinder“ (1968)<br />

endete die rein<br />

platonische Liebe.<br />

BULLEVARD TV-GIRLS<br />

WIL<strong>DE</strong> TRAUMMÄDCHEN<br />

BAD GIRLS –<br />

UND GUT<br />

Frauen, die Männern<br />

Angst machen – aber die<br />

wir trotzdem lieben.<br />

Ach, tut das gut: TV-Power-Girls, die<br />

sich den gängigen Good-Girl-Rollenmustern<br />

entziehen. Wer sagt noch,<br />

Männer wollen nur brave Püppchen?<br />

GETTY IMAGES(2), DDP IMAGES(2), BBC, PICTURE<strong>DE</strong>SK.COM, NETFLIX DIETMAR KAINRATH<br />

SCHULFERNSEHEN<br />

EINE KURZE GESCHICHTE <strong>DE</strong>S SEX<br />

Ab wann war wie viel in TV-Serien zu sehen? Vom schüchternen Kuss<br />

auf die Wange bis zum deftigen Orgasmus-Marathon on air.<br />

1947 – 1950<br />

Mary Kay and Johnny<br />

Waren im echten Lebe n ein<br />

Paar, nur deshalb durften sie<br />

auch in der Sitcom das Bett<br />

teilen. Und ein Kind kriegen.<br />

1993 – 2005<br />

NYPD Blue<br />

Echte weibliche Brüste! Echte<br />

männliche Hintern! Nackt!<br />

Oh! My! God! So wurde die Cop-<br />

Serie in den USA zum Erfolg.<br />

1997 – 2003 1998 – 2004<br />

Buffy – Im Bann<br />

der Dämonen<br />

Lesben-Sex mit einer Hex’:<br />

Willo w und Tara sprengten<br />

ein Tabu. Es war an der Zeit!<br />

seit 2013<br />

Masters of Sex<br />

Zurück an den Start: In den<br />

1950ern wurde Sex erstmals<br />

seriös erforscht. Die Serie dazu<br />

ist schon gekommen.<br />

Masters of Sex: Bitte, mehr Geld für die Forschung!<br />

1964 – 1972<br />

Verliebt in eine Hexe<br />

Hexe Samantha verzauberte<br />

Ehemann Darrin. Und beide gemeinsam<br />

beendeten die prüde<br />

Ära der Zwei-Bett-Ehen im TV.<br />

Sex and the City<br />

Alles über Dating, Promiskuität,<br />

Safer Sex und natürlich<br />

High Heels lernte man/frau<br />

hier. Ein kleiner Meilenstein.<br />

seit 2011<br />

Game of Thrones<br />

Spätestens nach fünf<br />

Minute n die erste Nackte.<br />

Nur schade, dass wir ihren<br />

Namen so schnell vergessen.<br />

1966 – 1969<br />

Raumschiff Enterprise<br />

Faszinierend! Erst 1968 gab es<br />

den ersten Schwarz-Weiß-Kuss<br />

im US-(Serien-)TV: Lt. Uhura<br />

schmuste mit Captain Kirk.<br />

1976 – 1981<br />

Drei Engel für Charlie<br />

Sie waren die Vorgänger der<br />

heutigen Victoria’s-Secret-<br />

Posse. Und für damalige Verhältnisse<br />

verboten freizügig.<br />

1999 – 2000<br />

Queer as Folk<br />

Die britische Serie begann mit<br />

der ersten homosexuellen Sex-<br />

Szene im europäischen TV.<br />

Dann kam das US-Remake.<br />

2007 – 2012<br />

Gossip Girl<br />

Ein Dreier im Bett ist doch<br />

mal nett – aber bis dahin im<br />

Serien-TV unbekannt. Erst<br />

recht unter Teenagern, huch!<br />

Game of Thrones: Herr der Ringe meets Emmanuelle<br />

TATIANA<br />

MASLANY<br />

Als 13fach geklonte<br />

und folgerichtig<br />

äußerst präsente<br />

Haupt darstellerin<br />

sucht sie in Orphan<br />

Black das Geheimnis<br />

ihrer Herkunft.<br />

TAYLOR<br />

SCHILLING<br />

Sie zeigt in Orange<br />

Is the New Black,<br />

dass gute Girls<br />

auch in böser Umgebung<br />

ihre Frau<br />

stehen können.<br />

Einfach cool.<br />

EVA GREEN<br />

Verflucht! Wir lieben<br />

sie – selbst als<br />

von Dämonen besessenes<br />

Medium<br />

in Penny Dreadful.<br />

Oh, dieser Blick!<br />

DIALOG <strong>DE</strong>R DOSEN<br />

Wenn ich nichts trinke, werde<br />

ich automatisch weiblicher!<br />

THE RED BULLETIN 21


BULLEVARD TV-GIRLS<br />

WUN<strong>DE</strong>RBARE JAHRE DANACH<br />

LEBEN HAT MEHRERE STAFFELN<br />

Für diese drei Schauspielerinnen wurden Serienfiguren zu<br />

den Rollen ihres Lebens. Eine Generation später wissen wir:<br />

Für zwei bedeuteten sie auch das Ende ihrer TV-Karriere.<br />

KAINRATH<br />

<strong>DE</strong>R <strong>DE</strong>TEKTIV<br />

Was wurde aus ...?<br />

GILLIAN<br />

AN<strong>DE</strong>RSON<br />

Von Akte X zu<br />

Hanniba l und <strong>The</strong><br />

Fall: Agent Scully<br />

leuchtet noch immer<br />

als enigmatischer<br />

Stern am TV-Himmel.<br />

Der erste Verdacht.<br />

ANDREA<br />

ELSON<br />

Als Lynn Tanner hatte<br />

sie ein haariges Alien-<br />

Geschöpf namens ALF<br />

auf der Matte. Heute<br />

gibt sie Yoga-Kurse<br />

in Kalifornien.<br />

DANICA<br />

McKELLAR<br />

Der Wunderbare<br />

Jahre-Star schreibt<br />

heute Mathe-Bücher<br />

für Mädchen. Wie<br />

Winnie Cooper im<br />

echten Leben.<br />

Auflösung: Du setzt dich auf die Couch mit ...<br />

JULIANNA<br />

MARGULIES<br />

Als Rechtsanwältin<br />

Alicia Florrick ist<br />

sie in <strong>The</strong> Good<br />

Wife mit einem<br />

Ehemann gestraft,<br />

der so charmant<br />

ist wie das Strafgesetzbuch.<br />

CHRISTIAN<br />

SERRATOS<br />

Burschikos und<br />

auch sonst famos:<br />

Survival-Expertin<br />

Rosita Espinosa<br />

achtet darauf,<br />

dass die Zombies<br />

in <strong>The</strong> Walking<br />

Dead möglichst<br />

lange Diät halten.<br />

Der Schuldige.<br />

KERRY<br />

WASHINGTON<br />

Sie liebt es, wenn<br />

du ein Problem<br />

hast. Und dafür<br />

lieben wir sie –<br />

Olivia Pope als<br />

dauerbeschäftigte<br />

Troubleshooterin<br />

in Scandal.<br />

PICTURE<strong>DE</strong>SK.COM, LAIF, WARNER, INSTAGRAM, ABC(2), CBS, PICTURE<strong>DE</strong>SK.COM DIETMAR KAINRATH<br />

22 THE RED BULLETIN


COMEDY GIRLS<br />

IHR HABT WAS<br />

BESSERES VERDIENT<br />

Diese Frauen spielen in der höchsten Liga.<br />

Aber ihre verblüffend normalen Boyfriends<br />

beweisen: Auch wir hätten eine Chance.<br />

„Es gab eine große Evolution<br />

im TV-Serien-Universum.<br />

Die besten Autoren<br />

schreiben derzeit hier.“<br />

SOFIE GRÅBØL, STAR IM SKY-ZWÖLFTEILER<br />

FORTITU<strong>DE</strong>, ERKLÄRT <strong>DE</strong>N TV-SERIEN-HYPE.<br />

Die Frau<br />

Ihr Charakter<br />

Ihre Werte*<br />

Ihr bester Sager<br />

Dein Gegenspieler**<br />

JESSICA „JESS“ DAY aus<br />

New Girl ist Junglehrerin<br />

mit Liebeskummer und<br />

ohne Plan. Die chaotischste<br />

WG-Mitbewohnerin seit<br />

Phoebe aus Friends.<br />

„Können wir jetzt<br />

einfac h bitte<br />

miteinande r<br />

schlafe n?“<br />

NICK. Der Mitbewohner.<br />

Hat sein<br />

Studium geschmissen.**<br />

Werde auch<br />

Barkeeper, und sie<br />

gehört dir.<br />

ZOOEY <strong>DE</strong>SCHANEL<br />

JAKE JOHNSON<br />

Mit MAX BLACK in 2 Broke<br />

Girls bekam das Sitcom-<br />

Universum die kurvenreichste<br />

Kellnerin seit<br />

Erfindung der Kaffeetasse.<br />

Stark und weich zugleich.<br />

„Du bist keine miese<br />

Mutter. Ich kenne<br />

miese Mütter. Ich bin aus<br />

einer rausgekommen.“<br />

JOHNNY. Barkeeper,<br />

Künstler.<br />

Nie wirklich mit<br />

Max zusammen.**<br />

Zeig ihm, was<br />

Ausdaue r ist.<br />

KAT <strong>DE</strong>NNINGS<br />

NICK ZANO<br />

Sheldons und Leonards<br />

Nachbarin PENNY aus<br />

<strong>The</strong> Big Bang <strong>The</strong>ory ist die<br />

süßeste Versuchung, seit<br />

es Experimentalphysik auf<br />

diesem Planeten gibt.<br />

„Ich bin<br />

Vegetarieri n,<br />

auße r bei Fisch und<br />

Steak. Ich liebe<br />

Steak!“<br />

LEONARD.<br />

Hochbegabt und<br />

weltfremd.** Sei<br />

schlauer als er:<br />

Lade sie zu einem<br />

Experiment ein.<br />

KALEY CUOCO<br />

JOHNNY GALECKI<br />

SKY VISION, FOX(4), WARNER BROS. TELEVISION(4), CBS BROADCASTING(2), PICTURE<strong>DE</strong>SK.COM (2)<br />

SOFÍA VERGARA<br />

COBIE SMUL<strong>DE</strong>RS<br />

AMY POEHLER<br />

GLORIA PRITCHETT,<br />

Powe r-Ehefrau und Mutter<br />

mit seltsamen Erziehungsmethoden,<br />

ist der Grund,<br />

warum wir ein Teil der<br />

Moder n Family sein wollen.<br />

ROBIN SCHERBATSKY<br />

aus How I Met Your Mother<br />

ist TV-Moderatorin und<br />

Kanadieri n. Sie liebt Eishockey,<br />

Waffen und Scotch.<br />

Und schräge Kanada-Witze.<br />

LESLIE KNOPE, stellvertretende<br />

Leiterin der<br />

Parkbehörde in Parks and<br />

Recreation, ist ehrgeizige<br />

Politikerin und wäre eine<br />

ideale Vizepräsidentin.<br />

„Du bist jetzt sein Vater.<br />

Du bist jetzt der Wind<br />

in seinem Rücken und<br />

nicht die Spucke in<br />

seine m Gesicht.“<br />

„Er will nur Sex –<br />

Scherz. Nur ein wenig<br />

Handarbeit. Ups, wieder<br />

ein Scherz. Ted ist mein<br />

Mopsmann.“<br />

„Ben, du hast dein Herz<br />

am rechten Fleck.<br />

Dein Herz und<br />

deinen Hintern.“<br />

JAY. Glorias zynischer<br />

Ehemann<br />

mit hohem Sugar-<br />

Daddy-Faktor.**<br />

Geh mit ihr in die<br />

Kirche. Und bete!<br />

TED MOSBY.<br />

(Schn)architekt<br />

und Robins große<br />

Liebe.** Schließ<br />

mit ihr Ahorn sirupbrüderschaft!<br />

BEN WYATT.<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

und Bankrotteur.**<br />

Prüfe ihn und bring<br />

die Frau in dein<br />

Weißes Haus!<br />

ED O’NEILL<br />

JOSH RADNOR<br />

ADAM SCOTT<br />

* SYMBOLE Sexyness Party-Girl Zickenalarm! Kumpel-Potential Intelligenz ** Und wie du ihn loswirst.<br />

THE RED BULLETIN 23


BULLEVARD TV-GIRLS<br />

ALIEN GIRLS<br />

KÜSS VENUS<br />

Falls es außerirdisches Leben<br />

gibt, sieht es hoffentlich so aus.<br />

Und ist nicht cleverer als wir.<br />

Sie kommen von fremden Sternen<br />

und aus weit entfernten Galaxie n.<br />

Ihre Anatomie ist extraterrestrisch<br />

– mit Erdenbürgerinnen teilen sie<br />

einzig das Interesse an Männern:<br />

Auch sie wollen uns lieben. Oder<br />

töten. Alien-Girls sind der wahre<br />

Grund, warum wir Raumschiffe<br />

erfinden und Science-Fiction-<br />

Serien Kultstatus besitzen.<br />

STAHMA TARR<br />

Die gefährlich kluge Castithanerin<br />

aus Defiance.<br />

Wir lieben sie trotzdem.<br />

NUMMER SECHS<br />

Die humanoide<br />

Zyloni n aus Battlestar<br />

Galactica ist<br />

sehr schön und<br />

sehr religiös.<br />

Gott ist groß!<br />

SEVEN OF NINE<br />

Kurvenreiche Borg-<br />

Drohne aus Star Trek:<br />

Voyager. Uns würde<br />

schon eine genügen.<br />

PA’U ZOTOH ZHAAN<br />

Die Delvianerin aus<br />

Farscape ist pflanzlichen<br />

Ursprungs. Guter Grund,<br />

Vegetarier zu werden.<br />

THE KOBAL COLLECTION(2), BEN MARK HOLZBERG/SYFY, CBS<br />

24


WWW.ONANYSUNDAYFILM.COM


BULLEVARD TV-GIRLS<br />

DIE TV-KÖNIGINNEN <strong>DE</strong>R HERZEN<br />

DIESE FRAUEN SPIELEN MIT UNS<br />

Diese Queens beherrschen die TV-Schirme und unsere Herzen.<br />

Zieh eine Karte und erfahr alles über deine dunklen Sehnsüchte!<br />

MANA MANA MANA<br />

MANA<br />

Queen of Dragons<br />

RUF EINEN DRACHEN!<br />

+5 auf deinen ATTACK-Wert.<br />

Aber erschrick nicht, wenn<br />

du die Frau eroberst!<br />

Queen of Queens<br />

SEI SCHLAGFERTIG!<br />

+2 auf deinen ATTACK-Wert.<br />

Merk dir: Küssen bringt alle<br />

zum Schweigen.<br />

<strong>The</strong> White Queen<br />

FÄDLE EINE INTRIGE EIN!<br />

–2 Leben für alle deine Gegner.<br />

Aber wiederhole nicht immer<br />

dieselben Fehler.<br />

ATTACK LIFE AT TAC K LIFE AT TAC K<br />

LIFE<br />

Queen of Scotland<br />

TOLERANZ-BONUS!<br />

Erweitere deine Streitmacht<br />

um eine beliebige Heldin! Der<br />

Sieg wird dein sein.<br />

AT TAC K<br />

LIFE<br />

EMILIA CLARKE<br />

Daenerys Targaryen, Drachenmutter<br />

in Game of Thrones, zeigt: Du spielst<br />

gern mit dem Feuer. Sehnst dich aber<br />

nach Geborgenheit.<br />

LEAH REMINI<br />

Carrie Heffernan, Ehefrau von Doug in<br />

der Sitcom King of Queens, verrät: Du<br />

machst auf Macho, bist aber froh,<br />

wenn sie dir sagt, wo es langgeht.<br />

REBECCA FERGUSON<br />

Elizabeth Woodville, Königin von England<br />

in der BBC-Serie <strong>The</strong> White Queen:<br />

Du stehst auf kühle Frauen. Auf Frauen,<br />

die du retten kannst. Rette lieber dich!<br />

A<strong>DE</strong>LAI<strong>DE</strong> KANE<br />

Maria Stuart, Königin von Schottland<br />

in der US-Kostümserie Reign: Du liebst<br />

die Nacht und hast ein Auge für die<br />

Unscheinbaren. Mach weiter so!<br />

Das Krankenhaus deiner Träume<br />

Oh, interessanter Fall!<br />

Meredith Grey, Spezialistin<br />

für Anatomie.<br />

Auf das Worst-Case- folgt das Best-Case-Szenario: Stell dir vor, du wachst nach einem Unfall<br />

im Krankenhaus auf. Und wirst von diesem Team betreut! – Auto, wo ist der nächste Baum!<br />

Glaub mir, ich bin<br />

Ärztin – Dr. Zoe Hart<br />

… aber herzlich.<br />

Hi, ich bin Dr. Reid,<br />

Expertin für Hormone<br />

und sexy Rollenspiele.<br />

Hier<br />

dein Foto<br />

einkleben,<br />

Glückspilz!<br />

Hallöchen!<br />

Ich bin Dr. Addison.<br />

Ich sorge dafür, dass<br />

dein Puls schneller<br />

schlägt.<br />

Bonjour! Sag<br />

„Dreizehn“ zu<br />

mir. Ich bevorzuge<br />

kreative<br />

Behandlungsmethoden.<br />

HBO, GETTY IMAGES, COMPANY PICTURES, DDP IMAGES TOM MACKINGER<br />

26 THE RED BULLETIN


CAPRA CF comp 1 | 3.499,00 EUR<br />

YT-INDUSTRIES.COM


Seine Sets sind ebenso legendär wie sein<br />

Terminkalender: DJ-Superstar Steve Aoki<br />

weiß, wie man zur globalen Musik-Marke wird.<br />

Steve Appleford verbrachte ein paar schlaflose<br />

Tage in Las Vegas und L. A. mit dem<br />

Mann, der die DJ-Kultur verändert hat.<br />

BIL<strong>DE</strong>R: DYLAN DON PORTRAITS, ERIK VOAKE REPORTAGE<br />

TEXT: STEVE APPLEFORD<br />

Steve Aoki in seinem<br />

Apartment in Las Vegas<br />

bei der Arbeit an seinem<br />

neuen Album „Neon<br />

Future, Vol. 2“, tatkräftig<br />

unterstützt von<br />

seiner Französischen<br />

Bulldogge TK TK.<br />

28


DIE NÄCHTE <strong>DE</strong>S<br />

STEVE AOKI


„DAD WOLLTE, DASS<br />

ICH DAS BUSINESS<br />

AUF DIE HARTE<br />

TO U R LER N E .“<br />

Aoki gründete sein Label<br />

als Neunzehnjähriger. Er<br />

und drei Freunde warfen<br />

je ein paar hundert Dollar<br />

in den Topf. Vom reichen<br />

Vater Aoki kam nichts.<br />

Der Superstar, der niemals<br />

schläft: 300 Tage pro Jahr<br />

auf Tour, Label-Chef, globale<br />

Entertainment-Marke.<br />

Fertig macht ihn nur „dieser<br />

elende Papierkrieg. Der kann<br />

so vieles kaputtmachen.“<br />

30


urz vor ein Uhr morgens, eine Luxussuite<br />

im MGM Grand Hotel, Las Vegas. Vor Steve<br />

Aoki liegt eine Nacht aus Champagner,<br />

Kunstnebel und Zuckerguss mit Vanillegeschmack.<br />

Und ein Laptop, auf dem er<br />

durch 160 Tracks scrollt. „Diesen ganzen<br />

Shit“, ruft er den Freunden und seiner<br />

Crew zu, die auf den Couches der Suite<br />

herumlungern, „diesen ganzen Shit werde<br />

ich heute spielen!“ Springt auf, streckt die<br />

Fäuste in die Luft.<br />

„Yeah, yeah, yeah, yeah!“<br />

Es klopft an der Tür. Zwei Sicherheitsleute<br />

in X-Large sind da, um den Superstar<br />

und seine Entourage in den berühmten<br />

Nachtclub des Hotels zu eskortieren, das<br />

Hakkasan. Aoki, langärmliges Shirt, babyblaue<br />

Jeans, hellblaue High-Top-Sneaker,<br />

klatscht in die Hände. Schnappt den Laptop,<br />

folgt den beiden Hünen durch das<br />

Casino des Hotels, vorbei am Rasseln und<br />

Blinken der Spielautomaten.<br />

Das Hakkasan ist die Heimat von<br />

DJ‐Größen wie Calvin Harris und Tiësto.<br />

Hier zu spielen ist eine große Sache, für<br />

so ziemlich jeden DJ auf der Welt. Müsste<br />

man Steve Aokis Stellenwert als DJ in<br />

einem Satz formulieren, er würde wohl<br />

lauten: Er ist im Hakkasan seit <strong>April</strong> 2013<br />

permanent engagiert.<br />

Im Club entfesselt er dann einen Tsunami<br />

an Beats, gemischt mit Rock aus den<br />

Neunzigern, Nirvana, Oasis. Die Tanzfläche<br />

bebt, die Lichtinstallationen sind Aokis<br />

bärtigem Gesicht nachempfunden. Ein<br />

Fan stürmt auf die DJ-Kanzel zu und hebt<br />

32 <br />

sein Handy, auf dem Screen leuchtet:<br />

„I love U … a selfie?“ Aoki winkt ab. Keine<br />

Chance jetzt, keine Zeit, nicht einmal für<br />

ein Foto. Zu viele Fans schreien in seine<br />

Richtung: „Cake me! Cake me!“<br />

Hinter ihm in der Kanzel warten seine<br />

Markenzeichen: sechs weiße Torten,<br />

frisch aus der Konditorei geliefert. Der<br />

Name seines Plattenlabels Dim Mak ist in<br />

blauem Zuckerguss auf jede einzelne geschrieben<br />

– oder, um genau zu sein: Nicht<br />

„Dim Mak“ steht drauf, sondern „Dim<br />

Mack“. Die orthografische Respektlosigkeit<br />

des Patissiers im MGM beschäftigt<br />

Aokis Road Manager: Er schabt sechs C<br />

von sechs Torten. Denn wenn die auch<br />

nur dazu dienen sollen, Club-Besuchern<br />

an den Kopf geworfen zu werden: Wer<br />

mit Steve Aoki arbeiten möchte, nimmt<br />

das <strong>The</strong>ma Markenbildung besser nicht<br />

auf die leichte Schulter.<br />

Aoki sieht einen Kerl in der wirbelnden<br />

Masse, auf den Schultern eines Freundes.<br />

IM CLUB ENT­<br />

FESSELT ER EINEN<br />

TSUNAMI AN<br />

B EATS , G EM I SC HT<br />

MIT NEUNZIGER-<br />

ROCK VON OASIS<br />

UND NIRVANA.


