Maschinengeflüster Prozessor GPS Audio-In Interne Festplatte Optik Externe Lautsprecher Emotionsdisplay Audio-Out Umweltsondierung Sauerstoffansauger Treibtoffzufuhr Antriebsbatterie Steuerungselement Reproduktionseinheit Greifarm Steuerungselement Energieumwandler Feinsensorik Reproduktionseinheit Transportmechanismus 4 Temperatursensor Transportmechanismus Bodenbeschaffenheitsanalyse Foto: © Karin Feitzinger, Illustration: Barbara Wais
In der Produktion der Zukunft werden Materialien reden, Maschinen Teamfähigkeit beweisen müssen und Menschen bloSS noch dirigieren. Von Ruth Reitmeier Industrie 4.0 ist eines der ganz großen Schlagworte der Zukunft und steht ambitioniert für die vierte industrielle Revolution. Nach der Dampfmaschine, dem Fließband und dem Computer ist nun die Wertschöpfungskette im und über das Internet der Dinge & Dienste angekündigt. In der Fabrik der Zukunft denkt die Maschine und der Mensch lenkt – oder ist es umgekehrt? In diesem neuen Industriezeitalter werden Maschinenbau und Elektrotechnik mit Informationstechnologie verschmolzen und dabei entsteht eine hochgradig flexible Fertigung. Kunden werden Produkte zunehmend nach individuellen Wünschen bestellen, es wird eine Produktion von Sonderanfertigungen sein. Das ist quasi das Versprechen der Industrie 4.0, und dies erfordert eine völlig andere Art, Dinge herzustellen – in Fertigungsprozessen, die sich weitgehend selbst organisieren. Das Kunststück: Mehr Waren mit weniger Rohstoffen und Energie „Die Schwierigkeit liegt dabei nicht zuletzt in der Planung des Materiallagers“, betont Andreas Kamagaew, Abteilungsleiter für Automation und eingebettete Systeme am Fraunhofer- Institut für Materialfluss und Logistik (IML). Die smarte Produktion in der Industrie 4.0 funktioniert nur im Zusammenspiel mit intelligenter Logistik und Materialwirtschaft, zumal in Zukunft immer mehr Waren mit weniger Ressourcen hergestellt werden müssen. Dass sich etwa die Autoproduktion grundlegend ändert, ist keine Idee von Technikverliebten, sondern eine Überlebensfrage für die Branche. „Der Paradigmenwechsel, getrieben durch die Ressourcenknappheit und die daraus resultierenden Veränderungen, wie zum Beispiel die E-Mobilität in der Antriebstechnik erfordern eine Neudefinition der Wertschöpfungsketten. Deshalb müssen wir uns von bestehenden Produktionsstrukturen verabschieden“, betont Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer- Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart. FlieSSband adé: Produktion ohne Takt und Linie Wie Pkw künftig gefertigt werden, wird im Forschungsprojekt Arena 2036 an der Universität Stuttgart entwickelt. Im Jahr 2036 feiert das Auto seinen 150. Geburtstag. Termingerecht soll die Neuerfindung seiner Produktion stehen. Konkret: Es wird eine Autoproduktion ohne Takt, ohne Linie sein. Die Fahrzeuge werden in Leichtbauweise aus Sekundärrohstoffen (Recyclingprodukte) gefertigt werden. Der Pkw wird keine linearverkettete Produktion, sondern Sta - tionen durchlaufen – eigenständig. Deshalb wird das Auto zunächst auf Räder gestellt und mit Kommunika tions technologie ausgestattet werden. Das rollende Chassis wird sich selbst zu den einzelnen Produktionsstationen aufmachen und dort den Impuls zum weiteren Aufbau geben. Im Unterschied zur klassischen Produktion wird dies ein System sein, das rasch auf Änderungen reagieren kann. Jedes Fahrgestell kennt seinen Auftrag und baut sich selbst auf Das funktioniert freilich nur, wenn alle dafür benötigten Informationen vernetzt zugänglich sind. Im Internet der Dinge hat deshalb jedes Teil einen Informationsträger, auf dem seine spezifischen Daten gespeichert sind: Wo komme ich her, in welchem Zustand bin ich, was soll aus mir werden? Die Teile kommunizieren übers Internet in der Cloud mit Maschinen und Menschen, konfigurieren sich selbst und speichern laufend neue Informationen ab. Ganze Fabriken werden sich über ein Touchdisplay überwachen lassen. Bei vielen Herstellern löst der Blick in diese Zukunft Euphorie aus. „Unternehmer, mit denen ich persönlich gesprochen habe, erwarten Effizienzvorteile bis zu 50 Prozent“, betont Bauernhansl. Diese Produktion ist lean (schlank in der Produktion), clean, green (weil ressourcenschonend) und digitalisiert und das impliziert, dass sie schnell und fehlerfrei sowie enorm wettbewerbsfähig ist. Getrübt wird die Freude von Ängsten ob der Sicherheit der Daten, denn die Industrie 4.0 kommt nicht ohne IT- Cloud aus. Die Übertragung sensibler Daten in virtuelle Rechenzentren ist jedoch vielen Unternehmen nicht geheuer. Vertrauensvolle Anbieter <strong>Regeln</strong> 5