Jahresbericht 2009 - Ostalb-Klinikum
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Kooperation Reha<br />
Geriatrische Reha<br />
Seit 1998 arbeitet die Geriatrische Rehabilitationsklinik<br />
Aalen mit dem <strong>Ostalb</strong>-<strong>Klinikum</strong><br />
Aalen eng zusammen.<br />
Das Geriatriekonzept des Landes Baden-<br />
Württemberg gibt die Leitlinien der Versorgung<br />
älterer Patienten vor. Grundzüge des<br />
Konzeptes sind die wohnortnahe Behandlung<br />
und die Betonung der Rehabilitation,<br />
d.h. die Wiederherstellung und Erhaltung<br />
der Selbstständigkeit älterer Menschen<br />
mit dem Ziel, sie wieder möglichst in ihre<br />
bisherige Lebensumgebung zu integrieren.<br />
Dazu gehört, Pflegebedürftigkeit nach<br />
Möglichkeit zu vermeiden oder zu vermindern<br />
und die Alltagskompetenz weitgehend<br />
wieder zu erlangen.<br />
Im Jahre <strong>2009</strong> wurden in der mit 60 stationären<br />
Plätzen ausgewiesenen Geriatrischen<br />
Rehabilitationsklinik Aalen 763 Patienten<br />
stationär behandelt - die meisten Patienten<br />
(über 80 %) kamen aus dem <strong>Ostalb</strong>kreis.<br />
Konzepte der Altersmedizin<br />
Akute Erkrankungen und Unfälle (z.B. Stürze)<br />
führen im Alter häufiger zu Behinderungen<br />
als in jüngeren Jahren, da Funktionseinschränkungen<br />
schlechter kompensiert werden<br />
können und oft schon mehrere chronische<br />
Krankheitszustände zuvor bestehen<br />
(Multimorbidität). Auch fällt es älteren<br />
Menschen schwerer, nach Operationen ihre<br />
vorherige Mobilität wiederzugewinnen oder<br />
chronische Erkrankungen gefährden auf<br />
Dauer die ihre Selbstständigkeit.<br />
Zunehmend sind ältere Menschen auf sich<br />
selbst angewiesen, so dass die bisherige<br />
Lebensweise in vertrauter Umgebung plötzlich<br />
in Frage gestellt sein kann. Hier setzt<br />
die geriatrische Rehabilitation ein, denn<br />
es hat sich gezeigt, dass selbst im hohen<br />
und höchsten Alter ein alltagsorientiertes<br />
Training verloren gegangene Fähigkeiten<br />
häufig wiederherstellen kann.<br />
98<br />
Diese Patientinnen und Patienten benötigen<br />
zur Erhaltung oder zur Wiederherstellung<br />
ihrer Alltagskompetenz fachkundige<br />
ärztliche Behandlung, pflegerische Hilfe und<br />
Unterstützung und eine multiprofessionelle<br />
Therapie und umfassende soziale Beratung.<br />
Die Voraussetzungen für den Erfolg einer<br />
Rehabiliation sind dabei relativ niedrigschwellig:<br />
Die Patientinnen und Patienten<br />
sollten in die Rehabilitation eingewilligt<br />
haben, zur Mitarbeit motiviert und in der<br />
Lage sein, an Therapieeinheiten selbst aktiv<br />
mitzuarbeiten. Es sollten keine schweren<br />
psychischen oder Orientierungsstörungen<br />
mit Flüchtigkeit, Fremd- oder Selbstgefährdung<br />
vorliegen und der Vitalzustand<br />
sollte stabil genug sein und eine gewisse<br />
Belastbarkeit ermöglichen.<br />
Behandlungsschwerpunkte:<br />
• Krankheiten des cerebrovasculären<br />
Systems (insbesondere Schlaganfall).<br />
• Zustand nach Knochenbrüchen und<br />
Gelenkersatz (z.B. Oberschenkelhalsbruch<br />
und künstliches Hüft- oder Kniegelenk)<br />
• Zustand nach Amputationen;<br />
Folgen von Stoffwechsel- und Ernäh<br />
rungsstörungen (z.B. Diabetes-Spätfolgen,<br />
Osteoporose)<br />
• Mobilitätsstörungen verschiedener<br />
Ursachen (z.B. rheumatische Erkran-<br />
kungen, Spinalkanalerkrankungen,<br />
Parkinson´sche Erkrankung)<br />
• Verlängerte Rekonvaleszenz nach<br />
schwerer Erkrankung oder Operationen<br />
(z. B. Myocardinfarkt, größere operative<br />
Eingriffe im Alter)<br />
Die Einleitung von stationärer Rehabilitation<br />
erfolgt in Kooperation mit dem sozialen<br />
Beratungsdienst am <strong>Ostalb</strong>-<strong>Klinikum</strong>.<br />
Neben der stationären Rehabiltation können<br />
alle Leistungen der Ergotherapie, Physiotherapie<br />
und Logopädie auch ambulant<br />
auf Rezept in Anspruch genommen werden.<br />
Aktuelle Entwicklungen<br />
Im Jahre <strong>2009</strong> wechselte die ärztliche<br />
Leitung der Geriatrischen Rehabilitationsklinik<br />
Aalen: Dr. Helmut Hapke übernahm<br />
von Chefarzt Michael Maas, der sich in<br />
ambulanter Praxis niederließ, die Führung<br />
der Klinik, nachdem er zuvor seit 1998 die<br />
30 Betten umfassende Geriatrische Rehabilitationsklinik<br />
im Nachbarkreis Heidenheim<br />
geleitet hatte. Das bewährte Konzept der<br />
geriatrischen Rehabilitation in Aalen wird<br />
er weiterführen, Schwerpunkte seiner<br />
bisherigen Tätigkeit, vor allem Arzneimittelsicherheit,<br />
Schmerztherapie und die geriatrische<br />
Rehabilitation bei neurologischen<br />
Krankheitsbildern will er auch in Aalen<br />
weiterentwickeln. Ein guter gemeinsamer<br />
Auftakt dazu war die Beteiligung am Tag<br />
des Schlaganfalls <strong>2009</strong> im <strong>Ostalb</strong>-<strong>Klinikum</strong><br />
Aalen mit einem Vortrag von Dr. Hapke zu<br />
Rehabilitationskonzepten bei Schlaganfall.<br />
Ganz herzlich bedankt sich<br />
die Geriatrische Rehabilitationsklinik<br />
Aalen<br />
für die gute und partnerschaftlicheZusammenarbeit<br />
– insbesondere auch<br />
für die ausgezeichnete<br />
konsiliarische ärztliche<br />
Unterstützung durch alle<br />
Abteilungen im <strong>Ostalb</strong>-<br />
<strong>Klinikum</strong> Aalen!<br />
Dr. Helmut Hapke