D ER FAN<br />

QUITTIERT DIE<br />

EHRE, VON STEVE<br />

AOKI GETORTET<br />

WOR<strong>DE</strong>N ZU<br />

SEIN, MIT EINEM<br />

EKSTATI SC H EN<br />

AUSBRUCH.<br />

Im Hakkasan spielen nur<br />

DJ‐Superstars wie Tiësto oder<br />

David Guetta. Seit 2013 hat<br />

Steve Aoki hier ein Dauer‐<br />

Engagement. Die Fans wissen,<br />

was sie von ihm zu erwarten<br />

haben: „Cake me! Cake me!“<br />

Er bettelt so überzeugend, dass er das<br />

weiße, fluffig weiche, cremige Ding mitten<br />

ins Gesicht bekommt. Der Bursche<br />

quittiert die Ehre, von Steve Aoki getortet<br />

worden zu sein, mit einem ekstatischen<br />

Ausbruch und schafft es tatsächlich, die<br />

klebrige Masse für den Rest der Nacht<br />

nicht aus dem Gesicht zu wischen.<br />

Yeah, yeah, yeah, yeah.<br />

Das letzte Jahrzehnt meinte es gut mit<br />

den Männern hinter den Decks: Elektronische<br />

Tanzmusik, kurz EDM, hat Typen<br />

wie Harris, David Guetta oder Aoki zu<br />

globalen Namen gemacht. 2014 knackte<br />

Aoki zum ersten Mal die „Forbes“-Liste<br />

der Bestverdiener unter den DJs, das<br />

US‐Wirtschaftsmagazin schätzt ihn auf<br />

23 Millionen Dollar Jahreseinkommen.<br />

Verdient man im Schnitt eine knappe<br />

halbe Million pro Woche, nur weil man<br />

Torten auf Leute wirft? „Eine Killer-Show<br />

zu haben reicht nicht“, sagt Aoki. „Du<br />

musst weiter denken. Weißt du, Entertainment<br />

ist ein Geschäft. Und so wie ich das<br />

Geschäft sehe, überlappen sich die einzelnen<br />

Bereiche darin ganz organisch.“<br />

Der heute Siebenunddreißigjährige<br />

hatte von klein auf ein richtig gutes Vorbild<br />

im Aufbauen eines Business. Vater<br />

Hiroaki „Rocky“ Aoki, der 2008 im Alter<br />

von 69 Jahren verstarb, gründete eine<br />

sehr erfolgreiche Kette von Teppanyaki-<br />

Restaurants, in denen die Köche für allerlei<br />

Showeinlagen sorgten. Rocky Aoki war<br />

ein Marketing-Perfektionist. Das Logo<br />

seiner Benihana-Kette prangte auch auf<br />

dem Heißluftballon, mit dem er als erster<br />

Ballonfahrer den Pazifik überquerte. Aoki<br />

senior liebte Speedboote, Sportautos und<br />

Gemälde von Andy Warhol.<br />

Sohn Steve brach, wie sich das für einen<br />

asiatischen Teenager in der privilegierten<br />

weißen Enklave Newport Beach gehört,<br />

zunächst einmal aus, spielte in ein paar<br />

Hardcore-Bands und lernte Musikgeschäft<br />

und Tourleben von der Pike auf kennen.<br />

Geld war deswegen kein <strong>The</strong>ma, weil<br />

es keins gab. Der Alltag sah so aus: Er fuhr<br />

in irgendeine Stadt, spielte dort vor dreißig<br />

Leuten chaotische Live-Shows, in denen<br />

Band und Publikum irgendwie miteinander<br />

verschmolzen, und übernachtete danach<br />

in einem Keller irgendwo in der Nähe.<br />

Aoki war neunzehn und Student, als er<br />

Dim Mak gründete. Er und drei Freunde<br />

warfen je ein paar hundert Dollar in den<br />

Topf. Von Rocky Aoki bekamen sie nichts.<br />

„Pa wollte, dass ich auf die harte Tour<br />

lerne. Unabhängig von ihm.“<br />

Das mit der Unabhängigkeit nahm der<br />

Sohn aber mindestens ebenso ernst wie<br />

der Vater. „Steves Dad war ein Patriarch,<br />

der eine super erfolgreiche Restaurantkette<br />

führte, die für ihre Steaks berühmt<br />

33


DIE RICHTUNG<br />

IN SEINEM LABEL<br />

GIBT ER SELBST<br />

VOR, MIT SEINER<br />

NEUGIER, SEINER<br />

ER FAH R U N G<br />

UND <strong>DE</strong>M BACK-<br />

GROUND VON<br />

3 0 0 TO U R-TAG EN<br />

PRO JAHR.<br />

war“, sagt Matt Colon, Steve Aokis langjähriger<br />

Manager. „Der Junge lebte vegan,<br />

dachte feministisch und gründete eine<br />

kommunistische Partei in Santa Barbara.“<br />

Als einer der ersten Acts kamen <strong>The</strong><br />

Kills bei Dim Mak unter Vertrag, heute ein<br />

international anerkanntes Indie-Rock-<br />

Duo, dann machte er die britische Band<br />

Bloc Party in den USA bekannt. Aoki eilte<br />

bald ein Ruf als Trendsetter voraus, seine<br />

„Dim Mak Tuesday“-Events in Hollywood<br />

waren Pflichttermine. „Zu seinen Partys<br />

schickte man coole Bands, wenn man sie<br />

bekannt machen wollte“, sagt Colon. Bei<br />

diesen Partys stolperte Aoki irgendwie<br />

ins DJing. Er nannte sich spaßhalber<br />

„Kid Millionaire“, obwohl er einen alten,<br />

klapprigen Isuzu Rodeo fuhr. Er trieb sich<br />

in der Celebrity- und Fashionista-Szene<br />

rum und mischte obskure elektronische<br />

Musik mit Britney-Spears-Songs.<br />

„Wir alle wuchsen mit Punk Rock auf“,<br />

sagt Bryan Linares, der bei Dim Mak vor<br />

acht Jahren als Praktikant anfing. „Damals<br />

lebte man irgendwie in einer Blase. Das<br />

hat sich komplett geändert. Die Leute<br />

sind offener geworden. Geh zu einem<br />

Festival, da siehst du Jay-Z, wie er sich<br />

<strong>The</strong> xx von der Seitenbühne aus ansieht.<br />

Das ist die Zukunft.“<br />

Aoki sah, wie größere Labels zusammen<br />

mit der Musik verschwanden, auf die sie<br />

sich spezialisiert hatten. Er hielt sein Label<br />

offen: Seit 2008 bringt Dim Mak Platten<br />

von EDM über Dubstep und Drum ’n’ Bass<br />

bis zu Electro heraus, bis 2014 insgesamt<br />

500 Alben. Er heuert Leute an, „die vorn<br />

leben, an der Front, dort, wo Musik entsteht<br />

und gelebt wird“, sagt Aoki.<br />

Das mit dem DJing<br />

begann, als Aoki bei<br />

den Festen seines Labels<br />

auflegte. Er nannte sich<br />

„Kid Millionaire“, obwohl<br />

er einen alten Isuzu fuhr.


D<br />

Fans<br />

och die Richtung gibt letztlich er selbst vor,<br />

mit seiner Neugier, mit seiner Erfahrung<br />

und dem Background von 300 Tagen pro<br />

Jahr auf Tour.<br />

Die letzten paar Monate verbrachte<br />

Aoki damit, seinem neuen Album „Neon<br />

Future, Vol. 2“ den letzten Schliff zu<br />

verpassen. Das Album lässt Beats und<br />

Texturen kollidieren und sprengt Genres:<br />

Aoki arbeitet mit Snoop Dogg zusammen,<br />

mit Linkin Park oder Rivers Cuomo von<br />

Weezer. Das Album ist Beleg für Aokis Entwicklung.<br />

Der Vorgänger „Neon Future,<br />

Vol. 1“, herausgekommen letztes Jahr,<br />

war der ultimative Party-Beschleuniger.<br />

In „Vol. 2“ fügt Aoki Balladen hinzu –<br />

und ein paar Tränen. Der Track „Home<br />

We’ll Go“ vermengt hellen Electro mit<br />

akustischen Einschlägen der kanadischen<br />

Rockband Walk off the Earth und klingt,<br />

als wären Mumford & Sons zusammen<br />

mit Daft Punk in eine Bar marschiert, um<br />

dort zu jammen.<br />

„Der größte Unterschied ist, dass der<br />

emotionale Grundton dieses Albums ein<br />

bisschen dunkler, ein bisschen tiefer ist“,<br />

sagt Aoki.<br />

Zwei Tage nach dem Hakkasan-Set ist<br />

Aoki zurück in L. A. für einen Management-<br />

Tag. Ein Meeting nach dem anderen, auch<br />

ein Besuch seines Labels in Downtown soll<br />

sich ausgehen. In 24 Stunden wird er in<br />

einem Jet zu ein paar Wochenend-Gigs im<br />

Bundesstaat Indiana fliegen. „Manchmal<br />

fühle ich mich wie ein Zombie“, sagt er.<br />

Im Büro seiner Managementfirma in<br />

Beverly Hills trifft Aoki die Organisatoren<br />

des Air + Style-Events von Snowboard-<br />

Superstar Shaun White. Es soll eine<br />

Mischung aus Coachella-Musikfestival und<br />

X Games werden, mit Aoki in der Kanzel<br />

an der Spitze der 50 Meter hohen Rampe<br />

zu torten ist eine Idee, die an<br />

ein Video der Gruppe Autoerotique<br />

(auch bei Dim Mak Records unter Vertrag)<br />

angelehnt ist, das 2011 entstand<br />

und in dem Torten explodierten.<br />

des Events. Das ist der Plan. Aoki lehnt<br />

sich am Tisch vor, starrt stumm auf die<br />

Planskizzen, steht dann auf, geht raus auf<br />

den Balkon, etwa 15 Meter über dem<br />

Wilshire Boulevard.<br />

„Die Rampe wäre dreimal so hoch“,<br />

ruft er in den Raum, beinahe lachend.<br />

„Die Leute werden mich überhaupt nicht<br />

sehen können. Versteht mich nicht falsch.<br />

Ich liebe Snowboarden, und ich beginne<br />

gerade mit dem BASE-Jumpen. Also finde<br />

ich die Idee ja cool. Aber die Bühne hat<br />

eigene Regeln. Sorry, das wird so nicht<br />

klappen.“<br />

Im nächsten Meeting ist mit Colon die<br />

Freigabe mancher Signature-Tracks fürs<br />

neue Album zu besprechen, etwa beim<br />

folkigen „Home We’ll Go“ braucht das<br />

seine Zeit. Aoki rollt mit den Augen, „so<br />

ermüdend das alles“, sagt er. „Dieser<br />

elende Papierkrieg kann so vieles kaputtmachen.“<br />

Später Nachmittag, die Müdigkeit fordert<br />

ihren Tribut. Die Zeit seit dem Gig im<br />

Hakkasan hat er hauptsächlich im Studio<br />

verbracht, um das neue Album fertig zu<br />

bekommen. Seine Schuhe hat er bereits<br />

ausgezogen, die Augenlider werden<br />

schwer. Langsam rollt er sich in der Ecke<br />

der Bürocouch ein. Bald wird ein Fahrer<br />

kommen und ihn mitnehmen. Dann geht<br />

die Arbeit an „Vol. 2“ weiter.<br />

„Sobald ich alles fertig kriege, gönn<br />

ich mir eine Pause und geh snowboarden<br />

oder so“, sagt er. „Wenn ich das überhaupt<br />

irgendwann einmal alles fertig<br />

kriege.“<br />

Twitter: @steveaoki, www.steveaoki.com<br />

35


Auch <strong>2015</strong> kämpfen die besten<br />

Piloten der Welt wieder um den<br />

<strong>Red</strong> Bull Air Race-Weltmeistertitel.<br />

Mit Flugzeugen, die leichter, schneller<br />

und wendiger sind als Formel-1-Boliden.<br />

Auf den folgenden Seiten zeigen sie<br />

uns, worauf es im Rennen ankommt.<br />

Bilder: Balazs Gardi<br />

36


Im Flug: Matthias<br />

Dolderer in seiner<br />

Zivko Edge 540 V3<br />

hoch über Las Vegas<br />

DIE BESTEN<br />

PILOTEN …


Heiße Sache: Doppelweltmeister<br />

Paul<br />

Bonhomme zieht eine<br />

Rauchspur über dem<br />

Putrajaya Lake, gleich<br />

südlich von Kuala<br />

Lumpur, Malaysia.<br />

„B<br />

ehind the aeroplane“ –<br />

wörtlich: „hinter dem Flugzeug“.<br />

Das sind drei Worte,<br />

die kein Pilot gern hört.<br />

Denn sie beschreiben eine<br />

Situa tion, in der er nicht<br />

mehr die volle Kontrolle hat,<br />

in der er reagieren muss,<br />

statt zu agieren. Besonders<br />

unangenehm wird’s, wenn<br />

für das Reagieren nur Sekundenbruchteile<br />

bleiben, wie in der High-Speed-Welt<br />

des Rennsports. Dort, wo nur eine Chance<br />

hat, wer mentale Höchstleistungen auch<br />

unter größtem Stress erbringen kann.<br />

<strong>Red</strong> Bull Air Race-Piloten verbringen<br />

Stunden damit, den Kurs zu visualisieren.<br />

Einige sitzen dabei einfach still da und<br />

starren ins Nichts. Andere bauen in ihrem<br />

Hangar maßstabsgetreue Modelle der<br />

Strecke auf, um sie wieder und wieder<br />

abzugehen: „can dance“ nennen das die<br />

Piloten, deutsch „Dosentanz“. Beim „can<br />

dance“ werden <strong>Red</strong> Bull-Dosen stellvertretend<br />

für die Air-Gate-Pylonen am Hangarboden<br />

aufgestellt. Dann schlängeln sich<br />

die Piloten durch den Dosenkurs. Manchmal<br />

mit geschlossenen Augen. Ihr Anblick<br />

erinnert an einen rituellen Tanz zu Ehren<br />

einer fremden, höheren Macht.<br />

Rhythmus und Choreografie des Tanzes<br />

sind bei jedem Rennen der Weltmeisterschaft<br />

anders, je nach Streckenführung<br />

und landschaftlichen Gegebenheiten. Die<br />

Intention dahinter ist jedoch immer dieselbe:<br />

Die Piloten bereiten sich mental auf<br />

Exremleistungen vor, auf hochpräzise<br />

Manöver in Renntempo, während enorme<br />

g-Kräfte an ihnen zerren.<br />

38


… UND IHRE<br />

PREDRAG VUCKOVIC/RED BULL CONTENT POOL<br />

MANÖVER


DAS START-GATE<br />

„DU MUSST AUF VIELES GLEICHZEITIG ACHTEN:<br />

DREHZAHLMESSER, KAMERA, RAUCH ... UND<br />

DU SOLLTEST AUF <strong>DE</strong>IN FLUGZEUG HÖREN.“<br />

Paul Bonhomme<br />

DARAUF KOMMT’S AN<br />

DIE PERFEKTE RUN<strong>DE</strong><br />

BEGINNT, BEVOR SIE<br />

BEGINNT. Der Anflug auf<br />

das erste Gate ist die letzte<br />

Chance für den Piloten, seine<br />

Runde zu visualisieren. Allerdings<br />

gibt es auch viel anderes<br />

zu tun: nicht zuletzt die<br />

Geschwindigkeit bei der<br />

Startlinie unter 200 Knoten<br />

(370 km/h) zu halten. Immer<br />

wieder beenden Piloten einen<br />

Run, bevor er richtig begonnen<br />

hat – wer das Start-Gate<br />

zu schnell passiert, wird<br />

disqualifiziert.<br />

40


PAUL BONHOMME<br />

WUR<strong>DE</strong> 2009 UND 2010 RED<br />

BULL AIR RACE-WELTMEISTER,<br />

nachdem er zweimal Zweiter<br />

geworden war. Als die Serie<br />

2014 wieder abhob, siegte<br />

Bonhomme in Abu Dhabi und<br />

Ascot und beendete die Weltmeisterschaft<br />

auf Platz drei.<br />

Bonhomme stammt aus einer<br />

Fliegerfamilie (Vater und Bruder<br />

Pilot, Mutter Flugbegleiterin).<br />

Dennoch musste er, wie<br />

jeder andere auch, mit dem<br />

Fegen des Hangarbodens am<br />

örtlichen Flugplatz anfangen,<br />

bevor er seinen Weg als<br />

Kunstflugpilot, Fluglehrer<br />

und schließlich Berufspilot<br />

in der Zivilluftfahrt machte.<br />

Heute steuert er als British-Airways-Kapitän<br />

eine<br />

Boeing 747. Außerdem<br />

fliegt Paul regelmäßig<br />

Oldtimer-Kampfflugzeuge<br />

aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg und<br />

bildet gemeinsam<br />

mit Steve Jones<br />

das Kunstflugteam<br />

Matadors.


MATTHIAS DOL<strong>DE</strong>RER<br />

AUCH ER IST EIN GEBORENER<br />

FLIEGER: Seine Eltern betrieben<br />

eine Flugschule samt privatem<br />

Flugplatz im deutschen<br />

Tannheim (bei Ulm). Klein<br />

Matthias flog angeblich schon<br />

als Dreijähriger zum ersten<br />

Mal. Vierzig Jahre später hat<br />

er mehr als 150 verschiedene<br />

Flugzeugtypen gesteuert<br />

und ist Sieger der<br />

Deutschen Meisterschaften<br />

im Ultraleichtflug und<br />

im Kunstflug. Heute leitet<br />

er gemeinsam mit seiner<br />

Schwester Verena das Familienunternehmen,<br />

europaweit<br />

bekannt durch das Luftfahrttreffen<br />

„Tannkosh“.<br />

In der <strong>Red</strong> Bull Air Race-Saison<br />

2014 steigerte sich Matthias<br />

permanent, im Oktober in Las<br />

Vegas landete er schließlich<br />

auf dem Podest.<br />

DAS VERTIKALE<br />

WEN<strong>DE</strong>MANÖVER<br />

„WIR LERNEN, MIT <strong>DE</strong>N G-KRÄFTEN<br />

KLARZUKOMMEN. UNSERE KÖRPER<br />

SPRECHEN WÄHREND <strong>DE</strong>S FLUGS<br />

ZU UNS. UND WIR LERNEN, WIE<br />

MAN IHNEN ZUHÖRT.“<br />

Matthias Dolderer<br />

DARAUF KOMMT’S AN<br />

DIE DREI PYLONEN <strong>DE</strong>R<br />

SCHIKANE, IM GLEICHEN<br />

ABSTAND ZUEINAN<strong>DE</strong>R<br />

POSITIONIERT, stellen die<br />

Piloten vor eine besonders<br />

kni≠lige Aufgabe: Sie müssen<br />

von Messerflug zu<br />

Messerflug wechseln und<br />

dabei ständig auf konstante<br />

Flughöhe achten. „Beobachtet<br />

man Rookies bei<br />

ihrem Flug durch die Schikane,<br />

merkt man, wie sie<br />

zu kämpfen haben“, sagt<br />

Nigel Lamb. „Du musst<br />

blitzschnell steuern, doch<br />

wenn du dabei das Seitenruder<br />

ein bisschen zu viel<br />

oder zu wenig bewegst,<br />

steigt oder sinkt das Flugzeug.<br />

Der Luftkorridor, der<br />

uns zur Verfügung steht, ist<br />

sehr schmal – ein bisschen<br />

zu niedrig, und du wirst<br />

disqualifiziert; ein bisschen<br />

zu hoch, und du kassierst<br />

eine Strafe. Du musst<br />

unglaublich präzise fliegen,<br />

ohne darüber nachzudenken,<br />

was du tust. Du<br />

musst in jeder Situation<br />

einen Schritt voraus sein.“<br />

42


DARAUF KOMMT’S AN<br />

IN <strong>DE</strong>R WELT <strong>DE</strong>S KUNST­<br />

FLUGS WÄRE DAS EINE<br />

„HALBE KUBANISCHE<br />

ACHT“. Doch hier im Flugzeugrennsport<br />

zählt –<br />

anders als beim Kunstflug<br />

– nicht Eleganz, sondern<br />

Speed. Beim vertikalen<br />

Wendemanöver durchfliegt<br />

der Pilot ein Air Gate<br />

im Horizontalflug und zieht<br />

anschließend die Nase seines<br />

Flugzeugs steil nach<br />

oben, bis er in Rückenlage<br />

gerät und einen halben<br />

Looping geflogen ist. Sobald<br />

er entgegen der ursprünglichen<br />

Flugrichtung<br />

unterwegs ist, vollführt er<br />

eine halbe Rolle und kehrt<br />

am Ende des Manövers in<br />

horizontale Normalfluglage<br />

zurück.<br />

„Die höchste g-Belastung<br />

tritt bei der höchsten<br />

Geschwindigkeit auf, mit<br />

der du eine Kurve fliegst“,<br />

erklärt Dolderer. „Ob du<br />

diese Kurve horizontal<br />

oder vertikal fliegst, macht<br />

dabei keinen Unterschied.<br />

Die stärksten g-Kräfte<br />

wäh rend eines <strong>Red</strong> Bull Air<br />

Race entstehen beim vertikalen<br />

Wendemanöver.“<br />

DIE SCHIKANE<br />

„WENN DU EINE CHANCE HABEN MÖCHTEST,<br />

MUSST DU PRÄZISE SEIN, OHNE ZU <strong>DE</strong>NKEN.<br />

DU MUSST IN JE<strong>DE</strong>R SITUATION EINEN<br />

SCHRITT VORAUS SEIN.“<br />

Nigel Lamb<br />

NIGEL LAMB<br />

<strong>DE</strong>R AMTIEREN<strong>DE</strong> WELT­<br />

MEISTER, SOHN EINES<br />

ENGLISCHEN WELTKRIEGS­<br />

PILOTEN, lernte sein Handwerk<br />

im südlichen Afrika als<br />

Pilot der rhodesischen Luftwaffe.<br />

Dann zog es ihn nach<br />

England, wo er sich dem professionellen<br />

Kunstflug zuwandte.<br />

Der lag ihm offenbar,<br />

wie acht aufeinanderfolgende<br />

Titel als „British National Unlimited<br />

Aerobatic Champion“<br />

belegen. Nigel ist einer der<br />

innovativsten Piloten des <strong>Red</strong><br />

Bull Air Race, er arbeitet akribisch<br />

daran, sein Flugzeug und<br />

sich selbst permanent zu verbessern.<br />

Die Arbeit machte<br />

sich im Vorjahr bezahlt: zuerst<br />

in Malaysia mit seinem<br />

ersten Sieg bei einem <strong>Red</strong><br />

Bull Air Race und schließlich<br />

mit dem Gewinn des<br />

Weltmeistertitels.


44<br />

HANNES ARCH<br />

<strong>DE</strong>R 47-JÄHRIGE STEIRER IST<br />

MR. ADRENALIN. Der <strong>Red</strong> Bull<br />

Air Race-Weltmeister von<br />

2008 ist Kunstflug- und Stuntpilot,<br />

fliegt Hubschrauber und<br />

Hängegleiter, ist ein erfahrener<br />

Gleitschirmflieger, Bergsteiger<br />

und BASE-Jumper. Er sagt, er<br />

ist am glücklichsten, wenn er<br />

alles einfach hinter sich lassen<br />

kann und „raus“ kommt – sei<br />

das hoch oben in den Lüften<br />

oder in der freien Natur. Arch<br />

kam als Pilot zum <strong>Red</strong> Bull Air<br />

Race, nachdem er zunächst<br />

als Renndirektor für die Serie<br />

gearbeitet hatte. Nach seiner<br />

Rookie-Saison im Jahr 2007,<br />

in der er „zusah und lernte“,<br />

wie er sagt, scha≠te Arch<br />

schnell den Aufstieg in die<br />

Elite und konnte seitdem regelmäßig<br />

Rennen für sich entscheiden<br />

(neun bislang). 2014<br />

gewann er in Kroatien und<br />

Polen und beendete die Saison<br />

zum dritten Mal in Folge auf<br />

dem zweiten Gesamtplatz.


