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Jahresbericht 2009 - Ostalb-Klinikum

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Wachkoma AktivPflege Bopfingen<br />

Die Wachkoma AktivPflege Bopfingen<br />

hat seit ihrer Inbetriebnahme im Oktober<br />

2004 die Versorgungssituation<br />

für Menschen im Wachkoma deutlich<br />

verbessert.<br />

Die Einrichtung wurde fester Bestandteil<br />

in der Versorgungslandschaft der<br />

Phase F-Einrichtungen. Das Spezialpflegeheim<br />

arbeitet in einem hochsensiblen<br />

Versorgungsbereich der Pflege.<br />

Seit der Inbetriebnahme wurde bei<br />

über 48 Patienten mit schwersten<br />

neurologischen Schädigungen therapeutisch<br />

aktivierende Pflege geleistet.<br />

Es ist nicht zuletzt das lobenswerte<br />

Engagement der Mitarbeiter in der<br />

Pflege, wenn Wachkoma-Patienten<br />

noch Jahre nach dem schädigenden<br />

Ereignis Besserung erfahren bis hin<br />

zu Menschen aus ihrem Zustand im<br />

Wachkoma herauszuhelfen.<br />

Pflegeexperten für Menschen im<br />

Wachkoma<br />

Die Pflege von Menschen im Wachkoma<br />

und mit erworbenen schweren Hirnschädigungen<br />

birgt vielfältige Herausforderungen<br />

für die Pflegeexperten. Denn von Mensch<br />

zu Mensch ist der jeweilige Zustand und<br />

die Bedürfnislage äußerst individuell. Für<br />

alle Patienten und Bewohner gibt es einen<br />

gemeinsamen Nenner: Ziel ist in jedem<br />

Fall, dass die Bewältigung der Aktivitäten<br />

des täglichen Lebens gefördert wird.<br />

Die speziellen Therapien, Pflegeansätze<br />

und rehabilitative Aspekte sind u. a. das<br />

Bobath- und Affolter-Konzept. Dies sind<br />

erprobte Methoden. In Bopfingen gehen<br />

wir noch einen Schritt weiter und haben<br />

mit den Pflegeexperten für Menschen<br />

im Wachkoma sichergestellt, dass diese<br />

Arbeitsschwerpunkte nicht ausschließlich<br />

in den isolierten Therapien stattfinden,<br />

sondern konsequent und kontinuierlich<br />

in die Grundpflege integriert werden. Das<br />

bedeutet für das Team aus Pflegenden und<br />

Therapeuten, dass die in der Einrichtung<br />

tätigen Therapeuten auch pflegerisch<br />

handeln und die Pflegeexperten Therapieansätze<br />

rund um die Uhr in der Arbeit mit<br />

und an den Patienten einsetzen.<br />

Exkurs: Bei jedem Handgriff der Grundpflege<br />

und der Nahrungsaufnahme wird<br />

geprüft, ob ihn die Bewohnerin bzw. der<br />

Bewohner unter Intensivanleitung und Begleitung<br />

des Mitarbeiters, nicht zumindest<br />

in kleinen Teilen, selbst machen kann.<br />

Diese Situationen gestalten sich von Fall<br />

zu Fall extrem unterschiedlich und hängen<br />

davon ab, was in den zuvor durchlaufenen<br />

Akut- und Rehabilitationsphasen bereits<br />

erreicht werden konnte. Bereits winzige<br />

Fortschritte können einen riesigen Erfolg<br />

darstellen. Ziel ist dabei, jeden Bewohner<br />

soweit wie möglich zur Selbsthilfe anzuleiten.<br />

Mit unserem Konzept, dass diese Maßnahmen<br />

in den normalen Tagesrhythmus<br />

einfließen, wird eine stringente Kontinuität<br />

bewahrt, was die Arbeit wesentlich effizienter<br />

und effektiver macht.<br />

Kontinuierliche Aufbauarbeit<br />

In der Fachpflegeeinheit für neurologische<br />

Erkrankungen stehen insgesamt 18 Plätze<br />

für Menschen, die in Folge schwerer Unfälle<br />

oder fortgeschrittener Erkrankungen mit<br />

Hirnschädigungen und des zentralen Nervensystems<br />

schwer und schwerst pflegebedürftig<br />

sind, zur Verfügung. Die kontinuierliche<br />

Aufbauarbeit hat sich gelohnt.<br />

Zum Jahresende <strong>2009</strong> wurden 15 Bewohnerinnen<br />

und Bewohner gepflegt und betreut.<br />

So vielfältig wie die Einschränkungen<br />

nach einer Hirnverletzung oder einem<br />

Schlaganfall sein können, so unterschiedlich<br />

sind die in der Wachkoma AktivPflege<br />

Bopfingen zur Anwendung kommenden<br />

Therapie und Pflegekonzepte, die auch zur<br />

Behandlung der Folgeerkrankungen angewandt<br />

werden.<br />

Behandlungs- und Pflegekonzepte<br />

Besonders hervorheben möchte ich dabei<br />

das Affolter-Modell als „geführte Interaktionstherapie“<br />

mit dem Ziel der Restrukturierung<br />

des zentralen Nervensystems sowie<br />

der Besserung der Berührungen und der<br />

Selbständigkeit.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aromapflege<br />

als kontrollierte Anwendung ätherischer<br />

Öle zur begleitenden Behandlung<br />

von Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen.<br />

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