DAS ZIEL-GATE<br />

„BEIM AIR RACING IST ES<br />

WIE BEI EINER ABFAHRT IM<br />

SKISPORT: DU MUSST DIE<br />

RICHTIGE LINIE FIN<strong>DE</strong>N.“<br />

Hannes Arch<br />

DARAUF KOMMT’S AN<br />

RISIKO O<strong>DE</strong>R CHANCE?<br />

Klar gibt es Situationen im<br />

Lauf der Strecke, wo du die<br />

Vorsicht in den Wind schießt.<br />

Aber für den größten Teil gilt:<br />

Leg lieber einen sauberen<br />

Lauf hin und sieh zu, dass du<br />

durch das Ziel-Gate kommst.<br />

So hält es auch Hannes Arch:<br />

„Ich geh es ruhig und sachte<br />

an und bin dabei schnell und<br />

präzise. Den letzten Knoten<br />

Speed rauszuquetschen ist<br />

nicht die Lösung. Beim Air<br />

Racing ist es wie bei der Abfahrt<br />

im Skisport: Du musst<br />

die richtige Linie finden.<br />

Nicht zu weit, nicht zu eng,<br />

einfach nur geschmeidig,<br />

kraftsparend und schnell.“<br />

Und wie geht das? Arch:<br />

„Es muss sich anfühlen,<br />

als wären die Flügel deiner<br />

Maschine eine Fortsetzung<br />

deines Körpers.“


„Warum singen Sie<br />

Werbe-Slogans,<br />

Deichkind?“<br />

Die Hamburger Elektro-Rapper schreiben Deutschlands klügste Pop-Songs.<br />

Tipps holen sie sich von Psychologen, einer Achtziger-Band und eigenen Facebook-Scouts.<br />

Interview: Andreas Rottenschlager<br />

the red bulletin: Ihre Alben werden<br />

von Hip-Hop- und Elektro-Fans gekauft.<br />

Auf Ihren Konzerten tanzen Feuilleton-<br />

Leser neben Kampftrinkern. Wie<br />

schaffen Sie das?<br />

Henning Besser: Ganz einfach – du holst<br />

dir von jedem dieser Typen einen in die<br />

Band. Philipp hat Chemie studiert, Ferris<br />

(Hilton alias Sascha Reimann, Rapper von<br />

Deichkind; Anm.) ist Kfz-Mechaniker. In<br />

unserer Bühnen-Crew gibt es Extremsportler,<br />

Hobby-Angler und Trinker.<br />

Und Sie schreiben Texte, um die Sie jede<br />

Werbeagentur beneidet: Titel wie „Bück<br />

dich hoch“, „Arbeit nervt“ oder „Leider<br />

geil“ sind in den Sprachgebrauch eingegangen.<br />

Wie bleiben Sie als Mitte-<br />

Dreißig- bis Vierzigjährige so nah am<br />

Zeitgeist?<br />

Besser: Wir beschäftigen Trendscouts.<br />

Jetzt verarschen Sie uns.<br />

Besser: Nein. Wir haben vier Angestellte,<br />

die für uns soziale Medien nach Trends<br />

durchforsten. Außerdem schicken wir sie<br />

in die Clubs nach Berlin und New York.<br />

Die gehen für uns feiern und schreiben<br />

dann Berichte.<br />

Was steht in diesen Berichten?<br />

Besser: Zum Beispiel, dass Jugendliche<br />

sensibel auf Werbung reagieren – vor<br />

allem in sozialen Medien. Sie wollen sich<br />

informieren, ohne dauernd mit Werbung<br />

zugeschissen zu werden. Deswegen haben<br />

wir einen Song über dieses <strong>The</strong>ma geschrieben<br />

– „Powered by Emotion“.<br />

Ein ganzes Lied? Über Online-Werbung?<br />

Sebastian Dürre: Über die Dauerpräsenz<br />

von Werbung. Alle Strophen<br />

bestehen nur aus Slogans.<br />

Ich fasse zusammen: Ihre Texte stammen<br />

also aus eigener Marktforschung –<br />

und aus der Werbung.<br />

besser: Nicht nur. Wir lesen auch Bücher.<br />

„Der schnelle Weg zum Nr.1 Hit“, zum<br />

Beispiel. Von KLF, einer britischen Elektro-<br />

Band der Achtziger und frühen Neunziger.<br />

Standard- Lektüre, haben wir alle drei<br />

gelesen. Keine Verarsche jetzt. Echt.<br />

PhiliPP Grütering: Außerdem schauen<br />

wir YouTube. Dort kannst du alles über<br />

Musik lernen: Gitarre spielen, Freestyle-<br />

Rap, wie man kreativer wird.<br />

Welches YouTube-Video macht denn<br />

bitte kreativer?<br />

„Wir haben unsere<br />

Bühnen-Anzüge<br />

mit Smartphones<br />

beklebt. Die kosten<br />

jetzt 50.000 Euro.“<br />

Besser: „Prof. Peter Kruse über Kreativität“.<br />

Wer ist das?<br />

Ein deutscher Psychologe. Sehr genial.<br />

Echt. Anschauen!<br />

Ab Anfang März testen Sie Ihre Songs<br />

vor Publikum, Ihre Tour füllt mittlerweile<br />

Stadien. Wie wollen Sie Ihren Ruf<br />

als eine der wildesten Live-Bands<br />

Deutschlands verteidi…<br />

dürre: Moment! Wir sind die wildeste<br />

Live-Band Deutschlands!<br />

Besser: Wir haben drei Jahre an der<br />

neuen Show gearbeitet. Die Band wird<br />

Handy-Smokings tragen. Anzüge aus<br />

edelsten Haute-Couture-Stoffen. Die<br />

haben wir vorne und hinten mit Smartphones<br />

beklebt.<br />

dürre: Die Handy-Bildschirme leuchten<br />

im Dunkeln. Es gibt drei Anzüge. Jeder<br />

kostet 50.000 Euro.<br />

Wird es wieder Riesen-Trampoline,<br />

LED-Sonnenbänke und Bürosessel-<br />

Choreographien geben, wie auf der<br />

letzten Tour?<br />

Grütering: Verraten wir nicht. Wir sind<br />

eine Band, die gern überrascht.<br />

besser: Sagen wir so: Bei der letzten<br />

Tour brauchten wir vier Trucks für das<br />

Equipment. Diesmal sind es acht. Aber wir<br />

haben immer noch alles selbst zusammengeschweißt.<br />

Im Gegensatz zu vielen<br />

Megastars, die den Bühnenbau längst<br />

ausgelagert haben.<br />

dürre: Wir schweißen selbst. Weil wir<br />

geiler sind als die.<br />

Ihr wildestes Konzert bisher?<br />

dürre: Wir haben alles schon erlebt:<br />

minus 20 Grad in den Bergen vor der Skisprungschanze.<br />

Wir spielten im T-Shirt.<br />

Und plus 42 Grad in Budapest. Da mussten<br />

sie die Teenies reihenweise aus dem<br />

Publikum ziehen. In manchen Hallen<br />

gingen sogar die Feuerzeuge aus, weil<br />

nicht mehr genug Sauerstoff da war. Wir<br />

sind eben keine Band, die Bach-Sonaten<br />

auf dem Cello performt.<br />

Fühlt es sich nicht albern an, als knapp<br />

Vierzigjähriger ein Smartphone-Kostüm<br />

zu tragen und vor 10.000 Jugendlichen<br />

über Werbung zu singen?<br />

dürre: Nein. Es ist toll! Macht ja auch<br />

Riesenspaß. Deichkind-Konzerte schaffen<br />

Freiräume zum Ausflippen. Und dazu<br />

laden wir euch alle ein.<br />

Grütering: Alle. Außer Nazis. Die<br />

können wir nämlich nicht leiden.<br />

Das Album „Niveau Weshalb Warum“ ist bei<br />

Universal erschienen. Tour-Start: 8. 3., Emsland<br />

Arena, Lingen. Alle Termine: www.deichkind.de<br />

JONAS LINDSTRÖM<br />

46 THE RED BULLETIN


Name<br />

Deichkind<br />

Gegründet<br />

1997 in Hamburg<br />

Besetzung<br />

MCs: Philipp Grütering<br />

(„Kryptic Joe“), Sebastian<br />

Dürre („Porky“) und Sascha<br />

Reimann („Ferris Hilton“);<br />

Regie und Kostüme: Henning<br />

Besser („La Perla“)<br />

Musik<br />

Elektro-Hip-Hop für Trichtertrinker<br />

und Intellektuelle<br />

Deichkinds Live-Crew:<br />

Grütering (li.), Dürre<br />

(re.), Reimann


Der Moment, in dem<br />

es kein Zurück gibt<br />

K E Y H O<br />

Aniol Serrasolses wurde in einer Stadt<br />

namens Wasserfall geboren und fand<br />

sein Glück in einer Stadt namens Glück.<br />

Heute springt er im Kajak von Wasserfällen.<br />

Mehr Glück geht nicht, sagt er.<br />

Sein jüngstes Projekt: ein 35-Meter-<br />

Drop von den Keyhole Falls im Süden<br />

British Columbias. Text: Alexander Lisetz<br />

Pure Naturgewalt: Die Keyhole<br />

Falls pressen pro Minute<br />

gut 3000 Kubikmeter Wasser<br />

durch einen schmalen Felsspalt,<br />

das „Schlüsselloch“.<br />

Rechts: Aniol Serrasolses<br />

wagte als erster Kajaker den<br />

35-Meter-Drop ins Ungewisse.<br />

ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL(2)<br />

48


Im besten<br />

halben Jahr<br />

seines Lebens<br />

gab Aniol<br />

Serrasolses<br />

400 Euro aus.<br />

Er lebte von einem Sack Kartoffeln<br />

und etwas Reis, traf vier<br />

Menschen und verbrachte jeden<br />

Tag zwölf Stunden in seinem<br />

Kajak. „Ich war pleite, aber<br />

glücklich“, sagt Serrasolses.<br />

Für den 23-jährigen Spanier<br />

ist Glück in Paddelschlägen<br />

und Kubikmetern pro Sekunde<br />

messbar. Er war zwölf, als er<br />

das erste Mal Kajak fuhr. Mit<br />

siebzehn kündigte er seinen<br />

23-Euro-pro-Tag-Job in einer<br />

Textilfabrik, um mehr Zeit fürs<br />

Kajakfahren zu haben. 2011,<br />

da war er zwanzig, gewann er<br />

400 Euro Preisgeld beim Whitewater<br />

Grand Prix, den X Games<br />

der Kajakfahrer. Es waren die<br />

400 Euro, die seine Eremitenzeit<br />

am Ufer des kanadischen<br />

Ottawa-Flusses finanzierten.<br />

„Eigentlich“, sagt Aniol<br />

Serrasolses, „braucht man im<br />

Leben nur eine einzige Sache,<br />

ohne die es nicht geht: eine<br />

Leidenschaft, für die man wirklich<br />

brennt.“ Serrasolses hat<br />

diese Sache eindeutig gefunden.<br />

„Ich würde lieber nie wieder Sex<br />

haben, als nie wieder Kajak zu<br />

fahren“, sagt er. Und wenn ihm<br />

einer 100 Millionen böte, falls er<br />

mit dem Kajakfahren aufhörte?<br />

„Würde ich ihn rauswerfen.“<br />

In der Szene ist Serrasolses<br />

schon jetzt eine Legende. „Ich<br />

kenne keinen, der so radikale<br />

Lines fährt wie er“, sagt Patrick<br />

Camblin, der Veranstalter des<br />

Whitewater Grand Prix. Camblin<br />

kann das beurteilen: Bei<br />

seinem Event messen sich die<br />

geschicktesten und tollkühnsten<br />

Kajaker der Welt.<br />

Serrasolses ist in Salt („Wasserfall“)<br />

im Norden Kataloniens<br />

geboren und in der 150 Kilometer<br />

entfernten Wildwasser-<br />

Hochburg Sort („Glück“) aufgewachsen.<br />

Aus heutiger Sicht<br />

kann man das wohl als gutes<br />

Omen werten. Seit Serrasolses<br />

50


ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL(3), JULES DOMINE/RED BULL CONTENT POOL<br />

Links oben: Aniol Serrasolses genießt die<br />

idyllische Aussicht auf den lauschig vor<br />

sich hinplätschernden Stikine River, in<br />

dem er für das Projekt Keyhole trainierte.<br />

Links unten und rechts oben: Beim Zustieg<br />

zum Fluss musste Serrasolses kleine<br />

Beschwerlichkeiten in Kauf nehmen.<br />

Rechts unten: Serrasolses beim zweiten<br />

Trainingslauf am Stikine.


Links oben und rechts: Im Ashlu<br />

Box Canyon drehte Serrasolses<br />

35 Trainingsrunden – die ideale<br />

Vorbereitung auf den großen<br />

Tag an den Keyhole Falls.<br />

„EIGENTLICH“, SAGT ANIOL<br />

SERRASOLSES, „BRAUCHT MAN<br />

IM LEBEN NUR EINE EINZIGE<br />

SACHE, OHNE DIE ES NICHT GEHT:<br />

EINE LEI<strong>DE</strong>NSCHAFT, FÜR DIE<br />

MAN WIRKLICH BRENNT.“


ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL(2), JULES DOMINE/RED BULL CONTENT POOL<br />

Links unten: Kurz vor der Kante<br />

der Keyhole Falls drosselt<br />

Serrasolses das Tempo des<br />

Kajaks, konzentriert sich auf<br />

die richtige Körperhaltung.<br />

Nun gibt es kein Zurück mehr.<br />

53


SEIT SERRASOLSES ZU <strong>DE</strong>N<br />

BESTEN KAJAKERN <strong>DE</strong>R<br />

WELT ZÄHLT, GIBT ES EINE<br />

SACHE, DIE IHM NOCH MEHR<br />

SPASS MACHT, ALS KAJAK<br />

ZU FAHREN: DORT KAJAK<br />

ZU FAHREN, WO AN<strong>DE</strong>RE ES<br />

NICHT KÖNNEN.<br />

Vom düsteren Keyhall Canyon<br />

ins Licht des Lillooet Valley: ein<br />

überglücklicher Aniol Serrasolses<br />

Sekunden nach dem vielleicht<br />

gefährlichsten Projekt seiner<br />

bisherigen Karriere. Er hat als<br />

erster Mensch die Keyhole Falls<br />

mit dem Kajak bewältigt.<br />

zu den besten Kajakern der<br />

Welt zählt, gibt es eine Sache,<br />

die ihm noch mehr Spaß macht,<br />

als Kajak zu fahren: dort Kajak<br />

zu fahren, wo andere es nicht<br />

können. Seine Spezialität sind<br />

extreme Drops von hohen<br />

Wasserfällen. Und sein jüngstes<br />

Projekt war zugleich eines seiner<br />

kühnsten: Im kanadischen<br />

British Columbia stürzte er sich<br />

mit dem Kajak von den Keyhole<br />

Falls des Lillooet River.<br />

„Seit ich diesen Wasserfall<br />

auf einem Foto gesehen hatte,<br />

wollte ich da unbedingt mal<br />

mit dem Kajak runter“, sagt er.<br />

Für andere Menschen wäre das<br />

wahrscheinlich nicht die erste<br />

Assoziation. Die Keyhole Falls<br />

sind 35 Meter – also mehr als<br />

zehn Stockwerke – hoch und<br />

pressen an ihren zurückhaltenden<br />

Tagen 3000 Kubikmeter<br />

Wasser pro Minute durch einen<br />

schmalen Felsspalt, das „Schlüsselloch“.<br />

Zusätzlich sind sie so<br />

schwer zu erreichen, dass schon<br />

der Zustieg eine nicht ganz<br />

unriskante Unternehmung ist.<br />

„Aber wo ein Wille ist …“, meint<br />

Ariol Serrasolses nur.<br />

Ein Drop wie jener von den<br />

Key hole Falls bedingt 50 Prozent<br />

Mut und 50 Prozent Können.<br />

„Den Mut braucht man, um das<br />

Kajak über die Kante zu steuern“,<br />

sagt Serrasolses, „das Können,<br />

um lebendig unten anzukommen.“<br />

Die wichtigsten Eck pfeiler<br />

der Überlebenskunst: Studium<br />

des Wasserfalls, um die ideale<br />

Line und den sichersten Landepunkt<br />

zu ermitteln. Langsame<br />

Anfahrt, damit das Kajak tief im<br />

Wasser bleibt und mitschwimmt,<br />

statt abzuheben und flach zu<br />

landen. Gerade Haltung und<br />

letzte Korrekturen des Fallwinkels<br />

im Sturz. Paddel wegwerfen<br />

und am tiefsten Punkt der Gumpe<br />

steil ein tauchen. „Der beste<br />

Moment“, sagt Serrasolses, „ist<br />

jener an der Kante, wenn es kein<br />

Zurück mehr gibt. Da würde ich<br />

am liebsten vor Glück schreien.<br />

Aber ich muss ja konzentriert<br />

bleiben.“ Als Nächstes will Serrasolses<br />

Projekte in Russland<br />

und Pakistan in Angriff nehmen,<br />

vielleicht einen Weltrekord.<br />

Angst? „Hab ich auch, klar. Aber<br />

wenn dir deine Träume keine<br />

Angst machen, sind sie zu feige.“<br />

ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL, JASPER GIBSON/ RED BULL CONTENT POOL<br />

54 THE RED BULLETIN


„SPORT1.FM IST<br />

DAS WELTMEISTER-<br />

RADIO.“<br />

ALEX SCHLÜTER.<br />

MO<strong>DE</strong>RATOR SPORT1.FM<br />

ALLES FÜR DIE BUN<strong>DE</strong>SLIGA.<br />

ALLES FÜR DICH.<br />

RUND UM DIE UHR AUF ALLEN KANÄLEN.<br />

.<strong>DE</strong><br />

APP<br />

.FM<br />

TV


„Ist man mit 17 alt genug<br />

für die Formel 1,<br />

Max Verstappen?“<br />

Schon bei seinem Debüt in der Formel 1 wird der Holländer einen Rekord<br />

für die Ewigkeit einstellen. Sein letzter? Er sagt: Nein.<br />

Interview: Werner Jessner<br />

the red bulletin: Andere lernen für<br />

die Matura, du gehst in die Formel 1.<br />

Jetzt mal im Ernst: nie dran gezweifelt?<br />

Keine Sekunde?<br />

Max Verstappen: Nein. Ich kann das,<br />

und ich will das. Seit ich vier Jahre alt<br />

war, wollte ich Formel-1-Pilot werden.<br />

Jetzt hab ich die Chance, und ich will sie<br />

nutzen.<br />

FIA-Präsident Jean Todt hält dich offensichtlich<br />

für zu jung. Künftig wird ein<br />

Mindestalter von 18 Jahren für die F1<br />

gelten, eine Lex Verstappen.<br />

Egal. Jetzt bin ich eben jüngster Formel-1-<br />

Pilot für alle Zeiten. Mein erster Rekord<br />

von hoffentlich noch vielen!<br />

Was hättest du getan, wenn es mit der<br />

F1 nicht geklappt hätte?<br />

Ein Jahr in der GP2-Serie oder Formula<br />

Renault 3,5 abgedient. Aber eigentlich<br />

wäre das Zeitverschwendung gewesen.<br />

Wie ist die Verpflichtung konkret<br />

abgelaufen?<br />

Ich saß in Graz im Büro von Helmut<br />

Marko. Er hat mich gefragt, und ich habe<br />

ja gesagt. Ich hatte es kommen sehen,<br />

und trotzdem war es ein Schock.<br />

Wen hast du angerufen?<br />

Meine Mutter. Mein Vater saß ja neben mir.<br />

Jos Verstappen ist Renn-Fans als<br />

108facher Grand-Prix-Starter ein Begriff.<br />

Aber anscheinend ist der Renn-<br />

Bazillus Familienkrankheit.<br />

Meine Mutter war erfolgreich im Kart,<br />

und meine 15 Jahre alte Schwester fährt<br />

Rennen. Auch ich wollte nie etwas anderes<br />

tun, als Rennfahrer zu werden, seit ich<br />

denken kann.<br />

Aber du bist bei deinem Vater aufgewachsen<br />

…<br />

Das war Teil meines Karriereplans. Mit<br />

seiner Erfahrung gingen viele Entwicklungsschritte<br />

schneller. Anfangs habe ich<br />

noch öffentliche Schulen besucht, aber<br />

dann hat das Reisen derart überhandgenommen,<br />

dass es nur noch mit Privatlehrern<br />

ging. Eigentlich bin ich Profi, seit<br />

ich zwölf Jahre alt war, mit allen Vor- und<br />

Nachteilen.<br />

Hattest du nie das Bedürfnis nach einer<br />

„normalen“ Kindheit?<br />

Mein Vater war streng. Er brachte mir bei,<br />

dass man nie perfekt ist, dass man sich<br />

Lieber Start-Ziel-<br />

Sieg oder Rad-an<br />

Rad-Duell?<br />

„Erst überholen,<br />

dann gewinnen.“<br />

immer noch weiter verbessern kann. Das<br />

war mein Antrieb: so gut zu werden, dass<br />

ich eine Chance in der Formel 1 bekomme,<br />

um dann Weltmeister zu werden.<br />

War er jemals zufrieden?<br />

Als wir Kart-Weltmeister geworden sind.<br />

Wenn du die Serie gewonnen hast, gibt es<br />

kaum noch Gründe zur Kritik.<br />

Und du?<br />

Ein, zwei Rennen in der Formel 3 waren<br />

schon sehr, sehr gut – selbst wenn du im<br />

Innersten vielleicht weißt, dass du die<br />

eine oder andere Kleinigkeit hättest besser<br />

machen können.<br />

Du standest auf der Wunschliste aller<br />

Top-Teams. Warum hast du dich für<br />

Toro Rosso entschieden?<br />

Weil <strong>Red</strong> Bull mit dem Junior-Programm<br />

bewiesen hat, dass man dort mit jungen<br />

Fahrern gut umgehen und diese langfristig<br />

an der Spitze etablieren kann. Siehe<br />

Sebastian Vettel, siehe Daniel Ricciardo,<br />

siehe Daniil Kwjat.<br />

Warst du bei den ersten Testeinsätzen<br />

wirklich so cool, wie du nach außen<br />

gewirkt hast?<br />

Warum soll ich ausflippen? Ich war dort,<br />

wo ich immer hingewollt hatte: im Cockpit<br />

eines Formel-1-Autos.<br />

Keine Spur von Überforderung?<br />

Nein, ich war gut vorbereitet. Die harte<br />

Schule meines Vaters hat sich ausgezahlt.<br />

Wie fährt sich ein F1-Wagen?<br />

Geil!<br />

Was fasziniert dich am Rennfahren?<br />

Die Balance zwischen Adrenalin und<br />

präziser Motorik, zwischen Aggressivität<br />

und Ratio.<br />

Start-Ziel-Sieg oder Rad-an-Rad-Duell?<br />

Zuerst überholen, dann siegen.<br />

Und dein Fahrstil?<br />

Je nachdem, was angezeigt ist: aggressiv<br />

beim Überholen; weich, wenn ich die<br />

Reifen schonen muss. Ich bin kein<br />

One-Trick-Pony.<br />

Wie verarbeitest du Adrenalin?<br />

Ich schlafe es weg. Beim Anpassen des<br />

F1‐Sitzes bin ich sogar in der Toro Rosso-<br />

Fabrik eingedöst. Schlafen kann ich immer.<br />

Da habe ich großes Glück, meine Akkus<br />

sind eigentlich immer voll.<br />

Und jetzt übersiedelst du nach<br />

Monaco?<br />

Nein, wir bleiben in Belgien. Ich bin ja<br />

noch nicht volljährig. Selbst wenn ich<br />

wollte – ich dürfte nicht. Privat wird sich<br />

so schnell nichts verändern.<br />

www.scuderiatororosso.com<br />

PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL<br />

56 THE RED BULLETIN


Name<br />

Max Emilian Verstappen<br />

Geburtsdatum/-ort<br />

30. September 1997<br />

in Hasselt, Belgien.<br />

Max ist aber Holländer!<br />

Erfolge<br />

Kart-Weltmeister 2013,<br />

zweifacher Kart-Europameister,<br />

Platz 3 in der europäischen<br />

Formel 3, 10 Siege (Rekord)<br />

Startnummer<br />

33<br />

Ein intensives Fitnessprogramm<br />

hat den<br />

schlaksigen Max<br />

Formel-1-fit gemacht.


„Um gute<br />

Musik zu machen,<br />

brauchst du Eier“<br />

Alles anders machen als alle anderen. Jahrelang. Auch wenn es niemanden interessiert.<br />

Seit „Maschin“ wissen wir: Das taugt als Erfolgsrezept. Bilderbuch-Sänger<br />

Maurice Ernst über Mut, Stehvermögen und Eisverkaufen.<br />

Text: Arek Piatek, Andrew Swann, Bild: Elsa Okazaki<br />

Heute haben wir 400 Konzerte auf dem<br />

Buckel, und weiß Gott: Jeder auch noch so<br />

lächerlich kleine Gig war gut. Jede Show<br />

machte uns zu einer besseren Live-Band.<br />

Apropos klein: Was war der Zuschauer-<br />

Minusrekord?<br />

Das war im „Bach“ in Wien an einem<br />

Montag. Was wir nicht wussten: Das<br />

„Bach“ hatte normal montags zu. Also<br />

war die Kneipe leer. Irgendwann kamen<br />

zwei Typen rein, zufällig, und wollten<br />

gleich wieder gehen. Wir hielten sie fest<br />

und sagten: „Jungs, wenn ihr euch das<br />

Konzert anhört, zahlen wir ein Bier.“<br />

Eine Art Marketing.<br />

Sie haben es sich aber dann wirklich anthe<br />

red bulletin: Ein Zeitsprung ins<br />

Jahr 2005 – vier Klosterschüler singen<br />

Kinderbuchtexte zu selbst komponierten<br />

Melodien. Ist das ab sofort der klassische<br />

Beginn einer Indie-Karriere?<br />

maurice ernst: Glaub ich nicht. Wir<br />

waren ja damals selbst noch Kinder, eine<br />

klassische Fünfzehnjährigen-Schülerband.<br />

Wir fanden das witzig. Wir wollten einfach<br />

spielen, beim Spielen spielen sozusagen.<br />

Wieso denn gerade zu Texten von<br />

Rumpelstilzchen und Struwwelpeter?<br />

Weil diese Texte lyrisch super sind. Die<br />

kannst du eins zu eins übernehmen. Aber<br />

irgendwann begannen wir die Texte zu<br />

ändern. Und dann unsere eigenen zu<br />

schreiben. Jedenfalls weißt du jetzt,<br />

warum Bilderbuch Bilderbuch heißt.<br />

Der allererste Auftritt von Bilderbuch?<br />

Furchtbar! Schultheatervorstellung.<br />

200 Leute da, die das Stück sehen wollten.<br />

Und nachher durften wir eine Nummer<br />

spielen. Ich war tausend Mal am Klo.<br />

Aber wir brachten es, und dann kam der<br />

Applaus, und plötzlich war das alles nicht<br />

mehr furchtbar, sondern geil.<br />

Es folgten acht Jahre, die nicht jeder<br />

als geil bezeichnen würde. Da wollte<br />

euch kaum wer hören. Erst 2013 kam<br />

der Durchbruch mit „Maschin“. Das<br />

nennt man Standhaftigkeit. Respekt!<br />

Ohne diese Zeit wären wir heute nicht<br />

hier. Wirklich. Es war ein Reifeprozess.<br />

Verrückte psychedelische Songs mit<br />

düsteren Texten, extreme Abenteuer,<br />

Experimente, viele Fehler. Aber durch<br />

Fehler reifst du. Wie du Texte auf der<br />

Bühne singst, zum Beispiel, das ändert<br />

sich. Sachen, die aus meinem Mund vor<br />

drei Jahren peinlich geklungen haben,<br />

kommen heute überzeugend rüber.<br />

Wovon habt ihr damals gelebt?<br />

Gelegenheitsjobs. Eisverkäufer zum Beispiel<br />

ist echt grausam, obwohl du ständig<br />

Eis isst. Um halb eins in der Früh noch<br />

Eiswannen putzen. Aber am schlimmsten<br />

sind Kunden, die dich erkennen: „Hey, ich<br />

hab dich gestern auf der Bühne gesehen!“<br />

Und du: „Ja, hm, also was darf’s sein?“<br />

Konzerte vor einer Handvoll Leuten zu<br />

spielen, stellt man sich aber auch nicht<br />

gerade motivierend vor.<br />

Das hat uns nicht umgehauen. Wir machten<br />

unsere Musik in erster Linie für uns.<br />

„Einmal zahlten<br />

wir zwei Typen<br />

sogar ein Bier,<br />

damit sie sich<br />

unser Konzert<br />

anhörten.“<br />

gehört. Mit dem Bier in der Hand. Und sie<br />

fanden uns gut.<br />

Heute ist das alles ein bisschen anders:<br />

Die Fantastischen Vier sind nach eigener<br />

Aussage „riesige“ Bilderbuch-Fans.<br />

Und als Vorband der Beatsteaks habt<br />

ihr in Deutschland vor zigtausenden<br />

Fans gespielt. Wie sind deutsche Fans,<br />

verglichen mit österreichischen?<br />

Sie sehen uns als Österreicher. Das tun<br />

die Österreicher nicht.<br />

Was bedeutet das genau?<br />

Viele Deutsche glauben, Österreicher sind<br />

arrogant. Keine Ahnung, woher das<br />

kommt. Wenn wir nicht arrogant rüberkommen,<br />

sind sie positiv überrascht. Und<br />

lassen sich auf uns ein, heißt: Sie gehen<br />

ab. Als Vorband hast du für das alles eine<br />

halbe Stunde Zeit. Mehr nicht.<br />

Wie schreibt man geniale Songs?<br />

Es gibt kein Rezept. Aber eines ist sicher:<br />

Songs, in denen du dich nichts traust, sind<br />

wertlos. Besser, du riskierst was, fällst aufs<br />

Maul, riskierst wieder was, bis du irgendwann<br />

merkst: Hey, klingt doch geil! Für<br />

gute Musik braucht es Eier. Todsichere<br />

08/15-Nummern sind das Schlimmste.<br />

… aber oft erfolgreich. Weil sie nach<br />

Erfolgsrezepten gestrickt werden.<br />

Würden wir nie machen! Jedes neue<br />

Bilderbuch-Lied soll überraschen. Unsere<br />

Fans müssen nicht alles mögen, aber sich<br />

immer aufs nächste Lied freuen.<br />

Fehlt der deutschsprachigen Musik<br />

mehr von diesem Bilderbuch-Geist?<br />

Der deutschen Musik fehlt Sex. Alles ist so<br />

fein und korrekt, keiner traut sich, Grenzen<br />

auszuloten. Nimm Prince, das Spiel mit<br />

dem Glamour, und in jedem Song geht’s<br />

um Sex, Sex, Sex … Ein bisschen was<br />

davon könnte doch nicht schaden, oder?<br />

bilderbuch-musik.at<br />

58 THE RED BULLETIN


Name<br />

Bilderbuch<br />

Mitglieder<br />

Auf der Couch, von links:<br />

Peter Horazdovsky, Michael<br />

Krammer, Philipp Scheibl;<br />

vorn: Maurice Ernst<br />

Erfolge<br />

Die Single „Maschin“ stand<br />

2013 an der Spitze diverser<br />

europäischer Bestenlisten.<br />

Die Single „Om“ stieg Ende<br />

2014 von null auf eins in<br />

den FM4-Charts.<br />

Aktuelles Album<br />

„Schick Schock“


MACHINE


Motorrad-Designer<br />

ROLAND SANDS ist<br />

ein Superstar seiner<br />

Szene. Ein Künstler,<br />

ein Philosoph. Brad Pitt<br />

und Mickey Rourke<br />

lassen bei ihm arbeiten.<br />

TEXT: ANN DONAHUE<br />

BIL<strong>DE</strong>R: DAVID HARRY STEWART<br />

DREAMS<br />

61


Motorräder hatten in der Popkultur lange<br />

Zeit eine klare Funktion: Wer eines fuhr,<br />

war Rebell, trug Lederjacke, die nach verbranntem<br />

Trockenfleisch roch, und hatte<br />

nichts dagegen, wenn ihn Mütter schief<br />

ansahen, weil ihn ja die Blicke der Töchter<br />

mehr interessierten (und umso vielversprechender<br />

waren).<br />

Dieser Marlon-Brando-Archetyp kam<br />

aber dann zuletzt doch ein wenig aus der<br />

Mode. Um cool zu sein, reicht es nicht<br />

mehr, auf ein Motorrad zu steigen. Das<br />

hat viel damit zu tun, dass das Motorrad<br />

von der Requisite zum Darsteller wurde.<br />

Auf ein falsches Motorrad zu steigen kann<br />

für einen Helden mittlerweile ziemlich<br />

ungemütliche Folgen haben, wenn es um<br />

sein Image geht, um die Glaubwürdigkeit<br />

und die Blicke der Töchter.<br />

Einer der Männer hinter dieser Entwicklung<br />

ist Roland Sands, 40, ein Motorrad-Designer<br />

und -Tuner aus Los Alamitos,<br />

südlich von Los Angeles.<br />

Er betrachtet Maschinen mit den Augen<br />

eines Künstlers. Sands ist in seiner Branche<br />

ein Weltstar, bekannt für seine besondere<br />

Fähigkeit, Nostalgie und Technologie miteinander<br />

in Einklang zu bringen, handgefertigte<br />

Retro-Designelemente wie klassische<br />

Frontscheinwerfer und Luftfilter<br />

mit Teilen aus hochmodernen Carbonfasern.<br />

Er beschäftigt 15 Mitarbeiter, das<br />

Geschäft brummt. Erst kürzlich hat er<br />

sein Angebot erweitert, es gibt jetzt auch<br />

Roland-Sands-Lifestyle-Produkte für den<br />

Möchtegern-Biker in jedem von uns:<br />

knallharte Oxblood-Lederjacken oder<br />

Handschuhe, inspiriert vom ironischen<br />

Patriotismus eines Captain America aus<br />

„Easy Rider“, zum Beispiel.<br />

Glaubwürdigkeit ist kein wirkliches<br />

<strong>The</strong>ma: Sands war 1998 Champion der<br />

nordamerikanischen AMA-250-GP-Rennserie<br />

für Straßenmotorräder, er kennt<br />

also den Zusammenhang von form und<br />

function. Hersteller wie Ducati, BMW,<br />

Harley-Davidson oder KTM haben bereits<br />

Modelle von Hand bei ihm fertigen lassen;<br />

seine Privatkundendatei ist ein kleines<br />

Who’s who aus Sport und Kunst: Skate-<br />

Legende Tony Hawk, Anthony Kiedis von<br />

den <strong>Red</strong> Hot Chili Peppers, Brad Pitt und<br />

Mickey Rourke, um nur einige zu nennen.<br />

Rourke und Sands haben einen gemeinsamen<br />

Auftritt in der spektakulären Bike-<br />

Doku „On Any Sunday: <strong>The</strong> Next Chapter“<br />

(bei uns ab 28. Mai auf Blu-ray).<br />

the red bulletin: Wenn man „On Any<br />

Sunday: <strong>The</strong> Next Chapter“ glaubt, gibt<br />

es so was wie einen Archetyp des Motorradfahrers<br />

gar nicht. Hat der Film recht?<br />

Haben Biker wirklich nichts gemein?<br />

roland sands: Es gibt doch etwas. Jeder<br />

Motorradfahrer muss ein gewisses Maß<br />

an Risiko akzeptieren können. Ich meine,<br />

das unterscheidet uns vom Großteil der<br />

Bevölkerung. Vielleicht sind wir also doch<br />

ein besonderer Menschenschlag.<br />

„ALS RENN­<br />

FAHRER BIST<br />

NUR SO GUT<br />

wie dein letztes<br />

Rennen. Design<br />

hat Bestand.“<br />

62


Als „ein Monster von<br />

einem Bike“ bezeichnet<br />

Roland Sands die von<br />

seinen Leuten designte<br />

Ducati 999 (Bild oben<br />

und rechts). Bild links:<br />

KTM 690 Tracker


Wann wurden Bikes bei Ihnen vom<br />

Hobby zur Karriere?<br />

Mein Vater Perry Sands war ein Pionier<br />

am Zubehörmarkt für Motorräder. Er hat<br />

mich von klein auf angetrieben, er hat mir<br />

beigebracht, hart zu arbeiten. Schon als<br />

Kind verbrachte ich viel Zeit im Shop der<br />

Eltern, ich habe dort jede nur erdenkliche<br />

Arbeit verrichtet. Irgendwann hat’s mir<br />

dann gereicht. Ich wollte etwas anderes<br />

machen, kündigte und ging Pizzas ausliefern.<br />

Aber dabei kassierte ich jeden Tag<br />

so viele Strafzettel, dass das als Geschäftsmodell<br />

nicht wirklich taugte. Also ging<br />

ich zurück nach Hause und bat Dad, mich<br />

wieder einzustellen. Was er auch tat,<br />

natürlich mit einem niedrigeren Gehalt.<br />

Wann begannen Sie mit Rennen?<br />

Als ich achtzehn wurde, schickte mich<br />

Dad in eine Rennschule, und ich hab’s auf<br />

Anhieb geliebt. Irgendwas in mir machte<br />

„Klick!“, ich war bald ziemlich schnell,<br />

und ich hatte richtig Spaß dabei.<br />

Aber wohl nicht immer. Sagen wir so:<br />

Sie hatten einen Hang dazu, Rennen<br />

manchmal vorzeitig zu beenden.<br />

Ich erinnere mich nicht mehr an alle Verletzungen,<br />

aber ich habe mir über dreißig<br />

„MICKEY ROURKE<br />

LERNTE ICH<br />

bei der Arbeit an<br />

seinem Motorrad<br />

richtig kennen.“<br />

Knochen gebrochen. Kleine Knochen,<br />

große Knochen, dazu Verstauchungen,<br />

Gehirnerschütterungen, ein gebrochener<br />

Rücken, gequetschte Leber, Lungenriss,<br />

so Zeug eben. Aber der Spaß wog immer<br />

jeden Schmerz auf.<br />

Was davon passierte beim Rumalbern,<br />

was bei seriösen Rennen?<br />

Bei den Knochenbrüchen ist es etwa halbehalbe.<br />

Skateboards und Dirt Bikes hatten<br />

auch ihren Anteil.<br />

Wann haben Sie mit dem Rennfahren<br />

aufgehört?<br />

2002, mit 28, nach zehn Jahren. Ich hörte<br />

nicht freiwillig auf, ich musste, wegen<br />

einer Verletzung. Als ich aufgehört hatte,<br />

wurde ich zunächst depressiv. Erst nach<br />

ungefähr einem Jahr kapierte ich, was für<br />

ein Glückspilz ich war. Die Verletzung<br />

hatte mich in eine neue Richtung dirigiert,<br />

ins Designen und Bauen von Bikes. Und<br />

das erfüllte mich weit mehr als das Renn­<br />

fahren. Wissen Sie, als Rennfahrer bist du<br />

nur so gut wie dein letztes Rennen, alles ist<br />

so vergänglich. Das Designen hat Bestand.<br />

Diese Beständigkeit ist etwas, das mir in<br />

meinem Leben lange Zeit gefehlt hatte.<br />

Wann und wie haben Sie Ihr Interesse<br />

am Designen entdeckt?<br />

Mit sechzehn. Gleich nach meinem Job als<br />

Pizzazusteller durfte ich das erste Design<br />

für meinen Dad zeichnen. Ich habe immer<br />

schon Bikes gezeichnet, seit ich ein Kind<br />

war, und lernte in meiner Zeit als Rennfahrer<br />

nebenbei ein wenig über 3D-Design.<br />

Wir waren dann eine der ersten Firmen<br />

am Zubehörmarkt, die 3D-Modelle einsetzten,<br />

da hatten wir einen riesigen Vorsprung<br />

auf alle anderen.<br />

Sehr bekannt wurden Sie in den USA<br />

durch Reality-TV-Shows. Vor zehn<br />

Jahren waren Sie in „Biker Build-Off“<br />

des Discovery Channel und bei „Build<br />

or Bust“ im Speed Channel zu sehen …<br />

64 THE RED BULLETIN


Roland Sands’<br />

Interpretation der<br />

BMW T9 geriet<br />

zum Bestseller.<br />

Reality-TV hat vielen Leuten die Welt der<br />

Custombikes nahegebracht, das war das<br />

Gute daran. Zugleich wurde den Leuten<br />

auch gezeigt, dass Motorrad-Customizer<br />

Schwachköpfe sind. Das war das weniger<br />

Gute. Es ging um Unterhaltung versus<br />

Lerneffekt. Die Leute wollen sich daheim<br />

hinsetzen und unterhalten werden. Sie<br />

wollen nicht wirklich etwas lernen. Das<br />

kapierte ich damals.<br />

Die Shows waren sicher nicht schlecht<br />

für Ihr Business.<br />

Zu der Zeit waren sie das Richtige. Heute<br />

schau ich mir diese Shows an und denke<br />

mir: „Ach du Scheiße.“<br />

Roland Sands ist mittlerweile eine weltweit<br />

bekannte Marke. Wie viel von Ihrer<br />

Persönlichkeit steckt in der Marke?<br />

Das Wichtigste ist: Ich arbeite nur mit wirklich<br />

guten, wirklich talentierten Leuten.<br />

Wodurch sich meine Verantwortung im<br />

Wesentlichen darauf reduziert, achtzugeben,<br />

dass niemand etwas verbockt. Man<br />

könnte auch sagen: Ich bin der kreative<br />

Filter. Aber klar ist: Ich muss alles, was<br />

aus diesem Shop kommt, entweder genau<br />

prüfen oder selbst Hand daran anlegen.<br />

Wie läuft das bei Prominenten-Deals?<br />

Bei jedem anders. Beim Projekt für Brad<br />

Pitt sprach ich nur bei unserem ersten<br />

Treffen mit ihm, und auf seine Bitte hin<br />

haben wir das Motorrad nie der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht. Mit Mickey<br />

Rourke war es anders. Wir lernten uns<br />

richtig kennen. Und mit Anthony Kiedis<br />

war es wirklich cool. Wir trafen uns zum<br />

ersten Mal bei Jay Leno in dessen Garage.<br />

Bei Anthony war es gewissermaßen eine<br />

künstlerische Verantwortung, ihm etwas<br />

Besonderes zu liefern, denn Anthony hat<br />

ja viele der Ideen für Songs seiner <strong>Red</strong><br />

Hot Chili Peppers beim Biken.<br />

Immer mehr Leute sehen auch Motorräder<br />

als Kunst.<br />

Als kreative Spielwiese sind Motorräder<br />

unerreicht. Du kannst so unglaublich viel<br />

mit ihnen anstellen. Und da geht es jetzt<br />

nicht nur ums Bauen, da geht es auch ums<br />

Fahren, darum, Teil der Maschine zu werden.<br />

Alles ist der Außenwelt ausgesetzt,<br />

auch der Fahrer. Design, Funktion, Mode<br />

und Form, alles bildet eine Einheit.<br />

Testen Sie jedes Bike selbst?<br />

Ich hätte kein gutes Gefühl, ein Motorrad<br />

auszuliefern und es nicht selbst ausprobiert<br />

zu haben. Sobald beim Konstruieren ein<br />

Problem auftaucht, frage ich mich: „Würde<br />

ich mit diesem Bike springen?“ Wenn die<br />

Antwort „Nein“ lautet, ändern wir was.<br />

Und gab es irgendwann den Gedanken:<br />

„Verdammt, dieses hier würde ich gern<br />

behalten!“?<br />

Den gibt es jedes Mal.<br />

www.rolandsands.com<br />

65


HÖH E N<br />

UND<br />

TIEFEN<br />

„Sail“ klingt noch immer nach:<br />

Aaron Brunos weltweiter Superhit<br />

brachte ihm Platin und ausverkaufte<br />

Stadien. Doch das<br />

liegt zwei Jahre zurück. Jetzt<br />

kommt „Run“, der Nachfolger.<br />

Der AWOLNATION-Star über<br />

eine Arbeit unter Druck.<br />

TEXT CH RIS PALM ER<br />

BIL<strong>DE</strong>R ROMANA ROSALES<br />

66


Aaron Bruno drückt sich ins Eck einer<br />

erbsengrünen Siebziger-Jahre-Couch<br />

in einem kleinen Studio in Los Angeles,<br />

während er die Stationen seines Lebens<br />

abklappert: hielt sich jahrelang irgendwie<br />

über Wasser, rebellierte gegen Labels,<br />

zerstörte Bühnen, „was man halt so<br />

macht“. Er begann ganz unten, schaffte<br />

es ganz nach oben. Und steht jetzt vor<br />

einer neuen Herausforderung: Aaron<br />

Bruno muss Erwartungen erfüllen, die er<br />

mit Sechsfach-Platin geweckt hat.<br />

„Meine größte Angst ist, dass ich die<br />

Leute enttäusche“, sagt er, seine gletscherblauen<br />

Augen tasten ins Leere.<br />

Es war 2011, als Bruno und seine Band<br />

AWOLNATION das Album „Megalithic Symphony“<br />

veröffentlichten. Die Single „Sail“<br />

erregte zunächst nur wenig Aufsehen,<br />

2013 schoss sie umso spektakulärer weltweit<br />

die Charts hinauf. Man könnte sagen:<br />

Der Song machte aus Aaron Bruno einen<br />

stilprägenden Songwriter. Man könnte<br />

aber auch sagen: „Sail“ löste eine wahre<br />

Flut ziemlich schamloser Imitationen aus.<br />

„Es war einfach nur ein Song“, sagt<br />

Bruno, heute 36. „Ich dachte gar nicht<br />

groß darüber nach. Ich kann auch nicht<br />

erklären, warum sich die Leute davon so<br />

angesprochen fühlten … aber der Sound<br />

war neu, ja. So etwas hatte man vorher<br />

nicht gehört.“<br />

„Sail“ brachte Bruno Ruhm und Geld<br />

und in der Folge die beiden kostbarsten<br />

und seltensten Güter im Musikbusiness:<br />

kreative Freiheit und wirtschaftliche<br />

Unabhängigkeit.<br />

Rundum wohl fühlt sich Aaron Bruno<br />

dennoch nicht. Vielleicht deshalb, weil er<br />

schon zweimal in seinem Leben alles verloren<br />

hat.<br />

Bruno wuchs im, wie er selbst es nennt,<br />

„sicheren, aber langweiligen“ Umfeld von<br />

Westlake Village auf, einem verschlafenen<br />

Vorort dreißig Minuten nördlich von Los<br />

Angeles.<br />

Sein Vater Jim, Finanzplaner, und<br />

seine Mutter Diane, Volksschullehrerin,<br />

weckten früh sein Interesse an Musik.<br />

Die Kassettensammlung seines Funkbegeisterten<br />

Vaters – von James Brown<br />

bis Herbie Hancock – auf der einen Seite,<br />

die Achtziger-Pop-Hits aus dem Autoradio<br />

der Mutter auf der anderen. Als er elf war,<br />

öffnete ihm die Vinyl-Sammlung seines<br />

Bruders das Tor zum Rap.<br />

Aaron interessierte sich für Musik,<br />

doch seine große Liebe war das Surfen.<br />

Sein Vater nahm ihn mit zu Surfspots von<br />

Malibu bis Santa Barbara. „Ich verbrachte<br />

meine gesamte Zeit mit Surfen. Es war wie<br />

eine Flucht aus dem Alltag in Westlake.“<br />

Bald entdeckte er die Straight-Edge-<br />

Punkszene von L. A., die sowohl seine<br />

Ansichten über das Leben prägte als auch<br />

den Sound seiner Band Insurgence. Die<br />

Eltern sahen die musikalischen Ambitionen<br />

des Sohns mit gemischten Gefühlen.<br />

„Bei jeder Gelegenheit nahm mich mein<br />

Dad zur Seite und fragte, was ich mit meinem<br />

Leben anfangen wolle“, sagt Bruno.<br />

„Meine Eltern waren enttäuscht. Ich bin<br />

sicher, sie hatten einfach Angst, was aus<br />

mir werden sollte.“<br />

Um ihre Befürchtungen zu zerstreuen,<br />

schrieb er sich im Community College des<br />

Nachbarstädtchens Moorpark ein und<br />

belegte Musiktheorie. Das Studium verlief<br />

tatsächlich theoretisch: Bruno fand den<br />

Unterricht langweilig, also schwänzte er<br />

„SURF E N<br />

WAR M EINE<br />

FLUCHT“<br />

68


„Sail“ brachte<br />

Aaron Bruno<br />

Ruhm und Geld<br />

und die beiden<br />

kostbarsten Güter<br />

im Musikbusiness:<br />

kreative Freiheit<br />

und wirtschaftliche<br />

Unabhängigkeit.<br />

69


NOCH VOR EI N P A A R<br />

JAHREN WAR AARON<br />

BRUNO GANZ UNTEN.<br />

„ICH WAR 30“, ERINNERT<br />

ER SICH. „UN D W A S<br />

HATTE ICH? NICHTS.“<br />

und ging surfen. Und verließ bald überhaupt<br />

das College.<br />

Er verlor die Lust am Hardcore-Punk<br />

(„Das Schreien taugte zwar als Versteck,<br />

aber eigentlich wollte ich singen“) und<br />

gründete die Post-Grunge-Band Home<br />

Town Hero. Die Helden nahmen CDs auf,<br />

die sie um fünf Dollar verkauften, und<br />

spielten jeden Gig, den sie im Großraum<br />

L. A. kriegen konnten. Eine Demo-Disc<br />

mit sechs Nummern brachte ihnen einen<br />

richtigen Manager und ihren ersten<br />

Plattenvertrag ein, bei Maverick, dem von<br />

Madonna gegründeten Label, das immerhin<br />

Stars wie Alanis Morissette oder <strong>The</strong><br />

Prodigy unter Vertrag hatte.<br />

Doch Bruno zerstritt sich mit den<br />

Maverick-Leuten, was zum Teil auch damit<br />

zu tun hatte, dass sich die Band just<br />

in einem denkbar ungünstigen Moment<br />

ihrer Punk-Wurzeln besann und vor den<br />

versammelten Trendsettern der Musikindustrie<br />

eine Bühne im „House of Blues“<br />

in New Orleans auseinandernahm.<br />

„Ab diesem Moment ging es mit meiner<br />

Karriere nur noch bergab“, sagt Bruno.<br />

„Damals hatte ich keine Ahnung, warum.<br />

Aber heute weiß ich: Das mit dem Plattenvertrag<br />

kam einfach viel zu früh.“<br />

Er erfand sich einmal mehr neu – diesmal<br />

mit den etwas poppigeren Klängen<br />

einer Band namens Under the Influence<br />

of Giants. Aber die Musikindustrie blieb,<br />

sagen wir, reserviert; Aaron Brunos Ruf,<br />

„schwierig“ zu sein, hatte sich herumgesprochen.<br />

Wieder startete er ganz unten,<br />

arbeitete sich mit Under the Influence of<br />

Giants durch kleine Club-Gigs mühsam<br />

hoch, bis zum nächsten Plattenvertrag,<br />

diesmal mit Island Def Jam. Doch der<br />

Erfolg blieb aus: Ein Radiosender in Grand<br />

Rapids, Michigan, war der einzige im<br />

ganzen Land, der ihre erste Single spielte.<br />

Der Plattenvertrag wurde gekündigt.<br />

Aaron Bruno hatte ein ausgiebig<br />

ramponiertes Renommee, ziemlich viel<br />

Wut im Bauch, kein Geld und nichts, was<br />

nach einem vernünftigen Plan B aussah.<br />

Er probierte es mit einem Drehbuch fürs<br />

Fernsehen: kein Erfolg. Er probierte es als<br />

Schauspieler: noch weniger Erfolg.<br />

„Ich war dreißig“, sagt er. „Und was<br />

hatte ich? Nichts.“<br />

Er hatte allerdings sehr wohl etwas.<br />

Und das sollte ihm trotz aller Fehltritte<br />

das Überleben sichern. Er war immer<br />

noch unglaublich talentiert an Gitarre,<br />

Klavier, Schlagzeug und Synthesizer, und<br />

er hatte das Talent, Songs zu schreiben.<br />

Er überwand seine Angst und probierte<br />

etwas völlig Neues: Er definierte den Begriff<br />

„Erfolg“ für sich ganz neu. Er machte<br />

Musik, die er selbst hören wollte. Er wollte<br />

eine Band aufstellen und „kleine Konzerte<br />

spielen, bei denen jeder mitsingt“, dann<br />

wäre das Erfolg genug.<br />

Damit begann sich alles langsam zu<br />

drehen.<br />

70 THE RED BULLETIN


Song wird ohnehin niemanden interessieren.“<br />

Also ließen sie ihn, wie er war.<br />

Der Rest ist Popgeschichte.<br />

Bruno verbrachte im letzten Jahr vier<br />

Monate in einer Scheune nördlich von<br />

Santa Barbara, fernab von der Welt und<br />

sogar ohne Internet-Anschluss, um das<br />

mit Spannung erwartete AWOLNATION-<br />

Nachfolgealbum von „Megalithic Symphony“<br />

aufzu nehmen.<br />

„Run“ ist ein Kaleidoskop von Gefühlen<br />

und Sounds. Bruno, der sämtliche Instrumente<br />

darauf selbst spielt, ist in Hochform<br />

beim Mischen von Tönen, hypnotischen<br />

Beats, persönlichen Seelenqualen<br />

und einem Potpourri unterschiedlicher<br />

Gesangsstile.<br />

Titelsong „Run“ ist ein schlichter, von<br />

Hip-Hop durchzogener Track, magisch in<br />

seiner Power. Auch „Hollow Moon (Bad<br />

Wolf)“ hat mit seinen eingängigen Lyrics<br />

das Zeug zum Hit, ein hinreißendes Statement<br />

für künstlerische Eigenständigkeit.<br />

Doch das Juwel auf dem Album ist „Windows“,<br />

eine Sternstunde – unbelastet,<br />

ungebunden, verletzlich.<br />

ALLES WIE FRÜHER:<br />

<strong>DE</strong>R VATER MACHT DIE<br />

STEUERERKLÄRUNG.<br />

DIE MUTTER MACHT<br />

SICH SORGEN.<br />

Aaron Bruno<br />

nahm „Sail“ in nur<br />

zwei Stunden auf,<br />

in einem einzigen<br />

Take. Der Tontechniker<br />

wollte<br />

die Aufnahme<br />

wiederholen, aber<br />

Bruno schüttelte<br />

den Kopf. Der Rest<br />

ist Popgeschichte.<br />

Ein Musikproduzent wurde auf Brunos<br />

ungewöhnliche Sounds aufmerksam, bot<br />

an, ihm bei deren Entwicklung zu helfen,<br />

und gab ihm außerdem einen Job als<br />

Song writer für aufstrebende Popstars,<br />

damit er ein bisschen Geld verdienen<br />

konnte.<br />

Bruno schrieb „Sail“ und nahm es in<br />

nur zwei Stunden auf, in einem einzigen<br />

Take. Der Tontechniker war mit der Aufnahme<br />

nicht ganz zufrieden, aber Bruno<br />

schüttelte den Kopf. „Wen juckt’s? Der<br />

„Ich habe mich als Songwriter weiterentwickelt“,<br />

sagt er, „aber entscheidend<br />

wird sein, ob alle anderen das auch so<br />

sehen.“<br />

Nun sitzt also Aaron Bruno auf der<br />

grünen Retro-Chic-Couch und nimmt<br />

einen Schluck Tee.<br />

Es war eine lange Reise. Doch er ist<br />

gut angekommen, vielleicht mit ein paar<br />

Narben, aber das muss wohl so sein. Aaron<br />

Bruno ist pragmatisch geworden und<br />

nachdenklich zugleich. Er verzichtet auf<br />

Luxus. Sein Vater macht immer noch seine<br />

Steuererklärung. Seine Mutter macht sich<br />

immer noch Sorgen. Seine Schulfreunde<br />

sind immer noch Surfkumpels. Und er<br />

fährt immer noch seinen Toyota Prius,<br />

Baujahr 2008, 240.000 Kilometer auf<br />

dem Tacho.<br />

Westlake wird immer ein Teil von Aaron<br />

Bruno bleiben.<br />

Aber vor ihm liegen noch viele Kapitel,<br />

die geschrieben werden wollen.<br />

Alle Infos zu „Run“: redbullrecords.com<br />

THE RED BULLETIN 71


ADRENALIN<br />

ADRENALIN<br />

BIL<strong>DE</strong>R, DIE DIR<br />

<strong>DE</strong>N ATEM RAUBEN<br />

BIL<strong>DE</strong>R, DIE DIR<br />

<strong>DE</strong>N ATEM RAUBEN<br />

GENIAL<br />

MENSCHEN, DIE<br />

DIE WELT VERÄN<strong>DE</strong>RN<br />

GENIAL<br />

MENSCHEN, DIE<br />

DIE WELT VERÄN<strong>DE</strong>RN<br />

EXTREM<br />

ABENTEUER, DIE<br />

GRENZEN SPRENGEN<br />

EXTREM<br />

ABENTEUER, DIE<br />

GRENZEN SPRENGEN<br />

Solange der Vorrat reicht.<br />

€ 20<br />

<strong>DE</strong>IN<br />

MOMENT.<br />

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ABSEITS <strong>DE</strong>S ALLTÄGLICHEN<br />

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<strong>DE</strong>IN JAHRESABO!<br />

12 Ausgaben<br />

inkl. Wunschprämie<br />

ab € 25 90<br />

Exklusiv bestellen unter getredbulletin.com


Akku leer? Diese Kopfhörer<br />

laden Ihr Smartphone<br />

wieder auf.<br />

Musik, Seite 78<br />

Ihr Programm im <strong>April</strong><br />

ACTION!<br />

REISEN / CITY GUI<strong>DE</strong> / UHREN / PARTY<br />

/ CLUB / MUSIK / GAMING / EVENTS<br />

Rocket Man<br />

FLYBOAR<strong>DE</strong>N VEREINT DAS BESTE AUS SURFEN<br />

UND FLIEGEN, ZEHN METER ÜBER <strong>DE</strong>R WASSER­<br />

OBERFLÄCHE, ANGETRIEBEN VON EINEM<br />

250 PS STARKEN JET-SKI.<br />

Reisen, Seite 74<br />

FRANCOIS RIGAUD/FRANCOISRIGAUDPHOTOGRAPHY.COM<br />

THE RED BULLETIN 73


ACTION!<br />

TRAVEL<br />

Der Terminus<br />

„Auf dem Schlauch<br />

stehen“ wird nie<br />

mehr sein, was er<br />

einmal war.<br />

H I E R<br />

GEHT’S<br />

RUND<br />

AUF BESUCH BEI<br />

ZAPATA? EIN PAAR<br />

TIPPS FÜR DIE<br />

REGION MARSEILLE<br />

SCHAUKELN<br />

Schönster Ausblick<br />

über den Nationalpark<br />

Calanques?<br />

Von dieser Riesenseilschaukel<br />

bei<br />

der Grotte Saint-<br />

Michel!<br />

en.active-road.com<br />

Wasser marsch<br />

FLYBOAR<strong>DE</strong>N SCHON MAL AUF EINEM WASSERSTRAHL<br />

GERITTEN? NEIN? DANN WIRD’S ZEIT.<br />

Die schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Auch <strong>2015</strong><br />

sind wir noch ein gutes Stück davon entfernt, in 007-<br />

Manier mit Jet-Packs durch die Gegend zu düsen. Bis<br />

es so weit ist – und das ist die gute Nachricht –, gibt<br />

es aber eine sehr brauchbare Alternative: Flyboarding.<br />

Board an die Beine schnallen, einen 250 PS starken<br />

Jet-Ski mit spezieller Schlauchvorrichtung starten<br />

und auf einem Wasserstrahl 15 Meter hoch in der Luft<br />

schweben. „Mehr Superhelden-Feeling geht nicht“,<br />

sagt der Franzose Franky Zapata. Der Jet-Ski-Weltmeister<br />

erfand 2011 das Flyboard. „Es ist wie Fliegen.<br />

Du bewegst dich völlig intuitiv.“<br />

Zapatas Idee hat sich mit Adrenalinantrieb verbreitet,<br />

Flyboarding wird mittlerweile weltweit in<br />

gut 2000 Wassersportzentren angeboten. Beherrscht<br />

man die Basics des Sports, eröffnet sich eine Welt der<br />

Sprünge und Tricks, mit einem großen Unterschied zu<br />

anderen Board-Sportarten: „Die Schwerkraft hat keine<br />

Chance“, sagt Extremsport-Aficionado und Fotograf<br />

François Rigaud. „Du gehst in die Luft und bleibst da<br />

oben, reitest auf einem Wasserstrahl durch die Luft.<br />

Einfach nur geil.“ Rigaud entdeckte den Sport online<br />

und fand ihn so toll, dass er heute im Süden Floridas<br />

Zapata Racing<br />

39, Avenue Saint-Roch<br />

13740 Le Rove<br />

Frankreich<br />

zapata-racing.com<br />

atlanticflyboard.com<br />

„Atlantic Flyboard“ betreibt.<br />

„Ich hatte ein Video gesehen<br />

und wusste: Das muss ich<br />

ausprobieren. Es ist der Jet-<br />

Pack von heute. Ein wahres<br />

Adrenalinfeuerwerk.“<br />

INSI<strong>DE</strong>R-TIPP:<br />

SCHLANGE STEHEN<br />

„Beine gestreckt halten, Augen auf den Horizont richten<br />

und – am wichtigsten – locker bleiben“, sagt François<br />

Rigaud. „Wenn du verkrampfst, verlierst du das Gleichgewicht.<br />

Denk dir einfach, du stehst irgendwo in einer<br />

Warteschlange. Dann machst du’s genau richtig.“<br />

250 PS unter<br />

den Fußsohlen.<br />

Macht Sinn, ja.<br />

Mit dem Wasser spielen<br />

„Es ist ein instinktiver Sport“, sagt Rigaud,<br />

„also vertraue deinen Instinkten. Sobald du<br />

gelernt hast, mit dem Wasser zu spielen, ist<br />

es einfach nur mehr Spaß.“<br />

SCHAUEN<br />

Frankreichs Größtes<br />

Vereinsstadion:<br />

Im Stade Vélodrome<br />

mit seinen<br />

67.000 Sitzplätzen<br />

trägt der neunfache<br />

französische<br />

Meister Olympique<br />

de Marseille seine<br />

Heimspiele aus.<br />

footballclubde<br />

marseille.fr<br />

TANZEN<br />

Das Beste, was<br />

Frankreich an<br />

Actionsport und<br />

Livemusik zu bieten<br />

hat, an einem Ort –<br />

im Juni kehrt der<br />

Sosh Freestyle Cup<br />

in die Stadt zurück.<br />

soshfreestylecup.com<br />

FRANCOIS RIGAUD/FRANCOISRIGAUDPHOTOGRAPHY.COM, GETTY IMAGES<br />

74 THE RED BULLETIN


ACTION!<br />

PROFI-GEAR<br />

Trapezkünstlerin<br />

KITESURFING BRUNA KAJIYA HÄNGT AN IHREM HÜFTTRAPEZ,<br />

BUCHSTÄBLICH – UND EMOTIONAL SOWIESO.<br />

Bruna Kajiya, 28,<br />

ist aktuell Dritte<br />

der Kite surfing-<br />

Freestyle-<br />

Weltrangliste.<br />

„Meine Leistungen sind eng mit dem von mir mitentwickelten<br />

Trapez BK Diva von Mystic verknüpft<br />

– im wahrsten Sinne des Wortes“, grinst die brasilianische<br />

Freestyle-Kitesurferin Bruna Kajiya.<br />

„Das Hüfttrapez ist das Bindeglied zum Kite und<br />

wurde speziell der weiblichen Anatomie angepasst.<br />

Egal ob es kalt oder heiß ist … ich fühle mich<br />

immer sicher darin, und es ist bequem. In unserem<br />

Sport erreichen wir Luftstände von bis zu zwanzig<br />

Metern. Besonders wichtig dabei: die Bewegungsfreiheit<br />

beim Sprung und das absolute Vertrauen<br />

in das Material, wenn die Manöver bei besonders<br />

ge finkelten Tricks extrem ausfallen.“<br />

www.mysticboarding.com<br />

BELASTUNG<br />

Das gewebte<br />

4-Punkt-Verschlusssystem<br />

verteilt die Belastung<br />

gleichmäßig<br />

auf das gesamte<br />

Hüfttrapez.<br />

ANSCHMIEGSAM<br />

Die Trapezränder sind<br />

aus weichem, doppellagigem<br />

Neopren – da<br />

gibt’s auch nach Stunden<br />

keine Druckstellen.<br />

NICHT ÖFFNEN<br />

Die seitlichen<br />

Verschlüsse des<br />

Trapezes sind geschützt,<br />

damit sie<br />

nicht versehentlich<br />

aufgehen.<br />

FÜR NOTFÄLLE<br />

Mit diesem herausziehbaren<br />

doppelschneidigen<br />

Cutter<br />

kann man die Leine<br />

im Notfall schnell<br />

durchtrennen.<br />

TOMISLAV MOZE/RED BULL CONTENT POOL<br />

SUN & FUN<br />

VOM PRO GETESTET UND<br />

FÜR GUT BEFUN<strong>DE</strong>N: BRUNA<br />

KAJIYAS WAHL FÜR VIELE<br />

STUN<strong>DE</strong>N AUF <strong>DE</strong>M WASSER.<br />

SKINCEUTICALS<br />

„Ich habe in den elf Jahren<br />

meiner Karriere unzählige<br />

Sonnencremes probiert.<br />

Die von SkinCeuticals,<br />

LSF 30, hält auch nach vielen Stunden<br />

am Meer noch auf der Haut.“<br />

AIRUSH DIAMOND BK<br />

„Speziell für weibliche Kitsurfer konzipiert:<br />

133 cm lang, mit weicherem<br />

Flex und leichterem Kern aus Pappelund<br />

Balsaholz – für schnellen<br />

Response und ruhiges Gleiten<br />

am Wasser.“<br />

DIVA RASHVEST<br />

„Wenn zur Mittagszeit<br />

die Sonne<br />

runtersticht, reicht<br />

Sonnencreme allein<br />

nicht aus. Dann greife ich zum Lycra-<br />

Shirt mit Lichtschutzfaktor 50+.“<br />

THE RED BULLETIN 75


A1<br />

ACTION!<br />

MY CITY<br />

TUNIS<br />

TUNIS, TUNESIEN<br />

SABKHET ARINA<br />

3<br />

EXTRA-<br />

KICK<br />

SAND, GLEITER,<br />

SCHIFFSWRACKS:<br />

OUTDOOR-ACTION<br />

IN TUNIS-NÄHE<br />

R 23<br />

R130<br />

N8<br />

AVENUE JAAFAR<br />

5<br />

N10<br />

RUE EL BASSATINE<br />

AVE D. FADHAL<br />

N8<br />

P5<br />

4<br />

X20<br />

RUE M. SAADALLAH<br />

R21<br />

1<br />

N9<br />

LAC <strong>DE</strong> TUNIS<br />

ROUTE <strong>DE</strong> LA GOULETTE<br />

2<br />

AVE MOHAMED 5<br />

MITTELMEER<br />

<strong>DE</strong>SERT-RI<strong>DE</strong><br />

Bei diesem Wüsten -<br />

trip brettern Sie<br />

im Geländewagen<br />

drei Tage durch<br />

die Sanddünen<br />

der Sahara.<br />

camp-mars.com<br />

Riadh Mnif, 45,<br />

Extremurlaub-<br />

Organisator,<br />

lebt in Tunis<br />

TOP FIVE<br />

BEST OF TUNIS<br />

der Kiter, verwandelt er sich<br />

bei Nacht in eine Disko, in der<br />

man zu feinster House-Musik<br />

am Strand abfeiert. Dazu gibt es<br />

die beste Caipirinha der Stadt.<br />

Techno trifft<br />

Tradition<br />

TUNIS GOLFEN IN OASEN, RELAXEN IM HAMMAM,<br />

FEIERN AM MEER? TUNESIENS SCHILLERN<strong>DE</strong><br />

HAUPTSTADT IST EINE EMPFEHLUNG.<br />

„Was mir zu Tunis spontan einfällt? Ganzjährig mildes<br />

Klima, Strand, Kitesurfen, Golfen – und das zwischen<br />

Palmen! –, orientalische Bäder, Paläste, Moscheen,<br />

Jazzclubs, Bars, Techno-Läden und natürlich die<br />

offenen Menschen hier“, schwärmt Riadh Mnif, ein<br />

waschechter Tuniser, über die Vorzüge der nördlichsten<br />

Hauptstadt Afrikas. „Architektonisch ist Tunis ein<br />

aufregender Kontrast: Die orientalische Altstadt, die<br />

Médina, mit den engen Gassen und der mächtigen<br />

Ez-Zitouna-Moschee – Pflicht! – grenzt an die aus der<br />

Kolonialzeit stammende Neustadt mit Shops, Cafés<br />

und der imposanten Kathedrale St-Vincent-de-Paul –<br />

ebenso Pflicht! Von dort ist es schon nah zum Hafen<br />

mit den chilligen Hafenkneipen und dem nie überlaufenen<br />

Strand. Alles herrlich entspannt: Denn bisher<br />

blieb Tunis der Massentourismus zum Glück erspart.“<br />

tunesien-info.at<br />

1 À TABLE<br />

15, rue El Moez<br />

Drei junge Männer führen den<br />

Feinkostladen mit großer Leidenschaft.<br />

Nirgends in Tunis findest<br />

du Olivenöl, Käse oder Meeresfrüchte<br />

in besserer Qualität. Und<br />

Rezeptideen gibt’s hier gratis.<br />

2 ASHKAN<br />

Les Berges du Lac 2<br />

Top-Modegeschäft, das Retro-<br />

Style zelebriert: Man verkauft<br />

Klamotten im lang tot geglaubten<br />

tunesischen Folkore-Stil. Verrückt,<br />

aber alle fahren darauf ab.<br />

3 BLANKO KITESURF CLUB<br />

La Marsa<br />

Der Kite-Club ist doppelt empfehlenswert.<br />

Bei Tag Tre≠punkt<br />

4 FONDOUK EL ATTARINE<br />

Médina 1006<br />

Tunis ist für Handwerkskunst<br />

bekannt. In dieser Galerie präsentieren<br />

ausgewiesene Könner<br />

selbstgemachten Schmuck,<br />

Teppiche oder exquisite Kleidung.<br />

Dazu gibt’s ein feines Restaurant<br />

mit nationalen Speisen.<br />

5 L’AGORA<br />

5, avenue Taïeb Mhiri, Marsa<br />

Ein Tipp für Kulturinteressierte:<br />

In L’Agora kann man Konzerte<br />

junger heimischer Musiker besuchen<br />

oder Werke aufstrebender<br />

Maler sehen. Es gibt auch ein<br />

Kino hier, das tunesische Filme<br />

und Hollywood-Schinken zeigt.<br />

WÜSTENFLUG<br />

Sahara-Expedition<br />

einmal anders. Mit<br />

dem motorisierten<br />

Paragleiter – inklusive<br />

Fluglehrer<br />

– werden hier in<br />

luftiger Höhe<br />

Meter gemacht.<br />

camp-mars.com<br />

WRACK-<br />

TAUCHEN<br />

Vor der Küste<br />

Hammamets liegen<br />

während des Zweiten<br />

Weltkriegs.<br />

versenkte deutsche<br />

Kriegsschiffe<br />

– Top-Adresse für<br />

Wracktaucher.<br />

wrecksite.eu<br />

FOTOLIA(2)<br />

76 THE RED BULLETIN


ACTION!<br />

STARKE UHREN<br />

TAG Heuer<br />

Monaco V4 Phantom<br />

Die einzige kugelgelagerte<br />

Uhr mit Riemenantrieb,<br />

linearer Schwungmasse und<br />

exklusivem Carbongehäuse.<br />

VIEL<br />

KOHLE<br />

PLATIN UND TITAN<br />

SIND OUT: <strong>DE</strong>R<br />

NEUE UHRENLUXUS<br />

HEISST CARBON.<br />

1<br />

GEGEN ALLE<br />

WI<strong>DE</strong>RSTÄN<strong>DE</strong><br />

GISBERT L. BRUNNER<br />

Der Zahn<br />

der Zeit<br />

TAG HEUER MONACO V4 WA S A L S<br />

SUCHE NACH ENERGIE BEGANN,<br />

EN<strong>DE</strong>TE ALS PIONIERTAT IN CARBON.<br />

Nur 1/1.000.000.000 – sprich:<br />

ein milliardstel – PS halten<br />

ein mechanisches Uhrwerk in<br />

Bewegung. Um den Energiebedarf<br />

weiter zu senken, nahm TAG Heuer<br />

Anleihen beim Automobil: An die Stelle<br />

energiezehrender Zahnräder-Getriebeketten<br />

traten beim patentierten Automatikwerk<br />

deutlich effizientere Zahnriemen.<br />

Allerdings stießen die Techniker schon<br />

2004 beim ersten Prototyp des Modells<br />

Monaco V4 punkto Präzision und Fertigung<br />

an schier unüberwindliche Grenzen.<br />

Die brachten Guy Sémon ins Spiel. Der<br />

Physiker, einstige Jet-Pilot (und Neo-Generaldirektor<br />

von TAG Heuer), Jahrgang<br />

1963, analysierte per Hochleistungscomputer<br />

rund 2500 Variable. Und fand die<br />

Lösung: Statt 13 steckten fortan nur fünf<br />

haardünne Hightech-Mikro-Zahnriemen<br />

in der Uhr. Dazu gesellten sich hoch belastbare,<br />

reibungsarme Mikro-Kugellager<br />

mit Zirkonium­ Kugeln. Die Rechnung ging<br />

auf: TAG Heuer zählt mehr Getriebestufen<br />

mit deutlich höherer Effizienz, als bei<br />

konventionellen Kalibern erreicht werden<br />

können. <strong>2015</strong> finden Uhrwerks- und<br />

Gehäuse-Hightech in der V4 Phantom mit<br />

innovativer Carbonschale zusammen.<br />

Die vier Federhäuser und die Schwungmasse<br />

aus Wolfram wecken Assoziationen<br />

zu einem Automotor.<br />

Guy Sémon, V4-Innenleben: Zahnriemen zur Energieübertragung sind in Automotoren<br />

State of the Art, im Uhrenbau ist TAG Heuer damit allein auf dem Markt.<br />

Aus dem innovativen<br />

Leichtbau<br />

ist Carbonfaser<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Flugzeuge,<br />

Rennboliden und<br />

Hightech-Sportgeräte<br />

verlangen<br />

nach dem leichten,<br />

extrem belastbaren<br />

sowie chemisch<br />

stabilen Material.<br />

2<br />

KEINE UHR WIE<br />

DIE AN<strong>DE</strong>RE<br />

Für das beispiellose<br />

Gehäuse der<br />

brandneuen V4<br />

Phantom bearbeitet<br />

TAG Heuer<br />

geformte Carbonfaserplatten.<br />

Infolge<br />

der unterschiedlichen<br />

Oberflächen ist<br />

jede Uhr gleichsam<br />

ein Unikat.<br />

3<br />

EXKLUSIVER<br />

AUFWAND<br />

Mit Carbon zu arbeiten<br />

bedingt viel<br />

Know-how. Nach<br />

bloß zehn Uhrenschalen<br />

sind die<br />

Werkzeuge verschlissen.<br />

Und nur<br />

85 Prozent der Produktion<br />

lassen sich<br />

am Ende verwenden.<br />

Das erklärt<br />

den hohen Preis.<br />

THE RED BULLETIN 77


ACTION!<br />

LA<strong>DE</strong>N & LAUSCHEN<br />

Noel Gallagher,<br />

47, britischer<br />

Rocktitan mit<br />

großer Klappe<br />

„Ray Davies ist<br />

mein Held“<br />

P L AY L I S T <strong>DE</strong>R EX-OASIS-KOPF NOEL<br />

GALLAGHER ÜBER JENE FÜNF SONGS, DIE<br />

AUS IHM EINEN <strong>DE</strong>R ERFOLGREICHSTEN<br />

MUSIKER <strong>DE</strong>R POP-GESCHICHTE MACHTEN.<br />

<strong>The</strong> Kinks<br />

<strong>The</strong> Beatles<br />

1 2<br />

3<br />

„Waterloo Sunset“<br />

„Hey Jude“<br />

Alle Songs, die<br />

ich in letzter<br />

Zeit geschrieben<br />

habe,<br />

sind von Ray<br />

Davies’ Art des<br />

Geschichtenerzählens<br />

beeinflusst. Er<br />

ist mein Held. Seine Texte sind so gut,<br />

dass man sie in einem Buch abdrucken<br />

sollte. Obendrein sollte er zum Ritter<br />

geschlagen werden. Ich liebe Lennon<br />

und McCartney, aber Davies’ Songwriting<br />

ist noch eine Spur besser.<br />

<strong>The</strong> Smiths<br />

4 5<br />

„Nowhere Fast“<br />

Die Smiths<br />

haben mein<br />

Leben geprägt<br />

wie kaum eine<br />

andere Band.<br />

Ihre Songs<br />

sind so genial,<br />

dass es fast<br />

frevelhaft wäre,<br />

zu behaupten, von ihnen beeinflusst zu<br />

sein. Derzeit stehe ich auf „Nowhere<br />

Fast“ vom zweiten <strong>The</strong>-Smiths-Album<br />

„Meat Is Murder“. Die Energie und der<br />

Rock-’n’-Roll-Vibe dieses Meisterwerks<br />

sind bis heute unübertroffen.<br />

Die Beatles<br />

haben so viele<br />

tolle Songs,<br />

dass es fast<br />

unmöglich<br />

ist, einen zu<br />

wählen. „Hey<br />

Jude“ ist nicht<br />

einmal mein<br />

Favorit, aber das Stück hatte in der<br />

Oasis-Zeit großen Einfluss auf mich als<br />

Songwriter. Heute kann ich den Song<br />

nicht mehr hören, weil ich ihn zu Tode<br />

gespielt habe. Trotzdem halte ich ihn<br />

für einen der besten aller Zeiten.<br />

In den 1990er Jahren waren Oasis die Hohepriester<br />

des Britpop: ausverkaufte Stadionkonzerte, fünfzig<br />

Millionen verkaufte Alben, ihre Singles hielten sich in<br />

Summe 765 Wochen in den britischen Charts. Trotz<br />

des Erfolgs löste sich die Gruppe aus Manchester<br />

2009 auf – weil der Zwist zwischen Bandoberhaupt<br />

Noel Gallagher und seinem singenden Bruder Liam<br />

unerträglich wurde. Seither ist<br />

Ersterer als Solist unterwegs. Mit<br />

„Chasing Yesterday“ veröffentlicht<br />

der 47-Jährige nun sein<br />

zweites Soloalbum. Die zehn<br />

neuen Songs vereinen Gallaghers<br />

geniales Songwriting im Beatles-<br />

Stil mit für ihn neuen Elementen<br />

– von Klarinetten- bis Waschbrett-<br />

Solos. Welche Stücke sein Leben<br />

geprägt haben, erzählt er hier.<br />

www.noelgallagher.com<br />

Rhythim Is Rhythim<br />

„Strings of Life“<br />

Der letzte<br />

Song ist rein<br />

elektronisch –<br />

weil ich auch<br />

auf Dance-Musik<br />

stehe. Was<br />

viele Fans gar<br />

nicht wissen.<br />

Dieser grandiose<br />

Track erschien 1987, produziert<br />

von Derrick May, einem Techno-Pionier<br />

aus Detroit. Und wer genau hinhört, wird<br />

erkennen, dass mich dieses Stück zum<br />

Song „AKA … What a Life“ auf meinem<br />

ersten Soloalbum inspiriert hat.<br />

Sex Pistols<br />

„Pretty Vacant“<br />

Wo wären wir<br />

heute ohne die<br />

Sex Pistols?<br />

Sie sind die<br />

wichtigste<br />

Band überhaupt.<br />

Weil<br />

sie eine Form<br />

der wilden<br />

Jugendkultur wiedererweckten, die zuvor<br />

von den Hippies ermordet worden<br />

war. Mein Favorit ist „Pretty Vacant“,<br />

das Gitarrenriff ist der Wahnsinn. Und<br />

„Never Mind the Bollocks“ war die erste<br />

Platte, die ich mir gekauft habe.<br />

LÄNGER LAUSCHEN<br />

GADGET <strong>DE</strong>S MONATS<br />

PHĀZ P2<br />

Der erste Kopfhörer mit integriertem<br />

Akku. Der Vorteil: Mit dem zusätzlichen<br />

Strom kann man den Bass um 15 dB<br />

anheben und sein Smartphone beim<br />

Musikhören aufladen.<br />

Um das zusätzliche<br />

Gewicht der Batterie<br />

wettzumachen,<br />

wird der Phāz P2<br />

aus leichtem<br />

Kohlefasermaterial<br />

hergestellt.<br />

phazmusic.com<br />

MOBILE<br />

MUSIK<br />

DREI APPS, DIE<br />

DAS SMARTPHONE<br />

IN EIN MUSIK­<br />

INSTRUMENT<br />

VERWAN<strong>DE</strong>LN.<br />

THEREMIN I/O<br />

Das <strong>The</strong>remin ist<br />

ein Synthesizer,<br />

der berührungslos<br />

gespielt wird. So<br />

auch die ihm nachempfundene<br />

App:<br />

Je näher man der<br />

Kameralinse mit<br />

der Hand kommt,<br />

desto höher wird<br />

der Ton.<br />

SMULE OCARINA<br />

Um dem Flötensimulator<br />

seine<br />

Sounds zu entlocken,<br />

bläst man<br />

in den Mikrofonschlitz<br />

des Telefons.<br />

Mit den vier<br />

virtuellen Fingerlöchern<br />

am Touchscreen<br />

spielt man<br />

die Melodie.<br />

REAL DRUM<br />

Die App bietet Finger-Schlagzeugern<br />

die Möglichkeit, mit<br />

einem 13-teiligen<br />

Drum-Kit am Bildschirm<br />

Tracks aufzunehmen.<br />

Um die<br />

Fingerfertigkeit zu<br />

trainieren, gibt’s<br />

dazu 60 Tutorials.<br />

LAWRENCE WATSON<br />

78 THE RED BULLETIN


ACTION!<br />

WINGS FOR LIFE<br />

Ryan Sandes kennt<br />

alle Pfade am Lion’s<br />

Head in Kapstadt.<br />

Alles rausholen!<br />

WINGS FOR LIFE WORLD RUN 42 KILOMETER SIND FÜR IHN NUR EIN<br />

ANFANG: 10 TIPPS VON EXTREM-RUNNER RYAN SAN<strong>DE</strong>S, UM BEIM<br />

WINGS FOR LIFE WORLD RUN WEITER ZU KOMMEN.<br />

1<br />

Trainiere auf der Strecke.<br />

Wenn du weißt, was dich<br />

erwartet, hast du einen mentalen<br />

Vorteil. Laufe auf der<br />

tatsächlichen Rennstrecke, wo<br />

immer es möglich ist. Einige<br />

Streckenteile werden dir liegen,<br />

andere weniger. Erkenne deine<br />

„Freunde“ und „Feinde“!<br />

2<br />

Hab einen Plan.<br />

Trainiere nicht wild<br />

drauflos, sondern setze dir<br />

Zwischenziele. Wann will ich<br />

wie schnell sein, wie lange<br />

laufen? Das ist einerseits gut<br />

für die Motivation und erlaubt<br />

dir andererseits, den Fortschritt<br />

zu kontrollieren. Ganz wichtig:<br />

Konstanz. Eine Schwalbe<br />

macht keinen Sommer.<br />

3<br />

Erhole dich.<br />

Wenn dein Körper einen<br />

zusätzlichen Ruhetag verlangt,<br />

gönne ihn ihm. Versuche<br />

in den Wochen vor dem<br />

Wings for Life World Run so viel<br />

wie möglich zu schlafen. Massagen<br />

und gesunde Ernährung<br />

helfen ebenfalls, harte Trainingseinheiten<br />

wegzustecken.<br />

4<br />

Teste dein Essen.<br />

Ganz wichtig: Überrasche<br />

deinen Magen nicht.<br />

Er soll das, womit du ihn beim<br />

Wings for Life World Run fütterst,<br />

bereits kennen und gut<br />

vertragen. Bei mir funktioniert<br />

mit Wasser verdünntes <strong>Red</strong><br />

Bull sehr gut. Später nehme ich<br />

Elektrolyte.<br />

5<br />

Zieh dich an.<br />

Trainiere in jener Wäsche<br />

und jenen Schuhen, die du<br />

beim World Run verwenden<br />

wirst. Ungetragene Schuhe<br />

sind ein todsicheres Desaster-<br />

Rezept. Und du solltest wissen,<br />

welche Körperteile du abkleben<br />

oder eincremen musst, um<br />

Schmerzen zu vermeiden.<br />

Schalt zurück.<br />

6 Für mich am härtesten:<br />

zwei, drei Wochen vor dem<br />

Wettkampf Trainingsintensität<br />

und -umfang auf 60 Prozent<br />

reduzieren. Der Körper<br />

braucht diese Pause, um sich<br />

völlig zu erholen, sämtliche<br />

Depots zu füllen und kleine Verletzungen<br />

ganz auszuheilen.<br />

<strong>DE</strong>R WELTLAUF<br />

Ein Startschuss für sechs Kontinente: Am 3. Mai<br />

<strong>2015</strong> steigt der zweite globale Laufbewerb der<br />

Sport geschichte. Die Zielgruppe: alle, die sich mit<br />

der ganzen Welt messen wollen. Mehr Infos:<br />

www.wingsforlifeworldrun.com<br />

7<br />

Teile es ein.<br />

Überlege dir drei Renn-<br />

Strategien: eine, wenn alles<br />

perfekt läuft, eine für einen<br />

schlechten Tag und eine normale.<br />

Danach bemisst du deine<br />

Kilometerzeiten. Scheue dich<br />

nicht, von Plan A auf Plan B<br />

oder C umzuschalten, wenn es<br />

nötig ist. Größter und meistverbreiteter<br />

Fehler: am Start<br />

planlos losrennen.<br />

8<br />

Wärm dich auf.<br />

Sag deinem Körper vor<br />

dem Start, dass es losgeht.<br />

Eine Viertelstunde leichtes<br />

Jogging macht die Muskeln<br />

warm und geschmeidig. Zieh<br />

den Trainingsanzug so spät wie<br />

möglich aus, um nicht unnötig<br />

auszukühlen.<br />

9<br />

Bleib stark.<br />

Shit happens. Unvorhergesehenes<br />

während eines<br />

Rennens darf deinen Puls um<br />

keinen Schlag erhöhen. Bei<br />

Ultra marathons gilt: Wer Tiefs<br />

am besten meistert, gewinnt.<br />

10<br />

Hab Spaß.<br />

Es ist schön, zu laufen.<br />

Man sollte versuchen, sich<br />

das auch in schwierigen Phasen<br />

immer vor Augen zu halten.<br />

Ryan Sandes, 33, ist einer der<br />

besten Extremläufer der Welt.<br />

Der Südafrikaner gewann 2010<br />

als Erster alle Ultramarathons<br />

der „4 Deserts“-Serie – jeweils<br />

250 Kilometer durch die Atacama,<br />

Gobi und Sahara sowie<br />

die antarktische Kältewüste.<br />

LAUF-<br />

FREUND<br />

RYAN SAN<strong>DE</strong>S’<br />

ERSTE WAHL<br />

FÜR TAUSEN<strong>DE</strong><br />

KILOMETER RUND<br />

UM DIE WELT.<br />

OAKLEY<br />

RADARLOCK<br />

Die Brille sitzt dank<br />

austauschbarer<br />

Nasenpads perfekt.<br />

Die Gläser filtern<br />

die UV-Strahlung<br />

und passen die<br />

Tönung den Lichtverhältnissen<br />

an.<br />

www.oakley.com<br />

GOPRO HERO4<br />

Die 5,8 cm schmale<br />

und 89 Gramm<br />

leichte Action Cam<br />

ist ein treuer Begleiter,<br />

wenn ich im<br />

Gelände laufe. Mit<br />

einer Auflösung<br />

von 4k entstehen<br />

großartige Videos.<br />

www.gopro.com<br />

NICK MUZIK/RED BULL CONTENT POOL<br />

80 THE RED BULLETIN


PROMOTION<br />

Musthaves!<br />

1<br />

3<br />

5 6<br />

2<br />

4<br />

1 BLACK DIAMOND<br />

LIQUID POINT SHELL<br />

Die Liquid Point Shell besitzt sämtliche<br />

Funktionen einer Hardshell aus GORE-TEX<br />

– mit minimalem Gewicht und Packmaß.<br />

Die verstellbare Kapuze kann problemlos<br />

über einem Kletterhelm getragen werden.<br />

Der Kordelzug im Saum und die Klettverschlüsse<br />

am Handgelenk schützen vor<br />

Wind und eindringender Feuchtigkeit.<br />

Erhältlich in ausgewählten Giga sport<br />

Filialen und im Online-Shop.<br />

www.gigasport.at<br />

2 BLICKFANG GARANTIERT<br />

Beim Design der CERALINE SAPHIRA<br />

SQUARE ist ROAMER die Symbiose von<br />

Keramik und Edelstahl perfekt gelungen.<br />

Kratzfestes Saphirglas und eine Wasserdichtheit<br />

von 3 ATM sind zwei große<br />

Pluspunkte der 100 % Swiss-made-Uhr.<br />

Egal ob elegant oder sportlich kombiniert<br />

– die ideale Uhr für Frauen mit Stil.<br />

www.timemode.com/roamer<br />

3 LOVE CHRYSALIS<br />

Ob Talisman, Glücksbringer oder spirituelles<br />

Symbol – jedes Schmuckstück von<br />

Chrysalis ist erfüllt von Geist und Energie.<br />

Sowohl allein als auch in Kombination<br />

getragen sind die Armreifen mit den<br />

unterschiedlichen Anhängern ein wahrer<br />

Hingucker. Alle Chrysalis-Armreifen sind<br />

14 Karat vergoldet oder rhodiniert.<br />

www.lovechrysalis.de<br />

4 X-BIONIC® FOR<br />

LAMBORGHINI BIKE WEAR<br />

Wenn Performance zählt, ist Kühlung<br />

King. Egal ob man auf vier oder auf zwei<br />

Rädern unterwegs ist. Die X-BIONIC® for<br />

Automobili Lamborghini Bike Wear ist ein<br />

Klimawunder für die Haut. Entwickelt in der<br />

Schweiz, gefertigt in Italien, hält die Hightech-Bike-Wear<br />

den Athleten auf optimaler<br />

Körperkerntemperatur von 37 °C und<br />

macht ihn so länger leistungsfähig.<br />

xbionicforautomobililamborghini.com<br />

5 BMW JACKE CLUB LE<strong>DE</strong>R<br />

Motorradjacke oder Fanwear? – Beides!<br />

Als Fanjacke konzipiert, aber viel zu<br />

schade, sie nur als lässige Freizeitjacke zu<br />

tragen. Besonderer Charme durch lässige,<br />

leicht gealterte Optik des Soft-Rindleders.<br />

Sportlicher, kurzer Schnitt mit farbigen<br />

Streifen an den Ärmeln. Sicher durch herausnehmbare<br />

Protektoren an Schultern<br />

und Ellenbogen. Eigener Damenschnitt.<br />

www.bmw-motorrad.at/fahrerausstattung<br />

6 HYBRID POWER<br />

Beim extravaganten Duell des Porsche<br />

918 Spyder im stylischen Retrodesign<br />

gegen den Supersportwagen LaFerrari<br />

aus der Designschmiede in Maranello<br />

stehen sich zwei Autos einer neuen<br />

Generation gegenüber. Auf der 8,2 Meter<br />

langen Rennstrecke können Carrera-Fans<br />

über die Schienen jagen und dank der<br />

2,4-GHz-Wireless+-Technologie grenzenlosen<br />

Fahrspaß erleben.<br />

www.carrera-toys.com/de


ACTION!<br />

GAMES<br />

So realistisch, dass<br />

sogar Stürze weh<br />

tun: das ist „Ride“.<br />

... UND<br />

ACTION<br />

HIER GEHT ES<br />

SO RICHTIG ZUR<br />

SACHE:<br />

„BLOODBORNE“<br />

Dieses düstere<br />

Adventure führt<br />

durch eine gotische<br />

Stadt, bevölkert<br />

von Monstern,<br />

die einst Menschen<br />

waren. Exklusiv<br />

für die PS4, weltweiter<br />

Release<br />

am 20. März.<br />

playstation.com<br />

Knie am Asphalt<br />

RI<strong>DE</strong> HAT DIESER FURIOSE ZWEIRAD-TRIP DAS ZEUG ZUM<br />

„GRAN TURISMO“ <strong>DE</strong>R MOTORRÄ<strong>DE</strong>R?<br />

Die Antwort gleich zu Beginn: Ja, sieht ganz danach aus.<br />

Über hundert Motorräder und jede Menge Tuning-Möglichkeiten<br />

machen „Ride“ zur neuen Benchmark für Motorrad-<br />

Simulationen. Rennboliden, Straßenmaschinen und historische<br />

Motorräder können in der wohl realistischsten Motorrad-Sammlung<br />

der Videospiel-Geschichte online gegen bis<br />

zu elf Spieler oder im Rennen mit 15 KI-(Künstliche-Intelligenz-)Kontrahenten<br />

gefahren werden. Handlungsrahmen ist<br />

keine aktuelle Rennsaison, sondern – wie schon der Titel<br />

sagt – pure Motorrad-Begeisterung.<br />

Die „Ride“-Entwickler Milestone wissen, was sie tun, wenn<br />

es um Motorrad-Simulationen geht. Seit 1999 programmieren<br />

die Mailänder Lizenztitel auf Basis der Superbike- und Moto-<br />

GP-Klasse sowie der Motocross- und Rallye-Weltmeisterschaft.<br />

Für „Ride“ hat Milestone mit Ducati, Yamaha, KTM,<br />

Honda, Triumph, MV Agusta, <strong>April</strong>ia und Energica zusammengearbeitet.<br />

Gefahren wird auf sieben Grand-<br />

Prix-inspirierten Strecken, zwei Stadtkursen,<br />

fünf Straßenetappen und<br />

einem Spezialkurs. Neben typischen<br />

Rennmodi wie Meisterschaft, Einzelrennen<br />

oder Zeitfahren erwarten den<br />

Rider Beschleunigungsrennen und<br />

ein Ausdauer-Modus. „Ride“ sieht toll<br />

aus, erste Spielein drücke versprechen<br />

Fahrfreude pur. Ab 20. März auf Xbox<br />

Los geht’s am 20. März:<br />

ridevideogame.com<br />

One und 360, PlayStation 3 und 4,<br />

Steam und Windows.<br />

ALLES GUTE, MARIO!<br />

MARIO IST ZURÜCK, MIT FREUN<strong>DE</strong>N UND NEUEN I<strong>DE</strong>EN<br />

Mario Party<br />

„MARIO VS DONKEY KONG: TIPPING STARS“<br />

& „MARIO PARTY 10“<br />

Vor dreißig Jahren revolutionierte „Super Mario<br />

Bros.“ die Videospiel-Geschichte. <strong>2015</strong> erscheinen<br />

drei neue Spiele mit dem italienischen Klempner.<br />

Zwei davon bringt der März: das Puzzle-Game „Mario<br />

vs. Donkey Kong: Tipping Stars“ für Wii U und 3DS und<br />

die Multiplayer-Hetz „Mario Party 10“ für die Wii U.<br />

Mario<br />

Maker<br />

„MARIO MAKER“<br />

Bald kommt auch „Mario Maker“ für die Wii U, ein<br />

Level-Editor für klassische „Super Mario Bros.“-<br />

Welten in 2D. Fertige Levels können auch online mit<br />

Freunden geteilt werden. nintendo.com<br />

„BATTLEFIELD<br />

HARDLINE“<br />

Der Ego-Shooter-<br />

Veteran verlässt<br />

das Militär-Setting<br />

und macht uns<br />

zu Polizisten<br />

im Krieg gegen<br />

das Verbrechen.<br />

Ab 17. März auf<br />

Xbox, PS und PC.<br />

battlefield.com<br />

„DARK SOULS II“<br />

Systemweite Neuauflage<br />

des knüppelharten<br />

Action-<br />

RPGs mit allen<br />

DLC-Kampagnen.<br />

PC, Xbox One und<br />

PS4 erhalten ein<br />

Grafik-Update.<br />

Seelenstrip<br />

ab 3. <strong>April</strong>.<br />

darksoulsii.com<br />

82 THE RED BULLETIN


THE RED BULLETIN PROMOTION<br />

WERBUNG<br />

Gemeinsam mit <strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong> lädt dich<br />

ANSON’S exklusiv zum Late-Night-Shopping<br />

in fünf seiner größten Modehäuser ein.<br />

Fotos: Anson<br />

Carrera-Bahn Kickertisch Fahr simulator Drinks<br />

Entdecke bei Late-Night-Shopping<br />

in Hamburg, Dortmund, Düsseldorf,<br />

Köln und Frankfurt bis<br />

Mitternacht die neuesten Modetrends<br />

und stell dich gemeinsam mit<br />

deinen Freunden im Parcours zum „Kräftemessen“<br />

auf.<br />

Es zählen: die schnellste Runde im Fahrsimulator,<br />

die beste Zeit auf der Carrera-<br />

Bahn, die meisten Tore am Kickertisch<br />

gegen Kicker-Weltmeister Chris Marks.<br />

Attraktive Fashion- und Lifestyle-Gewinne<br />

warten auf dich!<br />

Anfeuern und mitmachen – das dürfen<br />

selbstverständlich auch die Freundinnen.<br />

Oder bei einer Beratung unseres Beautypartners<br />

oder bei einem Drink an der Bar<br />

zu den Sounds eines angesagten DJs einfach<br />

den Abend genießen.<br />

Bei aller Action sollten die Herren natürlich<br />

auch modisch eine gute Figur machen<br />

– pünktlich zum Saisonstart gibt es zu den<br />

Must-haves kompetente Beratung für jeden<br />

individuellen Style – von Levi’s über Tiger<br />

of Sweden bis MCNEAL und Ted Baker.<br />

Sei dabei und sichere<br />

dir einen von 10 exklusiven<br />

Plätzen:<br />

Für <strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong>-Leser hat ANSON’S<br />

ein Kontingent von 10 Tickets pro<br />

Standort reserviert.<br />

Melde dich und deine Begleitung<br />

für einen der Termine unter Angabe<br />

des <strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong>-Anmeldecodes<br />

bei der ANSON’S Service-Hotline<br />

0800-3117000* an!<br />

* Service-Zeiten: Mo. – Fr. 8.00 – 18.00<br />

Uhr, kostenfrei aus allen deutschen<br />

Fest- und Mobilfunknetzen;<br />

Anmeldecode: XMAR10001000<br />

16. 4. Hamburg<br />

21. 4. Dortmund<br />

23. 4. Düsseldorf<br />

24. 4. Köln<br />

28. 4. Frankfurt


Kostenlose Schaltung<br />

der einZige lAuf,<br />

Bei dem dich dAs Ziel einholT<br />

An einem TAg. Zur selBen ZeiT. Auf der gAnZen welT.<br />

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münchen & dArmsTAdT<br />

100% der sTArTgelder fliessen in die rückenmArksforschung<br />

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THE RED BULLETIN CAR SPECIAL<br />

CARS<strong>2015</strong><br />

RUND UM <strong>DE</strong>N GENFER AUTOSALON ZEIGT SICH: DAS WIRD EIN GUTER AUTO-JAHRGANG.<br />

BESTEHEN<strong>DE</strong> KONZEPTE WER<strong>DE</strong>N VERFEINERT, NEUE LÜCKEN ERSCHLOSSEN, DAZWISCHEN<br />

WÄRMT SÜSSER WAHNSINN UNSER HERZ. UNSERE AUSWAHL <strong>DE</strong>S JAHRES IN<br />

VIER KATEGORIEN.<br />

Neuinterpretation<br />

einer Ikone: Der 2017<br />

kommende Ford GT wird<br />

über 600 PS stark sein.<br />

THE RED BULLETIN 85


CAR SPECIAL<br />

CITY<br />

WENDIG, ÜBERSICHTLICH, SPARSAM:<br />

GRUNDTALENTE, DIE WIR VORAUSSETZEN<br />

DÜRFEN. DIESE AUTOS HIER KÖNNEN ABER<br />

<strong>DE</strong>UTLICH MEHR.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Holt das gefällige<br />

Design des Fiat<br />

500 eine Etage<br />

höher als bisher.<br />

FIAT 500X<br />

120 bis 170 PS, Front- oder Allradantrieb, 4,27 Meter Länge<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Perfekte Übersicht<br />

noch für<br />

die steilsten<br />

Garagen-Rampen.<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

Städter mit Stil,<br />

die auf alle Situationen<br />

vorbereitet<br />

sein wollen.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

OPEL ADAM S<br />

150 PS, Frontantrieb, Spitze über 200 km/h<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

WER<br />

IHN FÄHRT<br />

Weil Opel wieder<br />

zurück ist, cooler<br />

und frischer<br />

denn je.<br />

18-Zoll-Felgen,<br />

Sportfahrwerk,<br />

Turbo und<br />

OPC-Bremsen.<br />

Freche Youngster<br />

mit Zug zum Tor,<br />

aber ohne Lust<br />

auf Ballast.<br />

BEST OF<br />

BEATS BY DR. DRE<br />

Vor allem im urbanen Raum wird<br />

das Auto-Interieur zusehends<br />

wichtiger. Die Zeit, die man im Auto<br />

verbringt, will mit Genuss erfüllt<br />

werden. Im Auto fährt man nicht<br />

nur, ein Stück weit lebt man auch in<br />

ihm. Dieser Trend, der von Japans<br />

Großstädten ausging, setzt sich unaufhaltsam<br />

weltweit durch. Neben<br />

Infotainment und Connectivity (die<br />

Verbindung von Auto und Smartphone)<br />

nimmt auch der Stellenwert<br />

von Musik stetig zu. Manchmal<br />

will man sich im Stau einfach nur<br />

zurücklehnen und seine Lieblingsmusik<br />

in Wohnzimmer-Qualität<br />

genießen. Beats by Dr. Dre hat<br />

exklusiv für den Fiat 500L ein<br />

Soundsystem maßgeschneidert.<br />

Gleich sieben penibel abgestimmte<br />

Speaker sorgen dabei für Sound,<br />

so gut wie daheim am Sofa.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Ehrt das dreißigjährige<br />

Jubiläum<br />

des legendären<br />

205 GTI.<br />

PEUGEOT 208 GTI 30TH<br />

208 PS, Frontantrieb, 0–100 km/h in 6,5 Sekunden<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Die effektvolle<br />

Lackierung. Und<br />

das verdienstvolle<br />

Erbe des 205.<br />

Plug-in-Hybrid. Benzinmotor: 150 PS, E-Motor: 102 PS<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Hat alle Golf-<br />

Talente, kann aber<br />

50 Kilometer rein<br />

elektrisch fahren.<br />

WER<br />

IHN FÄHRT<br />

Kurvenkünstler,<br />

Ampelstarter,<br />

Spätbremser,<br />

Hochschalter.<br />

VOLKSWAGEN GOLF GTE<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Spitze 222 km/h,<br />

Verbrauch nach<br />

NEFZ-Messung:<br />

1,5 l/100 km.<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

Wie bei jedem<br />

Golf gilt auch hier:<br />

Jeder kann da<br />

drinnen sitzen.<br />

86 THE RED BULLETIN


Alexander Wurz<br />

INTERVIEW<br />

Warum fahren in der World<br />

Endurance Championship<br />

und in Le Mans eigentlich<br />

alle mit Hybridantrieb?<br />

Weil man mit einer definierten<br />

Energiemenge auskommen<br />

muss und darum nicht auf die<br />

Bremsenergie verzichten kann.<br />

Was heißt das in der Praxis?<br />

Dass man ohne Hybridantrieb<br />

keine einzige Runde auf Zeit<br />

fahren könnte: Die Bremsen<br />

würden das nicht aushalten.<br />

Warum das?<br />

Die eigentliche Bremsanlage<br />

ist winzig. Wir verzögern mit<br />

dem Hybridsystem und nutzen<br />

jedes Joule.<br />

Wünsche ans Christkind?<br />

Sechs Räder oder mehr! Damit<br />

könnte man Bremsenergie<br />

noch e∞zienter rückgewinnen.<br />

CLEVER<br />

GUTE I<strong>DE</strong>EN KOMMEN IN<br />

UNTERSCHIEDLICHSTEN<br />

FORMEN VOR: MANCHE<br />

ERKENNST DU SOFORT.<br />

AN<strong>DE</strong>RE SIND WENIGER<br />

AUGENSCHEINLICH.<br />

Benzin oder Diesel, 82 bis 110 PS, 4,16 Meter Länge<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Unverkrampftes<br />

Universal-Tool,<br />

das man einfach<br />

mögen muss.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Weil man in einen<br />

Mini nun auch<br />

hinten würdig einsteigen<br />

kann.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Hat die bekannten<br />

Talente, sieht aber<br />

so gar nicht mehr<br />

nach Van aus.<br />

CITROËN C4 CACTUS<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Die seitlichen<br />

Luftpolster gegen<br />

Parkrempler.<br />

Weltklasse-Idee!<br />

MINI COOPER S HARDTOP 4 DOOR<br />

W A S<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Mini-Pfi≠ und<br />

BMW-Technik in<br />

maximal praktischem<br />

Layout.<br />

RENAULT ESPACE<br />

Benziner, Diesel und Hybrid, 130 bis 200 PS<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Ein Glasdach, das<br />

sich auf Wunsch<br />

automatisch<br />

abdunkelt.<br />

WER<br />

IHN FÄHRT<br />

Wenn man das nur<br />

wüsste! Cactus<br />

ist égalité im<br />

Straßenverkehr.<br />

Frontantrieb, 192 PS, Spitze 230 km/h, 3,98 Meter Länge<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Sieht wild aus,<br />

fährt sicher noch<br />

wilder und spart<br />

konsequent Sprit.<br />

TOYOTA TS040 HYBRID<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Noch nie waren<br />

Rennautos so<br />

schnell und doch<br />

so genügsam.<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

Dank der zwei<br />

hinteren Türen<br />

ab sofort auch<br />

die Jungfamilie.<br />

WER<br />

IHN FÄHRT<br />

Familienväter,<br />

Außendienstler,<br />

Freiberufler,<br />

Gepäck-Sportler.<br />

Carbon-Chassis, Benzin- und E-Antrieb. Über 1000 PS<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

In dieser Form:<br />

Rennfahrer. Aber<br />

von der Technik<br />

profitieren alle.<br />

THE RED BULLETIN 87


CAR SPECIAL<br />

SUV<br />

HOCH IST DAS AKTUELLE BREIT: MOBILE<br />

HOCHSITZE GIBT ES LÄNGST FÜR JE<strong>DE</strong>N<br />

GESCHMACK ZWISCHEN ERDIG UND URBAN.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Bringt die Jeep-<br />

Talente kompakt<br />

und knackig auf<br />

den Punkt.<br />

JEEP RENEGA<strong>DE</strong><br />

Front- oder Heckantrieb, Diesel- oder Benzinmotoren, 110 bis 170 PS<br />

W A S<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Die Kombination<br />

aus robustem<br />

Äußeren und modernem<br />

Innenleben.<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

Stadt-Indianer<br />

mit Wochenend-<br />

Tipi hinter den<br />

sieben Bergen.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

PKW-Komfort,<br />

aber hohe Sitzposition.<br />

Wer<br />

braucht mehr?<br />

HONDA CR-V<br />

Front- oder Allradantrieb, Benzin, neuer 160-PS-Dieselmotor<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Eine Neungang-<br />

Automatik senkt<br />

Verbrauch und<br />

CO ²<br />

-Ausstoß.<br />

WER<br />

IHN FÄHRT<br />

Ein echtes Welt-<br />

Auto, das auf allen<br />

Kontinenten Fans<br />

findet.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Kodo-Design,<br />

Skyactiv-Technik,<br />

Assistenzsystem-<br />

Feuerwerk.<br />

MA ZDA CX-5<br />

Front- oder Allradantrieb, neuer 192-PS-Top-Benzinmotor<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Bekannte Stärken,<br />

für <strong>2015</strong> optisch<br />

aufgefrischt, technisch<br />

verbessert.<br />

Allrad, Benziner mit 6 oder 8 Zylindern, Diesel. Kommt 2016.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Weil Jaguar-Fans<br />

nun endlich auch<br />

ins (leichte) Gelände<br />

kommen.<br />

WER<br />

IHN FÄHRT<br />

Nicht allein in<br />

Europa, auch in<br />

den USA ist der<br />

CX-5 ein Hit.<br />

JAGUAR F-PACE<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Der F-Pace wird<br />

der erste SUV<br />

der glorreichen<br />

Firmengeschichte.<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

Menschen von<br />

Welt, denen<br />

andere Edel-SUVs<br />

zu vulgär sind.<br />

BEST OF<br />

WASSERDICHTES<br />

SOUNDSYSTEM<br />

Der Jeep Wrangler ist einer der<br />

besten O≠roader der Welt. Nur<br />

wenige schaffen es, den legendären<br />

Rubicon Trail zu bewältigen.<br />

Der 40 Kilometer lange Weg<br />

in der Sierra Nevada, Kalifornien,<br />

gehört zu den schwierigsten<br />

Herausforderungen, die per Auto<br />

gerade noch passierbar sind –<br />

oder eben nicht. Neben Felsen gehören<br />

auch Wasserdurchfahrten<br />

zum Programm. Alpine hat nun<br />

ein wasserdichtes Hi-Fi-System<br />

für den Wrangler entwickelt.<br />

500 Watt, acht Lautsprecher und<br />

ein mächtiger Subwoofer, der aus<br />

dem Kofferraum für gewaltigen<br />

Druck sorgt, selbst wenn er<br />

90 Stunden (!) unter Wasser<br />

steht, sind eine forsche Ansage.<br />

88 THE RED BULLETIN


ACHTUNG!<br />

»Fahre immer vorsichtig und halte dich immer an die gültige Straßenverkehrsordnung!<br />

»Trage immer entsprechende Schutzkleidung und fahre niemals ohne Helm!<br />

»Alle gezeigten Fahrszenen wurden ausnahmslos von Profi s auf abgesperrten Straßen durchgeführt!<br />

»GEZEIGTE FAHRSZENEN NICHT NACHMACHEN!<br />

VERGISS <strong>DE</strong>N DURCH-<br />

SCHNITT UND ENT<strong>DE</strong>CKE<br />

DAS AUSSERGEWÖHNLICHE<br />

EINE KLASSE FÜR SICH<br />

ie neue KTM 1290 SUPER ADVENTURE ist genau das Richtige für alle, die mehr verlangen.<br />

Assistenzsysteme der nächsten Generation sowie der leistungsstärkste Motor<br />

D<br />

seiner Klasse machen dieses Bike zu der neuen Benchmark für Reiseenduros. Mit modernster<br />

Ausstattung wie semi-aktivem Fahrwerk von WP, dem weltweit ersten LED-Kurvenlicht,<br />

der Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC mit optimaler ABS-Regelung auch in Schräglage oder<br />

Offroad, Tempomat und vielem mehr – unerreichte Sicherheit und überragender Komfort.<br />

KOMM ZU <strong>DE</strong>INEM KTM HÄNDLER UND TESTE <strong>DE</strong>N NEUEN STANDARD IM<br />

REISEENDURO-SEGMENT!<br />

www.kiska.com<br />

Foto: R. Schedl<br />

Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten! Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.


CAR SPECIAL<br />

SUPERSPORT<br />

WENN DU DIE IM RENNSPIEL FREIGESCHALTET<br />

BEKOMMST, DARFST DU DICH FREUEN. UND NOCH<br />

VIEL, VIEL MEHR, WENN ES IM RICHTIGEN LEBEN<br />

ZU EINEM DIESER VIER RENNER REICHT.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Dickes Heck,<br />

20-Zoll-Räder und<br />

30 Mehr-PS halten<br />

die Ikone frisch.<br />

PORSCHE 911 CARRERA GTS<br />

Heck- oder Allradantrieb, 430 PS, 0–100 km/h in 4 Sekunden<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Sportlicher als der<br />

normale Carrera,<br />

dabei bequemer<br />

als ein GT3.<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

Jemand, der weiß,<br />

dass er sich gerade<br />

einen Lebenstraum<br />

erfüllt.<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

NISSAN SKYLINE GT-R<br />

Allrad, Doppelturbo, 550 PS, als NISMO 600 PS stark<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

WER<br />

IHN FÄHRT<br />

Man nennt ihn<br />

Godzilla, verehrt<br />

und fürchtet ihn<br />

gleichermaßen.<br />

Eines der<br />

schnellsten Autos<br />

der Welt, ausgereift<br />

wie nie.<br />

Freunde von „Fast<br />

& Furious“. Zu<br />

Recht: Spitze 315,<br />

in 2,8 sec auf 100.<br />

Sechs- oder Achtzylinder, Diesel oder Benzin, 313 bis 450 PS<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

BMW 6ER COUPÉ<br />

WAS<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

Großes Reisecoupé<br />

deutscher<br />

Schule, unaufgeregt<br />

schnell.<br />

Klassischer<br />

Sechszylinder-<br />

Reihenmotor statt<br />

Downsizing-Mode.<br />

Menschen, die<br />

den ärgsten Platzbedarf<br />

im Leben<br />

hinter sich haben.<br />

Sechszylinder, 0–100 km/h in 3,2 sec, Spitze 320 km/h. Ab 2017<br />

W A R U M<br />

<strong>DE</strong>R LÄSSIG IST<br />

Was ist denn das<br />

für eine absonderliche<br />

Frage???<br />

Augen auf!<br />

FORD GT<br />

W A S<br />

IHN AUSZEICHNET<br />

Der Vorgänger<br />

war eine Ikone.<br />

50 Jahre danach<br />

kommt sie zurück.<br />

W E R<br />

IHN FÄHRT<br />

Steve McQueen<br />

wäre ihn gefahren.<br />

In Hellblau, mit<br />

orangen Streifen.<br />

BEST OF<br />

AUDI PILOTED DRIVING<br />

Schnelle Runde ohne Fahrer.<br />

Autonomes Fahren, bei dem das Auto<br />

die Kontrolle über Gas, Bremse und<br />

Lenkung übernimmt, wird uns künftig<br />

entspannt durch den Verkehr bringen.<br />

Was technisch bereits möglich ist,<br />

demonstrierte Audi, als man einen RS 7<br />

selbständig über den Hockenheimring<br />

brettern ließ – in Renntempo.<br />

90 THE RED BULLETIN


DIE <strong>DE</strong>L-PLAYOFFS.<br />

Live & exklusiv bei ServusTV.<br />

Wochentags 19:15 | Sonntags 14:10<br />

www.servustv.com/del


ACTION!<br />

EVENTS<br />

11./12. <strong>April</strong>, Fürstlich Drehna, Brandenburg<br />

ADAC MX<br />

Masters<br />

Die ADAC MX Masters wurden vor elf Jahren von<br />

Europas größtem Automobilclub ins Leben gerufen,<br />

um ambitionierten (Nachwuchs-)Motocrossern<br />

eine professionelle Bühne zu bieten. Die acht Tourstopps<br />

– davon je einer in Oberösterreich und Holland<br />

– umfassende Serie beginnt am 11./12. 4. in<br />

Fürstlich Drehna in der Niederlausitz und endet<br />

am 5./6. 9. im fränkischen Gaildorf. Drei Klassen<br />

werden ausgetragen: neben dem Masters, der für<br />

Profis und Amateure offenen Königsklasse, auch<br />

der Youngster Cup (für 14- bis 21-jährige Piloten)<br />

und der Junior Cup (für 10- bis 15-Jährige). Die<br />

letzteren beiden etablierten sich mittlerweile als<br />

regelrechte Motocross-Kaderschmieden.<br />

www.adac-mx-masters.de<br />

Dennis Ullrich, 21, aus<br />

Saarlouis, triumphierte<br />

im Vorjahr in Fürstlich<br />

Drehna und in der<br />

Gesamtwertung.<br />

25. 3., Lanxess Arena, Köln;<br />

28. 3., Olympiahalle, München<br />

Paul Simon & Sting<br />

Seit vielen Jahren verbindet Paul<br />

Simon und Sting eine enge Freundschaft.<br />

Bei einem Benifizkonzert der<br />

Robin Hood Foundation (bekämpft<br />

die Armut in New York) standen die<br />

Singer/Songwriter 2013 das erste<br />

Mal gemeinsam auf der Bühne. Die<br />

Gewinner von 28 Grammys – Simon<br />

12, Sting 16 – führen auf ihrer Europa-<br />

Tournee ihre Stimmen und Bands<br />

harmonisch zusammen. Auf der Setlist<br />

mit über 30 Songs dürfen natürlich<br />

auch Klassiker wie „Boy in the<br />

Bubble“, „Fields of Gold“ oder „Every<br />

Breath You Take“ nicht fehlen.<br />

www.simonandstingtour.com<br />

92 THE RED BULLETIN


ADAC/STEVE BAUERSCHMIDT, MARK SELIGER, PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL, MANFRED SCHILLINGS, SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL, HOWARD HUANG<br />

18. – 22. März, ÖVB-Arena, Bremen<br />

Tischtennis<br />

German Open<br />

Mit guten Gefühlen kommt Dimitrij Ovtcharov (Bild)<br />

nach Bremen, wo er 2012 seinen ersten German-Open-<br />

Titel holte. Nach einem 4:3-Finalerfolg im Vorjahr gegen<br />

den Japaner Mizutani steht Ovtcharov <strong>2015</strong> in Bremen<br />

zudem als Titelverteidiger an der Platte. Für Tischtennis<br />

der Spitzenklasse sorgen vor allem die starken Asiaten<br />

sowie die weiteren heimischen Top-Athleten wie<br />

Rekord-Europameister Timo Boll und Bastian Steger.<br />

www.oevb-arena.de<br />

18. <strong>April</strong>, Messe, Friedrichshafen<br />

<strong>Red</strong> Bull<br />

Paper Wings<br />

Hunderte Papierflieger-Piloten nahmen seit<br />

Januar deutschlandweit an zwölf Qualiflyer-<br />

Bewerben teil. Die jeweiligen drei Bestplatzierten<br />

in den Kategorien „Longest Distance“,<br />

„Longest Airtime“ und „Aerobatics“<br />

kämpfen nun beim Deutschland-Finale im<br />

Zuge der Aero Messe um einen Platz beim<br />

Weltfinale im Salzburger Hangar-7 (8. und<br />

9. Mai). Prominentes Jury-Mitglied in<br />

Friedrichshafen: <strong>Red</strong> Bull Air Race-<br />

Pilot Matthias Dolderer.<br />

www.redbullpaperwings.com<br />

20. 3., Festhalle, Frankfurt<br />

Nicki Minaj<br />

Ihre Bühnenshows sind bunt<br />

und provokant. Die Hip-Hopperin<br />

ist neben Lady Gaga wohl<br />

die schrillste Künstlerin im<br />

Showbiz. Ihr aktuelles Album<br />

„<strong>The</strong> Pinkprint“ schließt an die<br />

Erfolge der ersten beiden Produktionen<br />

an, die jeweils an die<br />

Spitze der US-Charts kletterten.<br />

Nun geht die 32-Jährige<br />

auf Europa-Tournee.<br />

mypinkfriday.com<br />

Nicki<br />

Minaj<br />

24. März, Lido, Berlin<br />

AWOLNATION<br />

Mit dem Song „Sail“ vom Album „Megalithic Symphony“<br />

gelang Aaron Bruno alias AWOLNATION vor<br />

zwei Jahren, nach zunächst verhaltener Publikumsreaktion,<br />

ein Megahit. Der elektronische Rock-Song<br />

hielt sich 79 Wochen in den US-Charts, länger als<br />

jede andere Single davor. Nun kehrt der 36-jährige<br />

US-Amerikaner mit seiner Band zurück auf die Bühne.<br />

Im Gepäck: das neue Album „Run“, auf dem er abermals<br />

Gitarrenriffs mit knackigen Beats vereint.<br />

www.awolnationmusic.com<br />

12. 4., Congress Center, Leipzig<br />

Messners „Über­<br />

Leben“-Tournee<br />

Reinhold Messner erzählt in<br />

dem Multivisionsvortrag über<br />

seinen Weg vom Südtiroler<br />

Bergbauernsohn zu einem der<br />

eminenten Alpinisten und Abenteurer<br />

unserer Zeit. Die Zuhörer<br />

erfahren, wie man mit den Essenzen<br />

des Lebens Mut, Leidenschaft,<br />

Ehrgeiz oder dem unvermeidlichen<br />

Altern umgeht.<br />

www.reinhold-messner.de<br />

16. – 20. 3., Messe Hannover<br />

CeBIT<br />

Die CeBIT in Hannover ist<br />

die weltweit größte Messe<br />

für Informationstechnik. Mehr<br />

als 4000 Aussteller aus über<br />

70 Ländern präsentieren den<br />

rund 500.000 Besuchern<br />

bei Führungen, Konferenzen<br />

und Workshops die neuesten<br />

Produkte aus dem Kommunika<br />

tionsbereich. Diesjähriges<br />

Motto: „d!conomy“.<br />

www.cebit.de<br />

S A V E<br />

T H E<br />

DATE<br />

WEITERE<br />

PFLICHTTERMINE<br />

IN <strong>DE</strong>N NÄCHSTEN<br />

WOCHEN<br />

12<br />

MÄRZ<br />

„KINGSMAN –<br />

THE SECRET<br />

SERVICE“<br />

Actionkomödie<br />

um einen Geheimagenten,<br />

der seinen<br />

ungehobelten<br />

Neffen zum Superspion<br />

ausbildet.<br />

Mit einem ungewöhnlich<br />

witzigen<br />

Colin Firth.<br />

ab 12. 3. in den<br />

deutschen Kinos<br />

26<br />

MÄRZ<br />

KONTRA K<br />

In seinen Texten<br />

verarbeitet der<br />

Rapper seine harte<br />

Kampfsportvergangenheit.<br />

Mit<br />

neuem Album „Aus<br />

dem Schatten ins<br />

Licht“ geht’s jetzt<br />

wieder auf Tour.<br />

26. 3., FZW,<br />

Dortmund<br />

9<br />

APRIL<br />

BADMINTON<br />

SWISS OPEN<br />

Die weltbesten<br />

Badminton-Spieler<br />

kommen zum mit<br />

120.000 Dollar dotierten<br />

Grand-Prix-<br />

Gold-Event in die<br />

Schweizer Grenzstadt.<br />

Titelverteidiger<br />

ist der Däne<br />

Viktor Axelsen.<br />

10. – 15. 3., St. Jakobshalle,<br />

Basel (CH)<br />

THE RED BULLETIN 93


READ BULL<br />

Pinguine<br />

an der<br />

Ostsee<br />

Von Wladimir Kaminer<br />

Wladimir Kaminer<br />

Geboren 1967 in Moskau, lebt seit 1990 in Berlin. Privat ist<br />

er Russe, beruflich deutscher Schriftsteller mit Familie.<br />

Mit seinem später verfilmten Roman „Russendisko“ (2000)<br />

scha≠te Kaminer den Durchbruch – als Erzähler mit fraglos<br />

eigenwilligem Humor, wie er in der Geschichte seiner<br />

Geburt andeutet: „Ich bin in einem Schwimmbad auf die Welt<br />

gekommen. Meine Mutter studierte Festigkeitslehre am<br />

Moskauer Institut für Maschinenbau, in ihrer Freizeit ging sie<br />

gerne schwimmen, in die offene<br />

Schwimmanstalt ‚Moskau‘. Plötzlich<br />

kam ich. Meine Mutter legte<br />

mich in ein Aquarium und trug<br />

mich nach Hause. Unterwegs<br />

schwamm ich im Aquarium hin<br />

und her.“ Kaminers aktuelles<br />

Werk „Diesseits von Eden“ (Goldmann)<br />

handelt vom Glück des<br />

Landlebens. Im August erscheint<br />

sein Erzählband „Das Leben ist<br />

keine Kunst“ (Manhattan).<br />

Mein Freund Peter, ein fröhlicher Kerl aus<br />

dem Süden Deutschlands, der gerne lustige<br />

Geschichten erzählt, war durch eine Kette<br />

glücklicher Umstände Hoteldirektor an der<br />

Ostsee geworden – in einer alten DDR-Anlage,<br />

noch im Auftrag der sozialistischen Regierung gebaut, damit die<br />

eingemauerten Arbeiter sich keine Gedanken darüber machen<br />

sollten, wo sie ihren nächsten Urlaub verbringen wollten. Der<br />

deutsch-demokratische Staat hatte den Anspruch, die Freizeit<br />

seiner Bürger ebenso zu regeln wie ihren Alltag. Wahrscheinlich<br />

marschierten die Bürger aus diesem Grund wenig später mit<br />

„Visafrei bis Hawaii“-Plakaten durch die Straßen.<br />

Die Ferienanlage, die Peter leitete, hatte diesen alten sozialistischen<br />

Charme, sie sah medizinisch-bedrohlich aus, ein Betonmonument<br />

der vergangenen Zeit, eine Mischung aus Bürohaus<br />

und Poliklinik, direkt am Insel-Strand.<br />

Die Insel Rügen war das Hawaii des Ostens. Jedes Jahr erzählte<br />

Peter, wie kompliziert der Ostseetourismus sei, die Grimmigkeit<br />

der Mitarbeiter sei ein Problem, irgendwie könnten sie wie die<br />

Russen nicht wirklich bei der Arbeit lächeln. Außerdem wisse<br />

man bei der Ostsee nie, wann die Sonne scheint.<br />

In den letzten Jahren hatte die Ostsee begonnen im Winter<br />

zuzufrieren, das Eis war ziemlich fest, man konnte vielleicht<br />

übers Meer bis nach Schweden laufen. Peter fuhr regelmäßig zu<br />

Hotelmessen und Kongressen. Bei einem solchen Treffen sagte<br />

der Vortragende, laut einer Statistik, erstellt von einem namhaften<br />

Forschungsinstitut, belege Rügen den letzten Platz auf<br />

der sogenannten Freundlichkeitsskala. Das sei doch empirisch<br />

gar nicht zu belegen, regte sich Peter von seinem Platz aus auf.<br />

Doch, doch, das sei empirisch abgesichert, hielt der Referent<br />

dagegen.<br />

Peter hatte keine Argumente gegen diese Statistik. Die Wahrheit<br />

ist oft mit keiner Statistik zu erfassen, manchmal sitzt die<br />

Freundlichkeit in einem Menschen so tief, dass die oberflächlichen<br />

Soziologen sie einfach übersehen. Sie ist aber da, hält sich<br />

nur etwas versteckt. In Wirklichkeit sind die Rügener warme,<br />

herzensgute Menschen, sie zeigen es bloß den Fremden ungern,<br />

um nicht als Angeber zu erscheinen.<br />

Manchmal wirken sie etwas wortkarg, sie sind keine Plaudertaschen,<br />

können aber mit wenigen Worten sehr viel sagen und<br />

haben eine eindrucksvolle Mimik, wenn sie schweigen.<br />

Die meisten Menschen auf der Insel neigen zum Nachdenken,<br />

sie sind vom Meer hypnotisiert, das sie stets vor Augen haben.<br />

Es ist längst bekannt, dass man, wenn man zu lange aufs Meer<br />

schaut, auf die in den Wellen schaukelnden Möwen, aufs Wasser,<br />

auf Ebbe und Flut, leicht hypnotisiert wird und innerlich erstarrt.<br />

Die Westtouristen wissen das nicht, sie beschweren sich regelmäßig<br />

beim Hoteldirektor. Nein, nein, erklärte ihnen Peter dann<br />

fröhlich, der Beachboy am Strand sei nicht traurig, er habe nur<br />

eine Gesichtslähmung noch aus der DDR-Zeit, deswegen könne<br />

er nicht lächeln. Nein, der Kellner habe es nicht böse gemeint,<br />

als er „Nehmt den Aal!“ zischte. Das sei an dem Tag die Empfehlung<br />

des Kochs gewesen.<br />

Es ist nicht leicht, ein Hotel an der Ostsee zu leiten. Im<br />

Sommer kommen aber viele Touristen hierher, die Ostsee ist ein<br />

besonderes Meer, jeder Tag hier ist einmalig. Im Winter ist aber<br />

im Hotel tote Hose. Zu Silvester ist es noch einmal gut belegt, und<br />

zu Weihnachten kommen große Familien, die keine Lust haben,<br />

zu Hause zu kochen. Was dem Hotel davor und danach hilft,<br />

über die Runden zu kommen, sind die Hochzeiten; 75 Hochzeiten<br />

pro Jahr werden hier gefeiert, denn nichts ist romantischer als<br />

eine Trauung am Strand.<br />

BORIS BREUER<br />

94 THE RED BULLETIN


READ BULL<br />

Die Musikgruppe spielt, das Standesamt stellt ein Zelt am<br />

Strand auf, Lagerfeuer, Tanz, Party. Peter versucht es jedem<br />

recht zu machen, obwohl viele Gäste verrückte Wünsche haben.<br />

Einmal plante ein Finanzberater, seine Lebensgefährtin zu<br />

heiraten, mit der er seit dreißig Jahren zusammenlebte. Es sollte<br />

ein ganz besonderer Hochzeitstag werden, darauf beharrte er.<br />

Schon Monate im Voraus stand der Ablauf fest: Ein großes<br />

Konzert war geplant. Zuerst sollten die Naturally 7 a cappella<br />

singen, eine romantische Männergruppe, die das Paar einmal in<br />

Atlanta gesehen hatte.<br />

Dann sollte der Finanzberater selbst ans Mikrofon kommen<br />

und verkünden, er habe dieser Frau so vieles zu sagen, aber er<br />

sei ein Mann der Zahlen, nicht der Worte, weswegen ihm die<br />

richtigen fehlten. Deswegen habe er jemanden mitgebracht, der<br />

immer die richtigen Worte finde – dann träte Bruce Springsteen<br />

hervor.<br />

M<br />

eine Frau mag ihn sehr“, erklärte der Finanzberater.<br />

„Ein schickes Programm“, nickte der Hoteldirektor<br />

dazu. „Aber noch mehr als Bruce Springsteen mag<br />

meine Frau Pinguine“, sagte der Bräutigam, ohne zu zwinkern.<br />

„Deswegen dachte ich, vielleicht können Sie uns helfen, dass<br />

nach Bruce Springsteen ein Pinguin aus dem Meer kommt und<br />

Eheringe im Schnabel hält … Wäre das möglich? Können Sie<br />

uns einen Pinguin besorgen, nennen Sie mir einen Geldbetrag,<br />

schreiben Sie ihn auf, das Geld spielt keine Rolle. Ich habe schon<br />

so viel für Bruce Springsteen bezahlt, ich werde mir doch für den<br />

Rest einen Pinguin kaufen können.“<br />

„Ich kann Ihnen einen Eisbären empfehlen“, sagte Peter. „Der<br />

Eisbär ist ebenfalls lustig und romantisch, und wir haben da ein<br />

ganz tolles Kostüm.“ Er dachte dabei mit Schadenfreude an den<br />

alten Stasi-Beachboy, dessen Aufgabe es wäre, im Fall der Fälle<br />

in ein Kostüm des Eisbären zu schlüpfen und ins Wasser zu<br />

springen.<br />

„Sie mag nur Pinguine, keine Bären“, sagte der Finanzberater.<br />

„Echte Pinguine, keine als solche kostümierten, an diesem Tag<br />

muss alles echt sein, das habe ich ihr versprochen. Es müsste<br />

doch welche geben, was meinen Sie, können Sie mit ihnen<br />

reden?“<br />

Peter nickte automatisch und sagte erst einmal gar nichts,<br />

es war auch nicht ganz klar, mit wem er reden sollte – mit<br />

Pinguinen? Und worüber? Ob sie bereit wären, für den Finanzberater<br />

Eheringe aus dem Meer zu tragen?<br />

Selbst wenn sie ihm antworten würden, hätte er sie nicht<br />

verstanden. Es wäre auch total unglaubwürdig, wenn ein<br />

Pinguin aus der Ostsee rauskäme, dort hat es schließlich nie<br />

Pinguine gegeben.<br />

„Mal sehen, was wir tun können, es wird uns schon eine<br />

Lösung einfallen“, sagte Peter und blickte, um optimistische Ausstrahlung<br />

bemüht, in die dunklen Augen des Finanzberaters.<br />

Am nächsten, übernächsten und überübernächsten Tag<br />

dachte Peter viel über Pinguine nach. Er fuhr nach Stralsund<br />

zum großen Aquarium, dort hatten sie eine Menge Pinguine.<br />

Er sprach mit dem Direktor, ob das theoretisch möglich sei, dass<br />

ein Pinguin Eheringe überreiche.<br />

Klar sei das theoretisch möglich, sagte der Aquariumsdirektor,<br />

„wenn das Ehepaar zu uns kommen würde und wir<br />

davor ein paar Jahre Zeit zum Trainieren hätten.<br />

Aber Ihnen kann ich keinen Pinguin geben, was ist, wenn der<br />

Vogel einfach verschwindet? Die Ostsee friert ein, eine neue Entwicklung,<br />

Sie wissen Bescheid. Wer kann uns garantieren, dass<br />

der Pinguin mit den Eheringen nicht nach Schweden abdankt?<br />

„Noch mehr als Bruce<br />

Springsteen mag meine<br />

Frau Pinguine“, sagte<br />

der Bräutigam. „Können<br />

Sie mir einen besorgen?<br />

Geld spielt keine Rolle.“<br />

Er wird es sogar ganz sicher tun, ich würde es an seiner Stelle<br />

auch tun“, sagte der Aquariumsdirektor.<br />

Jeden Tag meldete sich der Bräutigam und fragte, wie weit<br />

der Direktor mit den Pinguinen schon vorangekommen sei. „Wir<br />

sind im Gespräch“, pflegte Peter dann zu antworten.<br />

Die Vorbereitungen waren fast abgeschlossen, alles hatte wie<br />

am Schnürchen geklappt: Die Naturally 7 waren gut in Rostock<br />

angekommen, Bruce Springsteen hatte sich angekündigt, die<br />

Pyrotechnik war bereits bestellt – alles, bis auf eins: Der Pinguin<br />

fehlte immer noch.<br />

Der Direktor bekam einmal sogar einen Albtraum, in dem sich<br />

der Bräutigam, zu Bruce-Springsteen-Musik tanzend, in einen<br />

Pinguin verwandelte.<br />

In der Nacht vor der Hochzeit wurden die letzten Aufräumarbeiten<br />

erledigt, das Standesamtzelt wurde aufgebaut und<br />

das Feuerwerk angelegt. Alle Mitarbeiter gingen nach<br />

Hause, nur der Direktor lief noch am Strand entlang. Das Wasser<br />

war bereits von einer Eiskruste überzogen, vom Ufer aus konnte<br />

man nicht einschätzen, wie dick das Eis war. Es wird übrigens<br />

jedes Jahr dicker, und man hat das Gefühl, auf die andere Seite<br />

des Meeres laufen zu können.<br />

Der Direktor traute sich das zu – „glattes Eis, ein Paradeis für<br />

den, der gut zu tanzen weiß“, wiederholte er Nietzsches Gedicht<br />

aus der „Fröhlichen Wissenschaft“, das dieser angeblich in der<br />

Badewanne liegend verfasst hatte.<br />

Glattes Eis, ein Paradeis, der Direktor entfernte sich immer<br />

weiter vom Ufer, in seinem schwarzen Anzug samt Krawatte glitt<br />

er mit seinen Lackschuhen vorsichtig übers Eis, zuerst nur, um<br />

festzustellen, ob es überhaupt hält, und dann immer schneller,<br />

immer weiter in Richtung Horizont.<br />

Ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht<br />

leitet er jetzt ein Hotel in Schweden.<br />

READ BULL<br />

Lesevergnügen im <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong>: Jeden Monat widmet ein<br />

namhafter Autor unseren Lesern eine Kurzgeschichte.<br />

Diesmal ist es Wladimir Kaminer, deutscher Autor mit<br />

russischen Wurzeln. Kaminers aktuelles Buch heißt<br />

„Diesseits von Eden – Neues aus dem Garten“ und ist<br />

bei Goldmann erschienen.<br />

THE RED BULLETIN 95


Editorial Director<br />

Robert Sperl<br />

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Alexander Macheck<br />

Editor-at-large<br />

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Lektorat<br />

Hans Fleißner<br />

Country Project Management<br />

Lukas Scharmbacher<br />

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Alfred Vrej Minassian (Ltg.), Thomas Hutterer, Corinna Laure<br />

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www.getredbulletin.com, abo@redbulletin.at<br />

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Leserbriefe<br />

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THE RED BULLETIN<br />

Schweiz, ISSN 2308-5886<br />

Länderredaktion Arek Piatek<br />

Lektorat Hans Fleißner<br />

Country Channel Management Antonio Gasser<br />

Product Management Melissa Burkart<br />

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Marcel Bannwart,<br />

+41 (0)41 7663616 oder +41 (0)78 6611727,<br />

marcel.bannwart@ch.redbull.com<br />

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<strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong> Leserservice, Luzern;<br />

Hotline: +41 (0)41 329 22 00<br />

Abopreis: 19 CHF, 12 Ausgaben/Jahr,<br />

www.getredbulletin.com, abo@ch.redbulletin.com<br />

THE RED BULLETIN<br />

Südafrika, ISSN 2079-4282<br />

Länderredaktion<br />

Angus Powers<br />

Lektorat Nancy James, Joe Curran<br />

Country Project & Sales Management<br />

Andrew Gillett<br />

Anzeigenverkauf Andrew Gillett, +27 (0)83 412 8008,<br />

andrew.gillett@za.redbull.com<br />

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South Wing, Granger Bay Court, Beach Road, V&A Waterfront,<br />

Cape Town 8001, +27 (0)21 431 2100<br />

THE RED BULLETIN<br />

USA, ISSN 2308-586X<br />

Länderredaktion<br />

Andreas Tzortzis<br />

<strong>Red</strong>aktion David Caplan, Ann Donahue<br />

Director of Publishing & Advertising Sales Nicholas Pavach<br />

Country Project Management Melissa Thompson<br />

Anzeigenverkauf<br />

Dave Szych, dave.szych@us.redbull.com (L. A.)<br />

Jay Fitzgerald, jay.fitzgerald@us.redbull.com (New York)<br />

Rick Bald, rick.bald@us.redbull.com (Chicago)<br />

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<strong>Red</strong>aktionsadresse USA<br />

1740 Stewart St., Santa Monica, CA 90404<br />

96 THE RED BULLETIN


TRUCK RACE TROPHY <strong>2015</strong><br />

AM 15. - 17. MAI<br />

TICKETS UND INFOS UNTER WWW.PROJEKT-SPIELBERG.AT<br />

ADAC GT MASTERS <strong>2015</strong><br />

AM 05. - 07. JUNI<br />

TICKETS UND INFOS UNTER WWW.PROJEKT-SPIELBERG.AT


MAGIC MOMENT<br />

Träslövsläge, Schweden,<br />

11. Januar <strong>2015</strong><br />

Orkan „Egon“ fegt über Schwedens Westküste,<br />

Windsurf-Pro Markus Rydberg<br />

packt sein Board aus. „An diesem Nachmittag<br />

gelangen mir einige der besten<br />

Tricks meiner Karriere.“ Highlight:<br />

der Push-Loop über die Sturmwelle.<br />

www.markusrydberg.com<br />

„… der Jump<br />

meines Lebens.<br />

Danke, Egon!“<br />

Der schwedische Windsurf-Profi Markus Rydberg<br />

verwandelt Sturmböen in Push-Loops.<br />

DIE NÄCHSTE AUSGABE <strong>DE</strong>S RED BULLETIN ERSCHEINT AM 14. APRIL <strong>2015</strong>.<br />

DAVID HOLMQVIST<br />

98 THE RED BULLETIN


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GRÖSSTER SNOWPARK EUROPAS<br />

MIT 80 OBSTACLES<br />

TRAININGS-HOTSPOT<br />

<strong>DE</strong>R INTERNATIONALEN FREESTYLE SNOWBOARD UND FREESKI ELITE<br />

PIC MARKUS ROHRBACHER RI<strong>DE</strong>R LISA ZIMMERMANN

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